Was versteht eine Erzherzogin vom Krönungszeremoniell?

In der jüngeren Forschung zur Frühen Neuzeit sind Rituale und Zeremoniell in ihrer kommunikativen Bedeutung neu gewertet worden. Herrschaftszeremoniell und politische Rituale, die lange als „barocke Ornamente“ oder sogar Zeichen des Verfalls staatlicher Strukturen gewertet wurden, wurden vor dem Hintergrund zeitgenössischen Verständnisses neu gelesen und in ihrer zentralen Bedeutung für Herrschaft und Staatlichkeit beschrieben1. Für die Historikerin interessant ist dabei freilich die Frage, ob die wissenschaftlich zweifellos plausible Deutung von Ritualen auch in den Äußerungen von Zeitgenossen als Zeitzeugen bspw. von Krönungen im Alten Reich ihre Widerspiegelung findet.

Freilich bedarf dieser Aspekt umfassender Untersuchung, und ein knapper Blog-Eintrag kann keine endgültige Einschätzung dafür liefern. Doch bei der Lektüre von Briefen zur Krönung der böhmischen Königin im Jahr 1627 stellte sich die Frage erneut, und nur für dieses Beispiel soll ihr hier nachgegangen werden. Interessant sind die Briefe nicht nur als Zeugnisse von Augenzeugen schlechthin, sondern auch aufgrund der Person ihrer Verfasserinnen:

Es handelt sich um die Erzherzoginnen Maria Anna und Cecilia Renata, 17 bzw. 16 Jahre alt, die Töchter Kaiser Ferdinands II.

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Quelle: https://kaiserin.hypotheses.org/299

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Amtsantritt: Die Kaiserin schreibt an ihren Vater

Am 14. Dezember 1676 heiratete Kaiser Leopold I. in Passau zum dritten Mal1. Vier Tage nach der Eheschließung brach das kaiserliche Paar in Richtung Wien auf, verbrachte die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel aber in Linz. Am 7. Januar traf man in Wien ein, wo weitere Festlichkeiten aus Anlass der Eheschließung stattfanden, beispielsweise am 21. Januar 1677 eine prachtvolle Schlittenfahrt zu Ehren der jungen Kaiserin2.

 

Mehr oder weniger umgehend begann jedoch der Alltag einer Kaiserin für Eleonore, zu dem unter anderem das Erteilen von Audienzen gehörte.

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Quelle: https://kaiserin.hypotheses.org/276

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Ein neuer Mythos. Zu Élisabeth Badinters Bild von der „modernen Frau“ Maria Theresia

Elisabeth Badinter hat schon im letzten Jahr ein kleines Buch vorgelegt, in dem sie ihre Sicht auf Maria Theresia darstellt; ein Buch, das in Frankreich den Blick auf die Königin und Kaiserin lenkte, die dort (wenn überhaupt) im Wesentlichen als Mutter von Marie Antoinette ein Begriff ist1. Vor wenigen Wochen ist der Text nun auch in deutscher Übersetzung erschienen und hat erneut für Aufmerksamkeit gesorgt2.

 

Das handliche Buch ist eine sichtlich individuelle Annäherung an Maria Theresia, in der Badinter versucht, sich in psychologisierender Manier der Herrscherin zu nähern. Basis dafür sind ihr vor allem Briefe3 – Briefe Maria Theresias und ihrer Kinder, Schreiben auswärtiger, in erste Linie französischer und preußischer Diplomaten und einiger hoher Amtsträger des Wiener Hofes. In der Einleitung des Buches betont Badinter das Potential dieser Quellen für die „dichte Beschreibung“ einer historischen Person; in Interviews wird hervorgehoben, dass sie sich über Jahre mit Archivquellen befasst habe, um eben diese individuellen Statements zu Maria Theresia als Person zu sammeln.

Anhand dieses – zweifellos interessanten – Ausschnittes aus der riesigen schriftlichen Überlieferung zu Person und Herrschaft Maria Theresias formuliert Badinter ihr Bild, das in der auch in mehreren Interviews formulierten Auffassung gipfelt, dass die Königin-Kaiserin einen „kostbaren Meilenstein für die Geschichte der Frauen“4 darstelle und als erste werktätige Frau der Geschichte gelten müsse, weil sie Beruf, Ehe und Kinder zu vereinen gehabt habe.



