Tröten über Droysen: ein Mastodon-Leitfaden für Historiker:innen

#tl;dr

Der Beitrag gibt einen Überblick über die praktische Nutzung von Mastodon (insbesondere, aber nicht nur für Historiker:innen). Droysen kommt darin überhaupt nicht vor. Die Vorteile dieses Microblogging-Dienstes: Er ist dezentral, werbefrei, nicht kommerziell, hat offene Schnittstellen und kein undurchsichtiges Relevanzranking. Fazit: Mastodon ist gar nicht soooo schwer und es gibt ein Leben außerhalb von Twitter. Fazit 2: Am besten erstmal im Browser starten.

Inhaltsverzeichnis

Los gehts…

Grundlagen – viele Fragen

Quelle: https://dhdhi.hypotheses.org/7205

Weiterlesen

Twitter in der Wissenschaft: Ein Leitfaden für Historiker/innen

Twitter (engl. für Gezwitscher) ist ein »Echtzeit-Informationsnetzwerk« zur Verbreitung von Kurznachrichten, sogenannten Tweets, die bis zu 140 Zeichen enthalten können. Aufgrund der vorgegebenen Kürze der Mitteilungen spricht man bei Twitter auch von Microblogging. Ein weiterer Dienst dieser Art ist z.B. ScienceFeed, das speziell für die Wissenschaften entwickelt wurde, jedoch nicht so weit verbreitet ist. Tweets können außer Text auch Fotos, Videos sowie Links auf Websites enthalten. Die Nachrichten sind in der Regel öffentlich und auch ohne Konto auf der Suchseite bei Twitter einsehbar. Wer selbst Tweets senden möchte, braucht jedoch eine Anmeldung.

Twitter eignet sich in vielfacher Hinsicht als Informations- und Distributionskanal in den Wissenschaften. Dennoch gibt es gerade im deutschsprachigen Bereich noch wenige Historiker/innen, die auf Twitter aktiv sind, vielleicht auch, weil nicht klar ist, welches Potential und welche Einsatzmöglichkeiten Twitter hat und wie man den Dienst tatsächlich verwendet. Dieser Blogbeitrag versteht sich daher als praktische Hilfestellung für Historiker/innen, die Twitter zu wissenschaftlichen Zwecken einsetzen wollen. Die hier aufgeführten Anwendungsbeispiele und Tipps sind dabei lediglich als Hinweise zu verstehen, die dem eigenen, kreativen Umgang mit Twitter keinesfalls im Weg stehen sollen. Es versteht sich von selbst, dass ein solcher Leitfaden nicht vollständig sein kann. Um Ergänzungen in den Kommentaren wird daher ausdrücklich gebeten.

Twittern als Historiker/in – wozu?

Twitter ist ein hervorragendes Mittel, um einerseits auf dem Laufenden zu bleiben und um andererseits die Fachkollegen/innen über die eigenen Publikationen, Vorträge und Tätigkeiten zu informieren. Damit ergänzt Twitter die Fachinformation, wie sie über Publikationen und Tagungen sowie seit dem Aufkommen des Internet über Mailinglisten, Blogs, Portale, etc. geführt wird. Die Einsatzbereiche von Twitter in der Wissenschaft sind sehr vielfältig und man könnte darüber ohne Mühe einen eigenen umfangreichen Beitrag verfassen. Da der Schwerpunkt hier auf der praktischen Anleitung liegt, seien die wichtigsten Bereiche nur kurz aufgezählt:

  • Informationssuche
  • auf dem Laufenden bleiben (thematisches Monitoring)
  • Verbreitung von Nachrichten
  • Austausch über einen wissenschaftlichen Gegenstand
  • interne und externe wissenschaftliche Kommunikation
  • Vernetzung mit Fachkollegen/innen
  • universitäre Lehre[1]
  • wissenschaftliche Tagungen
  • Doktorandenchats[2]
  • Kollaboratives Arbeiten, z.B. zur Identifizierung eines alten Manuskripts[3]
  • Wissenschaftsmarketing und PR (auch von Instituten und Universitäten…)

Mit Twitter kann man das eigene Netzwerk erheblich erweitern und besser Kontakt halten, als es über ein- bis zweimalige Treffen pro Jahr auf Konferenzen möglich ist. Der Umgang ist weniger formal als in Emails oder Briefen und es ist einfacher, mit anderen in Kontakt zu treten. Twittern bietet daher gerade für den wissenschaftlichen Nachwuchs eine gute Möglichkeit zur Vernetzung, die zudem Spaß macht. Nicht zuletzt können aus den Kontakten in den sozialen Netzen auch Freundschaften entstehen.

Und los geht’s: die Anmeldung

Zunächst eröffnet man bei Twitter ein Nutzerkonto. Anders als bei Google+ sind bei Twitter Pseudonyme zugelassen. Zu überlegen ist also, ob man bei Twitter anonym auftreten will oder nicht. Soll Twitter für Eigenmarketing und für Kontaktpflege genutzt werden, ist es sinnvoll, sich unter dem eigenen Namen anzumelden, um von den Fachkollegen/innen gefunden zu werden. Anschließend wird ein Nutzername festgelegt, der mit einem @ beginnt. Der Nutzername kann aus dem richtigen Namen bestehen, daraus abgeleitet sein oder völlig frei gewählt werden (bei Richard Evans z.B. @RichardEvans36, bei Peter Haber @peha64, bei Claudine Moulin @ClaudineMoulin). In manchen Augen kann der Nutzername als Indiz für die Seriosität eines Accounts gelten. Doch in den sozialen Netzen darf es ruhig persönlich oder kreativ sein und es ist eine Frage des Stils, für welchen Namen man sich entscheidet.

Bei Twitter werden im Vergleich nur wenige persönliche Daten abgefragt und gespeichert. Das persönliche Profil kann mit einem Foto, Ort, URL einer Website und einer kurzen Beschreibung ergänzt werden. Die Korrektheit dieser Angaben wird nicht überprüft. Eine Ausnahme bilden die Konten von bekannten Persönlichkeiten, die einen authentifizierten Account beantragen können, erkennbar am kleinen blauen Haken hinter dem Namen (z.B. @fr_Schirrmacher Frank Schirrmacher). Ob, wie und in welcher Sprache man diese Angaben ausfüllt und welches Foto man wählt, hängt ebenfalls davon ab, wie man Twitter selbst nutzen möchte. Wer erkannt werden will, wählt ein Foto von sich, wer ein Statement abgeben will, verwendet ein anderes Motiv. Es ist der Vernetzung dienlich, wenn die Beschreibung den Hinweis enthält, dass man Historiker/in ist sowie ggf. das eigene Forschungsthema und die wissenschaftlichen Interessen. Anders als der Nutzername ist die Beschreibung, die aus 160 Zeichen bestehen darf, jederzeit änderbar.

Profil des Twitter-Accounts der "Weberin"

Abb. 1: Anonymes Twitter-Konto der “Weberin”, Schwerpunkt Geschichte, Digital Humanities und allerlei

Wem folgen?

Über das Abonnement der Tweets eines anderen Twitterkontos wird man selbst zum Verfolger (Follower). Das Einverständnis der Person, der man folgen möchte, ist nicht notwendig, es sei denn, ein Konto ist als privat gekennzeichnet (erkennbar an einem kleinen Schloss als Zeichen neben dem Namen).

Laut einer Aufstellung von Mark Scheloske (März 2012) gibt es derzeit rund 300 twitternde Wissenschaftler/innen in Deutschland. Diese Liste ist sicherlich nicht vollständig und Studierende dürften darin überwiegend fehlen. Man kann diese Liste aber nutzen, um Personen zu finden, denen man folgen möchte. Außerdem ist es im Sinne der Eigenwerbung ratsam, sich selbst für den Eintrag in der Liste anzumelden (am besten per Tweet an Mark Scheloske @werkstatt).

Weitere twitternde Wissenschaftler/innen in Deutschland findet man in der Twitterliste »Twissenschaftler«, die 169 Mitglieder hat (zum Gebrauch von Listen bei Twitter siehe unten). Speziell für Historiker/-innen hat Erika Fagen (@erfagen) die Liste »European Twitterstorians« angelegt, die derzeit die Tweets von 58 europäischen Historiker/-innen enthält. Weitere Listen für Historiker/innen sind:

  • Historische Zeiten von Thomas Endl (@Histonaut), 78 Mitglieder
  • Geschichte von Philipp Spreckels (@epenschmied): Historisch-bedeutendes,
    Historiker und Geschichtsjournalismus im weitesten Sinne, 31 Mitglieder
  • Geschichte von Michael Schmalenstroer (@MschFr), 28 Mitglieder
  • @TheHistoryList: A new tool for local and national organizations to publicize their
    history-related events and exhibits, sites and museums, 528 Mitglieder
  • Historians Who Tweet von HNN (@myHNN): A comprehensive list of historians on Twitter! 204 Mitglieder
  • Twithistosphère von Émilien Ruiz (@mXli1): quand les historien-ne-s tweetent…
    französische Liste mit 64 Mitgliedern.
  • Sowie weitere historische Twitterempfehlungen im Blog Zeittaucher.

Darüber hinaus lohnt es sich, verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen zu folgen, wie z.B. der eigenen Universität, der Bibliothek oder des Fachbereichs, sofern auf Twitter aktiv, wissenschaftlichen Stiftungen wie z.B. L.I.S.A., dem Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung (@portalLISA) oder auch den wenigen Archiven, die derzeit twittern (in Deutschland z.B. @Archiv_LinzRh und @Speyer_Archiv). Ich erlaube mir, auch die Einrichtungen zu nennen, mit denen ich verbunden bin, also das DHI Paris (@dhiparis), die Max Weber Stiftung (@perspectivia) sowie das Blogportal für die deutschsprachige Geisteswissenschaften de.hypotheses.org (@dehypotheses). H-Soz-u-Kult sendet ebenfalls Tweets (@hsozkult und @hsozkultservice für Jobs, Stipendien…), wobei dort derzeit nur das gepostet wird, was auch über die Mailinglisten läuft. Weitere wissenschaftliche Einrichtungen findet man in der bereits oben erwähnten Aufstellung von Mark Scheloske sowie in der Übersicht „Deutsche Wissenschaft auf Twitter“ von Beatrice Lugger.

In der PC-Ansicht von Twitter werden außerdem Konten vorgeschlagen, die einen interessieren könnten. Es lohnt sich, diese Vorschläge hin und wieder durchzusehen, um das eigene Netzwerk zu erweitern.

Es gibt die Möglichkeit, einem Konto auch wieder zu entfolgen, wenn man nach einiger Zeit feststellt, dass die Tweets nicht von Interesse sind. Anders als bei neuen Followern erhält ein Twitteruser keine Mail, wenn sich jemand dazu entschließt, das Abonnement abzubestellen. Mit einem Dienst wie Twunfollow  oder NutshellMail, der auch sonst nützlich ist, kann man Abokündigungen verfolgen (siehe auch weiter unten Applikationen und Dienste).

Die Timeline

Die eigene Timeline bei Twitter ist eine personalisierte Chronologie mit den Tweets der Konten, die man abonniert hat. Sie sieht daher bei jedem Twitteruser anders aus, handelt es sich doch um einen “individuell strukturierten Diskursraum”[4]. Die Reihenfolge der Tweets ist wie bei Blogs umgekehrt chronologisch, d.h. die neueste Mitteilung steht ganz oben.

Abb. 2: Beispiel einer Timeline

Je nach Tweets der Konten, denen man folgt, sieht man darin, was die Kollegen/innen gerade publiziert haben, lesen, als Lektüre empfehlen, im Archiv entdeckt haben, auf welcher Tagung sie sind und welche Neuigkeiten es bei dieser oder jener Universität, Bibliothek oder Wissenschaftsinstitution gibt usw.

Die Timeline ist nicht wie die Inbox eines Mailkontos zu verstehen, die abzuarbeiten ist. Man kann keine einzelnen Tweets anderer Personen aus der eigenen Timeline löschen, wenn man sie gelesen hat oder wenn diese einem nicht gefallen. Hier gibt es nur die Möglichkeit, dem gesamten Account zu entfolgen. Da viele Personen ihren Twitteraccount sowohl privat als auch beruflich nutzen, ist auch die eigene Timeline eine Mischung aus Tweets mit wissenschaftlichen und Tweets mit privaten Inhalten (siehe auch Privates twittern?).

