Tatort Bibel │ Kriminalistik und Exegese

Die Deutschen sind vom Krimi-Fieber gepackt. Diese Erkenntnis lässt sich nicht nur leicht anhand einschlägiger Fernsehzeitschriften erheben, sondern spiegelt sich auch in der medialen Öffentlichkeit wider.1 Interessanterweise bleiben Mord und Totschlag aber nicht ausschließlich…

Quelle: http://grammata.hypotheses.org/462

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Bild des Monats September

Nun ist es soweit: es gibt das erste Bild des Monats! In dieser monatlichen Rubrik möchte ich jeweils ein Herrscherporträt vorstellen, sowie Informationen über Entstehung und Rezeption liefern.

Los geht’s mit diesem Bild:

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Franz von Lenbach: Wilhelm I. (Leipziger Fassung), 1886.

Nein, der Dargestellte ist nicht Bismarck (auch wenn das bezeichnenderweise fast alle Studenten in einem Seminar zur Herrschaftsinszenierung dachten), sondern der erste Deutsche Kaiser Wilhelm I. Der Auftrag für das Bild ging nicht direkt auf das Herrscherhaus zurück, sondern auf einen privaten Auftraggeber.

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Quelle: https://monarchie.hypotheses.org/34

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Als Flaneur durch das Buch streifen: Wimmelbücher

  • In Wimmelbüchern müssen die Betrachtenden die Geschichten selbst zusammenreimen.
  • Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Muttersprache können sich an Wimmelbüchern erfreuen.
  • Neue Wimmelbücher geben dem Genre neuen Schwung: Sowohl inhaltlich als auch gestalterisch.

Geschichten erzählen ohne Worte

Wimmelbücher sind Bilderbücher für Kinder, in denen aus einer Makro-Perspektive sehr viele Personen und Aktionen zu sehen sind. Dabei gibt es keinen begleitenden Text, wie er sonst für Kinderbücher typisch ist. Deswegen liegt es an den Betrachtenden, sich ihre Geschichte selbst zu konstruieren (Remi 2011: 116).

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Quelle: http://kinder.hypotheses.org/833

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Vertrautheit in der Fremde?


Die Wahrnehmung der Fremde an der Ostfront

Laura Maring

„Gerade in der Wahrnehmung der deutschen Besatzungsgebiete in Osteuropa waren“, so Jörn Leonhard in seiner monumentalen Synthese zum Ersten Weltkrieg, „die Semantiken und Vokabulare von Unsicherheit und Entfremdung in einem als unzivilisiert empfundenen Raum gekennzeichnet.“[1] Vor dem Hintergrund dieser These bekommt die Suche nach Äußerungen zur Wahrnehmung der Fremde durch deutsche Soldaten, die im Zuge des Ersten Weltkriegs an der Ostfront stationiert waren und sich über Feldpostsendungen ihren Verwandten in der Heimat mitteilten, noch mehr Gewicht. Auch Heinrich Echtermeyer – seit 1916 in Wolhynien, im Nordwesten der heutigen Ukraine stationiert – sah sich mit der Herausforderung einer fremden Umgebung konfrontiert, mit der er nur schwer zurecht kam.

Der Versuch, diese Konfrontation in seinen an den Bruder Bernard adressierten Briefen und Feldpostkarten wiederzufinden, gestaltet sich indes als schwierig: Denn explizite Beschreibungen der fremden Umgebung finden sich in den Schriftstücken nur selten. Ebenso schreibt Heinrich Echtermeyer nur wenig über die Menschen vor Ort, mit denen er möglicherweise in Kontakt kam. Und dennoch gewährt er uns bei genauerer Analyse seiner Feldpost tiefe Einblicke in seine Wahrnehmung der Fremde: Denn der Halverder Landwirt bedient sich einer Vielzahl an Distanzbegriffen, die zwar sprachlich nur sehr vage Bezug auf die fremde Umgebung nehmen, sich jedoch in über 80 Prozent seiner Briefe wiederfinden. Dabei dominiert die sprachliche Kennzeichnung „hier“ für die Fremde, die uns in 47 von insgesamt 58 Schriftstücken begegnet. Aber auch die explizite Nennung des Landes „Rußland“, einiger weniger Ortsnamen und der Substantive „Ferne“ sowie „Weite“, die in jeder zehnten Feldpostsendung Echtermeyers Verwendung fanden, können als sprachliche Mittel zur Kennzeichnung des Fremden gedeutet werden.

