„Die jüdische Perspektive auf Restitution“

Antisemitismus begegnet uns in jüngerer Zeit, ganz besonders jedoch in diesen Tagen, zunehmend nicht nur als nationales, sondern als internationales wenn nicht gar transnationales Phänomen, das eine ungeahnte Wucht zu entfalten imstande ist. Bereits vor den terroristischen Exzessen der Hamas am 7. Oktober 2023 und den darauf folgenden Reaktionen trat hier und dort tatsächlicher oder je nach Lesart vermeintlicher Antisemitismus öffentlich in Erscheinung, sei es im Fall der „antisemitischen Schlagseite der Documenta“[1], sei es im Fall des Sängers und Pink-Floyd-Mitbegründers Roger Waters[2] oder der Rapperin Nura[3]. Seit dem 7. Oktober 2023 reicht das Phänomen von antisemitischen Auswüchsen im öffentlichen Raum in Deutschland,[4] in der Mitte der Gesellschaft – beispielsweise im Sport[5] –, Antisemitismus in den „Sozialen Medien“[6], dem Vorwurf einer tendenziösen Berichterstattung zuungunsten Israels in renommierten internationalen Medien[7], antiisraelischen „Hacktivisten“[8] bis hin zu antisemitischen Haltungen und Aktionen an Hochschulen[9]  und im Bereich der Künste[10] auf nationaler wie internationaler Ebene. Dabei zeigte sich – während der „klassische“ Antisemitismus der politischen Rechten stets auf dem „Monitor“ blieb[11] – Antisemitismus auch von Gruppen, die man bisher wenig bis gar nicht im Blick hatte oder haben wollte, wenn es sich um das Thema „Antisemitismus“ handelte: Gruppen der (radikalen) Linken, ausländische Organisationen, religiös motivierte Zusammenschlüsse, feministische Akteurinnen, antirassistische und postkoloniale Gruppierungen sowie Gruppen, die sich für Diversity einsetzen.[12]

Während die Politik ein entschiedeneres Vorgehen gegen jegliche Form des Antisemitismus einforderte,[13] kamen öffentlich wahrnehmbare Aktionen, die sich solidarisch mit den Angegriffenen zeigten, nur schleppend in Gang, blieben an Teilnehmerzahlen häufig hinter den Erwartungen und den „propalästinensischen“ Demonstrationen zurück und wurden mitunter von privater Hand organisiert.[14]

Dass eine Kritik an der aktuellen Regierung des Staates Israel bei gleichzeitiger Solidarität zum israelischen Staat und seiner Bevölkerung möglich ist, beweisen demokratisch und rechtsstaatlich gesinnte Akteure auch in diesen Tagen immer wieder aufs Neue.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2024/01/juedische-perspektive-auf-restitution/

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Die Kommissare – Kriminalpolizei an Rhein und Ruhr 1920-1950

Am 25. Oktober 2022 eröffnete der Präsident des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen, Dr. Frank Bischoff, im Beisein von etwa vierzig Interessierten die Wanderausstellung „Die Kommissare. Kriminalpolizei an Rhein und Ruhr 1920–1950“, die sich mit der Rolle der Kriminalpolizei im Nationalsozialismus, namentlich mit deren Beteiligung am Verbrechen des Völkermords an Sinti und Roma, befasst.

Nach der Begrüßung der Anwesenden durch Dr. Frank Bischoff und dem Dank an alle Kooperationspartner strich die Staatssekretärin im Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen Dr. Daniela Lesmeister die Verantwortung der heutigen Polizei und Gesellschaft vor dem Hintergrund der Rolle der Kriminalpolizei im NS-Staat hervor. Sie betonte zugleich, dass die Polizei des Landes Nordrhein-Westfalen, also die Polizei der Gegenwart, nicht mehr mit der Polizei unter dem und im NS-Staat gleichzusetzen sei. Nicht nur organisatorisch, technisch und thematisch habe sich vieles gewandelt, sondern vor allem auch die Wachsamkeit der Polizei gegenüber der Bedrohung des demokratischen Rechtsstaats durch Extremismus jeglicher Arthabe sich erhöht, die eine Wiederholung ähnlicher Verbrechen unmöglich machen solle.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2022/11/wanderausstellung-die-kommissare-landesarchiv-nordrhein-westfalen/

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