#Museumselfie und Co. – Twitter und Degas in der Kunsthalle Kalrsruhe

Haben Museumsbesucher mit Smartphones keinen Respekt mehr vor den "heiligen Hallen der Kunst" und vor den darin ausgestellten Werken? Sie tippen ständig auf den leuchtenden Bildschirmen, die sie in der Hand halten, knipsen die Kunstwerke und sich selbst und posten dies umgehend in Sozialen Netzwerken. Sogenannte #Museumselfies sind längst nicht mehr nur ein Spleen einiger Weniger – denn am 22. Januar 2014 beging man sogar den ersten „International Museumselfie Day“. Immer mehr Museen öffnen sich dem "digitalen Besucher" und heißen ihn in ihren Ausstellungen willkommen […]

Quelle: http://musermeku.hypotheses.org/2153

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Tweetup #Shrigpin @Pinakotheken @davidshrigley @kulturkonsorten

Gestern Abend, gegen 18.15 Uhr habe ich beschwingt die Pinakothek der Moderne verlassen. Normalerweise bin ich, wenn ich so ein Haus verlasse, ganz schön k.o. von den vielen Eindrücken, dem Umhergehen und dem Betrachten. Ich habe dann dringend das Bedürfnis nach Erholung. Aber gestern war das anders. Ganz anders.

Denn gestern gab es in der Pinakothek der Moderne den Tweetup #Shrigpin zur Promotion der Ausstellung des Zeichners David Shrigley. Naja, Werbung halt, könnte man abwinkend sagen. Sicher, auf der einen Seite stimmt das. Auf der anderen Seite konnte ich an etwas teilhaben, dass nun wirklich nicht alltäglich ist:

Ca. 150 Personen dürfen die vom Künstler erstellte Skulptur sehen und dann zeichnen oder darüber twittern. Die wichtigste Regel: Niemand darf sie fotografieren. Noch vor der Ausstellungseröffnung am Donnerstag (10.4.) wird sie von Shrigley persönlich zerstört. Alles, was die Besucher dann noch von ihr sehen können, sind die Wahrnehmungen dieser etwa 150 Personen. Der Künstler spricht somit nur noch durch die Zeichnungen oder Texte (Tweets) Dritter. Das ist ein bisschen wie „Stille Post“. Er hat andere durch seine Skulptur, durch sein Werk inspiriert und sie zum Tun aufgerufen. Das Ursprungswerk des Künstlers dient als Mittel zum Zweck zur Inspiration der anderen. Nimmt man es weg – zerstört es – bleibt nur noch die Kommunikation darüber erhalten, die wiederum Auslöser für Inspiration der Besucher wird, die nur diese Kommunikation nicht aber das Kunstwerk selbst sehen. Sie werden angeregt, das Kunstwerk für sich selbst zu erschaffen und sich vorzustellen, wie es tatsächlich ausgesehen haben könnte. Und damit wird es wieder Auslöser für weitere Kommunikationsprozesse.

Tweet vs. Zeichnung

Vor Ort waren gestern 15 Twitterer und einige Zeichner. Zunächst war es im Raum recht ruhig. Der Künstler war anwesend.

Während die Zeichner auf ihr Medium festgelegt waren, wechselten nach einer Weile viele Twitterer vom Smartphone zu Papier und Stift; das Material lag für alle dort aus. Der Sprung von Twitter zur Zeichnung gelingt halt leichter, weil anders herum doch einige technische Voraussetzungen erfüllt werden müssen. Allmählich lockerte sich die Atmosphäre. Der Künstler wurde angesprochen, leise Gespräche geführt.

Und jetzt die Qual der Wahl: Zeichnen oder Twittern? Ich entschied mich für beides. Die Zeit verging dann gefühlt auch doppelt so schnell. Denn kaum hatte ich mit dem Zeichnen begonnen, fing die Ideenmaschine an zu arbeiten und ich hätte mindestens einen halben Tag dort zubringen können. So aber arbeitete mein Kopf nach dem Tweetup weiter. Und er arbeitet immer noch. Ich hoffe, den Kulturkonsorten (Christian Gries, Sybille Greisinger, Harald Link) geht es ähnlich ! :-)

So long! And many thanks to David Shrigley!

