Liberal Arts, oder Philosophie, Kunst und Wissenschaft

Dirk Baecker Was leisten Schule und Universität für die Erziehung eines freien Menschen? In der Antike und noch im Mittelalter hätte man geantwortet, dass die Frage falsch gestellt ist. Als freier Mensch wurde man geboren, wenn man das Glück hatte, in eine freie Familie geboren zu werden. Bauern, Handwerker, Gewerbetreibende und Sklaven hatten dieses Glück nicht. Hatte man das Glück, in einer Familie geboren zu werden, die dem Adel angehörte oder andere Formen der Unabhängigkeit erreicht hatte (reiche Kaufleute), übernahm zunächst die Familie die […]

Quelle: https://kure.hypotheses.org/233

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Liberal Arts, oder Philosophie, Kunst und Wissenschaft

Dirk Baecker Was leisten Schule und Universität für die Erziehung eines freien Menschen? In der Antike und noch im Mittelalter hätte man geantwortet, dass die Frage falsch gestellt ist. Als freier Mensch wurde man geboren, wenn man das Glück hatte, in eine freie Familie geboren zu werden. Bauern, Handwerker, Gewerbetreibende und Sklaven hatten dieses Glück nicht. Hatte man das Glück, in einer Familie geboren zu werden, die dem Adel angehörte oder andere Formen der Unabhängigkeit erreicht hatte (reiche Kaufleute), übernahm zunächst die Familie die […]

Quelle: https://kure.hypotheses.org/233

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Kultur, reflexiv

Die Frage muss immer wieder neu diskutiert werden. Ist Kultur essentiell oder differentiell zu definieren? Nietzsches Hinweis, man könne nicht definieren, was eine Geschichte habe (Zur Genealogie der Moral, 13), müsste für Kultur erst recht gelten, aber das stellt diejenigen nicht zufrieden, die ausgerechnet hier, in der Kultur, nach Identitäten suchen. Andreas Reckwitz hat die Frage jüngst wieder neu aufgeworfen (Die Zeit, 15. Dezember 2016). Und er hat sie in den Rahmen einer Unterscheidung zwischen Hyperkultur und Kulturessentialismus gestellt. Die Hyperkultur ist diejenige, die […]

Quelle: https://kure.hypotheses.org/225

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Kultur, reflexiv

Die Frage muss immer wieder neu diskutiert werden. Ist Kultur essentiell oder differentiell zu definieren? Nietzsches Hinweis, man könne nicht definieren, was eine Geschichte habe (Zur Genealogie der Moral, 13), müsste für Kultur erst recht gelten, aber das stellt diejenigen nicht zufrieden, die ausgerechnet hier, in der Kultur, nach Identitäten suchen. Andreas Reckwitz hat die Frage jüngst wieder neu aufgeworfen (Die Zeit, 15. Dezember 2016). Und er hat sie in den Rahmen einer Unterscheidung zwischen Hyperkultur und Kulturessentialismus gestellt. Die Hyperkultur ist diejenige, die […]

Quelle: https://kure.hypotheses.org/225

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Der Terrorismus – terror(theo)logisch

Peter Fuchs Wenn man sich auf das ‚Phänomen‘ Terrorismus konzentrieren will, tritt das Problem seiner Ununterscheidbarkeit auf. Die Erzeugung von mörderischen Schrecken war und ist überall verbreitet. Es ist schwer, Folterrituale, Hexenverbrennungen, Weltkriege, Auschwitz, Hiroshima, Attentate, Amokläufe etc. sauber voneinander zu trennen und zu sagen, das eine sei Terror, das andere nicht. Auch die Referenz auf Dimensionen (mehr oder weniger schrecklich, mehr oder weniger furchtbar, mehr oder weniger anonym…) scheint nicht weit zu tragen. Terror ist demnach, theoretisch gesehen, der Name einer Kriterienlosigkeit. Man […]

Quelle: http://kure.hypotheses.org/220

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Terror, Terrorismus, Terroristen

