Tagungsbericht EUCist 7: Das monastische Gewand

Am 28. Februar und 1. März 2013 fand an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. in Heiligenkreuz bei Wien die siebte Tagung des Europainstituts für Cistercienserforschung statt. Das Thema war in diesem Jahr das monastische Gewand unter besonderer Berücksichtigung des Cistercienserordens. Aus diesem Anlass waren zahlreiche Referenten und Diskutanten aus Österreich, Deutschland, Frankreich und Tschechien zusammengekommen, um über aktuelle Forschungsarbeiten zu referieren und zu diskutieren. Das chronologische Spektrum der Beiträge reichte dabei von den antiken Grundlagen über das Mittelalter bis zu den Entwicklungen der Neuzeit. Methodisch [...]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/3874

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Historypin

Schon mal davon gehört, aber erst auf den zweiten Blick etwas darüber “gestolpert” – und zwar beim Recherchieren auf der Web20-Überblicksseite der NARA (eine Fundgrube übrigens… http://www.archives.gov/social-media/): Historypin. Es ist jedenfalls mehr als Pinterest für Historiker,-

Zitat: The National Archives invites you to “pin your history to the world” at Historypin. This new media/map mashup site allows users to overlay photographs, videos and audio recordings on Google maps. Come help us put NARA on the map! Upload your digital files, add descriptive information and personal narratives to these items, and experience how familiar environments have changed over time in front of you. You are also encouraged to share your own memories and stories related to the records as well.

Besonders die Verbindung mit google maps könnte reizvoll sein (das Thema 1. Weltkrieg 1914-2014 z.B. auch so abbilden?!). Dass da derzeit die Landkarte in Deutschland noch vergleichsweise leer ist, passt irgendwie aber ins Bild…

Historypin
Die Seite bietet Archiven die Möglichkeit, einen eigenen “Kanal” aufzubauen. Derzeit sind über 200 Archive, Museen oder auch Bibliotheken beteiligt. Besonders die Möglichkeit der Nutzerinteraktion sollte mal unter die Lupe genommen werden,-

Quelle: http://archive20.hypotheses.org/606

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Neue Ausgabe des Soziologiemagazins zum Thema “Sex, Gender, Diversity und Reifikation: (Wozu) brauchen wir (ein) Geschlecht?”

Seit einigen Jahren erleben die Gender Studies einen enormen Aufschwung. Fragestellungen der sex/gender-Unterscheidung oder der (De-)Konstruktion von Geschlecht werden Disziplinen übergreifend diskutiert und erlangen auch in der öffentlichen Wahrnehmung zunehmend an Relevanz. Dass sie ebenso auf ein hohes Interesse unter … Weiterlesen

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/4638

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Vortrag: Disputes and Monastic Scholarship around 1700: Two Case Studies (Volltext)

„Early Enlightenment Controversies“ war das Thema eines der Panels bei der Jahrestagung der  American Society for Eighteenth-Century Studies (4. bis 7. April 2013 in Cleveland, Ohio), organisiert von der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts; zusammengestellt wurde es von Rainer Godel (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) und Anita Traninger (Freie Universität Berlin). Ein gemeinsamer Vortrag von Thomas Wallnig und Thomas Stockinger vom Projekt „Monastische Aufklärung und die benediktinische Gelehrtenrepublik“ behandelte dabei  „Disputes and Monastic Scholarship around 1700: Two Case Studies“. Eine ganz kurze Ankündigung des Inhalts ist bereits hier auf dem Blog erfolgt. Eine Publikation [...]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/3824

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Schreiben – aber worüber?

Die erste Sitzung des Seminars fand am 8. April statt. Neben der Anmeldung bei moodle, bei Wikipedia und auf diesem Blog (so viele neue Accounts auf einmal!!) konnten die Studenten ihre Interessenschwerpunkte zum Ausdruck bringen.

