Der (Wohlfahrts-)Staat erfüllt in der kapitalistischen Gesellschaft die Funktion gesellschaftlicher Regulierung. Indem er Ein- und Ausschlüsse moderiert sowie soziale Herrschaftsverhältnisse bearbeitet und zum Teil reproduziert, trägt er zum Fortbestand kapitalistischer Demokratien bei. Mittels welcher Instrumente der Staat die sozialen Verhältnisse … Continue reading →
“W. Streeck: Gekaufte Zeit. Die vertagte Krise des demokratischen Kapitalismus”- Eine Rezension von Julia Hofmann
Seit 2002 veranstaltet das Frankfurter Institut für Sozialforschung in Kooperation mit dem Suhrkamp Verlag jährlich die Adorno-Vorlesungen, in denen die Werke der Kritischen Theorie reflektiert und ihr Einfluss auf aktuelle Theoriebildung diskutiert werden sollen. Neben Judith Butler hatten unter anderem … Continue reading
“W. Streeck: Gekaufte Zeit. Die vertagte Krise des demokratischen Kapitalismus”- Eine Rezension von Julia Hofmann
Seit 2002 veranstaltet das Frankfurter Institut für Sozialforschung in Kooperation mit dem Suhrkamp Verlag jährlich die Adorno-Vorlesungen, in denen die Werke der Kritischen Theorie reflektiert und ihr Einfluss auf aktuelle Theoriebildung diskutiert werden sollen. Neben Judith Butler hatten unter anderem … Continue reading →
Politische Partizipation in den postsozialistischen Ländern Europas (Teil 2) von Raphael Schmatz
In Teil 1 wurden zentrale Ergebnisse der vergleichenden Partizipationsforschung in Europa vorgestellt. Es fiel auf, dass die Bürgerinnen und Bürger östlich des ehemaligen Eisernen Vorhangs politisch weit weniger aktiv sind als ihre westlichen Nachbarn. Im folgenden empirischen Teil wird der … Continue reading
Politische Partizipation in den postsozialistischen Ländern Europas (Teil 1) von Raphael Schmatz
Vor rund 25 Jahren begann der Eiserne Vorhang rissig zu werden. Infolge des Zusammenbruchs der Sowjetunion traten in den ehemals unter sowjetischem Einfluss stehenden Staaten Mittel- und Osteuropas demokratische Verfassungen in Kraft. Im vorliegenden Beitrag wird auf Basis des European … Continue reading
Neue Ausgabe des Soziologiemagazins zum Thema “Krisen und Umbrüche – Wie wandeln sich Gesellschaften?”
K R I S E N, liebe Leser_innen, sind scheinbar allgegenwärtig. So wird zumindest vielerorts getitelt: Von der Europa-, Finanz- und Schuldenkrise hin zur Krise der Demokratie und schlussendlich zum Subjekt selbst angelangt, ziehen sich diese und viele weitere Krisendiagnosen … Continue reading
Krisen – Eine Sammelrezension von Henning Tümmers
Manche trifft sie früher, manche später. Einige – Individuen oder ganze Gesellschaften – werden wiederkehrend von ihr gebeutelt, andere begegnen ihr im Laufe ihres Daseins nur wenige Male. Scheinbar kann ihr niemand entkommen, gibt es ihrer doch so viele und … Weiterlesen
SSK 1: 4. Studentischer Soziologienkongress zum Thema “Krisen, Prozesse, Potenziale” (Bamberg, 04.-06.10.2013
In den-Beiträgen SSK (1-4) stellt sich der 4. Studentische Soziologienkongress, 04.-06.10.2013 in Bamberg, vor. Im Ersten Beitrag (SSK 1 ) gibt es nach einem persönlichen Eindruck in die Vorbereitungen des Arbeitskreis Soziologie in Bamberg, eine Programmübersicht und eine Einstimmung auf … Weiterlesen
Neuer Call4Papers des Soziologiemagazins zum Thema “Krisen und Umbrüche: Wie wandeln sich Gesellschaften?”