Wie lesen?

Eine verbreitete Fehleinschätzung bei Neulingen auf Twitter dürfte sein, dass sie meinen, ausnahmslos alle Tweets in der eigenen Timeline lesen zu müssen. Dies wird durch manche Applikation für Smartphonegeräte unterstützt, die einen dazu zwingen, die Timeline von hinten nach vorn zu überblättern. Ab einer bestimmten Anzahl von Abonnements ist die systematische Lektüre der geposteten Tweets jedoch schlicht unmöglich. Hier erweist sich der Einsatz von Listen als sehr hilfreich (siehe unten). Eine Strategie kann sein, nur bestimmte Personen systematisch zu lesen und die Tweets anderer Personen vertikal durchzugehen. Beim Vorbeiblättern der Kurznachrichten bleibt man manchmal an einem Namen oder an einem Wort hängen und liest diesen Tweet dann genauer. Retweets weisen darauf hin, dass eine Nachricht interessant sein könnte.

Auch für das Lesen der Tweets gibt es keine Vorgabe, sondern allerhöchstens Empfehlungen. Jeder kann den Dienst so nutzen, wie er es für richtig hält und wie es in die eigenen Arbeitsabläufe passt. Es kann durchaus vorkommen, einige Tage gar nicht in die Timeline zu schauen. Da es bei Twitter die Möglichkeit gibt, Personen direkt anzusprechen und auf Nachrichten hinzuweisen, kann man sich gegenseitig auf Informationen aufmerksam machen. Das geht natürlich auch per Mail; Twitter lädt aber zu dieser Praktik des gegenseitigen Monitorings geradezu ein, und man braucht dabei den Dienst nicht zu wechseln.

Was twittern?

Ursprünglich war ein Tweet die Antwort auf die Frage „Was machst Du gerade?“ Das wurde 2009 geändert in „Was gibt es Neues?“, da die Twitternutzer sehr viel kreativer mit ihren Statusmeldungen waren, als von den Programmierern gedacht. Mittlerweile heißt es in der deutschen PC-Fassung neutral: „Verfasse einen neuen Tweet“, womit der Tatsache Rechnung getragen wird, dass Twitter nicht nur ein Ort ist, an dem sich Privatpersonen über Banalitäten austauschen.

Generell wird unterschieden zwischen Tweets, die sich auf eine Aktivität beziehen und Tweets, die sich auf Gedanken beziehen. Im wissenschaftlichen Einsatz von Twitter kommt beides vor. Hier beantworten Tweets z.B. Fragen über:

  • die aktuelle Lektüre
  • aktuelle eigene Veröffentlichungen
  • was gerade erschienen und empfehlenswert ist
  • welche Tagung, Veranstaltung, Ausstellung… man derzeit oder demnächst besucht
  • welchen Vortrag man gerade zu welchem Thema vorbereitet
  • weitere Neuigkeiten aus den eigenen Interessensgebieten, z.B. aus Geschichtsblogs[5]

Doch damit erschöpfen sich die möglichen Einsatzmöglichkeiten von Twitter keineswegs. Erik Kwakkel (@erik_kwakkel) twittert beispielsweise über mittelalterliche Manuskripte und hängt den Nachrichten regelmäßig Fotos an. Kulturgutverwahrende Institutionen präsentieren über Twitter ausgewählter Stücke ihres Bestandes, z.B. #bilderfreitag oder die Aktion Foto Freitag des niederländischen National Archief[6]. Es gibt Twitter-Projekte wie @Mauer61_Stasi, über den Zeitraum vom 13.07. bis 13.09.1961, basierend auf Berichten der Staatssicherheit aus dem Archiv des BStU ergänzt durch andere Quellen[7]. Dass man bei solchen Vorhaben Vorsicht walten lassen muss, zeigt die Kritik rund um das Projekt @RealTimeWW2 eines 24jährigen englischen Geschichtsstudenten, der den zweiten Weltkrieg über Tweets live nacherzählt[8].

In Tweets kann man auch Fragen stellen an die #followerpower, die geballte Kraft und Kenntnisse der eigenen Follower. Diese leiten die Anfrage an ihre jeweils eigenen Follower weiter und so fort, so dass man potentiell eine große Anzahl an Personen erreicht. Beispiele für diese Art der gegenseitigen Hilfe wären etwa die Nachfrage nach Empfehlungen bezüglich einer Software, wo es einen bestimmten Text online frei zugänglich gibt oder ob jemand Literaturhinweise zu einem Thema hat. Natürlich funktioniert das erst dann richtig gut, wenn man bereits aktiver Teil einer Online-Community ist und sich bei Twitter eine Gefolgschaft aufgebaut hat.

Privates twittern?

Kurze Texte in den sozialen Medien unterscheiden sich in Stil und Duktus klar von wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Bei Twitter darf es ruhig persönlich werden, man darf „ich“ schreiben und sollte die eigene Meinung zum Ausdruck bringen. Wie viel Privates man über Twitter mitteilen möchte, ist eine Stilfrage und bleibt jedem selbst überlassen. Wer bei anderen keine „Guten-Morgen-Tweets“ lesen will, wird auch selbst nicht posten, was es gerade zum Mittagessen gibt.

Eine Schwierigkeit besteht darin, dass die Grenzen zwischen der privaten und beruflichen Nutzung bei Twitter wie auch bei anderen sozialen Medien leicht verschwimmen. Einer Untersuchung aus dem Jahr 2009 zufolge nutzten zwei Drittel ihre Microblogging-Accounts sowohl privat als auch beruflich[9]. Es ist denkbar, dass die über Twitter verbreiteten eigenen öffentlichen Statements der Institution, der man angehört, nicht passen. Dies war beispielsweise bei der Washington Post der Fall, die für ihre Journalisten Social-Media-Regeln erlies, denen zufolge die Journalisten nicht der offiziellen Politik der Zeitung widersprechen durften. Einige Twitteruser weisen daher in der Beschreibung des eigenen Accounts darauf hin, dass hier als Privatperson und nicht im Namen der wissenschaftlichen Einrichtung, der man angehört, getwittert wird.

Nur 140 Zeichen…

Tweets sind Nachrichten, die bis zu 140 Zeichen enthalten können. Das ist oft ausreichend, manchmal aber auch sehr kurz. Für viele Tweets muss man daher die eigenen Gedanken stark kondensieren sowie Abkürzungen[10]. verwenden. Das führt zu einer für linguistisch Forschende interessanten Anwendung der Sprache, an die man sich zunächst gewöhnen muss.

Es ist möglich, eine Aussage über zwei Tweets zu ziehen. Dazu gibt man am Ende des ersten Tweets an, dass es sich um Tweet 1 von insgesamt X handelt. Bei zwei Tweets schreibt man also: 1/2. Den nachfolgenden Tweet beginnt man dann mit 2/2. Dieses Aufteilen auf mehrere Tweets stört jedoch den schnellen Lesefluss und wird nur in Ausnahmen verwendet. Mit TwitLonger steht eine Applikation bereit, um längere Tweets zu senden.

Über Twitter tauchen Aphorismen wieder im „digitalen Gewand“ auf[11]. Dies können aktuelle Zitate sein, aber auch historische, so dass ein Tweet zum Ausgangspunkt einer wissenschaftlichen Recherche zu spätmittelalterlichen Spruchweisheiten werden kann[12]. Besonders schön: “Das kürzeste Konradin-Drama aller Zeiten auf Twitter”:

Abb. 3: Das kürzeste Konradin-Drama aller Zeiten auf Twitter

Manche Personen unterhalten sich bei Twitter mit sich selbst oder neigen zu Monologen, wobei ich das bisher vor allem bei den französischen Kollegen beobachten konnte. Diese twittern manchmal ganze Texte stückweise und nehmen dabei in Kauf, 7-8 Follower zu verlieren, denen das zu viel wird[13]. Von der eigenen Freiheit, einem Account zu folgen oder auch wieder zu entfolgen, kann man bedenkenlos Gebrauch machen.

Retweeten: erneut zwitschern

Abgekürzt RT. Retweeten bedeutet, dass man einen Tweet aus der eigenen Timeline an seine Follower erneut sendet. Man kann sich das wie das Weiterleiten einer Mail vorstellen. Durch das erneute Senden wird der Tweet in der Chronologie wieder nach oben gesetzt und bleibt damit aktuell. Dadurch wird die manchmal virale Verbreitung der Nachrichten erreicht. Retweets dienen dazu, Inhalte weiter zu geben und sind oftmal auch Zustimmung zum Gesagten. In der Wissenschaft werden Retweets auch als Teil der Zitationskultur gesehen. Laut einer Studie retweeten Wissenschaftler/-innen häufiger als andere Twitteruser[14].

Retweets können kommentiert werden, sofern die 140 Zeichen noch nicht ausgeschöpft sind. Der Kommentar steht dann am Anfang der Nachricht, gefolgt von RT und dem Text des ursprünglichen Tweets, z.B.: „Unbedingt lesen! RT [ursprünglicher Tweet]“

Damit Platz für Kommentare bleibt, geben einige Anweisungen den Rat, nur Tweets mit maximal 125 Zeichen zu versenden. Da das aber nicht immer möglich ist, kann man bei einem Retweet, der kommentiert werden soll und kein Platz vorhanden ist, den ursprünglichen Tweet verändern oder abkürzen. Dies wird dann durch ein MT (= modified tweet) deutlich gemacht, z.B.: „Unbedingt lesen! MT [ursprünglicher Tweet in modifizierter Form]“. Per Klick auf die kleine Sprechblase im modifizierten Tweet kann man sich die ursprüngliche Nachricht jederzeit anzeigen lassen.

Retweets zeigen Communities an und sind von daher nicht nur inhaltlich interessant. Es lohnt sich, darauf zu achten, wen Personen, die man selbst interessant findet und die einen beeinflussen (sog. Influencer), retweeten, um so auf weitere einschlägige Twitterkonten aufmerksam zu werden.

Hashtag

Zur inhaltlichen Erschließung der Tweets können Schlagwörter verwendet werden. Diese werden bei Twitter als Hashtags bezeichnet. Sie setzen sich zusammen aus dem Rautezeichen »#« (engl. hash) und einem Schlagwort (engl. tag), z.B. #twitterstorians für twitternde Historiker/innen. Hashtags dürfen keine Bindestriche oder Leerzeichen enthalten, da dann die Verlinkung nur für das erste Wort funktioniert. Besteht ein Hashtag aus mehreren Begriffen, werden die Worte einfach hintereinander weggeschrieben, z.B. #früheneuzeit. Die Groß- oder Kleinschreibung der Wörter ist dabei unerheblich. Manche bilden aus ganzen Sätze einen Hashtag, z.B. #werhättedasgedacht? Hashtags werden dann selbst Teil des Inhalts eines Tweets und können das im Tweet Gesagte erweitern oder ihm manchmal erst den Sinn geben.

Hashtags bilden ein Universum für sich. Per Klick darauf werden aktuelle Tweets zu einem bestimmten Thema angezeigt. Diese Tweets sind aufgrund der fehlenden Archivierung (siehe unten) in der Regel allerdings nicht älter als einige Tage. Sehr hilfreich sind Schlagwörter bei Tagungen, bei denen man sich vorher auf einen gemeinsamen Hashtag geeinigt hat. Über den Gebrauch dieses Hashtags sieht man, welche anderen twitternden Wissenschaftler/innen noch anwesend sind.

Nur 5 Prozent aller Tweets sind mit einem Hashtags versehen[15]. Für ihre Nutzung im wissenschaftlichen Bereich liegen keine Zahlen vor, sie dürfte aber höher liegen.

Eingeführte Hashtags im Bereich der Geschichtswissenschaft sind beispielsweise laut den Rückmeldungen meiner #followerpower über Twitter:

Übersichten über englische Hashtags im Bereich der Geschichte gibt es hier und hier. Wer unsicher ist, fragt am besten über Twitter, ob es für das eigene historische Thema bereits einen verabredeten Hashtag gibt.

