Wohin treibt der “Arabische Frühling”?
Die politischen Umwälzungen des sogenannten „Arabischen Frühlings“ haben sich seit Dezember 2010 wie ein Flächenbrand über die Länder Nordafrikas und des Nahen Ostens ausgebreitet. Proteste, Aufstände und bewaffnete Konflikte erschüttern seitdem die Länder der Region. In Ägypten und Tunesien entmachteten die Aufständischen die autoritären Regierungen und ringen nun um eine neue politische und gesellschaftliche Ordnung. Libyen verfiel in einen Bürgerkrieg und auch in Syrien dauern die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Opposition an. In anderen
Staaten wie Marokko und Jordanien haben die Regime auf die Proteste reagiert und meinen damit ihren Machterhalt zumindest bis auf weiteres gesichert zu haben. Unser am 4. März 2013 im Leibniz-Saal im Akademiegebäude der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften am Gendarmenmarkt um 18 Uhr stattfindendes Podiumsgespräch thematisiert den sogenannten “Arabischen Frühling”.

Die Darstellung basiert auf einem Street-Art-Foto von Denis Bocquet | CC BY 2.0.
Die Umwälzungen in der arabischen Welt sind in mehrfacher Hinsicht revolutionär, haben sie doch zu einem radikalen Wandel der sozialen, ökonomischen und politischen Strukturen in den einzelnen Ländern geführt. All diese Prozesse sind allerdings bis dato bei Weitem noch nicht abgeschlossen. Wie ungewiss das Gelingen der Demokratisierungsbestrebungen ist, zeigen die jüngsten Gewaltausbrüche und Massendemonstrationen in Ägypten.
Welche Rolle spielte und spielt der Islam für die Forderungen der Protestbewegungen in der arabischen Welt? Welchen Stellenwert kann Religion in Politik und öffentlichem Leben der sich wandelnden arabischen Staaten einnehmen? Inwieweit können Demokratisierungsprozesse überhaupt gelingen? Wie könnte eine Demokratie in den Ländern der arabischen Welt aussehen? Welche Rolle haben die sozialen Medien für die Mobilisierung der Demonstranten gespielt? Und welche Rolle spielen sie heute?
Zu einer Diskussion dieser und weiterer Fragen laden wir herzlich in den Leibniz-Saal der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ein.“Geisteswissenschaft im Dialog” ist eine gemeinsame Veranstaltung der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften, der Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Es diskutieren mit Ihnen:
Prof. Dr. Kai Hafez, Seminar für Medien- und Kommunikationswissenschaft, Universität Erfurt
George Khalil, Forum für Transregionale Studien, “Europe in the Middle East – The Middle East in Europe”
Prof. Dr. Stefan Leder, Orient-Institut Beirut
Prof. Dr. Frederike Pannewick, Centrum für Nah- und Mitteloststudien (CNMS), Philips-Universität Marbug
Moderation: Karin Schädler, freie Journalistin
Quelle: http://gid.hypotheses.org/323
Wohin treibt der “Arabische Frühling”?
Die politischen Umwälzungen des sogenannten „Arabischen Frühlings“ haben sich seit Dezember 2010 wie ein Flächenbrand über die Länder Nordafrikas und des Nahen Ostens ausgebreitet. Proteste, Aufstände und bewaffnete Konflikte erschüttern seitdem die Länder der Region. In Ägypten und Tunesien entmachteten die Aufständischen die autoritären Regierungen und ringen nun um eine neue politische und gesellschaftliche Ordnung. Libyen verfiel in einen Bürgerkrieg und auch in Syrien dauern die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Opposition an. In anderen
Staaten wie Marokko und Jordanien haben die Regime auf die Proteste reagiert und meinen damit ihren Machterhalt zumindest bis auf weiteres gesichert zu haben. Unser am 4. März 2013 im Leibniz-Saal im Akademiegebäude der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften am Gendarmenmarkt um 18 Uhr stattfindendes Podiumsgespräch thematisiert den sogenannten “Arabischen Frühling”.

Die Darstellung basiert auf einem Street-Art-Foto von Denis Bocquet | CC BY 2.0.
Die Umwälzungen in der arabischen Welt sind in mehrfacher Hinsicht revolutionär, haben sie doch zu einem radikalen Wandel der sozialen, ökonomischen und politischen Strukturen in den einzelnen Ländern geführt. All diese Prozesse sind allerdings bis dato bei Weitem noch nicht abgeschlossen. Wie ungewiss das Gelingen der Demokratisierungsbestrebungen ist, zeigen die jüngsten Gewaltausbrüche und Massendemonstrationen in Ägypten.
