Kapitalistische Kommunisten. Chinas KP im 21. Jahrhundert

MONTAGSRADIO, Ausgabe 12/2011. Am 1. Juli beging Chinas Kommunistische Partei ihren 90. Geburtstag. Zugleich ist China mittlerweile Großinvestor und Globalplayer. In der aktuellen Ausgabe des MONTAGSRADIO diskutieren wir mit Auslandskorrespondent und Blogger Berhard Bartsch über Widersprüche, chinesische Großfamilien und Johann Sebastian Bach.

Die Kommunistische Partei Chinas hat heute 80.000 Mitglieder und hat sich der meisten kommunistischen Werte entledigt. Sie propagiert Kapitalismus und Nationalismus und legitimiert sich durch wirtschaftliche Erfolge. Mit zunehmender Urbanisierung sinkt das Stadt-Land-Gefälle, allgemein wächst der Wohlstand in der chinesischen Bevölkerung. Aufgrund der Größe des Landes sind lokale Koalitionen nicht nur denkbar, sondern auch zur Praxis geworden.

Nach wie vor beansprucht die Kommunistische Partei jedoch alleinigen Herrschaftsanspruch und die chinesische Führung unterbindet jede Kritik an den bestehenden politischen Strukturen. Die Menschen suchen sich ihren Weg im bestehenden System. Mit Bernhard Bartsch diskutieren wir über Möglichkeiten der Demokratisierung und was passiert, wenn die wirtschaftlichen Erfolge ausbleiben. Für wie realistisch hält er die Ablösung der Kommunistischen Partei durch eine weitere Revolution?

Und hier noch die Timeline zu dem Gespräch:

01:00 Welcher Art ist der chinesische Kommunismus?
03:20 Das Machtgefüge der Kommunistischen Partei
06:30 Die Geschichte Chinas im 20. Jahrhundert – Kolonialstaat zur Kulturrevolution
09:40 Wie geht der Staat mit der eigenen Geschichte um, Bsp. Tiananmen-Massaker?
12:20 Die Reaktionen der Kommunistischen Partei auf den Zusammenbruch des Kommunismus im osteuropäischen Raum.
14:40 Die aktuellen Probleme Chinas
18:45 Das Verhältnis der chinesischen Bevölkerung zur Kommunistische Partei
22:05 Ist ein Mehrparteiensystem und lokale Mitentscheidung für China denkbar?
26:30 Alltagsstrukturen der chinesischen Gesellschaft
29:40 Die Zukunft der Kommunistischen Partei und Utopievorstellungen
31:50 Die Rolle Chinas im internationalen Gefüge
35:30 Wie akut ist die Gefahr einer Revolution?
39:00 MONTAGSRADIO-Fragebogen

Und hier gehts direkt zum MP3.

Quelle: http://www.montagsradio.de/2011/08/22/demokratie-in-der-kp-chinas-kommunistischen-partei-im-21-jahrhundert/

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Tag des offenen Denkmals 2011

von Kristina Sassenscheidt -

Am zweiten Wochenende im September (9.-11.9.2011) werden in ganz Hamburg kostenlose Führungen durch über 100 Denkmäler angeboten. Das Motto lautet in diesem Jahr „Hamburg im 19. Jahrhundert”, und es öffnen sich historische Rathäuser, Schulen, Villen und Eiskeller, aber auch viele andere Gebäude, die sonst nicht zu besichtigen sind. Dazu gibt es Filmvorführungen, Illuminationen und Konzerte.

Neben Publikums-Lieblingen wie dem Düker in der Lombardsbrücke oder dem Eiskeller unter Lessers Passage gibt es in diesem Jahr viele besondere Familienangebote. So lädt am Samstag (10. September) um 14 Uhr das Gängeviertel zu einer Schnitzeljagd für Kinder, am Sonntag (11. September) gibt es um 12.30 Uhr ein Picknick vor St. Katharinen mit anschließendem Kinder-Rundgang durch die Altstadt mit historischen Spielen und Liedern. Die Harburger Denkmäler kann man am Sonntagnachmittag mit einem extra Barkassenshuttle erreichen und dabei reizvolle Fahrten durch den Hafen unternehmen (12, 14 und 16 Uhr ab Landungsbrücken / Brücke 10).

