Konstanz University Press – KUP, Konstanz 2019
Rezensiert von Valentin Groebner, redaktionell betreut durch Jan-Holger Kirsch
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Quelle: https://www.visual-history.de/2019/10/30/neue-rezensionen-h-soz-kult-11/
Geschichtswissenschaftliche Blogs auf einen Blick
Konstanz University Press – KUP, Konstanz 2019
Rezensiert von Valentin Groebner, redaktionell betreut durch Jan-Holger Kirsch
Quelle: https://www.visual-history.de/2019/10/30/neue-rezensionen-h-soz-kult-11/
Detlef Lorenz (6.12.1938-4.2.2019) hat nach einem Studium der Kunstgeschichte und Publizistik an der Freien Universität Berlin über vierzig Jahre als Werbefachmann gearbeitet, hat sich neben seinem Beruf im internationalen Arbeitskreis Bild, Druck, Papier zur Geschichte von Drucken und Papieren engagiert und zu einzelnen Künstlern publiziert;[1] von seinen weiteren Veröffentlichungen dürften das Künstlerlexikon „Reklamekunst um 1900“[2] und der Stadtführer „Künstlerspuren in Berlin“[3] die bekanntesten sein.
In den letzten zehn Jahren hat er sich einem wenig beachteten Spezialgebiet der bildenden Kunst zugewandt und in autoptischer Detailarbeit aus den Quellen ein Künstlerlexikon der Pressezeichner, begrenzt auf Berlin und die Jahre der Weimarer Republik, erarbeitet, ein gänzlich privates Projekt, über das er in einem Tagungsband berichtet hat.[4] Dort war sich Lorenz noch unklar, in welcher Form er die Ergebnisse seiner Forschungen zugänglich machen solle, ob als Datenbank oder als Buchwerk in der Art eines Lexikonbandes (dort S. 70), – er hat sich für einen Lexikonband entschieden, der nun eindrucksvoll im Großformat in mustergültiger Ausstattung, Erschließung und Erläuterung erschienen ist,[5] – wenige Tage nach seinem Tod.
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Quelle: https://www.visual-history.de/2019/09/29/rezension-detlef-lorenz-bilder-in-der-presse/
„Ich war damals in Marburg nicht ganz unbekannt durch 24 Farbfotografien, die ich als Postkarten veröffentlicht hatte“ (S. 21). Schlicht und bedeutungsvoll zugleich sind die Worte, die der Apotheker und Drogerie-Fabrikant Georg Heinrich Mylius (1884-1979) in einem der letzten Briefe 1978 seinen 1911 entstandenen Aufnahmen widmete. Als erste fotografische Darstellungen Marburgs in Farbe und als solche seinerzeit ein öffentlich stark beachtetes technisches Novum können diese sogenannten Autochrome (S. 18) nach wie vor einiges Interesse für sich beanspruchen.
Bereits 1975 dem Hessischen Staatsarchiv Marburg (HStAM) übergeben und aus konservatorischen Gründen seit 2018 in der Obhut des Bildarchivs Foto Marburg, wurde die kleine Sammlung jetzt zum Gegenstand einer vom Hessischen Staatsarchiv in Zusammenarbeit mit Foto Marburg veranstalteten Kabinettausstellung nebst einer sie begleitenden empfehlenswerten Publikation über die Spezifik und den Kontext der Fotografien von Georg Heinrich Mylius.
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Der Literatur-, Kunst- und Frühneuzeithistoriker mit einem Schwerpunkt bei der Mittelalter- und Renaissanceforschung Dieter Wuttke (Jg. 1929), zuletzt von 1979 bis 1995 Inhaber des von ihm gegründeten Lehrstuhls für Deutsche Philologie des Mittelalters und der Frühen Neuzeit an der Universität Bamberg,[1] ist den Lesern von IFB zuletzt mit der Rezension der dritten, ihm zum 80. Geburtstag gewidmeten Festschrift begegnet.[2] Leser von IFB mit einem längeren Gedächtnis wissen freilich auch, dass er sich mit zentralen Figuren des Warburg-Kreises[3] befasst hat, so insbesondere mit dem Gründer des Warburg-Instituts Aby M. Warburg (1866-1929),[4] dessen Personalbibliographie er bearbeitet hat,[5] sowie mit Erwin Panofsky (1892-1968), der nach Warburgs Tod zusammen mit Fritz Saxl eine der zentralen Figuren der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg in Hamburg war. Nach deren Vertreibung durch die Nationalsozialisten emigrierte Panofsky in die USA, wo er in Princeton, N.J. und später in Chicago lehrte und forschte.
