Cox oder Der Lauf der Zeit 1: Ewigkeit und Augenblick

Dirk Rustemeyer Läuft etwas „wie ein Uhrwerk“, denken wir an eine perfekte Ordnung. Und doch wirkt die Aussicht, nach dem „Diktat der Uhr“ zu leben, bedrohlich. Ist, was als kunstvoller Mechanismus Bewunderung verdient, auch ein richtiger Maßstab für menschliches Leben? Der Mensch, lehrt Protagoras, sei das Maß aller Dinge. Was bedeuten Maß und Messen? Geht es um eine universelle Ordnung quantitativer Größen, oder hat alles ein je eigenes Maß? Könnte die Zeit, der alles Seiende unterliegt, als Maß dienen? Nur ist das Maß der […]

Quelle: https://kure.hypotheses.org/124

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Bodenlos Digital: Zum Verhältnis von Körper und Kamera

Dawid Kasprowicz Ich, die Maschine, zeige Euch die Welt so, wie nur ich sie sehen kann. Dziga Vertov (1923)  Heftiges Atmen aus dem Off, wechselnde Intervalle aus Licht und Dunkelheit, weder oben noch unten, hin und wieder der Streifen eines sich entfernenden Sonnenstrahls. Dann wieder die Stimme von Dr. Ross Stone, gespielt von Sandra Bullock, die ihrem Kollegen Matt Kowalski (George Clooney) antwortet, dass sie nichts sieht – keine Raumstation, keine Sonne, nicht mal mehr die Erde, die irgendwo ruht, während Ross Stone sich […]

Quelle: http://kure.hypotheses.org/117

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Superintelligenz, und die Plastizität des Menschen

Dirk Baecker Bemerkenswert am Menschen ist seine Plastizität. Auf einer schmalen, durch die Gravitation, den Sauerstoff, die Körperlichkeit und das Bewusstsein sowie wenige weitere Randbedingungen in den Bereichen der Sensorik und Motorik bestimmten Spur entwickelt er ein reiches Verhaltensspektrum, das von Familie und Alltag, Arbeit und Freizeit, Politik und Wirtschaft, Kunst und Religion, Recht und Wissenschaft je unterschiedlich ausgenutzt und geprägt werden kann. Wenig fehlt und man könnte das Leben der Menschen auf Erden genau so beschreiben, wie Nick Bostrom sich eine der möglichen […]

Quelle: https://kure.hypotheses.org/112

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Superintelligenz, und die Plastizität des Menschen

Dirk Baecker Bemerkenswert am Menschen ist seine Plastizität. Auf einer schmalen, durch die Gravitation, den Sauerstoff, die Körperlichkeit und das Bewusstsein sowie wenige weitere Randbedingungen in den Bereichen der Sensorik und Motorik bestimmten Spur entwickelt er ein reiches Verhaltensspektrum, das von Familie und Alltag, Arbeit und Freizeit, Politik und Wirtschaft, Kunst und Religion, Recht und Wissenschaft je unterschiedlich ausgenutzt und geprägt werden kann. Wenig fehlt und man könnte das Leben der Menschen auf Erden genau so beschreiben, wie Nick Bostrom sich eine der möglichen […]

Quelle: http://kure.hypotheses.org/112

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Simon Menner, oder Die Ästhetik des Schreckens

Dirk Rustemeyer Gewalt ist keine Normalerfahrung mehr in westlichen Gesellschaften. Bilder des Gewaltsamen hingegen gewinnen an Faszination. Obwohl integraler Bestandteil massenmedialer Unterhaltung, schockieren sie als „reale“ Bilder von Krieg, Verbrechen oder Terror. Je mehr das Publikum sich an den Konsum von Bildern gewöhnt, desto sensibler scheint es für den Unterschied zwischen „echten“ und „fiktionalen“ Bildern zu werden, selbst wenn diese Differenz in den fotografischen oder filmischen Bildformaten fast unsichtbar ist. Gelten Horrorfilme als normales cineastisches Genre, stoßen Bilder von Exekutionen die meisten Betrachter ab. […]