Tweets und Fotos wurden von Christian Gries zum Nachlesen hier als storify zusammengestellt.

#shrigpin

Quelle: http://games.hypotheses.org/1627

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ALL YOU TWEET IS LOVE (#outofblue, Engelvariationen)

all-you-tweet-is-loveTweetups in Museen, Theatern und weiteren Kultureinrichtungen sind eine neue Form der Kommunikation und beinhalten viel Potential. Einen Eindruck über dieses Phänomen erhält man in der von den Kulturkonsorten herausgegebenen Publikation ALL YOU TWEET IS LOVE. Um das weitere Potential von Tweetups erahnen zu können, sollte man mal einen mitgemacht haben.

Bei #outofblue handelt es sich bereits um eine modifizierte Form des klassischen Tweetups, die in der o.g. Publikation Erwähnung findet (in dem Artikel Twittern in einer rauschhaften Ausstellung ohne Bilder habe ich bereits darüber berichtet).

Marion Schwehr, die die Idee zu #outoblue hatte, machte aus den Tweets, die bei diesem Event entstanden sind, einen Text: #outofblue – aus Tweets wird Literatur. Diesen Text hat sie auf einem Poster veröffentlicht und mit dem Titel Engelvariationen überschrieben.

Letztlich wurden aus Bildern also Tweets, aus den Tweets wiederum Literatur. Es stellt sich die Frage, was kann man jetzt noch damit anstellen kann. Kann die Literatur weiter transformiert werden? In Musik? In Tanz? Theater? Was geht noch? Denken Sie mit! Machen Sie mit! Es lohnt sich und bietet völlig neue Erfahrungen.

Quelle: http://games.hypotheses.org/1494

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Twittern in einer rauschhaften Ausstellung ohne Bilder

Gestern also war ich zu dem Tweetup der Kulturkonsorten ins Haus der Kunst geladen. Trotz einiger Erklärungen, die mich vorher per Mail erreichten, hatte ich allenfalls vage Vorstellungen von dem, was mich erwarten würde. Wir waren gebeten, uns auf das Twitterevent vorzubereiten und vorab zu unserem Bild ein paar Tweets zu formulieren, was ich auch brav gemacht habe. Allerdings wusste ich nicht, wie sinnvoll meine Tweets waren und ich war nervös und gespannt, welche Überraschungen mich erwarten würden.

Marion Schwehr erklärte uns in ihrer Begrüßung, dass es sich um ein Literaturprojekt handelte. Zweifel kamen in mir auf, ob ich meine Tweets würde gebrauchen können. Bei den darauf folgenden einführenden Worten von Christian Gries stellte ich fest, dass ich mit meinen Vorstellungen tatsächlich ziemlich daneben gelegen hatte. Ich war bis dahin davon ausgegangen, dass die anderen mein Bild sehen würden. Immerhin war ja ein Beamer da und wir befanden uns in einem Museum! Und das der Titel der Veranstaltung tatsächlich so gemeint war, hatte ich bis dahin einfach nicht glauben können. Also formulierte ich schnell ein paar neue Tweets vor. Einen kümmerlichen Rest Hoffnung auf die Anzeige von Bildern besaß ich aber trotzdem noch.

Dann ging es los. Stefan-Maria Mittendorf erzählte uns von den Bildern. Spätestens jetzt begriff ich, dass wir an diesem Abend wirklich keine Bilder zu sehen bekommen würden und anhand der verbalen Ausführungen darüber twittern sollten. Okay, meine Tweets waren kaum zu gebrauchen. Jetzt ging nichts mehr. Mittendorf war schon mittendrin.