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Quelle: https://feldpost.hypotheses.org/468

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С днем рождения, DHI Moskau!

Das Deutsche Historische Institut Moskau, das jüngste Historische Institut der Max Weber Stiftung, feiert heute seinen zehnten Geburtstag. Aus einer gemeinsamen Initiative der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius im Jahr 2005 gegründet, ist das DHI Moskau “zu einem Bestandteil der wissenschaftlichen Landschaft und des öffentlichen Lebens der Stadt geworden”, so Elena Zubkova von der Russischen Staatlichen Universität für Geisteswissenschaften in Moskau.

Vor dem Hintergrund der Öffnung lange gesperrter russischer Archive nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, ist das Institut eine wichtige Anlauf- und Beratungsstelle für deutsche Historikerinnen und Historiker und verbindet die Geschichtswissenschaften in beiden Ländern. Das bis 2008 ausschließlich aus privaten Mitteln der Alfried-Krupp-von-Bohlen-und-Halbach-Stiftung und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius finanzierte Institut, ist seit 2009 Teil der Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland.

Trotz des Brandes im Gebäude des DHI Moskau im Januar 2015 wird das gesamte Forschungs-, Stipendien- und Veranstaltungsprogramm des Instituts wird unverändert fortgeführt, weswegen am 15. September 2015 im Staatlichen Historischen Museum in Moskau der 10. Geburtstag auch gebührend gefeiert wird. Höhepunkt der Feierlichkeiten ist der Festvortrag von Ulrich Herbert, Universität Freiburg, zu „Deutschland im 20.

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Quelle: http://mws.hypotheses.org/29280

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Das Süße und der Krieg

Kriegszeiten sind Notzeiten, und so werden vielerlei Güter knapp, wenn ein Krieg ausbricht. So weit, so banal. Diese Erkenntnis findet sich immer wieder als Erklärungsmuster für bestimmte Phänomene, konkret in dem Fall um den Lebkuchen und damit verknüpft die Frage, warum es ihn nur in der Weihnachtszeit gibt. Denn die Zutaten für das Gebäck sind ganzjährig verfügbar, eine Abhängigkeit von bestimmten Ernteerträgen oder nur saisonal vorhandenen Ingredienzien ist nicht gegeben. Die Erläuterung dafür liefert ein Blick in die Geschichte: Tatsächlich wurden Lebkuchen früher das ganze Jahr über gebacken. Im Dreißigjährigen Krieg wurden Zutaten für solche Leckereien aber so knapp, daß man sich nur noch an besonderen Festtagen Naschwerk leisten konnte – und dies war vor allem zur Weihnachtszeit der Fall.

Diese Erklärung geht in diesen Tagen durch die Medien, so in der Welt online am 8.9.2015 und SZ online vom 13.

