Die Geschichte des Sports im 20. Jahrhundert, insbesondere in den beiden Diktaturen in Deutschland ist Thema des Gesprächs mit Jutta Braun und Michael Barsuhn.
Quelle: http://lernen-aus-der-geschichte.de/Online-Lernen/content/10296
Geschichtswissenschaftliche Blogs auf einen Blick
Die Geschichte des Sports im 20. Jahrhundert, insbesondere in den beiden Diktaturen in Deutschland ist Thema des Gesprächs mit Jutta Braun und Michael Barsuhn.
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Zum Einfluss des Kalten Krieges auf die technische Entwicklung im 20. Jahrhundert und die Folgen für die Gesellschaft spricht MONTAGSRADIO mit Prof. Wolfgang König.
Quelle: http://lernen-aus-der-geschichte.de/Online-Lernen/content/10295
Die Ausstellung „Kunst und Kalter Krieg – Deutsche Positionen 1945 bis 1989“ wird vorgestellt und einzelne Kunstwerke werden analysiert.
Quelle: http://lernen-aus-der-geschichte.de/Online-Lernen/content/10294
Dass der kapitalistische Markt nicht mehr als „unabhängig von normativen Erwartungen und moralischen Rücksichtnahmen“ (320) betrachtet werden darf, sondern das adäquate Verständnis desselben ihn in seiner „sittlichen Einbettung“ (321) zu sehen hat, darauf hat Honneth in seiner Vorklärung bereits hinzuweisen gesucht. Aufgabe der anschließenden beiden Unterkapitel des Abschnitts zum marktwirtschaftlichen Handeln ist es nun, diesen mit Moral und Sitte gefüllten Marktbegriff in seiner geschichtlichen Entwicklung zu verfolgen. Vor diesem Hintergrund widmet sich Honneth zunächst der „Konsumsphäre“ (360-410).
Dass der kapitalistische Markt nicht mehr als „unabhängig von normativen Erwartungen und moralischen Rücksichtnahmen“ (320) betrachtet werden darf, sondern das adäquate Verständnis desselben ihn in seiner „sittlichen Einbettung“ (321) zu sehen hat, darauf hat Honneth in seiner Vorklärung bereits hinzuweisen gesucht. Aufgabe der anschließenden beiden Unterkapitel des Abschnitts zum marktwirtschaftlichen Handeln ist es nun, diesen mit Moral und Sitte gefüllten Marktbegriff in seiner geschichtlichen Entwicklung zu verfolgen. Vor diesem Hintergrund widmet sich Honneth zunächst der „Konsumsphäre“ (360-410).
Um den Ernst des Lebens etwas zu mildern, halten Elemente aus Spielen Einzug in unser tägliches Leben. Das nennt man Gamification oder auch Gamifizierung und bezieht sich z.B. auf Belohnungen durch Punkte oder Ranglisten. Aber nicht nur: Ich habe ein 200 Jahre altes Beispiel für Gamification gefunden, das von einem gewissen Humor zeugt, ein Objekt der gewohnten Umwelt „gamifizierend“ umzugestalten.
Durch den Artikel “Die große Verführung“ in der WirtschaftsWoche bin ich auf das Thema aufmerksam geworden [1], in dem es um den Einsatz von Smartphones beim Einkaufen geht. Kunden der schweizer Supermarktkette Coop scannen, vor einer Schaufensterscheibe stehend, den Barcode der Artikel ein, die sie kaufen möchten. Hier erinnern Gestik und Körpereinsatz an die Verwendung der Spielekonsole Wii (sh. Video).
Oder es wird über die App der Firma Wynsh berichtet. Man fotografiert in Geschäften, die an sog. Wynsh-Aktionen teilnehmen, den Artikel, den man kaufen möchte. Nach einer kurzen Wartezeit wird der wenige Minuten gültige Rabatt für das Produkt angezeigt. Hier wird das Neugierverhalten (wie viel Rabatt bekomme ich?) des Kunden / Spielers adressiert. Hinzu kommt ein gewisser Zeitdruck, da die Kaufentscheidung innerhalb einer bestimmten Zeitspanne getroffen werden muss. (Als Beispiel für ein Spiel unter Zeitdruck fällt mir gerade ARTigo ein.)
