Quantitativ unterwegs. Ein paar Gedanken zur Geschichtsschreibung im digitalen Zeitalter

„Statistical research is for the historian a good servant but a bad master. It profits him nothing to make statistical generalizations, unless he can thereby detect the thought behind the facts about which he is generalizing.“

(Robert George Collingwood: The Idea of History, Oxford 1946)

Seit einigen Jahren ist ein kräftiges Comeback in der Anwendung quantitativer, computergestützter Ansätze in der historischen Recherche spürbar geworden. Comeback woher? Aus einer eher durch Misserfolg geprägten Tradition.1Nichtsdestotrotz ist Optimismus angesagt. Die begangenen Fehler können das heutige Comeback stärken. Aber nur vorausgesetzt, wir bemühen uns, über sie zu reflektieren und sie zu vermeiden.

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Quelle: https://tgtub.hypotheses.org/1078

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DH-Videoclip Adventskalender 2015 – Tür 17

Alle, die gerade genug haben vom nass-kalten Dezember, können sich mit dem Video zur Oxford Summer School schon mal auf den nächsten Sommer einstimmen. Die Registrierung für die Summer School 2016 ist ab Anfang März möglich: http://digital.humanities.ox.ac.uk/dhoxss/2016/

DHOxSS delegates are introduced to a range of topics suitable for researchers, project managers, research assistants, and students who are interested in the creation, management, analysis, modelling, visualization, or publication of digital data for the humanities. Each delegate follows one of our 5-day workshops and supplements this with plenary guest lectures by experts in their fields. (Quelle: https://www.youtube.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=6032

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Das Siegel der Universität Oxford an einer Urkunde des 18. Jahrhunderts

Oxford_Siegel_klein

 

Interessant sieht das Siegel aus, das die engliche Ehrendoktorwürde der Universität Oxford eines westfälischen Adeligen aus dem 18. Jahrhundert beglaubigte. Erstaunlicherweise hat es mit dem heutigen " Siegel" bzw. Logo der Universiät visuell kaum etwas zu tun (http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Uni_oxford_logo,.svg&filetimestamp=20081116171714&).

Es zeigt im Bild die Universität des Mittelalters: In der Mitte übergroß der  Professor, der seinen Studenten eine Vorlesung hält. Die Studenten sitzen auf einem typisch mittelalterlichen Holzgestühl rund um ihren Professor gescharrt. Ob es sich bei dem abgebildeten Professor um einen Heiligen handelt, wird nicht deutlich. Er ist in jedem Fall, wie die sichtbare Tonsur erkennen lässt Mönch. Die Umschrift lautet: "+Sigill[um] cancellarii  et universitatis Oxoniens". Auch der Ochse, der sprechend in späterer Zeit im Siegel eine Rolle spielt. (Vgl. z.B. das Siegel von 1433:http://archives.balliol.ox.ac.uk/Archives/stcross01.asp)

Es ist tatsächlich zur Mitte des 18. Jahrhunderts das älteste Siegel der Universität Oxford, das an die Urkunde mit der Ehrendoktowürde gehängt wird. Es stammt nachweislich aus dem Jahr 1300.  Trotz anderer Siegel und eines schon füh aufkommenden Wappens (http://www.oua.ox.ac.uk/enquiries/arms.html), das in späterer Zeit als Siegel, bzw. Symbol der Universität genutzt wurde, griff man zu diesem besonderen Anlass auf das älteste Siegel zurück. Es wurden also zeitgleich mehrere Siegel gleichzeitig genutzt. Dies tat man einerseits aus legitimatorischen Gründen, anderseits aus traditionellen. Auf diese Weise wurde die lange Geschichte der Universität, die bis in das 11. Jahrhundert zurückreicht hervorgehoben und die Würde und Bedeutung der Ehrendoktorwürde betont. Vermutlich wurde es in der frühen Neuzeit für diese besonderen Zwecke genutzt, ähnlich wie in mittelalterlichen Städten das sogenannte "große Stadtsiegel". Die älteste Siegel an dieser Stelle hat damit in doppelter Weise beglaubigende Funktion, einmal in rechtlicher und dann in historischer Art und Weise.

 

Literatur: A Short History of the English People by J R Green (Macmillan, 1892).

 

 

 

Quelle: http://siegelblog.hypotheses.org/47

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Vatikan und Oxford digitalisieren gemeinsam Teile ihrer Bestände

Der Vatikan plant zusammen mit der University of Oxford in den nächsten vier Jahren 1,5 Millionen Seiten seltener hebräischer und griechischer Texte sowie Incunabeln online und kostenlos zur Verfügung zu stellen. Das von der Polonsky Stiftung finanzierte Projekt stellte als eines der ersten Bücher eine Kopie einer Gutenberg-Bibel von 1455 auf seine Website:

Quelle: http://bav.bodleian.ox.ac.uk/early-printed-books

Quelle: http://bav.bodleian.ox.ac.uk/early-printed-books

Der Stiftungsvorstand Dr. Leonard Polonsky sagt zum Digitalisierungsprojekt: “Twenty-first-century technology provides the opportunity for collaborations between cultural institutions in the way they manage, disseminate and make available for research the information, knowledge and expertise they hold. I am pleased to support this exciting new project where the Bodleian Libraries and the Biblioteca Apostolica Vaticana will make important collections accessible to scholars and the general public worldwide.”