Trending Topics

Trending Topics eines bestimmten Landes werden anhand von Retweets und anhand der Verwendung des gleichen Hashtags ermittelt. Eine wissenschaftliche Konferenz beispielsweise, bei der der gleiche Hashtag von verschiedenen Twitterern häufig verwendet wird, kann es zum Trending Topic für eine bestimmte Zeit schaffen (so geschehen bei der Tagung „Weblogs in den Geisteswissenschaften oder: Vom Entstehen einer neuen Forschungskultur[16]. Diese erhöhte Aufmerksamkeit für ein Thema hat den Nachteil, dass der als trendig identifizierte Hashtag dann ebenfalls von Spammern verwendet wird.

Favoriten

Besonders interessante Tweets kann man als Favorit markieren und damit im eigenen Profil speichern. Dies ist hilfreich, wenn man gerade keine Zeit hat, einen Text, auf den im Tweet verlinkt wird, zu lesen. Durch das Markieren als Favorit kann man den entsprechenden Tweet auch zu einem späteren Zeitpunkt aufrufen (was bei anderen Tweets aufgrund der fehlenden Archivierung nur begrenzt möglich ist). Die eigenen Favoriten sind für andere öffentlich einsehbar. Es kann anregend sein, die Favoriten anderer twitternder Historiker/innen durchzugehen, um auf Interessantes zu stoßen. Favorisierte Tweets kann man auch mit dem social bookmarking Dienst Diigo speichern, was den Vorteil hat, dass diese Websites damit in die eigene Linksammlung integriert sind.

Listen

Seit 2009 bietet Twitter die Möglichkeit, Listen nach thematischen, geographischen oder anderen Kriterien anzulegen. Sie dienen der inhaltlichen Ordnung der Twitterkonten, denen man folgt. Für das Monitoring einzelner Themen oder Disziplinen sind sie eine große Hilfe. Es gibt private und öffentliche Listen, wobei es möglich ist, öffentliche Listen anderer Personen zu abonnieren. Öffentliche Listen, die twitternde Historiker/innen folgen und die man folglich abonnieren kann, sind oben genannt.

Hilfreich kann es sein, Listen der Teammitglieder eines Projektes oder einer Tagung anzulegen, um sich untereinander zu vernetzen. [Ergänzung, 28.1.2013: Wenn man sich selbst zu einer Liste hinzufügen will, so geht das über HootSuite. Erklärt wird es hier.]

Erwähnungen und Gespräche 

Bei Twitter können Gespräche geführt werden, indem man einen Tweet mit dem Nutzernamen eines anderen beginnt oder indem man auf den Tweet einer anderen Person antwortet. In diesem Fall benutzt man die Funktion „Antworten“: Dies setzt den Empfänger mit seinem Benutzername ganz nach vorn in den Tweet. Er wird per Mail darüber benachrichtigt, dass ihn jemand auf Twitter erwähnt hat. Man kann jemandem auf diese Weise eine Nachricht schicken, auch wenn die Person nicht zu den eigenen Followern gehört. Diese kann auch antworten, ohne einem selbst zu folgen. Solche Erwähnungen sind eine gute Möglichkeit, um unkompliziert mit Personen in Kontakt zu treten.

Das Besondere daran ist, dass es sich um eine private Unterhaltung handelt, die gleichwohl in der Öffentlichkeit geführt wird. Ein solcher Tweet ist für eine bestimmte Person gedacht, aber von allen lesbar. Diese Funktion wird benutzt, weil ein Tweet neben der einen Person, die die Information nicht verpassen soll, auch andere interessieren könnte. Über den Klick auf die kleine Sprechblase (Gespräch anzeigen) kann man sich die gesamte Unterhaltung ansehen und sich gegebenenfalls einmischen, ganz so, als ob man beim Kaffeeautomaten in eine Unterhaltung kommt und dann mitredet.

Direkte Nachrichten

Abgekürzt DM (= Direct Message). Man kann einer Person, die einem folgt, eine direkte, für die Öffentlichkeit nicht einsehbare Kurznachricht schicken. Dies funktioniert wie bei Mails, nur dass direkte Nachrichten maximal 140 Zeichen haben dürfen. Diese Funktion wird genutzt, wenn man ohnehin auf Twitter ist und nicht das Medium wechseln will oder weil man Personen folgt, deren Email man nicht kennt und diese nicht erst recherchieren möchte. Direkte Nachrichten können nur an Personen versandt werden, die einem folgen. Will man mit anderen Kontakt aufnehmen, so geht das nur über Erwähnungen.

Über eine bestimmte Syntax kann man das Verschicken einer Direktnachricht auch per Tweet durchführen: Dazu wird der Tweet mit „d“ eingeleitet, gefolgt vom Benutzernamen der angeschriebenen Person ohne das @-Zeichen, z.B.: „d Archivalia_kg“ schickt einen Tweet an @Archivalia_kg, der nur vom Besitzer dieses Kontos, Klaus Graf, einsehbar ist.

Tweets speichern

Twitter eignet sich nicht für die nachhaltige Dokumentation, da Tweets nur ca. 10-15 Tage online zugänglich sind. Danach sind sie nur noch auffindbar, wenn man die eindeutige Identitätsnummer, mit der jeder Tweet gekennzeichnet ist, kennt. Die Library of Congress hat 2010 das Twitterarchiv erworben. Dieses Archiv ist aber nicht öffentlich zugänglich. Mehrere Dienste bieten die Speicherung von Tweets an, so z.B. All my Tweets, mit dem man ganz einfach die letzten 3.200 Tweets eines Kontos aufrufen kann, Snapbird für 100 Tweets  oder wie schon erwähnt Diigo für das Speichern der eigenen Favoriten. [Ergänzung, 28.1.2013: Seit kurzem gibt es von Twitter selbst die Möglichkeit, Tweets zu speichern. Wie es geht, wird hier gezeigt. Es sind allerdings noch nicht alle Accounts für diesen Dienst freigeschaltet.]

Eine Anleitung, wie man ein Twitterarchiv (z.B. für eine Tagung) mit TAGS anlegt, gibt es in diesem Tutorial von Martin Hawksey. Fortgeschrittene Nutzer/innen können sich damit auch an die Visualisierung von Tweets und Communities wagen.

 Suchen bei Twitter

Die Suchfunktion von Twitter ist leider sehr unzuverlässig. Prinzipiell kann man nach Nutzerkonten oder nach Tweetinhalten suchen. Suchbar ist theoretisch jedes Wort aus einem Tweet, nicht nur Hashtags (diese haben jedoch den Vorteil der Verlinkung). Es ist oftmals schwierig, Personen auf Twitter zu finden, wenn man deren Nutzernamen nicht kennt. Da liefert Google teilweise die besseren Ergebnisse. Eine Suchmaschine speziell für Twitter- und Facebookeinträge ist Kurrently, die jedoch auch nicht alle Inhalte zu erfassen scheint.

#FF: Follow Friday

Eine von der Community eingeführte Praktik ist die Empfehlung anderer Accounts jeweils am Freitag, der sogenannte FollowFriday. Dabei werden unter dem Hashtag #FF die Nutzernamen von Personen getwittert, denen man selbst folgt und die man empfehlen kann. Man lädt damit nicht nur andere zum Entdecken dieser Accounts ein, sondern kann damit auch die eigenen Kreise erweitern. Gerade für Neutwitterer ist diese Praktik nützlich, da die empfohlene Person vermutlich nachschauen wird, wer einen als Freitagsempfehlung gekennzeichnet hat. Hilfreich für andere ist es, wenn man im Tweet schreibt, warum man die Personen empfiehlt.

Mittlerweile gibt es Dienste, die einem bei der Auswahl der zu empfehlenden Konten helfen, z.B. FollowFridayHelper, wobei zu fragen ist, ob man sich Empfehlungen tatsächlich von einem Algorithmus abnehmen lassen sollte.

Applikationen und Dienste

Man kann Twitter am Computer nutzen und über einen Webbrowser Tweets lesen und schreiben etc. Die Internetseite ist im Vergleich zu den mobilen Applikationen, was das Lesen der Timeline anbelangt, komfortabler. Auch gibt es die Möglichkeit, einen Tweet zu „öffnen“. Darüber kann man auf einen Blick sehen, wie oft eine Nachricht retweeted wurde und wie oft favorisiert. Dagegen werden Interaktionen und eigene Erwähnungen auf der Internetseite von Twitter weniger deutlich als bei den mobilen Applikationen.

Abb. 4: Geöffneter Tweet

Betreut man gleichzeitig mehrere Twitterkonten so ist Tweetdeck eine große Hilfe. Damit kann man u.a. auch Tweets zeitversetzt verschicken.

Twitter lässt sich auch über ein Smartphone oder andere mobile Geräte bequem bedienen. Es gibt zahlreiche Applikationen für Apple-Geräte wie Echofon, Tweetbot oder TwitterFon und für Android-Geräte wie z.B. Plume, Twitter, TweetDeck… Wofür man sich entscheidet, ist sicherlich Geschmackssache. Ich persönlich komme mit Echofon sehr gut klar.

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Applikationen rund um Twitter. Einige davon sind im Text genannt, weitere Dienste findet man hier und hier.

Auf Tagungen: Live Tweet, Twitterwall und Tweets während des eigenen Vortrags

Immer häufiger treten twitternde Wissenschaftler/innen bei Tagungen in Erscheinung. Während die Organisatoren über Twitter updates zur Tagung verschicken, können die Teilnehmer/innen selbst die wichtigsten Thesen eines Vortrags zusammenfassen und kommentieren, erwähnte Links verschicken sowie die Atmosphäre auf der Tagung beschreiben und Fotos versenden. Dabei spricht man von Live Tweets. Diese Tweets können allen Teilnehmer/innen vor Ort über eine Twitterwall zugänglich gemacht werden. Dabei werden die Tweets, die man über einen vorher vereinbarten Hashtag filtert, an die Wand projiziert. Dienste zum Einrichten einer Twitterwall sind z.B. Twittbee  oder Twitterwall.me.

Für Fortgeschrittene User gibt es Dienste, um während des eigenen Vortrags Tweets zu versenden, die das Gesagte mit Links, Fotos etc. anreichern. Ein solcher Dienst ist beispielsweise keynotetweet für Apple und AutoTweet, wenn man Powerpoint unter Windows verwendet. Wie das geht, ist hier beschrieben.

Kuratierungsdienste

Über Kuratierungsdienste kann man aus Twitternachrichten und Mitteilungen aus anderen sozialen Netzen ganz einfach eine eigene Online-Zeitung herstellen, z.B. mit paper.li. Dabei sucht man in seinen eigenen Accounts nach Nachrichten zu einem bestimmten Thema und stellt mit wenigen Klicks die Ausgabe der Zeitung zusammen. Eine Möglichkeit, eine Erzählung bzw. Bericht aus digitalen Inhalten wie Tweets, Facebook Status Updates, YouTube-Videos, SoundCloud-Audioaufnahmen, Flickr-Fotos oder Google-Suchergebnissen zusammenzustellen, zu veröffentlichen und auf Websites einzubinden bietet z.B. Storify[17].

Umgang mit Spam

Auch bei Twitter wird gespamt und so bekommt man manchmal einen Tweet oder eine Nachricht von einem unbekannten Account (meist ohne Foto), die nur einen Link enthält. Diesen Link nicht öffnen. Löschen kann man diese Nachrichten oder Tweets nicht, jedoch kann man Spammer melden. Und es gibt die Möglichkeit, einzelne Accounts vom Lesen der eigenen Tweets auszuschließen. Dazu verwendet man die Funktion „blockieren“.

Erfolgreich Twittern?

Ob man auf Twitter erfolgreich ist oder nicht, hängt in erster Linie von den eigenen Zielen ab, die man mit seiner Twitteraktivität verfolgt. Wer nur lesen möchte, um auf dem Laufenden zu bleiben, muss selbst keinen einzigen Tweet absetzen und braucht auch keine Follower. Wer sich eine Online-Identität aufbauen und die eigenen Publikationen und Aktivitäten bekannt machen möchte, wünscht sich dagegen in erster Linie eine große Gefolgschaft. Die Verbreitung von Tweets ist ebenso messbar wie die Entwicklung der eigenen Followerzahlen. Kostenlose Dienste für diese Art des Monitorings sind z.B. Twittercounter  und Tweetreach.