Was haben die Wiedervereinigung Deutschlands, die Genozide auf dem Balkan Anfang der 1990er Jahre, die Atomkatastrophe von Fukushima, der Arabische Frühling und die globale Finanzkrise gemeinsam? Sorgen die Ereignisse der letzten 20 Jahre für eine deutliche Veränderung unseres Alltags? Wie … Weiterlesen
Call for Papers für PROKLA 168 (Heft 3/2012): „Die EU und der Euro in der Krise“
Von einer Krise der europäischen Integration zu sprechen, wirkt fast schon abgedroschen. Es ist gerade sechs Jahre her, da wurde – kurz vor dem Ausbruch der neuen, großen Weltwirtschaftskrise und nicht zuletzt auch in der PROKLA (Nr. 144 Europa, September 2006) – eine Verfassungskrise der EU diagnostiziert. Krisen in der Geschichte der europäischen Integration sind nichts Neues. Die Folgen der Weltwirtschaftskrise 2008/09 haben jedoch zu einer Eskalation der Widersprüche dieser Integration geführt. Wie die „Eurosklerose“ der 1970er und frühen 1980er Jahre infolge der Krise des Fordismus könnte auch die gegenwärtige Krise der EU am Ende zu einem neuen Schub der Vertiefung der europäischen Integration führen. Es kann aber auch nicht ausgeschlossen werden, dass die Europäische Währungsunion und möglicherweise auch die Europäische Union zerbrechen. Klar ist nur, dass der Status Quo so nicht mehr haltbar ist. Die bisherige Krisenpolitik hat jedenfalls nicht zu einer Überwindung der Krise geführt, geschweige denn zu einer Aufhebung der ihr zugrunde liegenden Widersprüche. Die Ursachen der Krise und mögliche Lösungsstrategien werden in allen gesellschaftlichen Lagern kontrovers diskutiert: Unterstützung Griechenlands und anderer verschuldeter Staaten oder Insolvenz, aber Verbleib in der Euro-Zone, Aufspaltung der Euro-Zone sind nur einige der Szenarien. Die Beiträge des geplanten Heftes sollen die Zusammenhänge zwischen der gegenwärtigen Verschuldungs- und Bankenkrise in Europa und den Widersprüchen des gegenwärtigen, finanzialisierten Modells kapitalistischer Akkumulation einerseits und den Widersprüchen der europäischen Integration andererseits in den Blick zu nehmen. Vor diesem Hintergrund stellen sich zahlreiche Fragen:
1. Vordergründig werden Schuldenbremse und Austeritätspolitik damit begründet, das Vertrauen der Gläubiger und Finanzinvestoren („der Märkte“) in die Eurozone wieder herzustellen. Es ist jedoch absehbar, dass die von der „Troika“ (EU-Kommission, EZB, IWF) geforderte Politik nicht nur in Griechenland zu einer Verschärfung der ökonomischen Krise führt. Die in den USA und England praktizierte Politik, dass die Zentralbank unbegrenzt Staatsanleihen aufkauft, wird der EZB untersagt. Welche unterschiedlichen Interessen stehen hinter diesen Differenzen? Welche Möglichkeiten hätte die EZB tatsächlich? Und welche Bedeutung hat dabei die hybride Struktur des Euro-Raums, der sich durch eine gemeinsame Währung ohne gemeinsame Wirtschafts- und Fiskalpolitik auszeichnet? Welche Rolle spielen die verschiedenen Akteure der Krisenpolitik: EU-Kommission, IWF, Frankfurt-Group, EZB? Wie unterscheiden sich Krisen- und Austeritätspolitik in den einzelnen europäischen Staaten? Wie sind der Aufstieg und Niedergang der ehemaligen neoliberalen Erfolgsmodelle (wie des „keltischen Tigers“ Irland) zu bewerten?
