Von Levke Harders Kürzlich habe ich im ersten Teil beschrieben, wie ich die Quellengrundlage me...
Quellen als Forschungsdaten. Teil 1: Von der historischen Quelle zur Datenbank
Von Levke Harders Unterlagen zu Einbürgerungsverfahren im Rigsarkivet København. A 135: ...
Handschriften und Geschichte(n)
Eine Transkription ist mehr als eine ‚Umschrift‘ Ein Gastbeitrag von Dorit Schneider Aus...
„Trunkenbolde“ um 1900. Handlungsspielräume zur Disziplinierung
Ein Gastbeitrag von Victoria A. Hadzik „Mein Mann ist ein Trunkenbold. Infolge seiner Leidensc...
Frühindustrielle Kinderarbeit im deutschen Raum. Gesellschaftliche Diskurse im Wandel der bürgerlichen Öffentlichkeit
Hine, Lewis W.: Bibb Mill No. 1 in Macon, Georgia (1909), in: Library of Congress Prints and Photographs Division Washington, D.C., USA
Ein Gastbeitrag von
Daniel Scherer
Für den Großteil der europäischen Bevölkerung spielt das gesellschaftliche Phänomen der Kinderarbeit keine große Rolle mehr im alltäglichen Leben. Durch das Jugendarbeitsschutzgesetz (JarbSchG) wird genau geregelt, inwieweit Kinder und Jugendliche leichte Arbeiten verrichten dürfen. Derartig klare und einheitliche Regelungen, durch die die Kinderarbeit in Deutschland konsequent einschränkt wurde, waren jedoch erst im Verlauf der vergangenen beiden Jahrhunderte in Kraft getreten.
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Wie finde ich Quellen für meine Hausarbeit, meine Abschlussarbeit, mein Forschungsprojekt? | Quellenkunde 1
Akten im Rigsarkivet København (Foto: Levke Harders, 2017) CC BY-NC-SA 3.0 DE
von Levke Harders
Sie wollen (oder müssen) eine kleinere oder größere Forschungsarbeit schreiben, in der die Argumentation (auch) auf einer Quelleninterpretation beruht? Wissen aber gar nicht, wie Sie überhaupt zu diesem Material kommen? Hier finden Sie einige Antworten! (Disclaimer: Die folgenden Tipps beruhen sowohl auf meiner Lehrtätigkeit als auch auf meinen Forschungsinteressen, treffen also bspw. für ein Thema der mittelalterlichen Geschichte nur bedingt zu.)
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Quellenstudium ohne Lesesaal? Ein Besuch im Rigsarkivet København
Eingang des Rigsarkivet København (Foto: Levke Harders, 2017) CC BY-NC-SA 3.0 DE
Auf der innerstädtischen Insel Slotsholmen neben der Nationalbibliothek gelegen, ist das Rigsarkivet in København in seinen alten Gemäuern schon aufgrund seiner Lage einen Besuch wert. Wie in Schleswig habe ich hier nach Quellen zur Niederlassung und Naturalisierung von Zugezogenen in Schleswig-Holstein gesucht. Allerdings werden – im Gegensatz zu vielen bundesdeutschen Archiven – im dänischen Nationalarchiv im großen Umfang Bestände gescannt und online zugänglich gemacht, sodass Lektüre vor Ort kaum noch notwendig ist. Um der interessierten Öffentlichkeit darüber hinaus den Zugang zu Archivalien zu erleichtern, können Akten aus København auch in die Lesesäle nach Odense, Aabenraa und Viborg bestellt werden. Im Lesesaal selbst ist sowohl fotografieren erlaubt als auch scannen, wozu zwei Buchscanner bereit stehen.
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Quellenstudium ohne Lesesaal? Ein Besuch im Rigsarkivet København
Eingang des Rigsarkivet København (Foto: Levke Harders, 2017) CC BY-NC-SA 3.0 DE
Auf der innerstädtischen Insel Slotsholmen neben der Nationalbibliothek gelegen, ist das Rigsarkivet in København in seinen alten Gemäuern schon aufgrund seiner Lage einen Besuch wert. Wie in Schleswig habe ich hier nach Quellen zur Niederlassung und Naturalisierung von Zugezogenen in Schleswig-Holstein gesucht. Allerdings werden – im Gegensatz zu vielen bundesdeutschen Archiven – im dänischen Nationalarchiv im großen Umfang Bestände gescannt und online zugänglich gemacht, sodass Lektüre vor Ort kaum noch notwendig ist. Um der interessierten Öffentlichkeit darüber hinaus den Zugang zu Archivalien zu erleichtern, können Akten aus København auch in die Lesesäle nach Odense, Aabenraa und Viborg bestellt werden. Im Lesesaal selbst ist sowohl fotografieren erlaubt als auch scannen, wozu zwei Buchscanner bereit stehen.
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Migrationsgeschichte als Geschlechtergeschichte: Der „Mädgemarkt in Ripen“
Abbildung: „Das Verdingen der Fanöerinnen in Ripen (Jütland)“, in: Die Illustrirte Welt 13 (1865), 233.
von Levke Harders
Migrationsbewegungen des 19. Jahrhunderts wurden bisher vornehmlich am Beispiel von Männern erforscht, wenngleich dies die historischen Verhältnisse nur ungenügend abbildet. Frauen werden in den einschlägigen Studien oft kurz erwähnt, aber selten darüber hinaus in historische Untersuchungen einbezogen, da – so die gängige Feststellung zu Beginn vieler Bücher – insbesondere junge, ledige Männer migrierten. Ebenso werden Geschlechterverhältnisse in der Migrationsforschung selten analysiert. Außerdem hat die Migrationsforschung traditionell „die Gleichung ‚Arbeitsmigration = Ausbildung = bessere Verdienste‘ als vorwiegend männliches (Aus‑) Bildungs‑ und Karrieremuster gesehen,“ was aber weder für Frauen noch für männliche ungelernte Arbeitskräfte zutrifft, wie Sylvia Hahn kritisiert.1
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Ein besonders weitgereister Migrant. Wanderbücher in den Archives départementales du Bas-Rhin
Archives départementales du Bas-Rhin (Foto: Levke Harders, 2015) CC BY-NC-SA 3.0 DE
von Levke Harders
Zum zweiten Mal war ich nun in dem hellen, komfortablen Lesesaal der Archives départementales du Bas-Rhin in Strasbourg. Wie schon bei meinen Recherchen im Colmarer Archiv habe ich hier Quellen zur Migration in das Elsass gesichtet und dabei einen besonders schönen Zufallsfund gemacht.
Unter der Signatur 15M510 fiel mir ein stark genutztes und viel beschriebenes Wanderbuch aus den 1840er Jahren in die Hände. In einem Wanderbuch oder Wanderpass vermerkten staatliche Behörden, z.
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