Für wissenschaftliche Einrichtungen ist die Überprüfung des Erfolgs der eigenen Strategie in den sozialen Medien sicherlich unerlässlich und mittlerweile zu einem eigenen Markt geworden. Bei persönlichen Profilen einzelner Wissenschaftler/innen zählen dagegen neben der Verbreitung der eigenen Inhalte die Informationen, die man über Twitter bekommt wie auch die soziale Komponente mindestens genauso. Persönlich halte ich daher manche der Vorschläge zum erfolgreichen Twittern für hinfällig.

Einige Ratgeber weisen beispielsweise darauf hin, dass man zum Aufbau einer Community möglichst immer zu denselben Zeiten twittern soll. Gemeint sind Zeiten, an denen die meisten Twitterer online sind, das heißt z.B. morgens zwischen 8h und 9h (siehe unten). Auch soll man sich per Tweet an- und abmelden und somit den Followern anzeigen, ob man virtuell anwesend ist oder nicht. Mit der Verzögerung von Tweets und deren Aufheben für die Stoßzeiten (z.B. mit einem Dienst wie Tweetdeck) – so strategisch richtig sie sein kann, um möglichst viele Leser/innen zu erreichen – wird aus meiner Sicht die Kommunikation in Echtzeit ad absurdum geführt. Abgesehen davon, gibt es Tweets, die man nur in diesem einen Moment tweeten kann. Und mit einem Retweet zu warten, bis mehr Personen online sind, finde ich ebenso sinnlos.

Daran schließt sich die Frage an, ob man den gleichen Tweet mehrfach, aber zu unterschiedlichen Tageszeiten absetzen sollte, um möglichst viele Personen zu erreichen. Eigentlich sollte es genügen, einen Tweet einmal zu twittern. Die in dem Moment gerade nicht anwesenden Follower erfahren die Nachricht über Retweets oder weil sie andere Filtermethoden haben. Wenn man will, dass eine bestimmte Person die Nachricht liest, kann man das mit einer Erwähnung im Tweet absichern.

Dies vorausgeschickt, seien die gängigen Regeln für ein erfolgreiches Tweeten, die in den Anweisungen leicht variieren, dennoch kurz aufgezählt:

  • mindestens ein Tweet pro Tag
  • beste Tweetzeiten: 8h-9h, 14h, 15h, 17h
  • nicht zu viele Tweets auf einmal senden
  • Links nach ca. ¼ des Tweets setzen
  • Tweets sollten kürzer als 125 Zeichen sein, um einen manuellen Retweet mit Kommentar zu erlauben
  • am Wochenende twittern bedeutet mehr Klicks aber weniger Retweets

 Ja, aber dafür habe ich keine Zeit…

Gründe für die Nichtnutzung von Twitter sind neben dem vielfach befürchteten Übermaß an Information vor allem Zeitmangel. Sicherlich kostet das Lesen und Schreiben von Tweets Zeit, doch ist diese Zeit gut investiert, wenn man sich die vielen positiven Seiten dieses Dienstes vor Augen hält. Darüber hinaus hilft Twitter auch, Zeit zu sparen, da man Informationen erhält, die man sich ansonsten auf andere Weise hätte besorgen müssen oder die einem schlicht entgangen wären.

 

Im Text erwähnte Literatur sowie weitere Twitter-Anleitungen

Bon, François, Twitter et comment s’en servir, in: Tiers livres, 26.05.2012, http://www.tierslivre.net/spip/spip.php?article2931.

Dernbach, Christoph, Anleitung: Twitter für Einsteiger – Tipps und Tricks für den Microblogging-Dienst (1+2), in: Mr. Gadget, 21.04.2012, http://www.mr-gadget.de/howto/2012-04-21/twitter-fuer-einsteiger-tipps-und-tricks-fuer-den-microblogging-dienst-1 und http://www.mr-gadget.de/howto/2012-04-21/anleitung-twitter-fur-einsteiger-tipps-und-tricks-fur-den-microblogging-dienst-2.

Graf, Klaus, König, Mareike: Entwicklungsfähige Blogsphäre – ein Blick auf deutschsprachige Geschichtsblogs, in: Redaktionsblog, 9.12.2011 http://redaktionsblog.hypotheses.org/40.

Jung, Christian: Sollen Historiker bloggen und twittern?, in: Zeittaucher, 15.8.2010, http://www.scienceblogs.de/zeittaucher/2010/08/sollen-historiker-bloggen-und-twittern.php.

König, Mareike: Twitter in der Lehre (Schule und Universität): eine kleine Literaturliste, in: Redaktionsblog, 13.08.2012, http://redaktionsblog.hypotheses.org/585.

König, René, Nentwich, Michael: Cyberscience 2.0: Research in the Age of Digital Social Networks, Frankfurt am Main: Campus-Verlag, 2012.

Kwakkel, Erik: A Window Display of 140 Characters: Why and How Twitter Works for Me as an Academic, in: medievalfragments, 11.08.2012, http://medievalfragments.wordpress.com/2012/08/11/a-window-display-of-140-characters-why-and-how-twitter-works-for-me-as-an-academic/.

Lugger, Beatrice: Deutsche Wissenschaft auf Twitter, in: Scilogs, 21.06.2012, http://www.scilogs.de/blogs/blog/quantensprung/2012-06-21/deutsche-wissenschaft-auf-twitter-iii .

Maireder, Axel: Links auf Twitter. Wie verweisen deutschsprachige Tweets auf Medieninhalte?, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Universität Wien, 4.4.2011, https://fedora.phaidra.univie.ac.at/fedora/get/o:64004/bdef:Content/get.

Mollet, Amy, Moran, Danielle, Dunleavy, Patrick: Using Twitter in university research, teaching and impact activities. A guide for academics and researchers, LSE Public Policy Group 2011, http://blogs.lse.ac.uk/impactofsocialsciences/files/2011/11/Published-Twitter_Guide_Sept_2011.pdf.

Nazlin: Twitter for researchers, in: Newsam News, 23.09.2011, http://newsamnews.ioe.ac.uk/?p=1864.

Scheloske, Mark: Wissenschaft & Wissenschaftler auf Twitter | Twitterstudie, in: Wissenswerkstatt, 01.03.2012, http://www.wissenswerkstatt.net/wissenschaft-wissenschaftler-auf-twitter-twitterstudie/.

Social Networking for Scientists: The Wiki, http://socialnetworkingforscientists.wikispaces.com/Twitter.

Weller, Katrin, Dröge, Evelyn, Puschmann, Cornelius: Citation Analysis in Twitter: Approaches for Defining and Measuring Information Flows within Tweets during Scientific Conferences. Paper presented at the #MSM2001,1st Workshop on Making Sense of Microposts, 30.05.2011, Heraklion, URL: http://files.ynada.com/papers/msm2011.pdf.

Titel-Abbildung

You are a genius von Éole, CC-BY-NC-SA 2.0

Anmerkungen

 

Um diesen Beitrag zu zitieren: Mareike König, Twitter in der Wissenschaft: Ein Leitfaden für Historiker/innen, in: Digital Humanities am DHIP, 21.08.2012 http://dhdhi.hypotheses.org/1072.

.

  1. Siehe Mareike König: Twitter in der Lehre (Schule und Universität): eine kleine Literaturliste, in: Redaktionsblog, 13.08.2012, http://redaktionsblog.hypotheses.org/585.
  2. Unter dem Hashtag #phdchat trifft sich jeden Mittwoch eine Gruppe von Studierenden und Wissenschaftler/innen immer mittwochs zwischen 19h30 und 20h30 und diskutiert ein vorher festgelegtes Thema.
  3. Mit Dank an Klaus Graf für diesen sowie viele weitere Hinweise für diesen Artikel: http://standrewsrarebooks.wordpress.com/2012/03/12/a-conundrum-solved-collectively-a-15th-century-italian-manuscript-identified/
  4. Vgl. Axel Maireder: Links auf Twitter. Wie verweisen deutschsprachige Tweets auf Medieninhalte, 2011, https://fedora.phaidra.univie.ac.at/fedora/get/o:64004/bdef:Content/get
  5. Über Blogs in der Geschichtswissenschaft siehe Klaus Graf, Mareike König: Entwicklungsfähige Blogsphäre – ein Blick auf deutschsprachige Geschichtsblogs, in: Redaktionsblog, 09.12.2011 http://redaktionsblog.hypotheses.org/40.
  6. Vgl. http://archiv.twoday.net/stories/64974709/ und http://archiv.twoday.net/stories/6503987/
  7. http://archiv.twoday.net/stories/34630727/
  8. Zur Diskussion vgl. http://archiv.twoday.net/stories/49623676/#49803659
  9. König, René, Nentwich, Michael: Cyberscience 2.0: Research in the Age of Digital Social Networks, Frankfurt am Main: Campus-Verlag, 2012, S. 53.
  10. Eine Übersicht der Abkürzungen gibt es hier: http://www.windows7-tipps.de/twitter-lexikon_abkuerzungen_was_bedeuten_dm_rt_un.html
  11. Vgl. http://archiv.twoday.net/stories/6388242/
  12. http://archiv.twoday.net/stories/59211631/
  13. Vgl. François Bon: Twitter et comment s’en servir, in: Tiers livres, 26.05.2012,  http://www.tierslivre.net/spip/spip.php?article2931
  14. Weller, Katrin, Dröge, Evelyn, Puschmann, Cornelius: Citation Analysis in Twitter: Approaches for Defining and Measuring Information Flows within Tweets during Scientific Conferences. Paper presented at the #MSM2001,1st Workshop on Making Sense of Microposts, 30.5.2011, Heraklion, http://files.ynada.com/papers/msm2011.pdf
  15. Johannes Beus: Twitter Nutzung, in: Sistrix, 06.11.2009, http://www.sistrix.de/news/910-twitter-nutzung.html
  16. Klaus Graf: Rückblicke auf die Münchner Tagung „Weblogs in den Geisteswissenschaften“, in: Redaktionsblog, 12.3.2012 http://redaktionsblog.hypotheses.org/407
  17. Zu Kuratierungsdiensten siehe auch: http://archiv.twoday.net/stories/42992367/

Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/1072

Weiterlesen

Twitter in der Wissenschaft: Ein Leitfaden für Historiker/innen

  Twitter (engl. für Gezwitscher) ist ein »Echtzeit-Informationsnetzwerk« zur Verbreitung von Kurznachrichten, sogenannten Tweets, die bis zu 140 Zeichen enthalten können. Aufgrund der vorgegebenen Kürze der Mitteilungen spricht man bei Twitter auch von Microblogging. Ein weiterer Dienst dieser Art ist z.B. ScienceFeed, das speziell für die Wissenschaften entwickelt wurde, jedoch nicht so weit verbreitet ist. Tweets können außer Text auch Fotos, Videos sowie Links auf Websites enthalten. Die Nachrichten sind in der Regel öffentlich und auch ohne Konto auf der Suchseite bei Twitter einsehbar. Wer selbst Tweets senden möchte, braucht jedoch eine Anmeldung. Twitter eignet sich in vielfacher Hinsicht als Informations- und Distributionskanal in den Wissenschaften. Dennoch gibt es gerade im deutschsprachigen Bereich noch wenige Historiker/innen, die auf Twitter aktiv sind, vielleicht auch, weil nicht klar ist, welches Potential und welche Einsatzmöglichkeiten Twitter hat und wie man den Dienst tatsächlich verwendet. Dieser Blogbeitrag versteht sich daher als praktische Hilfestellung für Historiker/innen, die Twitter zu wissenschaftlichen Zwecken einsetzen wollen. Die hier aufgeführten Anwendungsbeispiele und Tipps sind dabei lediglich als Hinweise zu verstehen, die dem eigenen, kreativen Umgang mit Twitter keinesfalls im Weg stehen sollen. Es versteht sich von selbst, dass ein solcher Leitfaden nicht vollständig sein kann. Um Ergänzungen in den Kommentaren wird daher ausdrücklich gebeten.

Twittern als Historiker/in – wozu?