Filmveranstaltungen, Konzerte und Vorträge

Zusätzliche Kulturveranstaltungen locken zu besonderen Orten: Das mobile Kino „Flexibles Flimmern“ zeigt mehrere Abende lang Filme im Riedemann-Mausoleum auf dem Ohlsdorfer Friedhof, die Gruppe „A Wall is A Screen“ projeziert Kurzfilme von Barkassen auf Schiffswänden und Kaimauern. Und auf einer Backsteinfassade in Dulsberg wird der Schlagzeuger Matthias Kaul am Samstag um 14 Uhr das weltweit erste Konzert auf Wärmedämmung geben.

Zum Auftakt des Wochenendes gibt es am Freitag, den 9. September ab 14 Uhr öffentliche Vorträge in der Patriotischen Gesellschaft, und Fachleute wie die Kunsthistoriker Prof. Dr. Hermann Hipp, Prof. Dr. Volker Plagemann und Dr. Ralf Lange referieren zum Schwerpunktthema.

Weitere Informationen und das aktuelle Programm zum Tag des offenen Denkmals 2011 in Hamburg finden Sie hier: http://www.hamburg.de/offenes-denkmal/.

Zur Autorin:

Kristina Sassenscheidt ist Referentin für Öffentlichkeitsarbeit im Denkmalschutzamt der Hansestadt Hamburg.

Quelle: http://www.hh-geschichten.uni-hamburg.de/?p=413

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aussichten Nr. 12 [20.08.2011]: Universitäten im Deutschen Bund mit Gründungsdatum (1815 bis 1866)

Auflistung der Universitäten in den bundeszugehörigen Gebieten der Einzelstaaten des Deutschen Bundes (1815 bis 1866). Die Jahreszahlen in Klammern bezeichnen das Jahr der Gründung oder Neugründung. Polytechnische und sonstige Hochschulen sowie Lyzeen sind nicht aufgelistet. Berlin (1810) Bonn (1777) Breslau (1702 / 1811) Erlangen (1742) Freiburg (1457) Gießen (1607) Göttingen (1734) Graz (1585) Greifswald (1456) [...]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2011/08/1749/

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Nouvelle traduction de Condorcet: Ausgewählte Schriften zu Wahlen und Abstimmungen, Hrsg. u. übers. v. Joachim Behnke, Carolin Stange u. Reinhard Zintl.

Le paradoxe de Condorcet est pour la première fois mis à disposition du public allemand, dans les termes mêmes de son auteur. Celui-ci dit qu’il est possible, lors d’un vote où l’on demande aux votants de classer trois propositions (A, B et C) par ordre de préférence, qu’une majorité de votants préfère A à B, qu’une autre préfère B à C et qu’une autre préfère C à A. Les décisions prises à une majorité populaire par ce mode de scrutin ne seraient donc pas cohérentes avec celles que prendrait un individu rationnel. Ce paradoxe ne met en cause que la cohérence de certains systèmes de vote et non celle de la démocratie elle-même. Il faut attendre le théorème d’impossibilité d’Arrow au XXe siècle pour voir démontrer que le problème n’est pas limité au vote majoritaire mais lié aux difficultés de l’agrégation des préférences. Il n’existe aucune procédure de décision collective qui puisse satisfaire quatre conditions assez raisonnables. Certains auteurs y voient un problème inhérent à la démocratie. Dans son essai, Condorcet expose également sa méthode conçue pour simuler des élections par paires de candidats. Il indique toutefois que le temps pratique du dépouillement rend la méthode qu’il envisage difficile à réaliser à son époque.  Il ne tient qu’au public allemand d’en juger maintenant par lui-même! Mit diesem Buch liegt erstmals die deutsche Übersetzung eines Klassikers der sogenannten Social Choice-Literatur vor, Condorcets “Essai sur l’application de l’Analyse à la Probabilité des Décisions rendues à la pluralité des voix”, der 1785 erschienen ist. Genauer gesagt handelt es sich beim vorliegenden Text um das “Vorwort” des Essays. Dieses “Vorwort” umfasst im Original über 180 Seiten und ist eine für das “gebildete Publikum” geschriebene, leichter zugängliche Version des eigentlichen Haupttextes, der stark mit mathematischer Terminologie durchsetzt ist. Das Gebiet der Social Choice beschäftigt sich mit Wahl- und Entscheidungsverfahren. Das Buch von Condorcet gilt in diesem Bereich als das erste Werk, in dem verschiedene Abstimmungsverfahren rigoros mit Methoden der Logik und Mathematik untersucht werden. Viele der in diesem Buch vertretenen Ansätze und Ideen waren im wörtlichen Sinne ihrer Zeit voraus, was dazu führte, dass Condorcet nahezu in Vergessenheit geriet, bis er Mitte des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt wurde. Gewisse Konzepte der Condorcet’schen Theorie, wie z.B. das so genannte Konzept zyklischer Mehrheiten, das auch als Condorcet-Paradox bezeichnet wird, gehören zu den bekanntesten und am meisten verwendeten Bestandteilen der modernen Social Choice-Forschung.

