Stalingrad in Bildbänden (2): Diskrepanzen zwischen Ursprung und Gebrauch von Fotografien

Neben der mangelhaften Einordnung der Fotografien als historische Quelle wie sie im vorherigen Artikel beschrieben wurde, konnte bei der Analyse der gesichteten Bände teilweise auch eine nicht weniger mangelhafte Recherche bezüglich der inhaltlichen und zeitlichen Einordnung der benutzten Bilder festgestellt werden:

Folgendes Foto zeigt eine Gruppe junger deutscher Soldaten, die aufgrund der hochgekrempelten Ärmel, aufgeknöpften Jacken und aufgesetzten Sonnenbrille offensichtlich bei starker Hitze marschiert.

 

Bild 101I-217-0465-32A_webgross

Bundesarchiv / Bild 101I-217-0465-32A / Fotograf: Klintzsch / CC-BY-SA-3.0-DE

Dem Bundesarchiv zufolge gehört diese Fotografie zur Überlieferung der PK 694, die der 4. Panzerarmee angehörte1, und wurde zwischen August und September 1942 in der südlichen Sowjetunion aufgenommen.



[...]

Quelle: https://2wkvisuell.hypotheses.org/738

Weiterlesen

Stalingrad in Bildbänden Block 1: Fotografien als Quelle

In den folgenden Artikeln werde ich die gelisteten Bände unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachten und anhand von Beispielen ein paar ihrer Instrumentarien zur Erinnerungskonstruktion darlegen. Es ist erstaunlich, welche Besonderheiten festgestellt werden können, wenn diese Bände nicht einfach nur konsumiert, sondern analytisch durchgesehen werden.

Als ein interessanter Bereich zeigt sich zum Beispiel der Umgang der Bildbände mit der Quellengattung Fotografie. Es ist vorwegzunehmen, dass hier für eine Mediengattung, die ihre Wissens- und Informationsvermittlung zum großen Teil aus Fotografien bezieht, eine eher mangelhafte Arbeit geleistet wurde und noch immer wird. Natürlich handelt es sich bei den hier analysierten Bänden um populärwissenschaftliche Werke, die, wie einer dieser Bände in seinem Vorwort erwähnt, „darauf bedacht sein [müssen], in allgemeinverständlicher Weise die einzelnen Ereignisse des Kriegsgeschehens darzustellen, einander sinnvoll zuzuordnen und die Verflechtung von Ursachen und Folgen aufzuzeigen“1. Sie sollen sich primär von den komplexen Standards einer wissenschaftlichen Arbeit abgrenzen, was auch völlig in Ordnung ist. Der Grat, der sich inmitten der beiden Extreme des wissenschaftlichen Standards und der „allgemeinverständlichen Weise” erstreckt, ist allerdings breit genug, um sich irgendwo dazwischen einsortieren zu können. Es sollte also möglich sein, dem Leser eine angenehme Unterhaltung zu bieten ohne ihn vergessen zu lassen, dass er sich mit historischen Hinterlassenschaften und, speziell bei Bildbänden, einer Vermengung von Fakt und Illustration auseinandersetzt.

[...]

Quelle: http://2wkvisuell.hypotheses.org/676

Weiterlesen

Die Schlacht um Stalingrad in populärwissenschaftlichen Bildbänden und im Spielfilm

Bundesarchiv / Bild_183-1992-0903-504 / Fotograf: Klose / 2. Oktober 1942 / CC-BY-SA 3.0 / Aus Originalbeschriftung: “Angriff von Sturzkampfflugzeugen “Ju 87″ der deutschen Luftwaffe am 2.10.auf Stalingrad – im Abflug wird die Wirkung der Bomben beobachtet”

Die Schlacht um Stalingrad im Winter 1942/43 ist nicht nur das bekannteste Ereignis des deutsch-sowjetischen Krieges, sondern verfügt in unserer Erinnerungskultur durch ihre symbolhafte Bedeutung über eine ganz besondere Stellung. Damit gliedert sie sich ein in eine Reihe prominenter Orte der europäischen Kriegsgeschichte: Teutoburger Wald, Hastings, Waterloo, Verdun, Omaha Beach. Manche dieser Orte assoziieren wir mit der Grausamkeit des Krieges, manche mit kriegsentscheidenden Momenten, manche, wie etwa Stalingrad, oszillieren zwischen diesen Konstrukten.



[...]

Quelle: http://2wkvisuell.hypotheses.org/566

Weiterlesen