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Quelle: https://dkblog.hypotheses.org/732

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#Bloggeburtstag

Ganz klar: Aus der Perspektive der Historikerin bieten Jubiläen und Jahrestage mit regelmäßiger Zuverlässigkeit Gelegenheit, an entscheidende Ereignisse zu erinnern – sei es der Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor knapp 100 Jahren oder das nahende Reformationsjubiläum, welches spürbar seine Schatten vorauswirft.1 Grundlegend anders ist das im (sehr viel) kleineren Rahmen nicht, weswegen ich den Bloggeburtstag von beruf:geschichte zum Anlass nehmen möchte, um auf das erste Jahr als Bloggerin zurückzublicken. Das beruf:geschichte Blog http://t.co/2I36s2RuYB feiert heute einjähriges Bestehen. Herzlichen Glückwunsch zum #Bloggeburtstag @krlanen! — de.hypotheses … #Bloggeburtstag weiterlesen

Quelle: https://beruf.hypotheses.org/387

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Bildpostkarten zur Verarbeitung des Krieges

Matthias Wolters

Der Erste Weltkrieg wird häufig als erster „Medienkrieg“ bezeichnet – und dies zurecht, handelte es sich doch um den ersten Krieg, in dem das Kriegsgeschehen von einer großen Anzahl an Feldpostkarten und anderen privaten wie öffentlichen Bildmaterialien begleitet wurde.[1] Dabei scheint es heute so, als wären die häufigsten Motive propagandistischer Natur, so beispielsweise scharf geschnittene, stolze Soldaten mit Stahlhelm.[2] Tatsächlich zeigte nur ein geringer Teil der Feldpostkarten solch militärische Sujets. Weit häufiger wurden andere Themen gewählt. Aufgrund der starken Nachfrage wurde mit Beginn des Krieges fast jedes Bildsujet zu einem potenziellen Motiv für eine Feldpostkarte und so zugleich zu einer interessanten mentalitätsgeschichtlichen Quelle.[3] Der Mangel an professionell erstellten Bildpostkarten ist wohl auf die zu Beginn des Krieges noch sehr begrenzte Anzahl an staatlichen Fotografen an der Front zurückzuführen. Daher gehen die meisten überlieferten Bilder auf einfache Soldaten zurück.[4]

Auch in der Sammlung der Feldpostsendungen August Jaspers lassen sich verschiedenste Arten von Postkarten finden.

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Quelle: http://feldpost.hypotheses.org/792

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“als ob sie ain mannlichen affect het”: Hermaphroditismus in der Zimmer’schen Chronik

Die Figur des Hermaphroditen ist in der gelehrten lateinischen Tradition immer wieder (wenngleich keineswegs immer) als sexualisierte Figur dargestellt worden, indem Hermaphroditen entweder als Objekt ganz unterscheidlicher Arten des Begehrens…

Quelle: http://intersex.hypotheses.org/676

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Die Vermittlerrolle des Bruders

Leonie Volmer

Familie Heinrich Echtermeyer
Familie Heinrich Echtermeyer

In der Arbeiterschicht führte die kriegsbedingte Abwesenheit der Männer nicht selten zu einschneidenden Veränderungen in der Familienstruktur, aus der die Frauen zumindest phasenweise gestärkt hervorgingen.[1] Anders war dies hingegen in den bäuerlichen Schichten. Die Frau war schon immer als feste Familienarbeitskraft miteingeplant, das verdiente Geld Familienlohn. Gravierende Änderungen in der Familienstruktur blieben aus, als die Männer in den Krieg zogen und die Frauen mit der Aufgabe, die Familie zu versorgen, zu Hause zurück blieben. Trotz allem fehlte eine Arbeitskraft. Heinrich Echtermeyer verließ sich darauf, dass sein Bruder Bernhard zumindest einen Teil seiner Rolle auf dem heimatlichen Hof in Halverde übernahm, wie aus seinen Briefen deutlich hervorgeht: „[Ich] Bitte Dich, hilf meiner Frau so gut zurecht wie Du kannst.“[2] Solche und ähnliche Wendungen finden sich in seinen Feldpostsendungen immer wieder.

Bernard und Maria Echtermeyer
Bernard und Maria Echtermeyer

Es ist auffallend, wie häufig Echtermeyer in diesen Briefen und Postkarten an seinen Bruder von seiner Frau schreibt.

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Quelle: http://feldpost.hypotheses.org/693

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