Bibliographie zur Stadtgeschichte Wiens online

Ein sehr nützliches bibliographisches Nachschlagewerk zur Geschichte Wiens ist auf der Homepage des Vereins der Geschichte der Stadt Wien als PDF zugänglich:

Generalindices zu den Veröffentlichungen des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 1856‐2002.
http://www.geschichte-wien.at/wp-content/uploads/2012/12/Generalindices-1856-2002.pdf

Dies umfasst:

Wohlrab, Hertha: Generalindex zu den Veröffentlichungen des Vereins für Geschichte der Stadt Wien (früher Alterthums-Verein zu Wien). 1856-1976. Wien 1978.

Ganster, Ingrid: Generalindex zu den Veröffentlichungen des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. 1977–2002. Hrsg. von Karl Fischer. Wien 2003.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/444867274/

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Ein Desiderat: Die Kulturgeschichte der Rolltreppe

Die FAZ verweist heute (10.7.2013,S.N4, Paywall) auf eine empirische Studie zur Rolltreppenforschung, die untersucht, wie sich Kleidung und Geschlecht auf jene auswirken, die sich der Regel "Links gehen, rechts stehen!" widersetzen. Am Schluss des kurzen FAZ-Beitrags stellt der Autor weiterführende Fragen und konstatiert "ein Desiderat, die Kulturgeschichte der Rolltreppe". Materialien dazu findet man übrigens in einem schon vor langem erschienenen Artikel im Falter (Nr.32/1988) und auch bei:

Baker, Nicholson: Rolltreppe oder die Herkunft der Dinge. Reinbek: rororo 13300, 1993.

Die zitierte Studie ist Open Access zugänglich:

Wolbring, Tobias/Bozoyan, Christiane/Langner, Dominik: „Links gehen, rechts stehen!“ Ein Feldexperiment zur Durchsetzung informeller Normen auf Rolltreppen, in: Zeitschrift für Soziologie, 42.2013/3, S. 239-258.
http://www.zfs-online.org/index.php/zfs/article/view/3133/2671

Nachtrag: Zumindest eine Dissertation liegt zum Thema vor:

Mihm, Andrea: Die Rolltreppe. Kulturwissenschaftliche Studien zu einem mechanisch erschlossenen Zwischenraum. Dissertation an der Universität Marburg, 2005.
http://nbn-resolving.de/urn%3Anbn%3Ade%3Ahebis%3A04-z2007-00618

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/444866537/

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Weitere Materialien zur Geschichte der Türnummer

Wird sich ja zeigen, wann mal das Forschungsdesiderat Türnummer eine umfassende Bearbeitung erfährt. Hier zwei Beobachtungen aus der Brünner Zeitung:

So konnte man bei Herrn Hanke, Bibliothekskustos der Olmützer Lyzeumsbibliothek, 1782 die gesammelten Werke Sonnenfels erstehen, zu bestellen in seiner Wohnung zu Brünn in der obern Mainzergasse in Hofdemlischen Hause Nro 140. im ersten Stock Nro. II. (BZ, Nr.101, 18.12.1782, Beilage, S. 329f). Ein Jahr später, als man den ersten Band abholen konnte, fehlte allerdings die Türnummer: Hanke, als erster Custos auf der k.k. Olmützer Lycaeums Bibliothek, wohnet in der obern Menzer oder sogenannten alten Postgasse in Hofdemlischen Haus Nro 140. im ersten Stock. (BZ Nr.25, 26.3.1783, Beilage, S. 84).

Brünner Zeitung Der kayßerlich königlichen Privilegirten Mährischen Lehenbanck, 1782, 1783.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/444865754/

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Konferenz „Jenseits der Ordnung? Zur Mächtigkeit der Vielen in der Frühen Neuzeit“,…

In Konstanz findet demnächst die Konferenz Jenseits der Ordnung? Zur Mächtigkeit der Vielen in der Frühen Neuzeit, bei der ich auch referieren werde.

Aus dem Programm:

Michael Gamper (Hannover): Der Eine und die Vielen. Die Handlungsmacht des „großen Mannes“ als Ordnung des Sozialen

Sibylle Röth (Konstanz): Der entfesselte Souverän. Das Volk und seine Repräsentanten in der Französischen Revolution

Maren Lehmann (Friedrichshafen): Die Möglichkeit sozialer Ordnung. Einige Fragen an den Begriff „Gesellschaft“

Juliane Vogel (Konstanz): Latenzen. Die Menge in der Backstage

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/444864149/

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Ö1 zur Tomate

Freut mich selbstredend, dass das Ö1-Radiokolleg sich nächste Woche (8.-11.7.2013, 9:30-9:45) der Tomate annimmt:

