(Un)Sichtbarer Terror – von Andrea Popelka

Was bedeutet es, in einem constant state of emergency zu leben? Wie hängt der verinnerlichte Terror einzelner Subjekte mit dem von Nationen geführten Terrorkampf zusammen? Der Philosoph Brian Massumi (vgl. 2010; 2015) versucht Antworten auf diese Fragen zu finden. Den Schlüssel sucht er unter anderem in der…

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/9463

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Wir sollten die Suppe nicht so heiß essen, wie sie gekocht wird. 
Über das Geschäft mit der Angst und die Allianz von Politik und Terrorismus – von Wibke Henriette Liebhart

Terror ist lateinisch und bedeutet Schrecken. Terrorismus ist damit im doppelten Sinne wörtlich zu verstehen: Zum einen bedeutet Terrorismus eine systematische Androhung und/oder Ausübung von Gewalt – mit der Intention, Schrecken zu verbreiten, um politische, wirtschaftliche oder religiöse Forderungen durchzusetzen. Terrorismus ist meist eine Praktik kollektiver Akteure: Die Rote Armee Fraktion (RAF), Al Qaida oder der Islamische Staat (IS) sind Beispiele für sogenannte Terrorgruppen.

Zum anderen, und darum soll es in diesem Kommentar gehen, werden im Diskurs um Terrorismus Politiker_innen und Terrorist_innen zu Geschäftspartner_innen – die Angst vor terroristischen Anschlägen und Attentaten ist die Währung ihrer Transaktion. Die Art von Schrecken, die durch den Terrorismus hervorgerufen wird, evoziert ein Gefühl des Ausgeliefert-Seins und der Ohnmacht. Es ist die diffuse, omnipräsente und doch surreal erscheinende Angst vor dem nächsten Terroranschlag, der – so scheint es – jederzeit, an jedem Ort, von jeder Frau, jedem Mann oder jedem scheinbar verwaisten Gegenstand verübt werden kann. Eine solche hypothetische Angst erfordert präventive Maßnahmen zur Steigerung der individuellen und kollektiven Sicherheit. Und hier ist die Angst ein Perpetuum mobile: Anstatt nun zu verschwinden (wie es schließlich Sinn und Zweck der getroffenen Maßnahmen ist), produziert sie ihre eigene Lebensenergie, weil sie durch ebendiese Allgegenwart präventiver Sicherheitsvorkehrungen wächst und gedeiht: „Angst veranlasst uns dazu, Maßnahmen zu unserer Verteidigung zu ergreifen. Durch diese wiederum wird die Angst unmittelbar greifbar.

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Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/9460

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Geteilte Derealisierung oder antagonistische Teilung? Sexualpolitiken im Zeichen des Terrors – von Folke Bodersen

Blogreihe #3 – Zur Einführung

Aktuell wird in den Medien sehr viel über Terror und Terrorismus diskutiert, informiert und debattiert. Dem, was dort als Terror bezeichnet wird, wird eine große Öffentlichkeit und Sichtbarkeit eingeräumt, von Radio- und Fernseh-Interviews mit sogenannten Experten bis hin zur Vermittlung von öffentlichen Stellungnahmen von Politiker_innen, „schockierenden“ Bildern und Videos, Zeitungsartikeln, Kommentaren und Posts in sozialen Medien. Doch wie wird Bezug darauf genommen? Was ist überhaupt Terror? Ist er sichtbar? Wenn ja, auf welche Weise geschieht das? Oder ist es gar unmöglich, da wir ihn nicht sehen und erkennen können? Interessant ist auch, welche spezielle Rolle Medien einnehmen, welche paradoxerweise gerade zur größeren Unverständlichkeit und Unsichtbarkeit dieses Phänomens beitragen?

In dieser Blogreihe wollen wir einige soziologische Beiträge zu diesen Fragen veröffentlichen, die vielleicht helfen, ein besseres und kritisches Verständnis von Terror zu schaffen.

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Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/9457

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