Jetzt zu dem 200 Jahre alten Beispiel: Auf der Isle of Sark steht in der Seigneurie ein besonderer Stuhl, wie in der 360° – Geo Reportage auf arte kürzlich zu sehen war. Dieser Stuhl, aus Holz und Leder gefertigt, wurde einst einem pensionierten Jäger geschenkt. Das Besondere an ihm ist, dass er durch Auf- und Abbewegungen des Sitzenden diesem ein Gefühl des Reitens zu Pferde vermittelt, was durch entsprechende knarzende Geräusche verstärkt wird. Quasi ein Hoppe-hoppe-Reiterstuhl, der zur Simulation altersbedingt nicht mehr möglicher Tätigkeiten ersatzweise Verwendung fand.
Übrigens sind Simulationsspiele derzeit ein Renner. Sie bedienen den Wunsch, aus der gelebten Realität auszubrechen und in eine andere, wünschenswertere Realität einzutauchen. Man darf gespannt sein, was da im Zeitalter einer immer älter werdenden Gesellschaft noch auf uns zukommt.
Literatur:
[1] Andreas Menn: Die große Verführung, in: WirtschaftsWoche 9 (2012), S. 62 – 66
[2] 360° – Geo Reportage: Sark, die Kanalinsel der Queen, Sendung vom 31. März 2012, 19.30 Uhr auf arte, Regie: Mirella Pappalardo
Quelle: http://games.hypotheses.org/93
Google proposes a new ranking for scientific journals based on Google Scholar, called Google Scholar Metrics (GSM)1. It establishes a slightly different image from the one created by Thomson Reuters and “its” impact factor.
The top 10 publications proposed by Google in comparison to the Thomson Reuters Index2
| Name of the journal | Google Scholars Ranking | Thomson Reuters Index |
| Nature | 1 | 3 |
| New England Journal of Medicine | 2 | 1 |
| Science | 3 | 7 |
| RePEc | 4 | not considered as a journal |
| arXiv | 5 | not considered as a journal |
| The Lancet | 6 | 4 |
| Social Science Research Network | 7 | not considered as a journal |
| Cell | 8 | 6 |
| Proceedings of the National Academy of Sciences | 9 | 11 |
| Nature Genetics | 10 | 2 |
The initiative is quite interesting. First, there is no longer one single reference but at least two. The monopolistic position of Thomson Reuters is slightly challenged. Second, with RePEc, ArXiv and Social Science Research Network, Google takes into account initiatives outside the medical and biological fields, which is beneficial for a broader image of what science is.
The limits of Google Scholar Metrics appear however quickly when I tried to use it for historical journals. In the English top-100 list, no historical journal is recorded. In the German top 100, one historical journal – Historische Sozialforschung – is listed at 33. And in the French top 100, Genèses (48) and Annales (57) represent history. If you ask GSM for the most influential journals in history you get the following top ten:
If I am quite pleased by the importance of journals dedicated to science studies3, it does clearly not represent the major trends in the field. So I wonder if Google Scholar Metrics will be another Google Beta project that will disappear in a few months or if it will be improved by a new magic Google algorithm.
“Redemptor clemens stabiliens vitam iustis suis in paradiso amen.”
Wenn man sich an ein paar Bröckchen Latein erinnert (so wie ich), so könnte man sich vielleicht zusammen konstruieren, dass irgendwie von einem barmherzigen Erlöser und wahrscheinlich dem Garten Eden die Rede ist und sich dabei ein wenig über die getroffene Wortwahl wundern. Altphilologen würden wohl skeptischer werden ob der Holprigkeit des Ausdrucks. Niemand aber könnte wohl erahnen, dass es sich um eine versteckte Aufforderung handelt, das behördlicherseits streng kontrollierte Tanzverbot am stillen Feiertag zu ignorieren. Verschlüsselt wurde diese Aufforderung mit einer Methode, die beschrieben wird im ersten Buch der sechsteiligen Polygraphia von Johannes Trithemius. Leser dieses Blogs, die schon zu Posterous-Zeiten dabei waren oder über den Übersichts-Artikel den ersten und den zweiten Teil zur Entschlüsselung der Steganographia III gelesen haben, ist der Name Johannes Trithemius bereits ein Begriff. Ich habe ihn als Abt des Klosters Sponheim im Übergang vom 15. zum 16. Jahrhundert vorgestellt. Wegen einer unguten Geschichte hinsichtlich der Rezeption