Mit einigen Erwartungen bzw. Schwerpunkten hatte ich gerechnet: die vielen Fragen zu den Moderatoren und zur Autorität, die ihnen zuerkannt werden soll, die Sorge um die Überprüfbarkeit der WP-Informationen, die Frage der interpretatorischen Eingriffe im Kontext von literaturwissenschaftlichen Artikeln, die schwer objektivierbar seien. Womit ich allerdings nicht gerechnet hatte, war die Gruppenzusammensetzung. Aus dem Master Europäische Literaturen kommend bringen die Studenten überraschend viele unterschiedliche Sprachkompetenzen mit und interessieren sich grundsätzlich für die Unterschiede der Wikipedias je nach Sprache. Das wird auf jeden Fall ein Punkt sein, auf den wir uns in diesem Semester stärker konzentrieren werden.

Einige Teilnehmer haben sich bereits als Blogger geoutet. Anderen schien die Idee etwas fremd zu sein, über die Arbeitsergebnisse zu bloggen. Aber was soll ich denn schreiben? Die Frage kam mehrmals. Nun hoffe ich auf Antworten darauf…

Quelle: http://wppluslw.hypotheses.org/21

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Pommersche Gravamina, Teil I

„Pommerland ist abgebrannt“ – so lautet ein Vers aus einem bekannten Volkslied, das oft mit den Verheerungen im Dreißigjährigen Krieg in Verbindung gebracht wird. Der Bezug zu Pommern ist jedoch erst später hergestellt worden, wie die Geschichte dieses Liedes zeigt. Gleichwohl beschreibt dieser Satz einen Zustand, der für das Herzogtum Pommern schon Ende der 1620er Jahre Wirklichkeit geworden war. Seit Ende 1627 waren kaiserliche Truppen (d.h. Einheiten der Armee unter Wallenstein) in Pommern stationiert; auch nachdem die Kämpfe gegen Christian IV. von Dänemark abgeschlossen und die Belagerung Stralsunds zuende gegangen war, hatten sie das Land nicht verlassen. Die Belastungen für das Herzogtum wurden nicht weniger, und auch die kaiserlichen Regimenter wurden nicht verringert, im Gegenteil; an die 40.000 Söldner, so lautete eine Zahl, lagen dort in Garnison.

Schon öfters hatte sich der Herzog von Pommern darüber beim Kaiser beschwert. Als im Juli 1630 der Kurfürstentag in Regensburg begann, erschien dies als neue Chance, gewissermaßen vor der Öffentlichkeit der Kurfürsten und vieler anderer Reichsstände die Pommerschen Anliegen erneut vorzustellen. Da auch längst ruchbar war, daß die Position des kaiserlichen Feldherrn nicht unantastbar sein würde, waren die Aussichten auf eine Verringerung der Kriegslasten oder sogar ein vollständiger Abzug der Soldatesca vielleicht gar nicht so schlecht – daß just in diesen Wochen der schwedische König gelandet war und sich dadurch die militärische und politische Situation gerade auch in Pommern radikal zu ändern begann, änderte nichts an der Bereitschaft, auf dem Kurfürstentag für die Belange des Landes einzutreten. Jedenfalls machte sich auch eine Gesandtschaft aus dem Herzogtum Pommern auf den Weg nach Regensburg.

Es sollte zwar einige Wochen dauern, doch Anfang August verschafften sich die Gesandten Gehör und wurden vom Kurkolleg empfangen. Besonders auf Druck Kursachsens und Kurbrandenburgs wurde festgelegt, daß die Pommerschen Deputierten persönlich vorgelassen wurden und „in pleno“ ihre Anliegen vortragen konnten (vgl. dazu die vorzügliche Edition zum Kurfürstentag in den Briefen und Akten, Bd. 2,5, S. 482 sowie S. 670-673). Was die Gesandten bei dieser Audienz vorgebracht hatten, wurde später auch in einer Druckschrift zusammengestellt: „Pommerische Kriegs-Gravamina, Oder Warhaffte Beschreibung der hochbeschwerlichen/ unerhörten Trangsalen/ Insolentien und … Excessen und Pressuren/ mit welchen das … Fürstenthumb Pommern/ von der Keyserl. Soldatesca … bey dreyen Jahren hero beschweret und belästiget worden“, Franckfurt 1632 (Johann Friedrich Weiss). (Wobei mir übrigens der Hintergrund unbekannt ist, warum diese Schrift erst zwei Jahre nach dem Kurfürstentag herausgebracht wurde; die Gravamina finden sich dann u.a. auch im Theatrum Europaeum, Bd. 2, S. 184 ff.)