Quelle: https://www.visual-history.de/2019/08/06/rezension-fokus-panofsky/
Das Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland (DOMiD) ist ein Kölner Verein, der sich die Dokumentation der Migration nach Deutschland zur Aufgabe gemacht hat. 1990 als „Archiv von unten“ von aus der Türkei stammenden Migranten unter dem Kürzel DOMiT (Dokumentationszentrum und Museum über die Migration aus der Türkei e.V.) gegründet, widmete es sich zunächst ausschließlich der Migrationsgeschichte aus der Türkei. 2007 erfolgte die Fusion mit dem Verein Migrationsmuseum in Deutschland und die thematische Weitung hin zur Geschichte der Einwanderung nach Deutschland in allen Facetten.
Das langfristige Ziel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die Errichtung eines zentralen Migrationsmuseums in Deutschland. Als ein wichtiger Schritt auf diesem langwierigen Weg ist im Sommer 2018 das Virtuelle Migrationsmuseum (ViMu) entstanden. In diesem frei downloadbaren Programm bewegen sich die Nutzenden in einer digitalen fiktiven Stadt der Migrationsgesellschaft.
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Quelle: https://www.visual-history.de/2019/07/08/das-virtuelle-migrationsmuseum-domid/
Transcript Verlag, Bielefeld 2019
Rezensiert von Violetta Rudolf, redaktionell betreut durch Jan-Holger Kirsch
Quelle: https://www.visual-history.de/2019/06/26/neue-rezensionen-h-soz-kult-10/
Die Arbeit von Maren Jung-Diestelmeier, mit der sie 2016 an der Technischen Universität Berlin promoviert wurde und die im Jahr darauf im Göttinger Wallstein Verlag erschien, ist, soweit der Rezensent das mit seiner zugegebenermaßen beschränkten Expertise auf dem Feld zu beurteilen vermag, ein großartiger Beitrag zur Stereotypenforschung. Das verwundert nicht angesichts dessen, dass die Dissertation von Werner Bergmann, bis 2016 Professor für Soziologie am Zentrum für Antisemitismusforschung, betreut wurde. Der Band macht sicher nicht zu Unrecht den Auftakt der vom ZfA herausgegebenen Reihe „Studien zu Ressentiments in Geschichte und Gegenwart“.
In der Einleitung formuliert die Autorin zunächst ihre Forschungsfrage „nach dem Beitrag visuell kommunizierter (England-)Stereotype und bildlicher Stereotypisierungsprozesse für kollektive ‚Wir‘-Gruppenkonzeptionen im Kontext und als Teil des zum Massenphänomen avancierenden, sich ethnisch aufladenden deutschen Nationalismus“. (S. 14) Überzeugend legt Maren Jung-Diestelmeier sodann ihre Walter Lippmann und vor allem Hans Henning Hahn folgenden theoretischen Annahmen zu Stereotypen dar und verbindet dies mit dem von ihr gewählten visuellen Quellenkorpus.
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Quelle: https://www.visual-history.de/2019/06/03/rezension-jung-diestelmeier-das-verkehrte-england/
Kriegerische Auseinandersetzungen, gewaltsame Konflikte und Terrorismus gehören zu den dominanten Themen der weltweiten Berichterstattung. Die dabei vermittelten Bilder prägen unser Wissen und unsere Konfliktwahrnehmung entscheidend. Bisher nähert sich die Kommunikations- und Medienforschung der (foto)journalistischen Praxis zumeist von Seiten des fertig ausgewählten, abgedruckten bzw. ausgestrahlten Medienmaterials. Im Mittelpunkt stehen dabei Forschungsbegriffe wie Nachrichtenfaktoren, Gatekeeping oder Framing.[1] In seiner Dissertation „Fotoreporter im Konflikt. Der internationale Fotojournalismus in Israel/Palästina“ nimmt Felix Koltermann eine neue Perspektive ein. Ihn interessieren nicht die Auswahl der fertigen Bilder oder deren Distribution, sondern die konkreten Produktionsbedingungen von Fotoreporter*innen.
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Quelle: https://www.visual-history.de/2019/03/06/rezension-felix-koltermann-fotoreporter-im-konflikt/
Neofelis Verlag Verlag, Berlin 2017
Rezensiert von Sandra Starke, redaktionell betreut durch Jan-Holger Kirsch
Margaret Bourke-White (1904–1971) war während des Zweiten Weltkriegs keine Berufsanfängerin mehr, sie hatte sich als Industrie- und Werbefotografin schon seit den späten 1920er-Jahren einen Namen gemacht.
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Quelle: https://www.visual-history.de/2019/01/07/neue-rezensionen-h-soz-kult-9/
We have seen our buildings demolished, our cities destroyed and our archaeological treasures vandalized. Those images have been on display so much that we rarely question why all this happened. In politics and history, when narratives are assembled, parties tell their own sides of the story. It is only through architecture that is no one’s particular and everyone’s in general. Buildings do not lie to us: they tell the truth without taking sides. Every little detail in an urban configuration is an honest register of a lived story. (p.10)
Quelle: https://www.visual-history.de/2018/12/03/book-review-marwa-al-sabouni-the-battle-for-home/