(Digital) Humanities – revisited: Twitter und Blogs als Kommunikationswerkzeuge bei der Herrenhäuser Konferenz der VolkswagenStiftung 2013

Am 5. bis 7. Dezember fand in Hannover die Herrenhäuser Konferenz der VolkswagenStiftung zum Thema “Digitale Geisteswissenschaften” statt. Der englische Titel lautete “(Digital) Humanities Revisited – Challenges and Opportunities in the Digital Age“. Ich möchte hier keine weitere Zusammenfassung liefern, sondern nur eine Übersicht über die Vielfalt der Tweets und Blogartikel geben, die im Rahmen dieser Konferenz entstanden sind.

Bloggers Corner & Twitter

Werkzeuge des digitalen Historikers - iPad und Twitter

Werkzeuge des digitalen Historikers – iPad und Twitter

Vier Blogger/innen (Eva Bambach, Kim Albrecht, Michael Schmalenstroer und ich), wir freuten uns sehr über die großzügige Einladung der VolkswagenStiftung nach Hannover, bei der wir als ScienceBlogger unsere eigene „Bloggers Corner“ mit einer gemütlichen Couch beziehen durften. Dorthin luden wir nach und nach einige Konferenzteilnehmer/innen zum Kennenlernen ein, die wir über Twitter kannten oder vor Ort angesprochen haben. Hier zeigte sich nochmal das Potential zur Vernetzung, dass in dem Kurzmitteilungsdienst steckt, denn wer würde schließlich einfach jemanden bei einer Konferenz ansprechen, ohne wirklich zu wissen, wer derjenige ist. Bei Twitter liegt die Hürde zum Kennenlernen und Ansprechen vergleichsweise niedrig. Schon bald stellte sich bei der Konferenz heraus, dass nicht nur die ScienceBlogger, sondern auch viele Teilnehmer/innen in den sozialen Medien und in Blogs aktiv sind, so dass wir via Twitter eine Art „Metadiskurs“ parallel zu den Vortragenden der Konferenz halten konnten.

Podiumsdiskussion

Podiumsdiskussion

Dieser Metadiskurs verlief bei den meist sehr anregenden Vorträgen und Lightning Talks so, dass die Inhalte des Vortrags ergänzt oder kommentiert wurden. Es wurden Links hin- und her getweetet und Hinweise auf Hintergrundinformationen geliefert. Nur bei den Podiumsdiskussionen merkte man schnell, dass die Twitterer unter den Konferenzteilnehmern eine andere Meinung als die Teilnehmer der Podiumsdiskussion hatten und sich so der digitale Metadiskurs auf Twitter von der öffentlich geführten Diskussion im Raum entfernte.

Die Tweets während der Konferenz konnten mit dem Hashtag #dighum1213 gesammelt werden. Ich habe sie mittels TAGS 5.1 in einer Tabelle archiviert und mit dem TAGSExplorer eine Visualisierung erstellt. Ich versuche auch in den folgenden Wochen noch die nachfolgenden Tweets zu sammeln.

TAGS – v5.1 – #dighum1213 (zip)

Visualisierung der Tweets mit TagsExplorer

Wer weitere Visualisierungen anhand dieser Daten erstellt, darf gerne einen Kommentar mit Link hier hinterlassen.

Blogs

#dighum1213Während der Veranstaltung hat Michael Schmalenstroer ein Etherpad genutzt, also einen Texteditor, bei dem in Echtzeit mehrere Autoren gleichzeitig schreiben können, um damit die Blogs der Teilnehmer/innen zu sammeln. Es zeigte sich, dass viele Blogger dabei sind, wie die nachfolgende, nicht ganz vollständige Übersicht zeigt.

Übersicht über Blogartikel

"Big Data"-Vortrag von Viktor Mayer-Schönberger

“Big Data”-Vortrag von Viktor Mayer-Schönberger

Zuletzt möchte ich noch eine Linkliste mit den Blogs zur Verfügung stellen, die zur Konferenz in Hannover gebloggt haben, damit man eine kleine Übersicht über die bisher erschienenen Artikel bekommt.

8.12.2013, Michael Piotrowski, nlphist.hypotheses.org
Digital Humanities Defined

Michael Piotrowski zeigt sich verwundert über die ständigen Diskussionen über den Begriff “digital humanities” und wünscht sich stattdessen mehr produktive Ergebnisse aus diesem Forschungsgebiet. Dazu liefert er eine enge und eine weite Definition des Begriffs, darauf hoffend, dass die fruchtlosen Diskussionen um diese Begriffe und Definitionen bald beendet sein mögen.