Welche Rolle spielte und spielt der Islam für die Forderungen der Protestbewegungen in der arabischen Welt? Welchen Stellenwert kann Religion in Politik und öffentlichem Leben der sich wandelnden arabischen Staaten einnehmen? Inwieweit können Demokratisierungsprozesse überhaupt gelingen? Wie könnte eine Demokratie in den Ländern der arabischen Welt aussehen? Welche Rolle haben die sozialen Medien für die Mobilisierung der Demonstranten gespielt? Und welche Rolle spielen sie heute?
Zu einer Diskussion dieser und weiterer Fragen laden wir herzlich in den Leibniz-Saal der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ein.“Geisteswissenschaft im Dialog” ist eine gemeinsame Veranstaltung der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften, der Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Es diskutieren mit Ihnen:
Prof. Dr. Kai Hafez, Seminar für Medien- und Kommunikationswissenschaft, Universität Erfurt
George Khalil, Forum für Transregionale Studien, “Europe in the Middle East – The Middle East in Europe”
Prof. Dr. Stefan Leder, Orient-Institut Beirut
Prof. Dr. Frederike Pannewick, Centrum für Nah- und Mitteloststudien (CNMS), Philips-Universität Marbug
Moderation: Karin Schädler, freie Journalistin
Quelle: http://gid.hypotheses.org/323
Grenzüberschreitendes Projekt: PORTA FONTIUM
„Bayerisch – tschechisches Netzwerk digitaler Geschichtsquellen“
Das Webportal „Porta fontium“ http:/www.portafontium.eu/ bündelt digitalisierte Archivbestände zur gemeinsamen bayerisch-tschechischen Geschichte vom Mittelalter bis zum Jahr 1948. Das Gebietsarchiv in Pilsen und ihm Untergeordnete Kreisarchive haben mehr als 11.000 Matrikeln, 15.000 Fotos, über 5000 Stadt-, Gemeinde-, Schul-, Pfarr- und Vereinschroniken und 55 Urkunden des Klosters Waldsassen veröffentlicht. Aus dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv werden über 9.500 Postkarten und Fotos sowie 23 Orts-, Vereins-und Schulchroniken aus dem „Sudetendeutschen Archiv“ veröffentlicht, aus dem StaatsarchivAmberg stammen über 1.600 mittelalterliche und frühneuzeitliche Urkunden des Klosters Waldsassen einschließlich besonders reizvoller, farbig gefasster Abbildungen ausgewählter Siegel aus dem 18. Jahrhundert. Von tschechischer Seite werden tausende Kirchenmatrikel aus Westböhmen, Fotos und Postkarten, Chroniken und das Archiv der ehemaligen Reichsstadt Eger online zugänglich gemacht.
Die vielfach zerrissenen Archivbestände spiegeln die Brüche der bayerisch- bzw. deutschtschechischen Geschichte wider. Durch ihre virtuelle Vereinigung und die Recherchemöglichkeiten über Landes- und Archivgrenzen hinweg werden wissenschaftliche, heimatkundliche und familiengeschichtliche Forschungen zur bayerisch-tschechischen Geschichte wesentlich erleichtert. Geradefür den Schulunterricht werden Quellen anschaulich gemacht.
Das Portal selbst und der darauf öffentlich und barrierefrei zugängliche digitale Inhalt entstanden mit finanzieller Förderung der EU aus dem Ziel 3-Programm Grenzübergreifende Zusammenarbeit Freistaat Bayern – Tschechische Republik 2007–2013 (INTERREG IV A) und der Bayerischen Staatskanzlei. Bei dem Projekt „Bayerisch-tschechisches Netzwerk digitaler Geschichtsquellen“ arbeiteten die Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns, das Bayerische Hauptstaatsarchiv und das Staatsarchiv Amberg eng mit dem Gebietsarchiv Pilsen zusammen. Das Portal soll auch nach der Projektlaufzeit um weitere Inhalte kontinuierlich erweitert werden.
TextGrid sucht Wissenschaftlich-technische/n Software-Architekt/in
Im Arbeitspaket “Betrieb und Softwarepflege Repository”, betreut von der SUB Göttingen, sucht TextGrid für den Bereich Technisches Qualitätsmanagement
eine/n wissenschaftlich-technische/n Software-Architekt/in in Teilzeit (75%, TV-L 13) .
Aufgaben sind u.a.