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Quelle: http://kaiserin.hypotheses.org/257

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Netzwerke II: Geschenke erhalten (nur) die Freundschaft?

Im letzten Blog habe ich einen Brief aus der Korrespondenz der sächsischen Kurfürstin Anna (1532-1585) mit Kaiserin Maria, der Gemahlin Kaiser Maximilians II., vorgestellt. Dabei wurde schon angesprochen, dass dieser Brief in eine umfangreichere, wenn auch nicht allzu intensive Korrespondenz gehört, die beide Fürstinnen zwischen 1570 und 1585 verband1. Allerdings blieben die direkt ausgetauschten Briefe nicht der einzige Kommunikationsstrang zwischen Dresden und Wien. So wie die Korrespondenzen von Fürsten mehrere Ebenen aufwiesen – ‚persönliche‘ beziehungsweise eigenhändige Korrespondenz, Staatskorrespondenz, Kontakte über Dritte, vor allem fürstliche Räte und Gesandte –, so umfasste auch das Beziehungsnetz der Kurfürstin zum Kaiserhof mehrere Ebenen.

Neben dem Briefwechsel mit der Kaiserin selbst und aufs Engste mit diesem verbunden gab es zwischen 1563 und 1585 immer auch mindestens einen weiteren engen Kontakt mit einer Dame der Wiener höfischen Gesellschaft, die das Vertrauen der Kaiserin genoss. Den Anfang machte dabei Brigitta Trautson (1505/10–1576), die Frau des einflussreichen kaiserlichen Geheimen Rates und Obersthofmeisters Hans Trautson (um 1507–1589), mit der die Kurfürstin zwischen 1563 und 1576 in Verbindung stand2. Sie diente gleichzeitig als Vermittlerin von Grüßen und Geschenken an die Kaiserin.

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Quelle: http://kaiserin.hypotheses.org/232

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Netzwerke I: Mansfeld, Dresden, Wien und zurück

Im Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv findet man nur wenige Briefe aus den Korrespondenzen frühneuzeitlicher Kaiserinnen. Im Bestand „Famlienkorrespondenz“ füllen sie gerade einmal drei Kartons1. Unter diesen Bruchstücken umfangreicherer Korrespondenzen ist für Kaiserin Maria, Gemahlin Maximilians II. und Tochter Karls V., interessanterweise gerade ein Schreiben an Kurfürstin Anna von Sachsen überliefert. Es stammt vom Frühjahr 1574 und belegt die Korrespondenz zweier Fürstinnen, von denen die eine, Kaiserin Maria, unzweifelhaft als katholisch und als enge Verbündete des Papstes am Kaiserhof gelten muss2. Die andere, Anna von Sachsen, eine geborene Prinzessin von Dänemark, war Lutheranerin, und zwar eine sehr strikte, die sich Zeit ihres Lebens für die Verbreitung der Lehre Luthers engangierte3.

 

Was das Wiener Einzelstück nicht erkennen lässt, macht die Nachsuche im kurfürstlichen Archiv in Dresden sichtbar: Das Schreiben war Bestandteil einer längerfristigen und umfangreicheren Korrespondenz, die Kurfürstin und Kaiserin verband.

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Quelle: https://kaiserin.hypotheses.org/219

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Kaiserin Amalie Wilhelmine und die Pragmatische Sanktion

Am 12. September 1703 war im Hause Habsburg ganz im Geheimen etwas Ungewöhnliches geschehen: Kaiser Leopold I. hatte seine beiden Söhne Joseph und Karl und einige vertraute Räte zusammengerufen, um eine die Erbfolge betreffene Regelung zu vereinbaren. Anwesend dabei war keine der beiden Kaiserinnen Eleonore Magdalena bzw. Amalie Wilhemine, und doch wurde im an diesem Tag beschworenen „Pactum mutuae successionis“ eine die Frauen der Dynastie erheblich betreffende Vereinbarung getroffen.

Anlass dafür war zum einen der spanische Erbfolgekrieg, in dem die österreichischen Habsburger Anspruch auf das spanische Erbe erhoben. Erzherzog Karl war als Karl III. von Spanien zum König proklamiert worden und sollte die habsburgische Herrschaft dort fortführen.