Quelle: http://trivium.hypotheses.org/193

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Dissertation zur Entfestigung deutschsprachiger Städte

Mit der "Entfestigung" deutschsprachiger Städte, d.h. dem Abreißen der Stadtmauern beschäftigt sich Yair Mintzkers Dissertation, die online zur Verfügung steht:

Mintzker, Yair: The defortification of the German city, 1689-1866. Stanford University, 2009.
http://gradworks.umi.com/33/64/3364507.html
PDF: http://gradworks.umi.com/3364507.pdf

Abstract: "The Defortification of the German City" tells the story of the metamorphosis of German cities from walled to open places.

Down to the eighteenth century, all German cities were fortified places. Since the city was "a coherent [social] body in a protected place," as Johann Justi, a contemporary jurist, defined it, the urban environment had to be physically separated from the surrounding countryside. This separation was crucial to guaranteeing the city's commercial, political, and legal privileges. Fortifications were consequently the sine qua non for a settlement to be termed a town or a city. "Without them no place can be called a town," Justi wrote, "however large and handsomely built it might be."

From 1689 to 1866, most German city walls were demolished. By following the dramatic defortification stories of German cities, the dissertation demonstrates how most defortifications were not the result of urban expansion, as is so often argued, but of political disputes between princes, generals, bureaucrats, and burghers during Germany's transition to the modern era. The dissertation includes both quantitative and qualitative data integrated into a general narrative. Quantitatively, it maps out the process of the demolition of German city walls by analyzing information about the cases of close to a thousand German cities; qualitatively, it follows several case studies and uncovers a wealth of yet unexplored defortification documents from multiple archives, including state memoranda, city council protocols, diaries, novels, poems, plays, and even music.

The dissertation is divided into seven chapters. The first two, "The City and Its Walls" and "A Changing Habitat, 1689-1789," discuss the number, function, and meaning of city walls in eighteenth-century Germany and the first attempts to defortify them. City walls, these chapters argue, were much more than purely military defenses: they were a fundamental element in the definition of the city, an expression of the urban community's "honor" in the world of the Holy Roman Empire. To understand the first defortification waves in Germany, one therefore has to examine what happened to the Empire's political culture in the eighteenth century and how the Empire's decline affected its cities. Chapters Three, Four, and Five, "The Great Defortification Surge, 1789-1815: General Characteristics," "The Forces Without: Munich, Ehrenbreitstein, and Breslau," and "The Forces Within: Frankfurt am Main and Hamburg," discuss the main defortification wave in the German lands during the Revolutionary and Napoleonic Wars. They explore the general reasons for the defortification surge of 1789-1815 and discuss several case studies that demonstrate how the general political upheaval of the period contributed to the metamorphosis of over half of all German cities into open settlements. Finally, the sixth and seventh chapters of the dissertation, "Restoration's Boundaries, 1815-1848" and "A New City, 1849-1866" discuss the fifty years between the Congress of Vienna and the defeat of the Austrian Army at Königgrätz. These chapters demonstrate how the years immediately after 1815 witnessed an attempt to "turn back the clock" on the developments of the Napoleonic Wars and discuss why these attempts were discarded in the wake of the 1848 revolution.

What is at stake in the description of the defortification of German cities transcends the issue of the city walls themselves. "The Defortification of the German City" is first of all German history told from the bottom up: the stories of countless communities, their invasion by external forces, and their varied reactions to the dramatic events around them, from the rise of great territorial states in the eighteenth century, through the experience of French occupation, to the political culture of restoration and Biedermeier Germany. The dissertation also analyzes a new perception of urban and political "spaces" that emerged during the transition to the modern period in Germany, but which was representative of a much larger development. By closely looking at the German national context, the dissertation demonstrates how our modern conception of boundaries, places, and spaces is at once more uniform and more diverse than earlier ones. More uniform in the sense that older divisions, such as the clear physical division between city and countryside, have lost their salience; more diverse in the way other boundaries became more sharply drawn and new political, social, and cultural divisions became more clearly defined.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/38748630/

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