Twitter ist ein hervorragendes Mittel, um einerseits auf dem Laufenden zu bleiben und um andererseits die Fachkollegen/innen über die eigenen Publikationen, Vorträge und Tätigkeiten zu informieren. Damit ergänzt Twitter die Fachinformation, wie sie über Publikationen und Tagungen sowie seit dem Aufkommen des Internet über Mailinglisten, Blogs, Portale, etc. geführt wird. Die Einsatzbereiche von Twitter in der Wissenschaft sind sehr vielfältig und man könnte darüber ohne Mühe einen eigenen umfangreichen Beitrag verfassen. Da der Schwerpunkt hier auf der praktischen Anleitung liegt, seien die wichtigsten Bereiche nur kurz aufgezählt:
  • Informationssuche
  • auf dem Laufenden bleiben (thematisches Monitoring)
  • Verbreitung von Nachrichten
  • Austausch über einen wissenschaftlichen Gegenstand
  • interne und externe wissenschaftliche Kommunikation
  • Vernetzung mit Fachkollegen/innen
  • universitäre Lehre[1]
  • wissenschaftliche Tagungen
  • Doktorandenchats[2]
  • Kollaboratives Arbeiten, z.B. zur Identifizierung eines alten Manuskripts[3]
  • Wissenschaftsmarketing und PR (auch von Instituten und Universitäten…)
Mit Twitter kann man das eigene Netzwerk erheblich erweitern und besser Kontakt halten, als es über ein- bis zweimalige Treffen pro Jahr auf Konferenzen möglich ist. Der Umgang ist weniger formal als in Emails oder Briefen und es ist einfacher, mit anderen in Kontakt zu treten. Twittern bietet daher gerade für den wissenschaftlichen Nachwuchs eine gute Möglichkeit zur Vernetzung, die zudem Spaß macht. Nicht zuletzt können aus den Kontakten in den sozialen Netzen auch Freundschaften entstehen.

Und los geht’s: die Anmeldung

Zunächst eröffnet man bei Twitter ein Nutzerkonto. Anders als bei Google+ sind bei Twitter Pseudonyme zugelassen. Zu überlegen ist also, ob man bei Twitter anonym auftreten will oder nicht. Soll Twitter für Eigenmarketing und für Kontaktpflege genutzt werden, ist es sinnvoll, sich unter dem eigenen Namen anzumelden, um von den Fachkollegen/innen gefunden zu werden. Anschließend wird ein Nutzername festgelegt, der mit einem @ beginnt. Der Nutzername kann aus dem richtigen Namen bestehen, daraus abgeleitet sein oder völlig frei gewählt werden (bei Richard Evans z.B. @RichardEvans36, bei Peter Haber @peha64, bei Claudine Moulin @ClaudineMoulin). In manchen Augen kann der Nutzername als Indiz für die Seriosität eines Accounts gelten. Doch in den sozialen Netzen darf es ruhig persönlich oder kreativ sein und es ist eine Frage des Stils, für welchen Namen man sich entscheidet. Bei Twitter werden im Vergleich nur wenige persönliche Daten abgefragt und gespeichert. Das persönliche Profil kann mit einem Foto, Ort, URL einer Website und einer kurzen Beschreibung ergänzt werden. Die Korrektheit dieser Angaben wird nicht überprüft. Eine Ausnahme bilden die Konten von bekannten Persönlichkeiten, die einen authentifizierten Account beantragen können, erkennbar am kleinen blauen Haken hinter dem Namen (z.B. @fr_Schirrmacher Frank Schirrmacher). Ob, wie und in welcher Sprache man diese Angaben ausfüllt und welches Foto man wählt, hängt ebenfalls davon ab, wie man Twitter selbst nutzen möchte. Wer erkannt werden will, wählt ein Foto von sich, wer ein Statement abgeben will, verwendet ein anderes Motiv. Es ist der Vernetzung dienlich, wenn die Beschreibung den Hinweis enthält, dass man Historiker/in ist sowie ggf. das eigene Forschungsthema und die wissenschaftlichen Interessen. Anders als der Nutzername ist die Beschreibung, die aus 160 Zeichen bestehen darf, jederzeit änderbar. Profil des Twitter-Accounts der "Weberin"

Abb. 1: Anonymes Twitter-Konto der “Weberin”, Schwerpunkt Geschichte, Digital Humanities und allerlei

Wem folgen?

Über das Abonnement der Tweets eines anderen Twitterkontos wird man selbst zum Verfolger (Follower). Das Einverständnis der Person, der man folgen möchte, ist nicht notwendig, es sei denn, ein Konto ist als privat gekennzeichnet (erkennbar an einem kleinen Schloss als Zeichen neben dem Namen). Laut einer Aufstellung von Mark Scheloske (März 2012) gibt es derzeit rund 300 twitternde Wissenschaftler/innen in Deutschland. Diese Liste ist sicherlich nicht vollständig und Studierende dürften darin überwiegend fehlen. Man kann diese Liste aber nutzen, um Personen zu finden, denen man folgen möchte. Außerdem ist es im Sinne der Eigenwerbung ratsam, sich selbst für den Eintrag in der Liste anzumelden (am besten per Tweet an Mark Scheloske @werkstatt). Weitere twitternde Wissenschaftler/innen in Deutschland findet man in der Twitterliste »Twissenschaftler«, die 169 Mitglieder hat (zum Gebrauch von Listen bei Twitter siehe unten). Speziell für Historiker/-innen hat Erika Fagen (@erfagen) die Liste »European Twitterstorians« angelegt, die derzeit die Tweets von 58 europäischen Historiker/-innen enthält. Weitere Listen für Historiker/innen sind:
  • Historische Zeiten von Thomas Endl (@Histonaut), 78 Mitglieder
  • Geschichte von Philipp Spreckels (@epenschmied): Historisch-bedeutendes,Historiker und Geschichtsjournalismus im weitesten Sinne, 31 Mitglieder
  • Geschichte von Michael Schmalenstroer (@MschFr), 28 Mitglieder
  • @TheHistoryList: A new tool for local and national organizations to publicize theirhistory-related events and exhibits, sites and museums, 528 Mitglieder
  • Historians Who Tweet von HNN (@myHNN): A comprehensive list of historians on Twitter! 204 Mitglieder
  • Twithistosphère von Émilien Ruiz (@mXli1): quand les historien-ne-s tweetent…französische Liste mit 64 Mitgliedern.
  • Sowie weitere historische Twitterempfehlungen im Blog Zeittaucher.
Darüber hinaus lohnt es sich, verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen zu folgen, wie z.B. der eigenen Universität, der Bibliothek oder des Fachbereichs, sofern auf Twitter aktiv, wissenschaftlichen Stiftungen wie z.B. L.I.S.A., dem Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung (@portalLISA) oder auch den wenigen Archiven, die derzeit twittern (in Deutschland z.B. @Archiv_LinzRh und @Speyer_Archiv). Ich erlaube mir, auch die Einrichtungen zu nennen, mit denen ich verbunden bin, also das DHI Paris (@dhiparis), die Max Weber Stiftung (@perspectivia) sowie das Blogportal für die deutschsprachige Geisteswissenschaften de.hypotheses.org (@dehypotheses). H-Soz-u-Kult sendet ebenfalls Tweets (@hsozkult und @hsozkultservice für Jobs, Stipendien…), wobei dort derzeit nur das gepostet wird, was auch über die Mailinglisten läuft. Weitere wissenschaftliche Einrichtungen findet man in der bereits oben erwähnten Aufstellung von Mark Scheloske sowie in der Übersicht „Deutsche Wissenschaft auf Twitter“ von Beatrice Lugger. In der PC-Ansicht von Twitter werden außerdem Konten vorgeschlagen, die einen interessieren könnten. Es lohnt sich, diese Vorschläge hin und wieder durchzusehen, um das eigene Netzwerk zu erweitern. Es gibt die Möglichkeit, einem Konto auch wieder zu entfolgen, wenn man nach einiger Zeit feststellt, dass die Tweets nicht von Interesse sind. Anders als bei neuen Followern erhält ein Twitteruser keine Mail, wenn sich jemand dazu entschließt, das Abonnement abzubestellen. Mit einem Dienst wie Twunfollow  oder NutshellMail, der auch sonst nützlich ist, kann man Abokündigungen verfolgen (siehe auch weiter unten Applikationen und Dienste).

Die Timeline

Die eigene Timeline bei Twitter ist eine personalisierte Chronologie mit den Tweets der Konten, die man abonniert hat. Sie sieht daher bei jedem Twitteruser anders aus, handelt es sich doch um einen “individuell strukturierten Diskursraum”[4]. Die Reihenfolge der Tweets ist wie bei Blogs umgekehrt chronologisch, d.h. die neueste Mitteilung steht ganz oben.   Abb. 2: Beispiel einer Timeline Je nach Tweets der Konten, denen man folgt, sieht man darin, was die Kollegen/innen gerade publiziert haben, lesen, als Lektüre empfehlen, im Archiv entdeckt haben, auf welcher Tagung sie sind und welche Neuigkeiten es bei dieser oder jener Universität, Bibliothek oder Wissenschaftsinstitution gibt usw. Die Timeline ist nicht wie die Inbox eines Mailkontos zu verstehen, die abzuarbeiten ist. Man kann keine einzelnen Tweets anderer Personen aus der eigenen Timeline löschen, wenn man sie gelesen hat oder wenn diese einem nicht gefallen. Hier gibt es nur die Möglichkeit, dem gesamten Account zu entfolgen. Da viele Personen ihren Twitteraccount sowohl privat als auch beruflich nutzen, ist auch die eigene Timeline eine Mischung aus Tweets mit wissenschaftlichen und Tweets mit privaten Inhalten (siehe auch Privates twittern?).

Wie lesen?

Eine verbreitete Fehleinschätzung bei Neulingen auf Twitter dürfte sein, dass sie meinen, ausnahmslos alle Tweets in der eigenen Timeline lesen zu müssen. Dies wird durch manche Applikation für Smartphonegeräte unterstützt, die einen dazu zwingen, die Timeline von hinten nach vorn zu überblättern. Ab einer bestimmten Anzahl von Abonnements ist die systematische Lektüre der geposteten Tweets jedoch schlicht unmöglich. Hier erweist sich der Einsatz von Listen als sehr hilfreich (siehe unten). Eine Strategie kann sein, nur bestimmte Personen systematisch zu lesen und die Tweets anderer Personen vertikal durchzugehen. Beim Vorbeiblättern der Kurznachrichten bleibt man manchmal an einem Namen oder an einem Wort hängen und liest diesen Tweet dann genauer. Retweets weisen darauf hin, dass eine Nachricht interessant sein könnte. Auch für das Lesen der Tweets gibt es keine Vorgabe, sondern allerhöchstens Empfehlungen. Jeder kann den Dienst so nutzen, wie er es für richtig hält und wie es in die eigenen Arbeitsabläufe passt. Es kann durchaus vorkommen, einige Tage gar nicht in die Timeline zu schauen. Da es bei Twitter die Möglichkeit gibt, Personen direkt anzusprechen und auf Nachrichten hinzuweisen, kann man sich gegenseitig auf Informationen aufmerksam machen. Das geht natürlich auch per Mail; Twitter lädt aber zu dieser Praktik des gegenseitigen Monitorings geradezu ein, und man braucht dabei den Dienst nicht zu wechseln.

Was twittern?