Auf 16 Druckseiten legte diese Flugschrift dar, was es in den drei Jahren Jahren bis 1630 bedeutet hatte, Quartiergeber für die kaiserlichen Regimenter zu sein. Was hier ausgeführt ist, bezieht sich naturgemäß zunächst auf die Verhältnisse im Herzogtum Pommern. Gleichwohl steht diese Beschreibung exemplarisch für die Gravamina der vielen anderen Reichsstände und -städte, die ebenfalls damals über ihre Situation klagten. Und überhaupt läßt sich anhand dieser Ausführungen beispielhaft zeigen, was Krieg in diesen Zeiten für das Land bedeutete. Wohlgemerkt, es gab in Pommern keine nennenswerten Kämpfe: Die geschilderten Probleme resultierten allein aus dem Umstand, daß Truppen ins Land gezogen waren und dort Quartiere genommen hatten.

Mir erscheint diese Flugschrift in der Beschreibung der Probleme, die sich aus der Einquartierung der Truppen ergaben, derart eindrücklich und inhaltsreich, daß es sich lohnt, eingehender auf einzelne Aspekte einzugehen. In den kommenden Wochen möchte ich daher auf verschiedene hier angesprochene Themen gesondert eingehen.

Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/149

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Das Paradies bei Athanasius Kircher

Wenn die Provinzialbibliothek Amberg demnächst ihre Ausstellung „Paradeyß. Herkunftsahnungen – Zukunftshoffnungen“ eröffnet, werden darin auch Werke des Jesuiten Athanasius Kircher (1602–1680) eine Rolle spielen. So ist der Universalgelehrte unter die Paradies-Geographen und -Kartographen einzureihen. Sein Werk „ARCA NOË“ von 1675 beschäftigt sich akribisch mit allen Details von Noahs Arche und der Sintflut. Der Garten Eden ist dabei insofern von Interesse, als sich die Frage stellt, „ob das irdische Paradies in der Sintflut zerstört wurde und wo es denn gelegen ist“[i]. Auf seinen Überlegungen basiert [...]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/3725

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Seminarbeitrag | Saarbrücken 2 | 21.01.2013 | Twitter im Geschichtsunterricht (nach D. Bernsen)

Zusammengesetzt aus den Wörtern Twitter und History bezeichnet TwHistory eine Form von unterrichtlichem Rollenspiel unter Einsatz digitaler Medien. Erdacht wurde der Begriff von den Machern der Seite TwHistory.org.

Die Idee besteht darin, historische Ereignisse mithilfe von sogenannten Tweets (Kurznachrichten) nachzustellen bzw. diese neu durchzuspielen. Bernsen nennt hierbei den Begriff „virtuelles Reenactment“, also das Nachstellen historischer Ereignisse auf möglichst authentische Art und Weise.

Doch wie geht man nun im Unterricht bei einem „Reenactment“ vor?

Zunächst einmal ist es wichtig, den Schüler/innen ein Thema anzubieten, über das es möglichst viele Quellen gibt. Bevor man die Quellen jedoch den Schüler/innen zur Verfügung stellt, ist , sollten sie sich in das Thema einlesen, was mit Hilfe von Lexika oder Enzyklopädien geschehen kann. Je nach Jahrgangsstufe können sich die Schüler/innen das Quellenmaterial auch selbst besorgen und erhalten dabei zugleich einen Einblick in Bibliotheken und Archive. Im Anschluss werden die Akteure für das Reenactment ausgewählt, dabei muss es sich nicht um Einzelpersonen handeln, auch in einer Kleingruppe ist es möglich einen Akteur gemeinsam zu „übernehmen“. Sind die Akteure den Jugendlichen zugeordnet, ist es sinnvoll die Schüler/innen eine Kurzbiographie zu ihrer Person recherchieren zu lassen. Im Anschluss sollen sie dann ausgehend vom Quellenmaterial Tweets aus der Ich-Perspektive ihrer historischen Person verfassen. Da die Tweets nur aus maximal 140 Zeichen bestehen, ist es wichtig, dass die Schüler/innen die Kernaussage ihres Materials erfassen.