9.12.2013, Michael Schmalenstroer, schmalenstroer.net
#dighum1213 oder die Mathematisierung der Geisteswissenschaften

Michael Schmalenstroer, ebenfalls von der VolkswagenStiftung als ScienceBlogger eingeladen, problematisiert ebenfalls das Selbstverständnis der digital humanities und arbeitet gut die besonderen Schwierigkeiten für Nachwuchswissenschaftler/innen und Studierende in diesen Gebieten heraus. Patrick Sahle fordert im Kommentar, dass wir nicht nur eine Mathematisierung der Geisteswissenschaft brauchen, sondern auch eine “‘Vergeisteswissenschaftlichung‘ der Informatik.“

9.12.2013, Philipp Nordmeyer, criticalbits.org
Destroy the Digital Humanities! #dighum1213
Digital Humanities Revisited Conference #dighum1213

Gleich zwei Artikel liefert Philipp Nordmeyer. Er glaubt, dass die Digital Humanities nur eine Art “think tank” für die Geisteswissenschaften im Allgemeinen sein sollen, die eine Transformation herbeiführen um am Ende selbst zerstört, bzw. absorbiert zu werden.

9.12.2013, Ian Milligan, ianmilligan.ca
Herrenhausen Lightning Talk on Historians and Web Archives

Ian Milligan hat sein “Lightning Talk” online gestellt. Dieses Format diente vor allem Nachwuchswissenschaftlern aus der ganzen Welt ihre Forschung in 3 Minuten zu präsentieren. Danach bestand die Möglichkeit am entsprechenden Poster im persönlichen Gespräch mehr Details zu erfahren. Ich fand dieses Format sehr gelungen, da es vor allem in den Momenten nachmittags, wo die Konzentration etwas nachlässt, erfrischend wirkte.

9.12.2013, Sabine Scherz, games.hypotheses.org
Digital Humanities Revisited in Hannover

Auch Sabine Scherz hatte einen Travel Grant der VolkswagenStiftung bekommen und die das Crowdsourcing-Spiel ARTigo vorgestellt, dass einen sehr ernsthaften wissenschaftlichen Hintergrund hat.

9.12.2013, VolkswagenStiftung, www.volkswagenstiftung.de
Was macht das Netz mit der Kultur?

Die VolkswagenStiftung liefert auf ihrer Webseite die vollständige Video-Aufzeichnung der Podiumsdiskussion zwischen der Kulturwissenschaftlerin Mercedes Bunz, die an der Leuphana Universität Lüneburg das Hybrid Publishing Lab leitet, Bettina Wagner-Bergelt, Stellvertreterin des Direktors des Bayerischen Staatsballetts, sowie Jürgen Kaube, Leiter des Ressorts „Geisteswissenschaften“ der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die Diskussion wurde von Jürgen-M. Edelmann moderiert. Es wäre spannend die parallel geführte, kontroverse Twitter-Diskussion einzublenden, leider ist mir kein Tool dafür bekannt.

10.12.2013, Eva Bambach, www.scilogs.de/denkmale
“Digital Humanities Revisited” in Hannover

Eva Bambach, Bloggerin bei Scilogs und Journalistin beschreibt ihre Eindrücke von der Konferenz un d unterscheidet in ihrem Blog drei zentrale Themen der digital humanities: Zugang/Kommunikation, Tools und user-generated content.

16.12.2013, Lilian Landes, http://rkb.hypotheses.org
(Digital) Humanities Revisited – Challenges and Opportunities in the Digital Age. Oder: Wie man Gräben isst.

Eine pointierte Zusammenfassung der Konferenz liefert Lilian Landes im Blog „Rezensieren, Komentieren, Bloggen“, die in ihrem Beitrag den Graben selbst innerhalb der „digital humanities community“ aufzeigt, den man dank des guten Caterings der VolkswagenStiftung interdisziplinär aufessen konnte, indem man sich austaucht, kommuniziert und so die bestehenden Gräben überwindet.

18.12.2013, Georgios Chatzoudis, www.lisa.gerda-henkel-stiftung.de
(Digital) Humanities revisited, Ein Blick zurück auf die internationale Konferenz in Schloss Herrenhausen

Georgios Chatzoudis vom Portal LISA der Gerda Henkel Stiftung sammelte kleine Beiträge und Video-Eindrücke mit einer Flipkamera während der Konferenz. Auch die ScienceBlogger sind dabei, ab der Minute 26.

Weitere Artikel werden nach und nach hier ergänzt.

Quelle: http://mws.hypotheses.org/8227

Weiterlesen