2. Was hat es mit der Behauptung auf sich, daß es bei der herrschenden Krisenstrategie um die Durchsetzung deutscher imperialistischer Interessen ginge? Die Kontroversen um das „richtige“ Krisenmanagement erscheinen häufig als Gegensätze zwischen nationalen Regierungen: Während die deutsche und die französische Regierung z.B. für eine Finanztransaktionssteuer plädieren, blockt die britische Regierung dies ab. Während in Großbritannien gefordert wird, die EZB solle unbeschränkt Staatsanleihen aufkaufen, wird dies in Deutschland abgelehnt. Die britische Regierung verteidigt explizit den Finanzplatz London, an dem ein großer Teil der britischen Einkommen erwirtschaftet wird. Aber inwiefern kann man angesichts transnationaler Unternehmen und eines globalen Konkurrenzkapitalismus davon sprechen, dass die jeweiligen nationalen Regierungen die Interessen nationaler Kapitale vertreten? Inwieweit unterscheiden sich die Interessen des „deutschen“, „französischen“ oder „britischen“ Kapitals? Inwieweit sind die Kontroversen zwischen Regierungen Ausdruck kapitalistischer Konkurrenz und imperialistischer Rivalität? Und handelt es sich zunehmend um ein Europa unter deutscher Dominanz?
3. Die Krise der EU und des Euro sollte nicht isoliert betrachtet werden, sie findet in einer krisen- und konflikthaften Weltwirtschaft statt. Während sich in den USA die Ökonomie nur langsam von der Krise 2008/09 erholt, nimmt sowohl die öffentliche als auch die private Verschuldung immer schneller zu und die politische Klasse der USA ist in der Frage, wie mit Krise und Verschuldung umzugehen sei, zutiefst gespalten. Gleichzeitig werden die kapitalistischen Schwellenländer immer stärker. Sowohl auf den Absatzmärkten für Fertigwaren als auch auf den Rohstoffmärkten verschärft sich die Konkurrenz mit dem nordamerikanischen und westeuropäischen Kapital. Wie wirken sich diese globalen Bedingungen auf die Krise in Europa aus?
4. Welche Schlussfolgerungen ergeben sich aus den Antworten auf all diese Fragen für eine emanzipatorische Politik? Die Linke erscheint bezüglich der Krisenpolitik genauso uneins wie die Intellektuellen des Kapitals. Was könnten kurzfristige Forderungen sein? Sollte die Forderung nach Schuldenstreichung in Zentrum stehen, oder greift eine solche Forderung zu kurz, weil ihre Realisierung lediglich zu einer Zuspitzung der Krise führen würde? Bietet für einzelne Länder wie Griechenland der Austritt aus der Eurozone tatsächlich die Perspektive für eine andere Politik? Ist der Nationalstaat die wichtige Arena für linke Politik oder ist dies eher die europäische Ebene? Sollte es um die Unabhängigkeit der Nationalstaaten oder um Demokratisierung der EU gehen? Oder ist eine dritte, neutrale Position erforderlich, die versucht, Löhne, Sozialleistungen, öffentliche Dienstleistungen und demokratische Errungenschaften gegen die Austeritätspolitik zu verteidigen, ohne sich dabei für oder gegen den Euro auszusprechen? Was könnten mittel- oder längerfristige Ziele sein? Wie könnte ein Konzept für ein sozialistisches Europa aussehen? Inwieweit ist eine Beeinflussung der europäischen Politik im emanzipatorischen Sinne überhaupt realistisch? Andererseits, was wären die Folgen einer Auflösung der Eurozone bzw. der Europäischen Union?
Die Redaktion lädt zur Einsendung von Exposés von 1-2 Seiten bis zum 28. März 2012 ein. Die fertigen Beiträge müssen bis zum 25. Juni 2012 vorliegen, sie sollten einen Umfang von 50.000 Zeichen (inklusive Leerzeichen, Fußnoten, Literaturverzeichnis) nicht überschreiten. Zusendungen bitte als doc oder rtf-Datei an:
redaktion@prokla.de
sablowski@soz.uni-frankfurt.de
demirovic@em.uni-frankfurt.de