Die zu einem Drittel aus der Bodleian Bibliothek und zu zwei Dritteln aus der Biblioteca Apostolica Vaticana stammenden Werke sind teilweise mit prunkvollen Malereien verziert und lassen sich hier bewundern.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2695

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Vortrag von Dominik Geppert und Thomas Weber: „Militärische und geistige Mobilisierung an den Universitäten Bonn und Oxford“, 23.9., 15.30 Uhr

Die Referenten vergleichen die Studentenschaft und den Lehrkörper der Bonner und Oxforder Universität, was dem Thema eine intergenerationelle und eine internationale Perspektive gibt. Sie stellen die These auf, dass gerade im Bildungsbürgertum die Begeisterung für den Krieg in beiden Universitätsstädten besonders enthusiastisch war. Diese belegen sie mit der Anzahl der freiwilligen Kriegsdienstleister, die bei beiden Universitäten über die Hälfte der Studentenschaft ausmacht. Danach folgt eine Betrachtung der Studentenschaften und Professoren der beiden Universitäten, die die Gründe für einen Vergleich nahelegen. Zunächst wird festgestellt, dass es Unterschiede in der Sozialisation der deutschen und britischen Studenten gibt, jedoch die Gemeinsamkeiten den Ausgangspunkt des Vergleiches bieten. Neben der Universität verband die Städte, dass sie eher klein waren und eine ähnliche Studentenzahl hatten. Aber auch die Rolle der Universität als Ausbildungsstätte der Hohenzollern und die Universität Oxford als „finishing school des britischen Establishments“ verbinden sie. Der Blick wird anschließend auf die Sozialisation der Studenten- und Professorenschaft gelegt. Dabei lassen sich grundlegende Gemeinsamkeiten feststellen: Vor allem das Verständnis der Professoren als “objektive Wissenschaftler”, jedoch auch die Ambivalenz zwischen der nationalbejahende Haltung einerseits und der internationalen Kooperation der Gelehrten und Studenten andererseits, wird betont. Hierbei nehmen beide Referenten Bezug auf den Vortrag von Jay Winter, der auch die Internationalität der Wissenschaft thematisierte.

Zum Schluss stellen beide Referenten die Frage, was Studenten dazu motiviert hat, freiwillig in den Krieg zu gehen. Geppert und Weber sehen die Rolle des Nationalismus und Militarismus nur als geringfügig ausschlaggebend an. Das Pflichtgefühl, das aus der Sicht der Zeitgenossen zu Unrecht angegriffene Vaterland zu verteidigen, betrachten sie hingegen als bedeutenderen Auslöser. Auch der Gruppenzwang spiele eine Rolle unter Studenten, denn „keiner will hinter dem anderen zurückbleiben“. Die Rolle der Professoren während des Kriegs wird ebenfalls von den Referenten abschließend bewertet: Insgesamt sind die Aktivitäten der Professoren als Impuls zu sehen, selbst etwas für den Krieg und das Vaterland beizutragen.

Quelle: http://1914lvr.hypotheses.org/349

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Vortrag von Dominik Geppert und Thomas Weber: „Militärische und geistige Mobilisierung an den Universitäten Bonn und Oxford“, 23.9., 15.30 Uhr

Die Referenten vergleichen die Studentenschaft und den Lehrkörper der Bonner und Oxforder Universität, was dem Thema eine intergenerationelle und eine internationale Perspektive gibt. Sie stellen die These auf, dass gerade im Bildungsbürgertum die Begeisterung für den Krieg in beiden Universitätsstädten besonders enthusiastisch war. Diese belegen sie mit der Anzahl der freiwilligen Kriegsdienstleister, die bei beiden Universitäten über die Hälfte der Studentenschaft ausmacht. Danach folgt eine Betrachtung der Studentenschaften und Professoren der beiden Universitäten, die die Gründe für einen Vergleich nahelegen. Zunächst wird festgestellt, dass es Unterschiede in der Sozialisation der deutschen und britischen Studenten gibt, jedoch die Gemeinsamkeiten den Ausgangspunkt des Vergleiches bieten. Neben der Universität verband die Städte, dass sie eher klein waren und eine ähnliche Studentenzahl hatten. Aber auch die Rolle der Universität als Ausbildungsstätte der Hohenzollern und die Universität Oxford als „finishing school des britischen Establishments“ verbinden sie. Der Blick wird anschließend auf die Sozialisation der Studenten- und Professorenschaft gelegt. Dabei lassen sich grundlegende Gemeinsamkeiten feststellen: Vor allem das Verständnis der Professoren als “objektive Wissenschaftler”, jedoch auch die Ambivalenz zwischen der nationalbejahende Haltung einerseits und der internationalen Kooperation der Gelehrten und Studenten andererseits, wird betont. Hierbei nehmen beide Referenten Bezug auf den Vortrag von Jay Winter, der auch die Internationalität der Wissenschaft thematisierte.

Zum Schluss stellen beide Referenten die Frage, was Studenten dazu motiviert hat, freiwillig in den Krieg zu gehen. Geppert und Weber sehen die Rolle des Nationalismus und Militarismus nur als geringfügig ausschlaggebend an. Das Pflichtgefühl, das aus der Sicht der Zeitgenossen zu Unrecht angegriffene Vaterland zu verteidigen, betrachten sie hingegen als bedeutenderen Auslöser. Auch der Gruppenzwang spiele eine Rolle unter Studenten, denn „keiner will hinter dem anderen zurückbleiben“. Die Rolle der Professoren während des Kriegs wird ebenfalls von den Referenten abschließend bewertet: Insgesamt sind die Aktivitäten der Professoren als Impuls zu sehen, selbst etwas für den Krieg und das Vaterland beizutragen.

Quelle: http://1914lvr.hypotheses.org/349

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