Ursprünglich war ein Tweet die Antwort auf die Frage „Was machst Du gerade?“ Das wurde 2009 geändert in „Was gibt es Neues?“, da die Twitternutzer sehr viel kreativer mit ihren Statusmeldungen waren, als von den Programmierern gedacht. Mittlerweile heißt es in der deutschen PC-Fassung neutral: „Verfasse einen neuen Tweet“, womit der Tatsache Rechnung getragen wird, dass Twitter nicht nur ein Ort ist, an dem sich Privatpersonen über Banalitäten austauschen. Generell wird unterschieden zwischen Tweets, die sich auf eine Aktivität beziehen und Tweets, die sich auf Gedanken beziehen. Im wissenschaftlichen Einsatz von Twitter kommt beides vor. Hier beantworten Tweets z.B. Fragen über:
  • die aktuelle Lektüre
  • aktuelle eigene Veröffentlichungen
  • was gerade erschienen und empfehlenswert ist
  • welche Tagung, Veranstaltung, Ausstellung… man derzeit oder demnächst besucht
  • welchen Vortrag man gerade zu welchem Thema vorbereitet
  • weitere Neuigkeiten aus den eigenen Interessensgebieten, z.B. aus Geschichtsblogs[5]
Doch damit erschöpfen sich die möglichen Einsatzmöglichkeiten von Twitter keineswegs. Erik Kwakkel (@erik_kwakkel) twittert beispielsweise über mittelalterliche Manuskripte und hängt den Nachrichten regelmäßig Fotos an. Kulturgutverwahrende Institutionen präsentieren über Twitter ausgewählter Stücke ihres Bestandes, z.B. #bilderfreitag oder die Aktion Foto Freitag des niederländischen National Archief[6]. Es gibt Twitter-Projekte wie @Mauer61_Stasi, über den Zeitraum vom 13.07. bis 13.09.1961, basierend auf Berichten der Staatssicherheit aus dem Archiv des BStU ergänzt durch andere Quellen[7]. Dass man bei solchen Vorhaben Vorsicht walten lassen muss, zeigt die Kritik rund um das Projekt @RealTimeWW2 eines 24jährigen englischen Geschichtsstudenten, der den zweiten Weltkrieg über Tweets live nacherzählt[8]. In Tweets kann man auch Fragen stellen an die #followerpower, die geballte Kraft und Kenntnisse der eigenen Follower. Diese leiten die Anfrage an ihre jeweils eigenen Follower weiter und so fort, so dass man potentiell eine große Anzahl an Personen erreicht. Beispiele für diese Art der gegenseitigen Hilfe wären etwa die Nachfrage nach Empfehlungen bezüglich einer Software, wo es einen bestimmten Text online frei zugänglich gibt oder ob jemand Literaturhinweise zu einem Thema hat. Natürlich funktioniert das erst dann richtig gut, wenn man bereits aktiver Teil einer Online-Community ist und sich bei Twitter eine Gefolgschaft aufgebaut hat.

Privates twittern?

Kurze Texte in den sozialen Medien unterscheiden sich in Stil und Duktus klar von wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Bei Twitter darf es ruhig persönlich werden, man darf „ich“ schreiben und sollte die eigene Meinung zum Ausdruck bringen. Wie viel Privates man über Twitter mitteilen möchte, ist eine Stilfrage und bleibt jedem selbst überlassen. Wer bei anderen keine „Guten-Morgen-Tweets“ lesen will, wird auch selbst nicht posten, was es gerade zum Mittagessen gibt. Eine Schwierigkeit besteht darin, dass die Grenzen zwischen der privaten und beruflichen Nutzung bei Twitter wie auch bei anderen sozialen Medien leicht verschwimmen. Einer Untersuchung aus dem Jahr 2009 zufolge nutzten zwei Drittel ihre Microblogging-Accounts sowohl privat als auch beruflich[9]. Es ist denkbar, dass die über Twitter verbreiteten eigenen öffentlichen Statements der Institution, der man angehört, nicht passen. Dies war beispielsweise bei der Washington Post der Fall, die für ihre Journalisten Social-Media-Regeln erlies, denen zufolge die Journalisten nicht der offiziellen Politik der Zeitung widersprechen durften. Einige Twitteruser weisen daher in der Beschreibung des eigenen Accounts darauf hin, dass hier als Privatperson und nicht im Namen der wissenschaftlichen Einrichtung, der man angehört, getwittert wird.

Nur 140 Zeichen…

Tweets sind Nachrichten, die bis zu 140 Zeichen enthalten können. Das ist oft ausreichend, manchmal aber auch sehr kurz. Für viele Tweets muss man daher die eigenen Gedanken stark kondensieren sowie Abkürzungen[10]. verwenden. Das führt zu einer für linguistisch Forschende interessanten Anwendung der Sprache, an die man sich zunächst gewöhnen muss. Es ist möglich, eine Aussage über zwei Tweets zu ziehen. Dazu gibt man am Ende des ersten Tweets an, dass es sich um Tweet 1 von insgesamt X handelt. Bei zwei Tweets schreibt man also: 1/2. Den nachfolgenden Tweet beginnt man dann mit 2/2. Dieses Aufteilen auf mehrere Tweets stört jedoch den schnellen Lesefluss und wird nur in Ausnahmen verwendet. Mit TwitLonger steht eine Applikation bereit, um längere Tweets zu senden. Über Twitter tauchen Aphorismen wieder im „digitalen Gewand“ auf[11]. Dies können aktuelle Zitate sein, aber auch historische, so dass ein Tweet zum Ausgangspunkt einer wissenschaftlichen Recherche zu spätmittelalterlichen Spruchweisheiten werden kann[12]. Besonders schön: “Das kürzeste Konradin-Drama aller Zeiten auf Twitter”: Abb. 3: Das kürzeste Konradin-Drama aller Zeiten auf Twitter Manche Personen unterhalten sich bei Twitter mit sich selbst oder neigen zu Monologen, wobei ich das bisher vor allem bei den französischen Kollegen beobachten konnte. Diese twittern manchmal ganze Texte stückweise und nehmen dabei in Kauf, 7-8 Follower zu verlieren, denen das zu viel wird[13]. Von der eigenen Freiheit, einem Account zu folgen oder auch wieder zu entfolgen, kann man bedenkenlos Gebrauch machen.

Retweeten: erneut zwitschern

Abgekürzt RT. Retweeten bedeutet, dass man einen Tweet aus der eigenen Timeline an seine Follower erneut sendet. Man kann sich das wie das Weiterleiten einer Mail vorstellen. Durch das erneute Senden wird der Tweet in der Chronologie wieder nach oben gesetzt und bleibt damit aktuell. Dadurch wird die manchmal virale Verbreitung der Nachrichten erreicht. Retweets dienen dazu, Inhalte weiter zu geben und sind oftmal auch Zustimmung zum Gesagten. In der Wissenschaft werden Retweets auch als Teil der Zitationskultur gesehen. Laut einer Studie retweeten Wissenschaftler/-innen häufiger als andere Twitteruser[14]. Retweets können kommentiert werden, sofern die 140 Zeichen noch nicht ausgeschöpft sind. Der Kommentar steht dann am Anfang der Nachricht, gefolgt von RT und dem Text des ursprünglichen Tweets, z.B.: „Unbedingt lesen! RT [ursprünglicher Tweet]“ Damit Platz für Kommentare bleibt, geben einige Anweisungen den Rat, nur Tweets mit maximal 125 Zeichen zu versenden. Da das aber nicht immer möglich ist, kann man bei einem Retweet, der kommentiert werden soll und kein Platz vorhanden ist, den ursprünglichen Tweet verändern oder abkürzen. Dies wird dann durch ein MT (= modified tweet) deutlich gemacht, z.B.: „Unbedingt lesen! MT [ursprünglicher Tweet in modifizierter Form]“. Per Klick auf die kleine Sprechblase im modifizierten Tweet kann man sich die ursprüngliche Nachricht jederzeit anzeigen lassen. Retweets zeigen Communities an und sind von daher nicht nur inhaltlich interessant. Es lohnt sich, darauf zu achten, wen Personen, die man selbst interessant findet und die einen beeinflussen (sog. Influencer), retweeten, um so auf weitere einschlägige Twitterkonten aufmerksam zu werden.

Hashtag

Zur inhaltlichen Erschließung der Tweets können Schlagwörter verwendet werden. Diese werden bei Twitter als Hashtags bezeichnet. Sie setzen sich zusammen aus dem Rautezeichen »#« (engl. hash) und einem Schlagwort (engl. tag), z.B. #twitterstorians für twitternde Historiker/innen. Hashtags dürfen keine Bindestriche oder Leerzeichen enthalten, da dann die Verlinkung nur für das erste Wort funktioniert. Besteht ein Hashtag aus mehreren Begriffen, werden die Worte einfach hintereinander weggeschrieben, z.B. #früheneuzeit. Die Groß- oder Kleinschreibung der Wörter ist dabei unerheblich. Manche bilden aus ganzen Sätze einen Hashtag, z.B. #werhättedasgedacht? Hashtags werden dann selbst Teil des Inhalts eines Tweets und können das im Tweet Gesagte erweitern oder ihm manchmal erst den Sinn geben. Hashtags bilden ein Universum für sich. Per Klick darauf werden aktuelle Tweets zu einem bestimmten Thema angezeigt. Diese Tweets sind aufgrund der fehlenden Archivierung (siehe unten) in der Regel allerdings nicht älter als einige Tage. Sehr hilfreich sind Schlagwörter bei Tagungen, bei denen man sich vorher auf einen gemeinsamen Hashtag geeinigt hat. Über den Gebrauch dieses Hashtags sieht man, welche anderen twitternden Wissenschaftler/innen noch anwesend sind. Nur 5 Prozent aller Tweets sind mit einem Hashtags versehen[15]. Für ihre Nutzung im wissenschaftlichen Bereich liegen keine Zahlen vor, sie dürfte aber höher liegen. Eingeführte Hashtags im Bereich der Geschichtswissenschaft sind beispielsweise laut den Rückmeldungen meiner #followerpower über Twitter: Übersichten über englische Hashtags im Bereich der Geschichte gibt es hier und hier. Wer unsicher ist, fragt am besten über Twitter, ob es für das eigene historische Thema bereits einen verabredeten Hashtag gibt.

Trending Topics

Trending Topics eines bestimmten Landes werden anhand von Retweets und anhand der Verwendung des gleichen Hashtags ermittelt. Eine wissenschaftliche Konferenz beispielsweise, bei der der gleiche Hashtag von verschiedenen Twitterern häufig verwendet wird, kann es zum Trending Topic für eine bestimmte Zeit schaffen (so geschehen bei der Tagung „Weblogs in den Geisteswissenschaften oder: Vom Entstehen einer neuen Forschungskultur[16]. Diese erhöhte Aufmerksamkeit für ein Thema hat den Nachteil, dass der als trendig identifizierte Hashtag dann ebenfalls von Spammern verwendet wird.

Favoriten

Besonders interessante Tweets kann man als Favorit markieren und damit im eigenen Profil speichern. Dies ist hilfreich, wenn man gerade keine Zeit hat, einen Text, auf den im Tweet verlinkt wird, zu lesen. Durch das Markieren als Favorit kann man den entsprechenden Tweet auch zu einem späteren Zeitpunkt aufrufen (was bei anderen Tweets aufgrund der fehlenden Archivierung nur begrenzt möglich ist). Die eigenen Favoriten sind für andere öffentlich einsehbar. Es kann anregend sein, die Favoriten anderer twitternder Historiker/innen durchzugehen, um auf Interessantes zu stoßen. Favorisierte Tweets kann man auch mit dem social bookmarking Dienst Diigo speichern, was den Vorteil hat, dass diese Websites damit in die eigene Linksammlung integriert sind.

Listen

Seit 2009 bietet Twitter die Möglichkeit, Listen nach thematischen, geographischen oder anderen Kriterien anzulegen. Sie dienen der inhaltlichen Ordnung der Twitterkonten, denen man folgt. Für das Monitoring einzelner Themen oder Disziplinen sind sie eine große Hilfe. Es gibt private und öffentliche Listen, wobei es möglich ist, öffentliche Listen anderer Personen zu abonnieren. Öffentliche Listen, die twitternde Historiker/innen folgen und die man folglich abonnieren kann, sind oben genannt. Hilfreich kann es sein, Listen der Teammitglieder eines Projektes oder einer Tagung anzulegen, um sich untereinander zu vernetzen.

