Warmaisa – Klein-Jerusalem am Rhein

2021 war ein wichtiges Jahr für die Erforschung des jüdischen Lebens in Deutschland, erinnerte man doch an das vor 1700 Jahren erlassene Edikt des römischen Kaisers Konstantin, in dem zum ersten Mal eine jüdische Gemeinde in Deutschland, namentlich in Köln, erwähnt wurde. Ebenfalls im Jahr 2021 sind die drei SchUM-Städte Speyer (Schapira), Worms (Warmaisa) und Mainz (Magenza) als 50. Welterbestätte in Deutschland in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen worden.

Rechtzeitig vor dem großen Jahr sind im Schulterschluss des Instituts für geschichtliche Landeskunde in Mainz mit Forscherinnen und Forschern, den jeweiligen kommunalen Archiven sowie dem Landesverband Rheinland-Pfalz im Verband der Geschichtslehrer Deutschlands drei Quellenlesebücher erarbeitet worden, die das jüdische Leben in den drei SchUM-Städten dokumentieren und für den Schulunterricht aufarbeiten wollen. Der Band zu Mainz (und Bingen) ist bereits 2016 erschienen, Speyer und Worms sind nun gefolgt. Weitere Bände ergänzen die Reihe „Beiträge zur Geschichte der Juden in Rheinland-Pfalz“, die also mit den drei Quellenbänden noch nicht, hoffentlich: lange noch nicht, abgeschlossen ist.

Der hier vorliegende Band zu Worms folgt dem aus Mainz bereits bewährten Konzept: Auf eine konzise Einleitung zur Geschichte des jüdischen Lebens in Worms und eine umfassende Bibliographie folgen zu rund 50 Themenschwerpunkten Text- und auch einige Bildquellen und Karten, jeweils knapp eingeleitet. Dabei werden rund 1000 Jahre jüdische Geschichte vom Mittelalter bis in die jüngere Zeitgeschichte präsentiert – mit einem klaren Bekenntnis, nicht nur das Gegen-, sondern auch das Mit- und Nebeneinander präsentieren zu wollen.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2023/01/rezension-warmaisa-klein-jerusalem-am-rhein-kuemper/

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Warmaisa – Klein-Jerusalem am Rhein

2021 war ein wichtiges Jahr für die Erforschung des jüdischen Lebens in Deutschland, erinnerte man doch an das vor 1700 Jahren erlassene Edikt des römischen Kaisers Konstantin, in dem zum ersten Mal eine jüdische Gemeinde in Deutschland, namentlich in Köln, erwähnt wurde. Ebenfalls im Jahr 2021 sind die drei SchUM-Städte Speyer (Schapira), Worms (Warmaisa) und Mainz (Magenza) als 50. Welterbestätte in Deutschland in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen worden.

Rechtzeitig vor dem großen Jahr sind im Schulterschluss des Instituts für geschichtliche Landeskunde in Mainz mit Forscherinnen und Forschern, den jeweiligen kommunalen Archiven sowie dem Landesverband Rheinland-Pfalz im Verband der Geschichtslehrer Deutschlands drei Quellenlesebücher erarbeitet worden, die das jüdische Leben in den drei SchUM-Städten dokumentieren und für den Schulunterricht aufarbeiten wollen. Der Band zu Mainz (und Bingen) ist bereits 2016 erschienen, Speyer und Worms sind nun gefolgt. Weitere Bände ergänzen die Reihe „Beiträge zur Geschichte der Juden in Rheinland-Pfalz“, die also mit den drei Quellenbänden noch nicht, hoffentlich: lange noch nicht, abgeschlossen ist.

Der hier vorliegende Band zu Worms folgt dem aus Mainz bereits bewährten Konzept: Auf eine konzise Einleitung zur Geschichte des jüdischen Lebens in Worms und eine umfassende Bibliographie folgen zu rund 50 Themenschwerpunkten Text- und auch einige Bildquellen und Karten, jeweils knapp eingeleitet. Dabei werden rund 1000 Jahre jüdische Geschichte vom Mittelalter bis in die jüngere Zeitgeschichte präsentiert – mit einem klaren Bekenntnis, nicht nur das Gegen-, sondern auch das Mit- und Nebeneinander präsentieren zu wollen.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2023/01/rezension-warmaisa-klein-jerusalem-am-rhein-kuemper/

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Erinnerungsort SchUM (2)

Zur historischen Bedeutung der SchUM-Gemeinden

(Vortrag am 11. September 2017 in der Neuen Synagoge Mainz)

I

Mit dem Begriff „Leuchte des Exils“ (Me’or haGola) verweist der Bau der Neuen Synagoge in Mainz programmatisch auf das bedeutende kulturelle Erbe der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde dieser Stadt, die bereits in einer hebräischen Quelle des frühen 12. Jahrhunderts als „unsere Mutterstadt, der Ort unserer Väter, die uralte Gemeinde, die hochgelobte unter allen Gemeinden des Reiches“ gerühmt wird. „Leuchte des Exils“, das war, wie viele von Ihnen wissen, der Beiname eines der herausragenden Gelehrten aus der Gründerzeit der jüdischen Gemeinden im Reich: „unser Meister Gerschom, Sohn des Jehuda“, verstorben vermutlich im Jahr 1028 der üblichen Zeitrechnung und beerdigt hier auf dem jüdischen Friedhof am Judensand.

Die historische Erinnerung, die in den hiesigen Synagogenbau regelrecht eingeschrieben ist, führt nicht ohne Grund geradewegs zurück in die Formationsphase jener bis heute wirksamen religiösen Traditionen, die man mit dem Begriff „aschkenasisches Judentum“ umschreibt.

Die wesentlichen Grundlagen dafür wurden zwischen dem 10. und 13.

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Quelle: http://judaica.hypotheses.org/139

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Erinnerungsort »SchUM« (1)


Mittelalterliche Inschriften auf dem jüdischen Friedhof in Worms

Jüdische Friedhöfe sind herausragende Erinnerungsorte (vgl. ICOMOS 2011). Sie geben Zeugnis vom Leben der jüdischen Familien und Gemeinden, über berühmte Gelehrte und sonst kaum bekannte Mitglieder. Nicht zuletzt künden sie von den wechselvollen Beziehungen zwischen der jüdischen Minderheit und der christlichen Mehrheitsbevölkerung. Der »Heilige Sand« in Worms ist der älteste in situ erhaltene jüdische Friedhof Europas nördlich der Alpen; seine ältesten Grabinschriften stammen von der Mitte des 11. Jahrhunderts. Im Folgenden werden Beispiele behandelt, die der Datenbank »epidat« des Salomon Ludwig Steinheim Instituts an der Universität Duisburg-Essen entnommen sind. Diese reiche Fundgrube ist das Ergebnis der jahrzehntelangen Arbeit von Professor Michael Brocke und seinem Team. Ich beschränke mich auf die Zeit vor ca. 1500 und ordne nach Inventarnummern.

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Quelle: http://judaica.hypotheses.org/52

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