seines ersten Buchs zu Geheimschriften (eben der Steganographia) stellte er sein Amt dort zur Verfügung und war bei der Fertigstellung der Polygraphia bereits der Abt des Klosters Würzburg. Ich hatte den Ablauf der Ereignisse, die Trithemius zum Klosterwechsel veranlassten, bereits in den beiden erwähnten Posts thematisiert, das Problem lag in der explosiven Kombination einer großspurigen Vorankündigung des Werks, einer Menge arkanen Popanz im Buch sowie einem Abt, der lieber den überlegenen Geheimniskrämer gab, als glaubhaft darzulegen, dass das, was wie magischer Schnickschnack aussah, in Wirklichkeit durchdachte Chiffriermethoden waren. Trithemius wiederholt diese Fehler im Falle der Polygraphia nicht, dem Buch geht – zumindest oberflächlich betrachtet – jeder Anschein des Geheimnisvollen ab. Mit der Polygraphia wird aber etwas eingelöst, was schon für die Steganographia angekündigt war: Die Beschreibung eines Verfahren, mit dem – wie Trithemius behauptet – ein ungelehrter Mann innerhalb von zwei Stunden das Lateinische lesen, schreiben und verstehen können soll. Dieses Verfahren entpuppt sich bei näherem Hinsehen allerdings eher als eine raffinierte Chiffriermethode denn als tatsächliches Lernprogramm für die lateinische Sprache. Dessen ungeachtet wird der Ansatz später sowohl ins Französische (durch Gabriel des Collange 1561) als auch ins Tschechische (durch Raphael Mnishowsky, um 1628) übertragen, um es tatsächlich als Lernverfahren für das Französische bzw. Tschechische einzusetzen. Beides kann eigentlich nicht wirklich funktioniert haben. Bessere Aussichten hatte da die Entlehnung der Methode als Chiffre. Betrachten wir aber zunächst ihre Funktionsweise. Neben einer kurzen lateinischen Beschreibung zu Anfang finden sich in der Polygraphia I 383 Listen, die aus jeweils 24 untereinander platzierten Wörtern bestehen. Zusammengenommen ergeben diese Listen eine über mehr als 100 Seiten laufende Tabelle, die sich aus 24 Zeilen und 383 Spalten zusammensetzt. Die ersten sechs Spalten finden sich in der Tabelle unten.
Die ersten 6 Spalten der Polygraphia I. Vor der sechsten Spalte sieht Trithemius ein "suis in", dahinter ein "amen" vor.
Ich bin zunehmend der Meinung, dass Thompsons Buch Das Elend der Theorie. Zur Produktion geschichtlicher Erfahrung (1980) zur Grundausstattung eines jeden Historikers und einer Historikerin gehört. Auch – oder gerade weil – das Buch eine polemische Auseinandersetzung mit dem strukturalistischen Marxismus ist. Aus der Sicht eines an Marx geschulten Historikers, der Marx methodisch viel näher ist als seine Kontrahenten. Eine in diesem Zusammenhang für mich sehr wichtige Aussage betrifft zum Beispiel das Problem der historischen Logik. Thompson schreibt:
Daß historische Erklärungen keine absoluten Feststellungen treffen und keine hinreichenden Begründungen liefern können, irritiert einige schlichte und ungeduldige Seelen. Sie meinen, daß die historische Erklärung, da sie nicht Alles sein kann, nichts ist, daß sie nicht mehr ist, als ein phänomenologisches Erzählen. Das ist ein dummer Fehler. Denn die historische Erklärung sagt nicht, wie die Geschichte sich ereignet haben muß, sondern warum sie sich so und nicht anders ereignet hat. Sie sagt,
- daß ein Prozeß nicht willkürlich abläuft, sondern seine eigene Regelhaftigkeit und Rationalität besitzt;
- daß bestimmte Arten von Ereignissen (politische, ökonomische, kulturelle) miteinander verbunden waren, nicht so, wie es jemanden gerade beliebt, sondern in bestimmter Weise und im determinierten Feld der Möglichkeiten;
- daß gewisse Gesellschaftsformationen weder durch »Gesetze« gesteuert werden, noch »Effekte« eines statischen strukturellen Theorems sind, vielmehr durch eine determinierte Beziehungen und eine besondere Logik des Prozesses gekennzeichnet sind. (S. 95, Aufzählungszeichen von mir, RH)
Ein anderes Thema Thompsons, Kategorien wie “Klasse” als historische Kategorien zu verstehen, bringe ich vielleicht ein andermal. Das gehört da unbedingt dazu.
Weitere Beiträge im Blog zu Thompson:
Quelle: http://kritischegeschichte.wordpress.com/2012/04/07/e-p-thompson-uber-historische-logik/