Quelle: http://kure.hypotheses.org/107

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Welt aus dem 3D Drucker – „Materializing the digital“

Gabriele Gramelsberger Es gibt kaum etwas, das heute nicht gedruckt werden kann. Vom Haus über Implantate bis hin zu Früchtekuchen. Das Zauberwort heißt: 3D Drucken oder Additive Fertigung und die Hoffnungen, die sich daran knüpfen, sind zahlreich: Von der realen wirtschaftliche Relevanz für die Industrie bis hin zu Utopien postkapitalistischer Strukturen des Wirtschaftens reicht das Spektrum der Erwartungen an die neue Technologie. Insbesondere im Bereich der Biologie und der Medizin eröffnet das 3D Drucken ganz neue Bereiche des personalisierten Prototyping. 1986 beantragt der Ingenieur […]

Quelle: http://kure.hypotheses.org/102

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Widerständiges Denken bei Paul Ricœur

Martin W. Schnell, Gelsenkirchen Sinn und Bedeutung sind für Husserl nicht einfach fertig gegeben, sondern müssen sich erst als solche erweisen. Der damit verbundene Prozess kann auf Widerstände stoßen, die zur Sache selbst gehören und daher mehr als nur zu überwindende Äußerlichkeiten darstellen. Der Gedanke einer Widersetzlichkeit der Dinge ist besonders bei Merleau-Ponty zu greifen. In den 50er Jahren führt er über das Politische die Widerständigkeit eines Nicht-Sinns ein. Jede politische Perspektive hebe sich von einen „Grund an Nicht-Sinn“ ab. „Es gibt weniger einen […]

Quelle: http://kure.hypotheses.org/99

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Das Märchen von der schönen Utopie

Julia Genz Das Bedürfnis nach utopischen Versprechen ist zurückgekehrt ‒ und mit ihm das Interesse am Thema Utopie, das es in der Ausgabe der Wochenzeitung „Die Zeit“ vom 15. Dezember 2016 sogar bis auf die Titelseite geschafft hat. Dabei hatten Historiker bereits mit dem Ende des Kalten Krieges auch ein Ende der Utopiedebatte ausgerufen, Habermas hatte sogar bereits davor gewarnt, das Utopische zu verlieren. Ob nun in den 1990er Jahren oder heute über Utopien gesprochen wird: Immer ist der Begriff „Utopie“ in der Alltags- […]

Quelle: http://kure.hypotheses.org/76

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Organisation als Natur

Dirk Rustemeyer Gewebt aus Kommunikation, erscheinen sie wie Natur: Nöten und Gefühlen der Einzelnen gegenüber bleiben Organisationen gleichgültig. Unabhängig von politischen oder wirtschaftlichen Ideologien sind Organisationen, wie Max Weber Anfang des 20. Jahrhunderts feststellt, für jedwede staatliche Ordnung unverzichtbar. Sie bilden das bürokratische Skelett moderner Gesellschaften. Doch entpuppt Verwaltungsrationalität sich allzu oft als Irrationalität. Franz Kafkas „Schloß“ entwirft, zeitgleich zu Webers Soziologie, ein beklemmendes Bild dieser unheimlichen Rationalität. Ken Loach hat mit „Ich, Daniel Blake“ (2016, 101 Minuten) Kafkas Schloß ins zeitgenössische Großbritannien verlegt. […]

Quelle: http://kure.hypotheses.org/70

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208 Sekunden

Dirk Baecker 208 Sekunden entscheiden über die professionelle Karriere eines Piloten, der in über 40 Jahren seiner beruflichen Arbeit jedes Flugzeug sicher zum Start und zur Landung gebracht hat: 208 Sekunden, in denen der Pilot Chesley „Sully“ Sullenberger am 15. Januar 2009 (5 Tage vor der Amtseinführung von Präsident Barack Obama) entscheiden muss, ob er nach einem Vogelschlag durch Wildgänse, der beide Triebwerke lahmgelegt hatte, mit seinem Airbus A320-214 eine Ausweichlandebahn auf den Flughäfen La Guardia oder Teterboro ansteuern kann oder auf dem Hudson […]

Quelle: http://kure.hypotheses.org/43

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