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Quelle: http://kaiserin.hypotheses.org/210

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Zwei Kaiserinnen und eine Herzogin: Maria Theresia zum Dreihundersten

Das Jahr 2017 wird in Wien noch mehr als sonst im Zeichen einer Kaiserin stehen: Maria Theresia erblickte hier am 13. Mai 1717 als zweites Kind Kaiser Karls VI. und seiner Gemahlin Elisabeth Christine das Licht der Welt. Ihr älterer Bruder, der lange ersehte und im April 1716 geborene Erzherzog Leopold war schon im November 1716 wieder gestorben, so dass sie es war, die als ältestes Kind überlebte. Zwar hofften ihre Eltern bis zum Ende, es werde ihnen noch ein Sohn beschieden sein, aber Maria Theresia bekam in den Jahren 1718 und 1724 „nur“ zwei Schwestern. So trat im Herbst 1740 die sog. Pragmatische Sanktion tatsächlich in Kraft: Maria Theresia, seit 1736 mit Franz Stephan von Lothringen verehelicht, trat nach dem Tod ihres Vaters das habsburgische Erbe an. Der Rest ist Geschichte, wie man so sagt.



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Quelle: http://kaiserin.hypotheses.org/176

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Ein Brief und zwei Reisen nach Spanien

Das Schreiben an Kaiserin Maria Anna (1606-1646), von dem hier die Rede sein soll, führt eine wichtige Funktion der Kaiserin vor Augen, über die wir im allgemeinen aber nur selten Informationen finden: Wie bei allen Fürstinnen zählte die Unterstützung von Hilfsbedürftigen zu ihren Obliegenheiten. Arme und Kranke, Witwen und Waisen, verabschiedete Soldaten oder mittellose Studenten und bedürftige Geistliche, aber auch langjährige Hofbediente wandten sich an sie mit der Bitte um finanzielle Unterstützung oder Fürsprache bei der Bewerbung um eine Stelle oder ein Hofamt.

Christliche Nächstenliebe und Mildtätigkeit waren dabei für die Fürstin allgemein nicht nur Bestandteil eigener Frömmigkeit, sondern auch Teil ihrer Vorbildfunktion für Untertanen hohen und niedrigen Standes. Wenn sich in jedem Jahr Dutzende, ja Hunderte von Personen mit Bitten um Almosen oder sonstigen Beistand an die Kaiserin wandten, war das Ausdruck ihrer hervorgehobenen sozialen Position – Fürstinnen und Fürsten waren aus Sicht der Zeitgenossen zu standesgemäßer Milde und Almosenspende geradezu verpflichtet.

Leider sind direkte, schriftlich vorgetragene Bitten an die Kaiserin kaum überliefert. Nur für eine kurze Zeitspanne aus den Jahren 1636 und 1637 haben einige Hundert solche Suppliken1 an Kaiserin Maria Anna, die Gemahlin Kaiser Ferdinands III.2, überlebt.

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Quelle: http://kaiserin.hypotheses.org/126

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Eine Familie in den Wirren des Ersten Weltkriegs: das Portal Plateforme 14/18 (Mittwochstipp 91)

In erster Linie für Lehrer und Oberschüler gedacht, ist Plateforme 14/18 auch für andere Benutzerkategorien von Interesse, schon wegen der umfangreichen Familienkorrespondenz, die das Kernstück der digitalen Plattform darstellt (3500 Briefe, welche die Familie Résal aus Bordeaux zwischen 1914 und … Weiterlesen

Quelle: http://francofil.hypotheses.org/4364

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Kann jemand Hinweise zur Korrespondenz Irseer Mönche des 18. Jahrhunderts geben?

Unsere Tagung über Kloster Irsee in der Zeit der Katholischen Aufklärung im 18. Jahrhundert und die Bedeutung des Klosters in der Gründungsgeschichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften haben wir im November 2013 mit vielen schönen und wertvollen neuen Forschungsergebnissen durchgeführt. Im Verlauf der Tagung ist klar geworden, dass man über Mönche wie Ulrich Weiß, Eugen Dobler und Candidus Werle sicher noch mehr Dokumente finden kann, als sie hier ausgewertet wurden. Wenn Sie bei den Recherchen für Ihre eigenen Projekte auf Korrespondenz oder andere Dokumente über oder von Irseer Mönche des […]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/6299

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