Dirk Baecker Die vielleicht wichtigste Unterscheidung fand der Workshop ganz zum Schluss im Vortrag von Maren Lehmann (Zeppelin Universität, Friedrichshafen): Wer nicht zwischen Terror und Terrorismus unterscheidet, verfehlt die soziologische Aufgabe, einen Terrorakt und seine vielfältigen Motiven auf der einen Seite nicht mit der gesellschaftlichen Resonanz auf diesen Akt und die vielfältige Ausbeutung dieser Resonanz durch Experten und Organisationen der Politik, der Religion und nicht zuletzt des Terrorismus selbst auf der anderen Seite zu verwechseln. Denn die Verwechslung würde einen Automatismus dort behaupten, wo […]

Quelle: http://kure.hypotheses.org/218

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Systemtheorie, als Philosophie

Dirk Baecker Über Claus-Artur Scheier, Luhmanns Schatten: Zur Funktion der Philosophie in der medialen Moderne, Hamburg: Meiner, 2016 Die Auseinandersetzung verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen, einschließlich der Soziologie, mit Niklas Luhmanns Systemtheorie steckt noch immer in den Kinderschuhen. So früh vor allem Theologen, Pädagogen und Juristen auf einzelne Gegenstandsbeschreibungen der Soziologie Luhmanns reagiert haben und so kritisch eine ganze Reihe systemtheoretischer Begriffe von der Selbstreferenz über die Paradoxie und die Form bis zur Autopoiesis diskutiert worden sind, so rar sind Versuche, die historische Motivation, die interdisziplinäre […]

Quelle: http://kure.hypotheses.org/201

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Trump & Consorten: Was nützt uns die Besinnung auf die antike demokratia?

Birger P. Priddat Indem wir uns angewöhnen, Figuren wie Erdogan, Trump, Putin als Tyrannen oder als Despoten zu bezeichnen, indem wir die amerikanische Politik schon seit längerem oligarchisch nennen und indem wir meinen, die Demokratie erodieren zu sehen, bewegen wir uns im Differenzierungsspiel antiker Verfassungen, als wenn wir uns vergewissern wollten, auf welchem politischen Terrain wir uns momentan bewegen. Solcherart denken wir den Quellcode, die athenische politeia, um uns zu vergewissern, wofür wir einstehen können sollten. Platon und Aristoteles interpretieren die Polis als ein […]

Quelle: http://kure.hypotheses.org/197

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Cox und Der Lauf der Zeit III: Mauer und Schiff

Dirk Baecker Die Zeit beherrscht nicht, wer sie überwindet, sondern wem es immer wieder neu gelingt, kleine Unterschiede in ihr zu machen. Diese Lehre zieht weder der chinesische Kaiser, der nichts Geringeres als die Ewigkeit will, noch der englische Uhrmacher, der vom perpetuum mobile träumt, aber immerhin der Leser aus der Versuchsanordnung, die Christoph Ransmayr mit seinem Roman über den Auftrag des chinesischen Kaisers an den Uhrmacher, ihm unerhörte Uhren zu bauen, vor dem Leser ausbreitet. Weder der Kaiser Qiánglóng noch der Uhrmacher Cox […]

Quelle: http://kure.hypotheses.org/178

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Europa im Widerspruch mit sich selbst

Dirk Baecker Im Vergleich der Kontinente untereinander herrscht kein Mangel an Reflexion über Europa. Swissbib, der Katalog aller Schweizer Hochschulbibliotheken, listet mit rund 121.000 Titeln fast doppelt so viele Publikationen über Europa wie über Afrika, dreimal so viele wie über Asien, sechsmal so viele wie über Australien und fast zehnmal so viele wie über Amerika. Reflexion ist, wie man seit Hegel weiß, Gewinn von Unbestimmtheit. Sie kann nur zu zwei Sätzen führen, zum Satz der Identität: „A = A“, den auszusprechen nach aller Erfahrung […]

Quelle: http://kure.hypotheses.org/144

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