Politische Testamente aus der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs

„Was macht eine gute Regierung aus? Frühneuzeitliche Antworten im Spiegel ausgewählter Quellen“: Unter diesem Titel stand meine Veranstaltung des abgelaufenen Wintersemesters, in der ich mit einigen Studierenden intensive Quellenlektüre betrieben habe. Eine typische frühneuzeitliche Quellengattung für diese Thematik sind bekanntermaßen Politische Testamente. Ausgewählt hatte ich dasjenige des bayerischen Kurfürsten Maximilian aus dem Jahr 1641 sowie das des sächsischen Kurfürsten Johann Georg von 1652. Damit standen Texte der beiden vielleicht bedeutendsten und mächtigsten Reichsfürsten ihrer Zeit im Mittelpunkt. Beide Kurfürsten haben zudem gemein, dass sie während der gesamten 30 Kriegsjahre regiert haben.

Gerade vor dem Hintergrund war es reizvoll, beide Testamente parallel zu behandeln. Die in beiden Texten behandelten Inhalte ließen sich gut vergleichen: Natürlich spielte die Konfession eine große Rolle, zur Sprache kamen u.a. auch die politische Ausrichtung und das Verhältnis zu Kaiser und Reich und nicht zuletzt Hausangelegenheiten sowie die Regelung der Nachfolge im Herrscheramt. Dies alles sind Aspekte, die dazu beigetragen haben, daß die Forschung sie als wichtige Meilensteine auf dem Weg zur frühmodernen Staatswerdung begriffen hat. Dazu paßte auch das Anliegen der Fürsten, ihren Regelungen eine möglichst (rechts)verbindliche Form zu geben, die über das rein moralische Gewicht hinaus den verpflichtenden Charakter des Testaments verdeutlichen sollte. Oftmals sollte der Nachfolger eidlich auf die Bestimmungen des Testaments verpflichtet werden, im Falle der Minderjährigkeit eines Nachfolgers wurden andere Testamentsvollstrecker und Vormundschaften bestimmt; in manchen Fällen wurden auch die Landstände eingebunden.

Vor dem Hintergrund solcher Bemühungen um Absicherung bietet das kursächsische Testament besondere Befunde, wie sich zunächst an der kaiserlichen Konfirmation zeigt, die einige Monate später, aber auch noch im Jahr 1652 eingeholt wurde. Vor allem aber wurde Johann Georgs Verfügung zusammen mit der kaiserlichen Konfirmation ungefähr im Jahr 1657 publiziert. Hier wurde also ganz bewußt und offensiv die Öffentlichkeit gesucht. Bemerkenswert ist dies insofern, als derartige Dokumente ansonsten dem arkanen Bereich des Politischen zugeordnet wurden; daß dieses Testament bereits zeitgenössisch in den Druck gegeben wurde, erscheint außergewöhnlich.

Wie läßt sich nun erklären, daß man in Kursachsen in dem Fall einen anderen Weg wählte? Man wird die Publikation kaum als voraufklärerischen Schritt bezeichnen, im Zuge dessen Kursachsen nun seine politischen Prinzipien der Reichsöffentlichkeit offen darzulegen sich anschickte. Man weiß vielmehr, daß der Kurfürst zu Lebzeiten die Nachfolgeregelung nicht bekannt machte, um internen Streit zu vermeiden (auch auf die Verpflichtung der Söhne auf das Testament durch deren Unterschriften hatte er verzichtet, wie ein Kodizill von 1653 erkennen ließ). Allerdings waren die Spannungen nach seinem Tod im Hause Wettin umso heftiger, und der Entschluß zur Publikation des Testaments war offenbar eine Flucht nach vorn gewesen, von der man sich eine stabilisierende Wirkung erhoffte. Gleichzeitig läßt sich daran erkennen, wie verzweifelt man um den Bestand jener Regelung kämpfte, die Kurfürst Johann Georg im Jahr 1652 verabschiedet hatte.

Beide Texte sind übrigens gut verfügbar. Maximilians Testament liegt bequem in der bekannten Edition der Politischen Testamente von Heinz Duchhardt vor (1986) sowie in der Ausgabe der Dokumente zur Geschichte von Staat und Gesellschaft in Bayern (bearb.v. Walter Ziegler, 1992). Das sächsische Pendant ist ca. 1657 im Druck erschienen; dieser ist mehrfach im VD17 nachgewiesen und als Digitalisat frei verfügbar (Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt, Sammlung Ponickau). Für den universitären Unterricht hat sich der Mix aus zeitgenössischem Druck und moderner Edition gut bewährt: hier der Reiz des Authentischen, dort die moderne wissenschaftliche Aufbereitung einer Quelle. Anspruchsvoll für Studierende bleiben freilich beide Texte, das bedingen schon die frühneuhochdeutsche Sprache und der Inhalt.

Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/100

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Theorie der Anerkennung als kritische Theorie der Gesellschaft? – Ein Interview mit Axel Honneth (Teil 1)

Das Gespräch mit Prof. Dr. Axel Honneth (Institut für Sozialforschung Frankfurt/Main) wurde von Nico Bobka und Sina Knoll für das Soziologiemagazin am 21. August 2012 in Frankfurt geführt. Im folgenden der 1. Teil: Soziologiemagazin: Prof. Honneth, Sie erheben den Anspruch, … Weiterlesen

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/4000

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Von Lichtenberg zu Voyant und TextGrid und zurück

Geoffrey Rockwell, TAPoR-Gründer und Professor der Philosophie und Humanities Computing an der kanadischen University of Alberta, bloggt auf theoreti.ca erfreut zu unserem DH-Film “Virtual Research Worlds: New Technologies in the Humanities”, in den wir ja einige Anwendungen des von ihm mitentwickelten Tools Voyant eingebaut hatten. Und auch der gute Lichtenberg schafft es auf diese Weise von seiner Bank im Hof des Historischen SUB-Gebäudes zu Göttingen in Rockwells Blog zu multimedia, electronic texts, and computer games:

http://theoreti.ca/?p=4648#more-4648

Der Film auf deutsch ebenfalls bei YouTube: “Virtuelle Forschungswelten: Neue Technologien in den Geisteswissenschaften”

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=1352

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Franz Schuhmeiers Hausnummern

Wien_Wilheminenstr145

Wien_Wilheminenstr147

Heute vor 100 Jahren, am 11. Februar 1913, wurde in Wien der äußerst populäre sozialdemokratische Politiker Franz Schuhmeier vom Bruder eines christlich-sozialen Politikers ermordet; eine Gedenkrede für Schuhmeier wurde von niemand anderem als Leo Trotzki veröffentlicht. Die meisten Quellen (so auch Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd.5, S. 156) geben Wien, Wilhelminenstraße 147 als Schuhmeiers Wohnadresse an, die dort angeblich angebrachte Gedenktafel konnte ich bei meinem Besuch letzten Sommer allerdings nicht ausmachen; Lehmann 1913 führt die Nummer 145 an.

Siehe auch: Wienbibliothek im Rathaus, Objekt des Monats Februar 2013

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/246605157/

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Die Groebner-Kontroverse. Oder: Zu Sinn und Unsinn von Wissenschaftsblogs

Valentin Geoebner, um knackige Formulierungen nie verlegen,1 hat in eloquenter Weise Zweifel am Nutzen (geistes-)wissenschaftlicher Blogs formuliert, zuerst an der Tagung “Rezensieren – Kommentieren – Bloggen“, zuletzt in der FAZ vom 6. Februar.2 Erwartungsgemäss haben verschiedene Vertreter3 der Blogosphäre gekontert. Doch scheint der Schlagabtausch, so gewandt und süffig er geführt wird, in einigen zentralen Punkten […]

Quelle: http://weblog.hist.net/archives/6613

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Das twittern/posten/teilen die anderen: #HistMonast (4)

Anlässlich des Workshops “Fälschung als Mittel der Politik? Pseudoisidor im Licht der neuen Forschung“, der am 22./23. Februar 2013 in Köln stattfindet, hat Clemens Radl (@rotula) in einem sehr lesenswerten Beitrag auf Archivalia wichtige online verfügbare Quellen und Literatur zusammengestellt: “Pseudoisidor. Wegweiser zu Online-Ressourcen“.   Zur Tagung “Benedikt – gestern und heute. Norm, Tradition, Interaktion”, die im November in Mannheim stattfand, ist nun ein Tagungsbericht, den Daniela Hoffmann verfasst hat, online: Benedikt – gestern und heute. Norm, Tradition, Interaktion. 22.11.2012-23.11.2012, Mannheim, in: H-Soz-u-Kult, 21.01.2013, [...]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/2313

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Stud.: MA “The Celts”, Bangor University, UK

From: Christian Koller c.koller@bangor.ac.uk Institution: Bangor University (UK), bangor University, College Road, Bangor (Gwynedd), LL57 2DG, UK Datum: 23.09.2013 Bewerbungsschluss: 01.08.2013 Few words are as evocative and intriguing as ‘Celtic’, bringing to mind the intricacies of Bronze Age jewellery, the enigmas of Stonehenge and Newgrange; King Arthur, Cú Chulainn and the Bardic craft of medieval […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/02/3857/

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DCTP-Interview mit Lothar Müller zum Papier

Wer Lothar Müller, Verfasser des Buchs Weiße Magie. Die Epoche des Papiers im Fernseh-Interview sehen will, hat in der Nacht von Montag 18.2.2013 auf Dienstag 19.2.2013 um 0:30 auf RTL bei 10 vor 11 Gelegenheit dazu:

Vor dem Papier gab es die Keilschrift und den Papyros (aus Schilf). Das Papier wurde in China erfunden und kam über Arabien nach Europa. Es wurde zum Rohstoff der Massenpresse, sobald es nicht nur aus Lumpen, sondern aus Holz hergestellt wurde. Zugleich ist dieses weiße und vor dem Bedrucken oder Beschreiben leere Material für die Niederlegung und Konzentration der Gedanken, also für die „Entäußerung des Geistes“, eine elementare Station. Wie ein Spiegel reflektiert das leere Blatt den Menschen, der ihm seinen Geistesinhalt anvertraut. Mit und ohne Tränen.

In seinem viel beachteten Buch „Die weiße Magie“ begründet Dr. Lothar Müller, Redakteur im Feuilleton der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG, weshalb das Papier kein bloß technisches Medium ist, sondern ein Kulturträger (einschließlich der Zeitungen und Bücher), das durch die digitale Revolution bisher auch nicht überholt werden kann.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/235554533/

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