- die innovative Weiterentwicklung der TextGrid-Middleware in Zusammenarbeit mit der GWDG, Weiterentwicklung der TextGrid Indizierungs-Infrastruktur für die Recherche in Bezug auf Ausfallsicherheit, Skalierbarkeit und Performanz
- die wissenschaftliche Konzeption, technologische Begleitung und Dokumentation verschiedener TextGrid Publikations-Prozesse und -Workflows
- und die Konzeption und Umsetzung von Monitoring-Konzepten für die TextGrid-Infrastruktur in Bezug auf Ausfallsicherheit, Skalierbarkeit und Performanz.
Vorausgesetzt werden u.a.
- Hochschulstudium der Informatik oder vergleichbare Qualifikation
- Erfahrungen im Aufbau von (verteilten) Repositorien, z.B. mit Fedora, iRODS etc.
- Erfahrungen mit Lucéne und SOLR
- Programmierkenntnisse und grundlegendes Verständnis von Service-Architekturen wie z.B. SOAP und REST
- Gute Kenntnisse in XML und verwandten Themen, wie TEI, XSLT, XPATH
- Gute Kenntnisse in RDF
- Sehr gute Kenntnisse in Linux
Bewerbungsschluss ist der 15.02.2013.
Stellenausschreibung und weitere Infos hier.
Quelle: http://dhd-blog.org/?p=1304
Replik zu Valentin Groebner im Merkur-Blog
DH Summer School Bern 2013
Ab sofort kann man sich für die diesjährige DH Summer School in Bern (26.-29.06.2013) registrieren:
http://www.dhsummerschool.net/
Auf dem Programm stehen bislang folgende Plenary Sessions:
- History and Futures of Digital Humanities (Susan Schreibman, Trinity College, Dublin)
- Digital Textual Editing (Elena Pierazzo, King’s College, London)
- Social Knowledge Construction and Creation in Literary Studies Environments (Ray Siemens, University of Victoria, Canada)
- Digital Humanities and Cultural Criticism (David Berry, Swansea University)
- Historical Data Representation and GIS (Frederic Kaplan, Ecole Polytechnique de Lausanne)
- Quantitative research methods and network analysis (Claire Lemercier, SciencePo Paris)
Außerdem folgende Workshops / Tutorials:
- Collaborative work practices in the Digital Humanities (Lynne Siemens, Victoria University)
- Historical Sources Criticism in the Digital Age (Pascal Föhr, Basel University)
- Introduction to Network Visualisation with GEPHI (Martin Grandjean, Lausanne University)
- Multimedia Literacies (Claire Clivaz et al., Lausanne University)
- Prototyping and Visualizing Virtual Places (Eric Champion, Aarhus University)
- TEI and Musicology (Laurent Pugin & Claudio Bacciagaluppi, Bern University)
- Zotero and Citation Management Softwares (Nicolas Chachereau, Lausanne University)
Eine unconference rundet das Programm ab.
Die Teilnehmerzahl ist auf 60 beschränkt!
Quelle: http://dhd-blog.org/?p=1284
Vermitteln Blogs das Gefühl rastloser Masturbation? Eine Antwort auf Valentin Groebner
Falter goes Krone
De l’Allemagne 1800-1939: De Friedrich à Beckmann
Ab dem 28. März ist im Musée du Louvre, in der Hall Napoléon, die Ausstellung De l’Allemagne 1800-1939: De Friedrich à Beckmann zu sehen. Auf Initiative des Deutschen Forums für Kunstgeschichte konzipiert und in Zusammenarbeit mit den Kollegen des Louvre entwickelt, stellt die Ausstellung die deutsche Malerei und Graphik von der Goethezeit bis zur Moderne ins Zentrum. Mit rund zweihundert Werken ist es die größte Schau dieser Art, die je in Frankreich ausgerichtet wurde.

Johann Heinrich Wilhelm Tischbein – Porträt Goethes in der Campagna, gemalt 1787 in Rom
Johann Wolfgang Goethes Kunsttheorie und Kunstpolitik stehen im Zentrum, weil sich zentrale Bewegungen der Kunst in Deutschland in Aneignung oder Abgrenzung an ihnen orientiert haben: Die Antikensehnsucht und Imagination des Griechischen ebenso wie die nazarenische Gegenwelt; die mittelalterliche Idylle oder die Imagination der Gotik; die mythologische Aufladung der Landschaftsmalerei oder ihr theologischer und romantischer Gegenpart und noch die künstlerisch-wissenschaftlichen Explorationen der Natur, der Elemente und der Farben – bis in die Bauhaus-Zeit. Auch die Bildthemen der Expressionisten und der frühen Moderne werden hier als Echoräume seiner literarisch, zumal im Faust II entwickelten Weltsicht verstanden: die Vereinzelung und Verstädterung des Menschen; seine Verwicklung in Gewalt und Krieg; seine Hybris im entfesselten Schöpfertum. Die Ausstellung wirft von jenem Goetheschen Kosmos den Blick nach vorne, und versteht, durch mehrere Sektionen hindurch, die von Goethe und seinen „Weimarer Kunstfreunden“ formulierten Positionen in Kunsttheorie und -politik als konstitutiv für die bildende Kunst in Deutschland.
