Zwischen Macht und Ohnmacht. Spielräume adeliger Herrschaft im frühneuzeitlichen Rheinland

Die Erforschung (nieder)adeliger Lebenswelten der Frühen Neuzeit gehörte lange nicht zu den zentralen Themenfeldern der rheinischen Landesgeschichte. Es ist ein Verdienst der Vereinigten Adelsarchive im Rheinland e.V. in den vergangenen Jahren hier nachhaltige Impulse gesetzt zu haben. In diesem Sinne versteht sich auch der vorliegende Sammelband, der aus einer 2017 auf Schloss Wissen am Niederrhein veranstalteten Tagung hervorgegangen ist, als ein Problemaufriss zu Fragen adeliger Herrschaft im frühneuzeitlichen Rheinland. Die elf Beiträge sind relativ gleichmäßig vier Themenfeldern zugeordnet, wobei eine umfangreiche Einleitung der Herausgeber die Konzeption des Bandes transparent macht.

Der erste Abschnitt „Der rheinische Adel und sein Handlungsspielraum zwischen Landesherrschaft und Untertanen“ umfasst zwei Beiträge. Hans-Werner Langbrandtner formuliert Überlegungen zur Typologie des rheinischen Niederadels und Helmut Gabel fragt, eigene ältere Untersuchungen aufgreifend, nach dem bäuerlichen Widerstand in rheinischen und maasländischen Herrschaften vor 1800. Langbrandtner gibt einen sehr guten Überblick auf der Basis des aktuellen Forschungsstands und eigener Quellenkenntnis.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2021/07/rezension-macht-und-ohnmacht-vonbueren/

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Das herrschaftliche Umfeld der Grafen von Fürstenberg zwischen Ministerialität und Niederadel (13. Jh.)

Ruine Kirneck, Bild: Wikipedia, Benutzer: HostaMadosta, Lizenz: CC-BY-SA 3.0

Ruine Kirneck, Bild: Wikipedia, Benutzer: HostaMadosta, Lizenz: CC-BY-SA 3.0

In loser Folge werden bei Mittelalter am Oberrhein Abschlussarbeiten mit Bezug zum Untersuchungsraum vorgestellt. Als dritter Beitrag dieser Reihe1 stellt nun Michael Kolinski die Ergebnisse seiner unter Betreuung von Prof. Dr. Jürgen Dendorfer verfassten Bachelorarbeit vor.

Als Erben des letzten Zähringers (Berthold V.) gelang es Graf Egino von Urach in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts eine neue Herrschaft im Breisgau, auf der Baar und auf dem Schwarzwald mit Freiburg als bald namensgebenden Zentrum zu etablieren.

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Quelle: http://oberrhein.hypotheses.org/1516

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Hofbeamte & ihre letzte Ruhestätte – Die Wiener Michaelergruft & ihre Verstorbenen

Die meisten Touristen – und vermutlich auch ein Großteil der Wiener – ahnen heute wohl gar nicht mehr was sich unter ihnen befindet, wenn sie am Kohlmarkt entlang auf den Michaelerplatz vor der Hofburg spazieren. Dort, wo heute ganz prominent freigelegte, archäologische Ausgrabungen einer römischen Lagerstadt alle Blicke auf sich ziehen, wurde die Unterwelt vom frühneuzeitlichen St. Michael größtenteils leider vergessen.

Die Michaelerkirche erbaute man in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Filialkirche von St. Stephan. Nach der Stadterweiterung um 1200 wurde sie zur zweiten landesfürstlichen Pfarrkirche bestimmt, womit das Recht auf Durchführung von Beerdigungen verbunden war. Erstmals erwähnt wurde ein Friedhof um die Michaelerkirche im Jahr 1310. In Bonifaz Wohlmuehts Stadtplan von 1547 lässt sich die Größe des Areals in etwa nachvollziehen.

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Quelle: https://hofkultur.hypotheses.org/136

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