Beim ersten “Bild” habe ich mich warmgetwittert. Dann kam das zweite. Ich kam jetzt rein, wusste, was ich tun wollte, dann das dritte…., es war wie in einem Sog. Dann kam mein Bild. Oje. Schnell schickte ich ein zwei, drei gespeicherte Tweets ab, in der Hoffnung, dass ein paar von den Leuten draußen davon etwas mitbekommen und darauf eingehen. Zack, war’s schon wieder vorbei. Das nächste Bild. Ah, ein paar Leute von draußen retweeten oder besternen ein paar von meinen Tweets. Schön. Das nächste Bild. Noch ein paar Sternchen. Das nächste Bild. Christian Gries sagt was. Jemand fotografiert. Das nächste Bild. Retweets. Sternchen. Ein Blick zur Twitterwall. Mittendorf ließ ein Ufo landen und wir waren schon wieder beim nächsten Bild.

Und plötzlich war’s vorbei.

Die Zeit war verflogen. Was hatte ich gemacht? Meine Assoziationen zu den Bildern getwittert. Die anderen, was hatten die gemacht? Das habe ich nur am Rande mitbekommen, ich war zu konzentriert auf meine eigenen Tweets gewesen. Das Event braucht auf jeden Fall eine Nachbereitung. Ich bin gespannt auf die Auswertung der Tweets durch die Kulturkonsorten. Und dann muss ich selbst noch sehen, was die anderen zu “meinem” Bild getwittert haben. Dazu bin ich noch gar nicht gekommen.

Das alles war wie in einem Rausch. Man nennt diesen Zustand auch “Flow”. Bis gestern Abend war ich noch nie in einem Museum im Flow gewesen. Hut ab, Kulturkonsorten und Haus der Kunst!

#outofblue

Quelle: http://games.hypotheses.org/1284

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Ein Tweetup und was man mit ARTigo-Bildern noch so machen kann

Ich bin von den Kulturkonsorten zu einem Tweetup der Sonderklasse eingeladen worden: “Tweetup in einer Ausstellung, die es nicht gibt”. Also das macht mich doch neugierig! Und für mich ist eins klar: Ich nehme ein Bild, dass man mit ARTigo spielen kann, und zwar dieses:

Rote Dächer unter Bäumen, Christian Rohlfs

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es heißt “Rote Dächer unter Bäumen”, wurde 1913 von Christian Rohlfs gemalt und hängt in der Kunsthalle Karlsruhe.

Warum ich dieses Bild nehme? Hier die Gründe:

  1. Für die Tags der ARTigo-Spieler interessiere ich mich besonders. Ich beschäftige mich schließlich in meiner Diss damit.
  2. Für mich im Moment deshalb interessant, weil es besonders viele Farb-Tags hat.
  3. Ich bin gespannt, was die anderen Teilnehmer zu dem Bild twittern werden. Das könnte ich mit den Tags der Spieler vergleichen, zum Beispiel. Und vielleicht ergeben sich noch mehr Ideen.

Wenn Sie sich das Bild in ARTigo anschauen, werden die dazugehörigen Tags angezeigt (Tipp: klicken Sie auf “alle anzeigen”, dann werden es noch mehr).

Während des Tweetups soll ich 5 Minuten über dieses Bild twittern und die anderen Teilnehmer werden auf meine Tweets reagieren, so heißt es. Ich bin gebeten, mich vorzubereiten und ein paar Tweets vorab zu formulieren. Das könnte ich natürlich auch im stillen Kämmerlein tun, aber warum sollte ich nicht versuchen, das crowdzusourcen?

Deshalb meine Frage an Sie, liebe Leserin, lieber Leser: Was könnte ich twittern? Welche Fragen könnte ich stellen, die die anderen beantworten sollen? Welche Gedankenanstöße könnte ich geben, um Reaktionen zu erhalten?

Über Ihre Vorschläge würde ich mich sehr freuen.

Weiterführende Links:
Marion Schwehr: Out Of The Blue – Die These
Kulturkonsorten: “Tweetup in einer Ausstellung, die es nicht gibt”
Sabine Scherz: Blau, blauer am blauesten. Welches ist das blaueste Bild?
Twitter: #outofblue

 

 

Quelle: http://games.hypotheses.org/1266

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