Eröffnet wird die Ausstellung mit Johann Heinrich Wilhelm Tischbeins Gemälde „Goethe in der Campagna Romana“ (1787) aus dem Frankfurter Städel, das, ebenso wie Gemälde und Zeichnungen von Gottlieb Schick oder Asmus Jakob Carstens, das Primat der Antike in Form und Inhalt aufruft.
Die Künstler der nazarenischen „Gegenposition“ wie Friedrich Overbeck, Franz Pforr, Julius Schnorr von Carolsfeld und Joseph Anton Koch lehnen sich dagegen ebenso auf wie Moritz von Schwind und Carl Philipp Fohr mit ihren mittelalterlichen „Idyllen“.
Die Kunst in Deutschland hat im gewählten Zeitraum fortwährend in solchen Oppositionen argumentiert. Der Imagination der Gotik, wie sie sich in den Kathedralbildern u. a. von Caspar David Friedrich, Carl Blechen oder Ernst Ferdinand Oehme abbildet, stellte sich die Evokation des Griechischen entgegen, beispielsweise in Leo von Klenzes „Walhalla“, dem hellenischen Tempeltraum oberhalb der Donau. Mit solcher Historisierung der Landschaft korrespondiert deren mythologische Aufladung – in Gemälden und Zeichnungen von Carl Rottmann, Anselm Feuerbach, Hans von Marées, bis hin zu Arnold Böcklin, Franz von Stuck, Lovis Corinth, Max Slevogt sowie Max Beckmann.
Weitere Verbindungslinien zu Goethe und der Weimarer Kunstpraxis werden in einer eigenen Abteilung gezogen, in der Goethes Sammlungen exemplarisch vorgestellt werden. Hier sind namentlich naturkundliche Exponate zu finden (Botanik, Geologie) und auch der Theorie der Farbenlehre wird breiter Raum eingeräumt. In diesem Zusammenhang werden auch die weitreichenden Wirkungen namentlich im Umkreis der Romantiker (Philipp Otto Runge) und bis hin zum Bauhaus (Paul Klee) in bewusst diachroner Sicht anschaulich zum Thema.
Wenn schließlich Goethes „Faust“-Dichtung in dieser Ausstellung, die deren Widerhall in der bildenden Kunst, bis zum Film, gewidmet ist, dargestellt wird, dann deshalb, weil sich das „Faustische“, also die Selbstverständigung des modernen Menschen, besonders vielfältig in der Malerei und den graphischen Künsten artikuliert – von Adolph Menzel bis zu Ernst Ludwig Kirchner, Otto Müller, Max Beckmann oder Otto Dix und George Grosz.
Die Kuratoren haben die facettenreiche künstlerische Produktion in Deutschland unter solchen inhaltlichen Markierungen ausgebreitet, um ihren Zusammenhang erkennbar und ihre ganz eigene Prägung und Ausbildung nachvollziehbar und verstehbar zu machen. Was sich in diesem Ausstellungsitinerar entfaltet, ist nichts weniger, als die Entwicklung einer Kunstsprache, die, bei aller transregionalen Beeinflussung und Abhängigkeit, immer auch darauf zielt, den spezifischen Bedingungen einer vornationalen, kulturellen Selbstbestimmung zu entsprechen, ja, diese partiell zu definieren. Erstmals in Frankreich in solcher Fülle zusammengetragen, erlaubt die Schau, die deutsche Kunst in einer ihrer entscheidenden Phasen vertiefend kennenzulernen und dem französischen Publikum, sich dem nur scheinbar Fremden sinnlich zu nähern.
Dass die Ausstellung in das Jahr der fünfzigsten Wiederkehr der Unterzeichnung des Elysée-Vertrages fällt, empfinden die Kuratoren als eine glückliche Koinzidenz. Sie freuen sich, dass sie über den Weg der bildenden Kunst die weitere Annäherung, das wechselseitige Verständnis und das Zusammenwachsen beider Länder zu befördern helfen.
Quelle: http://mws.hypotheses.org/2101