Erwähnungen und Gespräche 

Bei Twitter können Gespräche geführt werden, indem man einen Tweet mit dem Nutzernamen eines anderen beginnt oder indem man auf den Tweet einer anderen Person antwortet. In diesem Fall benutzt man die Funktion „Antworten“: Dies setzt den Empfänger mit seinem Benutzername ganz nach vorn in den Tweet. Er wird per Mail darüber benachrichtigt, dass ihn jemand auf Twitter erwähnt hat. Man kann jemandem auf diese Weise eine Nachricht schicken, auch wenn die Person nicht zu den eigenen Followern gehört. Diese kann auch antworten, ohne einem selbst zu folgen. Solche Erwähnungen sind eine gute Möglichkeit, um unkompliziert mit Personen in Kontakt zu treten. Das Besondere daran ist, dass es sich um eine private Unterhaltung handelt, die gleichwohl in der Öffentlichkeit geführt wird. Ein solcher Tweet ist für eine bestimmte Person gedacht, aber von allen lesbar. Diese Funktion wird benutzt, weil ein Tweet neben der einen Person, die die Information nicht verpassen soll, auch andere interessieren könnte. Über den Klick auf die kleine Sprechblase (Gespräch anzeigen) kann man sich die gesamte Unterhaltung ansehen und sich gegebenenfalls einmischen, ganz so, als ob man beim Kaffeeautomaten in eine Unterhaltung kommt und dann mitredet.

Direkte Nachrichten

Abgekürzt DM (= Direct Message). Man kann einer Person, die einem folgt, eine direkte, für die Öffentlichkeit nicht einsehbare Kurznachricht schicken. Dies funktioniert wie bei Mails, nur dass direkte Nachrichten maximal 140 Zeichen haben dürfen. Diese Funktion wird genutzt, wenn man ohnehin auf Twitter ist und nicht das Medium wechseln will oder weil man Personen folgt, deren Email man nicht kennt und diese nicht erst recherchieren möchte. Direkte Nachrichten können nur an Personen versandt werden, die einem folgen. Will man mit anderen Kontakt aufnehmen, so geht das nur über Erwähnungen. Über eine bestimmte Syntax kann man das Verschicken einer Direktnachricht auch per Tweet durchführen: Dazu wird der Tweet mit „d“ eingeleitet, gefolgt vom Benutzernamen der angeschriebenen Person ohne das @-Zeichen, z.B.: „d Archivalia_kg“ schickt einen Tweet an @Archivalia_kg, der nur vom Besitzer dieses Kontos, Klaus Graf, einsehbar ist.

Tweets speichern

Twitter eignet sich nicht für die nachhaltige Dokumentation, da Tweets nur ca. 10-15 Tage online zugänglich sind. Danach sind sie nur noch auffindbar, wenn man die eindeutige Identitätsnummer, mit der jeder Tweet gekennzeichnet ist, kennt. Die Library of Congress hat 2010 das Twitterarchiv erworben. Dieses Archiv ist aber nicht öffentlich zugänglich. Mehrere Dienste bieten die Speicherung von Tweets an, so z.B. All my Tweets, mit dem man ganz einfach die letzten 3.200 Tweets eines Kontos aufrufen kann, Snapbird für 100 Tweets  oder wie schon erwähnt Diigo für das Speichern der eigenen Favoriten. Eine Anleitung, wie man ein Twitterarchiv (z.B. für eine Tagung) mit TAGS anlegt, gibt es in diesem Tutorial von Martin Hawksey. Fortgeschrittene Nutzer/innen können sich damit auch an die Visualisierung von Tweets und Communities wagen.

 Suchen bei Twitter

Die Suchfunktion von Twitter ist leider sehr unzuverlässig. Prinzipiell kann man nach Nutzerkonten oder nach Tweetinhalten suchen. Suchbar ist theoretisch jedes Wort aus einem Tweet, nicht nur Hashtags (diese haben jedoch den Vorteil der Verlinkung). Es ist oftmals schwierig, Personen auf Twitter zu finden, wenn man deren Nutzernamen nicht kennt. Da liefert Google teilweise die besseren Ergebnisse. Eine Suchmaschine speziell für Twitter- und Facebookeinträge ist Kurrently, die jedoch auch nicht alle Inhalte zu erfassen scheint.

#FF: Follow Friday

Eine von der Community eingeführte Praktik ist die Empfehlung anderer Accounts jeweils am Freitag, der sogenannte FollowFriday. Dabei werden unter dem Hashtag #FF die Nutzernamen von Personen getwittert, denen man selbst folgt und die man empfehlen kann. Man lädt damit nicht nur andere zum Entdecken dieser Accounts ein, sondern kann damit auch die eigenen Kreise erweitern. Gerade für Neutwitterer ist diese Praktik nützlich, da die empfohlene Person vermutlich nachschauen wird, wer einen als Freitagsempfehlung gekennzeichnet hat. Hilfreich für andere ist es, wenn man im Tweet schreibt, warum man die Personen empfiehlt. Mittlerweile gibt es Dienste, die einem bei der Auswahl der zu empfehlenden Konten helfen, z.B. FollowFridayHelper, wobei zu fragen ist, ob man sich Empfehlungen tatsächlich von einem Algorithmus abnehmen lassen sollte.

Applikationen und Dienste

Man kann Twitter am Computer nutzen und über einen Webbrowser Tweets lesen und schreiben etc. Die Internetseite ist im Vergleich zu den mobilen Applikationen, was das Lesen der Timeline anbelangt, komfortabler. Auch gibt es die Möglichkeit, einen Tweet zu „öffnen“. Darüber kann man auf einen Blick sehen, wie oft eine Nachricht retweeted wurde und wie oft favorisiert. Dagegen werden Interaktionen und eigene Erwähnungen auf der Internetseite von Twitter weniger deutlich als bei den mobilen Applikationen. Abb. 4: Geöffneter Tweet Betreut man gleichzeitig mehrere Twitterkonten so ist Tweetdeck eine große Hilfe. Damit kann man u.a. auch Tweets zeitversetzt verschicken. Twitter lässt sich auch über ein Smartphone oder andere mobile Geräte bequem bedienen. Es gibt zahlreiche Applikationen für Apple-Geräte wie Echofon, Tweetbot oder TwitterFon und für Android-Geräte wie z.B. Plume, Twitter, TweetDeck… Wofür man sich entscheidet, ist sicherlich Geschmackssache. Ich persönlich komme mit Echofon sehr gut klar. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Applikationen rund um Twitter. Einige davon sind im Text genannt, weitere Dienste findet man hier und hier.

Auf Tagungen: Live Tweet, Twitterwall und Tweets während des eigenen Vortrags

Immer häufiger treten twitternde Wissenschaftler/innen bei Tagungen in Erscheinung. Während die Organisatoren über Twitter updates zur Tagung verschicken, können die Teilnehmer/innen selbst die wichtigsten Thesen eines Vortrags zusammenfassen und kommentieren, erwähnte Links verschicken sowie die Atmosphäre auf der Tagung beschreiben und Fotos versenden. Dabei spricht man von Live Tweets. Diese Tweets können allen Teilnehmer/innen vor Ort über eine Twitterwall zugänglich gemacht werden. Dabei werden die Tweets, die man über einen vorher vereinbarten Hashtag filtert, an die Wand projiziert. Dienste zum Einrichten einer Twitterwall sind z.B. Twittbee  oder Twitterwall.me. Für Fortgeschrittene User gibt es Dienste, um während des eigenen Vortrags Tweets zu versenden, die das Gesagte mit Links, Fotos etc. anreichern. Ein solcher Dienst ist beispielsweise keynotetweet für Apple und AutoTweet, wenn man Powerpoint unter Windows verwendet. Wie das geht, ist hier beschrieben.

Kuratierungsdienste

Über Kuratierungsdienste kann man aus Twitternachrichten und Mitteilungen aus anderen sozialen Netzen ganz einfach eine eigene Online-Zeitung herstellen, z.B. mit paper.li. Dabei sucht man in seinen eigenen Accounts nach Nachrichten zu einem bestimmten Thema und stellt mit wenigen Klicks die Ausgabe der Zeitung zusammen. Eine Möglichkeit, eine Erzählung bzw. Bericht aus digitalen Inhalten wie Tweets, Facebook Status Updates, YouTube-Videos, SoundCloud-Audioaufnahmen, Flickr-Fotos oder Google-Suchergebnissen zusammenzustellen, zu veröffentlichen und auf Websites einzubinden bietet z.B. Storify[17].

Umgang mit Spam

Auch bei Twitter wird gespamt und so bekommt man manchmal einen Tweet oder eine Nachricht von einem unbekannten Account (meist ohne Foto), die nur einen Link enthält. Diesen Link nicht öffnen. Löschen kann man diese Nachrichten oder Tweets nicht, jedoch kann man Spammer melden. Und es gibt die Möglichkeit, einzelne Accounts vom Lesen der eigenen Tweets auszuschließen. Dazu verwendet man die Funktion „blockieren“.

Erfolgreich Twittern?

Ob man auf Twitter erfolgreich ist oder nicht, hängt in erster Linie von den eigenen Zielen ab, die man mit seiner Twitteraktivität verfolgt. Wer nur lesen möchte, um auf dem Laufenden zu bleiben, muss selbst keinen einzigen Tweet absetzen und braucht auch keine Follower. Wer sich eine Online-Identität aufbauen und die eigenen Publikationen und Aktivitäten bekannt machen möchte, wünscht sich dagegen in erster Linie eine große Gefolgschaft. Die Verbreitung von Tweets ist ebenso messbar wie die Entwicklung der eigenen Followerzahlen. Kostenlose Dienste für diese Art des Monitorings sind z.B. Twittercounter  und Tweetreach. Für wissenschaftliche Einrichtungen ist die Überprüfung des Erfolgs der eigenen Strategie in den sozialen Medien sicherlich unerlässlich und mittlerweile zu einem eigenen Markt geworden. Bei persönlichen Profilen einzelner Wissenschaftler/innen zählen dagegen neben der Verbreitung der eigenen Inhalte die Informationen, die man über Twitter bekommt wie auch die soziale Komponente mindestens genauso. Persönlich halte ich daher manche der Vorschläge zum erfolgreichen Twittern für hinfällig. Einige Ratgeber weisen beispielsweise darauf hin, dass man zum Aufbau einer Community möglichst immer zu denselben Zeiten twittern soll. Gemeint sind Zeiten, an denen die meisten Twitterer online sind, das heißt z.B. morgens zwischen 8h und 9h (siehe unten). Auch soll man sich per Tweet an- und abmelden und somit den Followern anzeigen, ob man virtuell anwesend ist oder nicht. Mit der Verzögerung von Tweets und deren Aufheben für die Stoßzeiten (z.B. mit einem Dienst wie Tweetdeck) – so strategisch richtig sie sein kann, um möglichst viele Leser/innen zu erreichen – wird aus meiner Sicht die Kommunikation in Echtzeit ad absurdum geführt. Abgesehen davon, gibt es Tweets, die man nur in diesem einen Moment tweeten kann. Und mit einem Retweet zu warten, bis mehr Personen online sind, finde ich ebenso sinnlos. Daran schließt sich die Frage an, ob man den gleichen Tweet mehrfach, aber zu unterschiedlichen Tageszeiten absetzen sollte, um möglichst viele Personen zu erreichen. Eigentlich sollte es genügen, einen Tweet einmal zu twittern. Die in dem Moment gerade nicht anwesenden Follower erfahren die Nachricht über Retweets oder weil sie andere Filtermethoden haben. Wenn man will, dass eine bestimmte Person die Nachricht liest, kann man das mit einer Erwähnung im Tweet absichern. Dies vorausgeschickt, seien die gängigen Regeln für ein erfolgreiches Tweeten, die in den Anweisungen leicht variieren, dennoch kurz aufgezählt:
  • mindestens ein Tweet pro Tag
  • beste Tweetzeiten: 8h-9h, 14h, 15h, 17h
  • nicht zu viele Tweets auf einmal senden
  • Links nach ca. ¼ des Tweets setzen
  • Tweets sollten kürzer als 125 Zeichen sein, um einen manuellen Retweet mit Kommentar zu erlauben
  • am Wochenende twittern bedeutet mehr Klicks aber weniger Retweets

 Ja, aber dafür habe ich keine Zeit…

Gründe für die Nichtnutzung von Twitter sind neben dem vielfach befürchteten Übermaß an Information vor allem Zeitmangel. Sicherlich kostet das Lesen und Schreiben von Tweets Zeit, doch ist diese Zeit gut investiert, wenn man sich die vielen positiven Seiten dieses Dienstes vor Augen hält. Darüber hinaus hilft Twitter auch, Zeit zu sparen, da man Informationen erhält, die man sich ansonsten auf andere Weise hätte besorgen müssen oder die einem schlicht entgangen wären.  