Als Anschauungsbeispiel dient das sogenannte Paulskirchenprojekt des Eichendorff-Gymnasiums in Koblenz. Hierbei handelt es sich um einen ersten Versuch des Gymnasiums Twitter und einen parallel laufenden Blog in den Geschichtsunterricht zu integrieren. Die Schüler/innen repräsentieren Abgeordnete in der Paulskirche der Nationalversammlung von 1848/49. Ihre Aufgabe besteht darin, die Nationalversammlung mithilfe von Twitter wieder lebendig zu machen. Die Perspektiven und Gefühle der Abgeordneten sollen dabei im Vordergrund stehen. Bei näherer Betrachtung der Tweets fallen jedoch schnell einige Mängel auf. Die Einträge der „Abgeordneten“ beziehen sich nur selten aufeinander, es findet kaum Kommunikation zwischen den Personen statt. Außerdem kommt die Frage auf worin der didaktische Mehrwert steckt, wenn die Schüler/innen die Gefühle ihrer Person via Twitter mitteilen.

Wäre es nicht lebendiger ein Rollenspiel durchzuführen?

Natürlich bietet Twitter eine moderne Alternative zum traditionellen Rollenspiel, dennoch lassen sich Gefühle bei einem Rollenspiel besser ausdrücken als virtuell. Vielleicht könnte die Öffentlichkeit des Portals jedoch auch eine motivierende Wirkung auf Schüler/innen haben. Des Weiteren halte ich ein solches Projekt auch nur für geeignet, wenn dieses innerhalb einer Projektwoche stattfindet, da sonst sehr viel Unterrichtszeit durch Instruktionen verloren geht. Für Schüler/Innen die sich im „normalen“ Unterricht zurückhalten, könnte ein solches Projekt jedoch auch eine Chance sein sich mehr einzubringen. Positiv zu bewerten ist zum einen die intensive Quellenarbeit, die im Vorfeld von den Schüler/innen geleistet werden soll, sowie die Multiperspektivität, die durch ein solches Projekt gefördert werden kann.

Quelle: http://dgl.hypotheses.org/832

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[1] Bericht des Regensburger Archivkonservatoriums an das Reichsarchiv vom Mai 1812

[1] BayHStA, Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns 2374, Roman Zirngibl, Bericht des Regensburger Archivkonservatoriums an das Reichsarchiv vom Mai 1812, 1.6.2012.

 

An das General Reichs Archiv

Bericht ueber die Arbeiten des königlichen Archivconservatoriums in Regensburg im  Monat Mai

 

Von 1ten bis den 5ten Maii wurden mehrere hundert Correspondenzbriefe, welche die St. Emmeramischen Aebte und Fürsten Coelestin I., Ignatius, geborner von Troliner, Joannes IV., Wolfgangus Mohr, eines ambergischen Regierung Secretärs Sohn, Anselmus von Godin, Joannes V., eines emmeramischen Hofkastners Sohn, und Frobenius in das Archiv hinterlegt hatten, ausgesucht und die Merkwürdigeren davon in das Archiv Kast. XII. Schubl. X. bis XVIII in chronologischer Ordnung eingelegt.

Den 6. Maii wurde das Rescript des königlichen Reichsarchivariat an das regensburgische Archivconservatorium beantwortet.

Den 7. Maii, in Ascensione domini, wurde auf Verlangen des Generalcommissariats in RegenKreis über da[s] sogenannte von Emmerichische Capital a 1500 f., welches der Königliche Fiscus in Anspruch nahm, im Bericht entworfen und aus den Privatschriften der Tit. Fürstlichen Frau Abtißinn in Obermünster bewiesen, daß dieß Capital aus dem Privatvermögen der genannten Frau Fürstinn den von Emmerichischen Erben vorgeschossen worden, folglich ein wahres Eigenthum Hochderselben sey.