Radiokolleg - Der Paradiesapfel

Die Welt der Tomaten
Gestaltung: Gerlinde Tamerl und Robert Weichinger

Variantenreich als Sugo, Salattomate oder in Form von Ketchup genossen - die Paradeiser (wie man im Osten Österreichs und in Südtirol häufig dazu sagt) sind aus unserem Speiseplan nicht mehr wegzudenken. Unbeachtet bleibt jedoch, dass der Anbau dieser licht- und wärmehungrigen Gewächse zu manchen Jahreszeiten nur unter schwierigen Bedingungen möglich ist. Das ursprüngliche Herkunftsland der Tomate ist Südamerika, von dort aus eroberte sie im Laufe der Jahrhunderte alle Kontinente. Die Vielfalt dieses Gemüses aus der Familie der Nachtschattengewächse kennt keine Grenzen: Weltweit gibt es über 4000 registrierte Sorten; gelbe, grüne, gestreifte oder fast schwarze Paradeiser, aber natürlich auch rote Tomaten. Der Verein Arche Noah setzt sich besonders für die Erhaltung dieser Sortenvielfalt ein. Der industrielle Anbau hingegen konzentrierte sich weniger auf die geschmacklichen Komponenten, sondern in erster Linie auf wirtschaftliche Vorteile: Tomaten müssen günstig zu produzieren, möglichst lange lagerungs- und transportfähig sein, um maximale Gewinne zu erzielen. Europas größter Gemüsegarten liegt in der Region Almeria in Südspanien, man spricht u. a. auch von der weltgrößten Intensivkultur, dem konzentrierten Anbau von Gemüse und Obst in Plastik-Gewächshäusern. Die Ausdehnung des "mar del plástico", dem sogenannten Plastikmeer, wie es die Einheimischen nennen, entspricht der Fläche von München. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen der dort beschäftigten Landarbeiter/innen werden seit einigen Jahren angeprangert, weil alle arbeits- und sozialrechtlichen Grundregeln von den Eigentümer/innen der Plantagen missachtet werden.

In der Öffentlichkeit wird zurzeit auch heftig über die geplanten Saatgut-Regelungen in der EU debattiert. Ob wir uns an wässrige und nach nichts schmeckende Tomaten gewöhnen werden müssen, oder ob die gigantische Vielfalt dieses Gemüses erhalten bleibt, entscheiden die nächsten Wochen und Monate. Wenn sich die Lobby der großen Saatgut-Hersteller nicht durchsetzen sollte, darf Erich Stekovics im burgenländischen Frauenkirchen weiter seinen Weg wie bisher verfolgen. In seinem Paradeiser-Paradies kultiviert er die verschiedensten Sorten der saftigen Frucht und versorgt damit seit Jahren Spitzengastronomie und Spezialitätengeschäfte in ganz Europa.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/444860158/

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Vom Verfolger zum Befürworter der Spatzen

Den Spatzen erging es ja im 18. Jahrhundert nicht so gut (vgl.); nun habe ich in der Brünner Zeitung einen mit 6. Juli 1780 datierten Bericht aus Slavonien gefunden, in dem ein anonymer Erzähler folgende Entdeckung macht:

Jüngst machte ich über die Sperlinge, die hier in Slavonien wohl eben so sehr als in Deutschland verfolget werden, eine Beobachtung, die ich bey dieser Gelegenheit mittheilen muß. Wir hatten dieses Jahr eine ungeheure Menge Raupen an den Bäumen, ob man gleich im Frühjahre die Nester auf denselben sorgfältig abgenommen hatte; allein sie marschirten nachher aus den Waldungen auf unsere Obstgärten los. Als ich nun vor einiger Zeit beym Lesen eines Buchs im Garten saß, und meine Bäume wegen der großen Verwüstung bedauerte, erblickte ich einen Sperling, wie er eben eine Raupe haschte. Ich wurde darüber aufmerksam, sah nach meiner Uhr, und bemerkte, daß er in Zeit von drey Minuten, deren 5 zu sich nahm, und mit dieser Beute davon flog. Ich wiederholte meine Beobachtung mehrere Tage, des Morgens sowohl als des Abends, und sah mit Vergnügen, wie diese Vögel meine Obstbäume von den ungeladenen schädlichen Gästen gänzlich befreyten, so daß sie von diesen Insekten fast gar keinen Schaden litten. Seit der Zeit habe ich mir vorgenommen, die Sperlinge leben zu lassen, ob ich gleich zuvor ein hitziger Verfolger derselben war.

Brünner Zeitung Der Kaiserlichen Königlichen Privilegirten Mährischen Lehenbank, Nr. 57, 16.7.1780, 455.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/434344485/

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Ö1 zum Schmutz

Zur in Innsbruck gezeigten Ausstellung "Dreck" bringt Ö1 demnächst (Do 4.7.2013, 19:05-19:30) eine von Wolfgang Slapansky gestaltete Sendung:

Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Dreck
Zur Kulturgeschichte von Schmutz, Hygiene und Sauberkeit
Eine Sendung zu der gleichnamigen Ausstellung in Innsbruck, die vom 24. Mai bis 3. November geöffnet ist, von Wolfgang Slapansky

Die "Unreinheit der Almleute", beklagte 1838 der tiroler Theologe und Schriftsteller Beda Weber, sei in Tirol deshalb so groß, weil Körperschmutz als "Beweis rüstiger Alpenthätigkeit" betrachtet werde. Schmutz als Kennzeichen von Bodenständigkeit und Ursprünglichkeit. Was vor 175 Jahren als ein Idealbild des Alpenländischen gegolten hat, hat heute ein völlig anderes Image.

Über Dreck spricht man normalerweise nicht. Die gesellschaftlichen Ideale sind Sauberkeit und Hygiene. Schon Kleinkindern wird das Waschen oder das Zähneputzen als Notwendigkeit vermittelt, und sie wissen bald, was "pfui" ist. Dennoch ist der Dreck allgegenwärtiger Teil unserer Kultur. Ein modernes Leben wäre ohne medizinische Hygiene oder Abwasserkanal kaum vorstellbar. Dreck kann auch als "Kehrseite" der Kultur gesehen werden.

Die Kulturgeschichte des Drecks ist auch eine Geschichte des veränderten Peinlichkeits- und Schamgefühls. Somit ist unser Verständnis von Dreck das Resultat kultureller Entwicklungen und sozialer Lernprozesse. Ist nicht auch Lehm Dreck? Dennoch: Gott formte Adam daraus. Und was produzieren wir Nachkommen Adams im Übermaß? Somit ist Dreck Ausgangs- und Endpunkt menschlicher Kultur.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/434213816/

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