Im Text erwähnte Literatur sowie weitere Twitter-Anleitungen

Bon, François, Twitter et comment s’en servir, in: Tiers livres, 26.05.2012, http://www.tierslivre.net/spip/spip.php?article2931. Dernbach, Christoph, Anleitung: Twitter für Einsteiger – Tipps und Tricks für den Microblogging-Dienst (1+2), in: Mr. Gadget, 21.04.2012, http://www.mr-gadget.de/howto/2012-04-21/twitter-fuer-einsteiger-tipps-und-tricks-fuer-den-microblogging-dienst-1 und http://www.mr-gadget.de/howto/2012-04-21/anleitung-twitter-fur-einsteiger-tipps-und-tricks-fur-den-microblogging-dienst-2. Graf, Klaus, König, Mareike: Entwicklungsfähige Blogsphäre – ein Blick auf deutschsprachige Geschichtsblogs, in: Redaktionsblog, 9.12.2011 http://redaktionsblog.hypotheses.org/40. Jung, Christian: Sollen Historiker bloggen und twittern?, in: Zeittaucher, 15.8.2010, http://www.scienceblogs.de/zeittaucher/2010/08/sollen-historiker-bloggen-und-twittern.php. König, Mareike: Twitter in der Lehre (Schule und Universität): eine kleine Literaturliste, in: Redaktionsblog, 13.08.2012, http://redaktionsblog.hypotheses.org/585. König, René, Nentwich, Michael: Cyberscience 2.0: Research in the Age of Digital Social Networks, Frankfurt am Main: Campus-Verlag, 2012. Kwakkel, Erik: A Window Display of 140 Characters: Why and How Twitter Works for Me as an Academic, in: medievalfragments, 11.08.2012, http://medievalfragments.wordpress.com/2012/08/11/a-window-display-of-140-characters-why-and-how-twitter-works-for-me-as-an-academic/. Lugger, Beatrice: Deutsche Wissenschaft auf Twitter, in: Scilogs, 21.06.2012, http://www.scilogs.de/blogs/blog/quantensprung/2012-06-21/deutsche-wissenschaft-auf-twitter-iii . Maireder, Axel: Links auf Twitter. Wie verweisen deutschsprachige Tweets auf Medieninhalte?, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Universität Wien, 4.4.2011, https://fedora.phaidra.univie.ac.at/fedora/get/o:64004/bdef:Content/get. Mollet, Amy, Moran, Danielle, Dunleavy, Patrick: Using Twitter in university research, teaching and impact activities. A guide for academics and researchers, LSE Public Policy Group 2011, http://blogs.lse.ac.uk/impactofsocialsciences/files/2011/11/Published-Twitter_Guide_Sept_2011.pdf. Nazlin: Twitter for researchers, in: Newsam News, 23.09.2011, http://newsamnews.ioe.ac.uk/?p=1864. Scheloske, Mark: Wissenschaft & Wissenschaftler auf Twitter | Twitterstudie, in: Wissenswerkstatt, 01.03.2012, http://www.wissenswerkstatt.net/wissenschaft-wissenschaftler-auf-twitter-twitterstudie/. Social Networking for Scientists: The Wiki, http://socialnetworkingforscientists.wikispaces.com/Twitter. Weller, Katrin, Dröge, Evelyn, Puschmann, Cornelius: Citation Analysis in Twitter: Approaches for Defining and Measuring Information Flows within Tweets during Scientific Conferences. Paper presented at the #MSM2001,1st Workshop on Making Sense of Microposts, 30.05.2011, Heraklion, URL: http://files.ynada.com/papers/msm2011.pdf.

Titel-Abbildung

You are a genius von Éole, CC-BY-NC-SA 2.0

Anmerkungen

  1. Siehe Mareike König: Twitter in der Lehre (Schule und Universität): eine kleine Literaturliste, in: Redaktionsblog, 13.08.2012, http://redaktionsblog.hypotheses.org/585.
  2. Unter dem Hashtag #phdchat trifft sich jeden Mittwoch eine Gruppe von Studierenden und Wissenschaftler/innen immer mittwochs zwischen 19h30 und 20h30 und diskutiert ein vorher festgelegtes Thema.
  3. Mit Dank an Klaus Graf für diesen sowie viele weitere Hinweise für diesen Artikel: http://standrewsrarebooks.wordpress.com/2012/03/12/a-conundrum-solved-collectively-a-15th-century-italian-manuscript-identified/
  4. Vgl. Axel Maireder: Links auf Twitter. Wie verweisen deutschsprachige Tweets auf Medieninhalte, 2011, https://fedora.phaidra.univie.ac.at/fedora/get/o:64004/bdef:Content/get
  5. Über Blogs in der Geschichtswissenschaft siehe Klaus Graf, Mareike König: Entwicklungsfähige Blogsphäre – ein Blick auf deutschsprachige Geschichtsblogs, in: Redaktionsblog, 09.12.2011 http://redaktionsblog.hypotheses.org/40.
  6. Vgl. http://archiv.twoday.net/stories/64974709/ und http://archiv.twoday.net/stories/6503987/
  7. http://archiv.twoday.net/stories/34630727/
  8. Zur Diskussion vgl. http://archiv.twoday.net/stories/49623676/#49803659
  9. König, René, Nentwich, Michael: Cyberscience 2.0: Research in the Age of Digital Social Networks, Frankfurt am Main: Campus-Verlag, 2012, S. 53.
  10. Eine Übersicht der Abkürzungen gibt es hier: http://www.windows7-tipps.de/twitter-lexikon_abkuerzungen_was_bedeuten_dm_rt_un.html
  11. Vgl. http://archiv.twoday.net/stories/6388242/
  12. http://archiv.twoday.net/stories/59211631/
  13. Vgl. François Bon: Twitter et comment s’en servir, in: Tiers livres, 26.05.2012,  http://www.tierslivre.net/spip/spip.php?article2931
  14. Weller, Katrin, Dröge, Evelyn, Puschmann, Cornelius: Citation Analysis in Twitter: Approaches for Defining and Measuring Information Flows within Tweets during Scientific Conferences. Paper presented at the #MSM2001,1st Workshop on Making Sense of Microposts, 30.5.2011, Heraklion, http://files.ynada.com/papers/msm2011.pdf
  15. Johannes Beus: Twitter Nutzung, in: Sistrix, 06.11.2009, http://www.sistrix.de/news/910-twitter-nutzung.html
  16. Klaus Graf: Rückblicke auf die Münchner Tagung „Weblogs in den Geisteswissenschaften“, in: Redaktionsblog, 12.3.2012 http://redaktionsblog.hypotheses.org/407
  17. Zu Kuratierungsdiensten siehe auch: http://archiv.twoday.net/stories/42992367/

Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/1072

Weiterlesen

Twitter in der Lehre (Schule und Universität): eine kleine Literaturliste


Vor kurzem habe ich über Twitter an die #followerpower eine Anfrage gestellt und nach empfehlenswerten Artikeln zum Thema „Twitter in der Lehre“, sowohl an der Schule als auch an der Universität, gefragt. Es sind über 23 Antworten eingegangen mit Hinweisen auf Artikel in deutscher, englischer und französischer Sprache. An alle noch mal herzlichen Dank für die Beiträge!

Hauptgrund für die Nutzung von Twitter in der Lehre scheint zu sein, dass man damit die Motivation der Schüler/innen oder Studierenden steigern kann. Außerdem ist Twitter ein Mittel, um die eher schüchternen Personen aus der Reserve zu locken und zur Mitarbeit anzuregen. Darüber hinaus lässt sich damit die Diskussionszeit besser ausnutzen. Lehrende können schließlich über den Microblogging-Dienst auch evaluiert werden…

Die über Twitter vorgeschlagenen Artikel sind hier als Literaturliste zusammengefasst für alle, die sich für den Einsatz von Microblogging als Unterrichtsmittel interessieren und sich Tipps und Tricks holen wollen. Diese Liste ist keineswegs vollständig und beruht – wie gesagt – nicht auf einer umfangreichen Literaturrecherche, sondern auf Empfehlungen. Als Ausgangspunkt für einen ersten Einblick und für weitere Recherchen kann sie aber sicherlich nützlich sein. Weitere Beiträge sind über Kommentare jederzeit willkommen.

Die Liste

Available now: a guide to using Twitter in university research, teaching, and impact activities, in: Impact of Social Science, 29.9.2011 <http://blogs.lse.ac.uk/impactofsocialsciences/2011/09/29/twitter-guide/>

Bart, Mary: Professors Use Twitter to Increase Student Engagement and Grades, in: Faculty Focus, 18.1.2011 <http://www.facultyfocus.com/articles/teaching-and-learning/professors-use-twitter-to-increase-student-engagement-and-grades/>.

Gude, Karl: Five Reasons Why Twitter Is Amazing In Large Lecture Classes, in: Huffington Post, 13.6.2012 <http://www.huffingtonpost.com/karl-gude/five-reasons-why-twitter-_b_1585122.html>.

Heick, Terry: 25 Ways To Use Twitter In The Classroom By Complexity, in: TeachThought, 26.7.2012 <http://www.teachthought.com/learning/25-ways-to-use-twitter-in-the-classroom-by-complexity/>.

Herwig, Jana, Knittelberger, Axel, Nentwich, Michael, Schmirmund, Jan, Microblogging und die Wissenschaft. Das Beispiel Twitter. Steckbrief IV im Rahmen des Projekts Interactive Science, Wien 2009 <http://epub.oeaw.ac.at/ita/ita-projektberichte/d2-2a52-4.pdf>.

Juin, Laurence: Blog Ma onzième année et les suivantes… Au fil des années scolaires en lycée professionnel : les usages des outils Web 2.0 en classe : Twitter, Tumblr… <http://maonziemeannee.wordpress.com/>.

Kurianowicz, Tomasz: Twitter-Unterricht, in: Die Zeit, 22.6.2011 <http://www.zeit.de/digital/internet/2011-06/twitter-unterricht>.

Larbig, Torsten: 140 Zeichen Deutschunterricht: Ein Twitterprojekt, in: herrlarbig.de, 17.3.2010 <http://herrlarbig.de/2010/03/17/140-zeichen-deutschunterricht-ein-twitterprojekt/>.

Mazza, Joe: 5 Ways Twitter Strengthens A School’s Learning Community, in: Connected Principals, 1.6.2012 <http://connectedprincipals.com/archives/5824>

Netz, Gabi: Zwitscher Ideen für den Fremdsprachenunterricht, in: lehrer-online, 8.7.2009, <http://www.lehrer-online.de/twitter-fsu.php>.

November, Alan, Mull, Brian: How Twitter can be used as a powerful educational tool, in: eSchoolNews, 13.7.2012, <http://www.eschoolnews.com/2012/07/13/how-twitter-can-be-used-as-a-powerful-educational-tool/>.

Schaumburg, Felix: Twitter im Unterricht: Nein, bitte nicht!, in: EduShift, 4.10.2009, <http://www.edushift.de/2009/10/04/twitter-im-unterricht/>.

The 100 Best Twitter Tools For Teachers (2012 Edition), in: edudemic, 24.6.2012, <http://edudemic.com/2012/07/best-twitter-tools/>.

Twitter dans l’enseignement: Une autre facon de communiquer, in: L’École numérique, o.D., <http://www.cndp.fr/ecolenumerique/tous-les-numeros/boite-a-outices/les-blogs/article/article/twitter-dans-lenseignement.html>.

Wampfler, Philippe: Twitter im Literaturunterricht, in: Schule Social Media, 12.6.2012 <http://schulesocialmedia.com/2012/06/12/twitter-im-literaturunterricht/>.

Wampfler, Philippe: Zeichenbegrenzungen kreativ nutzen – Twitter im Deutschunterricht, in: Schule Social Media, 1.5.2012 <http://schulesocialmedia.com/2012/05/01/zeichenbegrenzungen-kreativ-nutzen-twitter-im-deutschunterricht/>.

Wampfler, Philippe: Social Media als Ergänzung zu mündlicher Beteiligung, in: Schule Social Media, 18.6.2012 <http://schulesocialmedia.com/2012/06/18/social-media-als-erganzung-zu-mundlicher-beteiligung/>.

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/585

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