Den 4. Maii wurde dieser Bericht von mir eigenhändig mundirt und der hohen Stelle übergeben.

Den 9. Maii wurde auf hohes Verlangen wieder ein Bericht über die von Jungfer Theres König, obermünsterischen Kanzlers Tochter, gemachte Wohlthätigkeits Stiftung für arme Kinder des obermünsterischen Stiftes aus dem Obermünsterischen Archiv verfasset, mundirt und dem General Commissariat des RegenKreises als Vorstande der milden Stiftungen-Section übergeben.

Den 10. et 11. Maii wurden wieder mehrere Briefe wie oben von 1ten bis 5ten Maii ausgesuchet, dann die nöthigen Vorkehrungen zur Uebersetzung des Emmeramischen Archivs in das neue Local, nämlich in die Gewölbe des Stadtwaaghauses getroffen.

Der 12te und 13te Maii wurde dieser mühesamen Arbeit ganz gewidmet. Man arbeitete täglich 10 Stunden. Unterzeichneter begleitete ieden Kasten von Kloster aus – bis in das ziemlich von St. Emmeram entfernte neue Local.

Den 14. Maii wurde die in dem sogenanten Capitelhause hinterlegte Reichstagacta durchsuchet. Eine unkluge Hand hat fast alle auseinander gerissen. Man brachte einige wieder in einige, aber in keine vollkommene Ordnung.

Den 15. Maii machte ich an die königliche Finanzdirection einen Bericht über die Kosten der Transportirung des Archivs und sorgte ich für die Bezahlung des Schreiners und der 4 Tagwercher. Es versteht sich, daß ich die ganze Operation ex officio ohne alle Besoldung leitete.

Noch an diesem Tag und den 16. Maii verfaßte ich auf hohes Verlangen der königlichen Finanz Direction im Regenkreis einen diplomatischen Bericht, vielmehr deduction ex chartis Archivorum Nieder-, Ober-münstrensium et ad S. Jacobum Scotorum über die vormals Niedermünsterischen, nunmehr königlichen Abgabe 3 Schaf Korn und 3 Schaf Gerste in Regenspurger großen Maase an das Schottenkloster ad S. Jacobum dahier. Ich benuzte aus allen 3 Archiven mehrere Urkunden.

Den 17. Maii, in die Pentecostes, machte ich zwar mit den Archival Arbeiten einen Stillstand. Doch es gab desto mehrere Verrichtungen in der vormaligen Stifts Kirche[1] ab, allwo ich noch Dienste mache.

Den 18. Maii mundirte ich den obigen Bericht und übergab der geeigneten hohen Stelle denselben.

Den 19. Maii copirte ich die von dem königlichen General Archiv mir zugesandte Instruction de dato 24. April a.c. und übergab dem Generalcommissariat im Regenkreise nebst einem Bericht die genommene Copie.

Den 19. Maii wurde ich aufgefodert, die besonders, theils wegen ihrer künstlicher Arbeit, theils auch wegen ihrer Aufschriften, merkwürdige Grabsteine in conditorio antiquo oder in Cemeterio nobilium, die eine Achtung verdienen, zu sortiren.

Hier muß ich erinnern, daß ich bereits vor 40 Jahren sub Principe abbate Frobenio die auf der Erde hingestreckte und anderswo vorgefundenen ganze Grabsteine und auch Bruchstücke in die Mauer, mit welcher auf Anordnung des genannten Fürstabtes dies conditorium umgeben wurde, habe aufstellen und einmauren lassen.

Bei Anlassung des Klosters St. Emmeram an den H. Tit. Fürsten von Thurn und Taxis wurde auch dieser an die Pfarrsacristei anliegende Todtenacker demselben überlassen.

Ich wollte die Samlung von mehr als 60 schönen Leichensteinen, deren mehrere de haut ou de bas relief waren, retten und proiectirte einen Umtausch dieses schätzbaresten Platzes gegen den größeren anliegenden [gestrichen: Acker] Leichenacker, auf welche der große Thurme frey dasteht und der dem Pfarrgotteshause[2] vorbehalten wurde. Allein die ganze Commission widersprach. Man riß die von mir und von H. Professor Heinrich bezeichnete Steine aus der Mauer heraus und brachte die Trümmer auf den größeren Leichenacker. Die Monumente von Bronz wurden in Sicherheit gebracht. Aventins Leichensteine wurde in die Pfarrkirche Mauer hingesezt, allwo er dem Ungewitter ausgesezt ist. Ich muste demnach die Zerstörung dieses Eliseums geschehen lassen.

Den 20., 21. et 22. Maii suchte ich aus der Emmeramischen Kanzley und Kastenamts Registraturen über 200 Urkunden und fast 200 Saalbücher ex saeculis XIV., XV. et XVI. in folio hervor. Jene brachte ich auf mein Schreibzimmer, um davon Auszüge nehmen und sohin ordentlich registrieren zu können, diese ließ ich ohne weiteres in das neue Archivlocal überbringen.

Den 23. Maii registrirte ich mehrere Urkunden und Acta des Obermünsterischen Archivs. Von einigen Urkunden nahm ich Copien, von allen übrigen Auszüge. Mit nächsten werde ich sie in ihr gehöriges Ort einreihen.

Den 24., in die SS. Trinitatis, Ruhetag. Es gab aber in der Kirche viele Verrichtungen.

Den 25. et 26. Maii stellte ich in dem neuen Archivslocal 95 Saalbücher von XIV. et XV. saec. [gestrichen: in dem neuen Archivslocal] nach ihrer chronologischer Ordnung auf.

Den 27. wohnte ich dem wegen der Geburtsfeyer Sr. Königlichen Majestät in dem Dom angeordneten feyerlichen Gottesdienste bei.

Nachmittag untersuchte ich viele hundert in dem Archiv hinterlegten Conti.

Den 28. Maii, in festo corporis Christi, wohnte ich der feyerlichen Procession bei. Nachmittag wurde das Archiv wieder von den alten Conti purificiert.

Den 29. Maii wurden 99 Saalbücher in folio von XVI. Jahrhunderte, welche alle schön geschrieben sind und in welchen man nicht nur die Nämen der wirklichen Besitzer der Güter, sondern auch iener ihrer Vor[gestrichen: fahrer] und Vorvorfahrer findet, in chronologischer Ordnung aufgestellt.

Den 30. Maii wurden die zerstreuten Reichstagsacta aus dem Capitelhause, in welches sie der H. Fürstabt bei seinem Abtritte von der Regierung bringen ließ, in das neue Locale des Archivs provisorisch, wo sie zwar keinen Platz verdienen, gebracht, und das Capitelhause von allem Wuste geraumet.

Heute empfing ich richtig das Amtssiegel.

Den 31. Maii, die dominica, verfaßte ich gegenwärtigen Monatsbericht.

Ich bediente [m]ich eines Knaben zum Abstauben, den ich Tag für Tag bezahlte.

Ein erlauchtes und mit Archivalarbeiten verwandtes General Reichs Archiv wird gefälligst aus der Uebersicht dieser Monatarbeiten ermessen, ob die Bitte des Unterzeichneten um eine bessere Zulage nicht billich und gründlich ist.

Es wurden unzweckmäßig in das Archiv die neueren Rechnungen der Großkellnerei und anderer Klosteraemter geworfen.

Ich denke, sie gegen die schönen Saalbücher des 17. Jahrhundertes auszutauschen. Dann ist die ganze Sammlung beisammen, wenn das allgemeine Reichs Archiv diesen Umtausch gutheißt.

Mit geziemener Ehrfurcht geharrt Unterzeichneter

 

Ratisbone

Scribebam den 1. Junii 1812

Zirngibl

 

BayHStA, Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns 2374.

  1. Stiftskirche St. Emmeram
  2. Pfarrkirche St. Rupert

Quelle: http://romanzirngibl.hypotheses.org/54

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