Bodo Mrozek zur Hausnummernkunde

In der aktuellen Ausgabe von ZeitRäume. Potsdamer Almanach des Zentrums für Zeithistorische Forschung beschäftigt sich Bodo Mrozek mit der Hausnummernkunde und kommt zu folgendem Schluss:

Die Hausnummernkunde wird keine eigene Hilfswissenschaft ausbilden. Für zeit- und umweltgeschichtliche Fragestellungen, das zeigt allein der kurze Blick auf »goldene« oder »grüne« Hausnummern, birgt sie aber zumindest weiterführende Anregungen. Die Kunst des Dechiffrierens numerischer Häuserzeichen lässt sich so als urbane Heraldik der neuzeitlichen Stadtgeschichte verwenden und – nach Kittler – als ein Verfahren zum Auslesen historischer Daten. Sie lehrt, wie man die stummen Zeichen an den Wänden zum Sprechen bringt.

Mrozek, Bodo: Vom Bildzeichen zum Zahlencode. Die Hausnummer als Chiffre einer Mediengeschichte der vernetzten Stadt, in: ZeitRäume 2011. Potsdamer Almanach des Zentrums für Zeithistorische Forschung, 2012, S. 132–142, hier S. 141.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/362807516/

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Phoenix-Doku über Kölner Edelweißpiraten

Phoenix strahlt am Samstag, 4.5.2013 ab 23:45 eine Dokumentation über die Edelweißpiraten von Köln-Ehrenfeld aus, die in Opposition zum Faschismus standen:

Auf den Spuren der Edelweißpiraten
Ein Film von Jörg Stolpe

Ehrenfeld ist vielleicht nicht das schönste Fleckchen Kölns, aber es ist ein Stadtteil mit Geschichte und Geschichten. Eine davon handelt von den "Edelweißpiraten", einer Gruppe "unangepasster" Jugendlicher, die sich im Dritten Reich gegen das Regime auflehnten. Sie hatten ihre eigene Kluft, eigene Lieder und wollten nichts mit der Hitlerjugend zu tun haben.

Jörg Stolpe hat in dem alten Arbeiterviertel die Spur der "Edelweißpiraten" aufgenommen und auf historischen Seitenwegen eine Tour durch die Domstadt unternommen.

Sie führt sowohl in das ehemalige Hauptquartier der Kölner Gestapo als auch in die alte Ehrenfelder Badeanstalt "Neptunbad", heute ein vornehmer Wellness-Tempel.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/351211736/

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Launch von Austrian Books Online

Lange erwartet, nun ist's soweit: Die Österreichische Nationalbibliothek hat heute die ersten in Kooperation mit Google Books digitalisierten Bücher freigeschaltet, 100.000 sind es in der ersten Tranche; wer also nun zB an Stelle des bereits eingescannten BSB-Exemplars das ÖNB-Pendant der Abhandlung des Daseyns der Gespenster, nebst einem Anhange vom Vampyrismus von Gerard van Swieten konsultieren möchte, hat nun Gelegenheit dazu; bislang nicht digital zugänglich war z.B. Johann Pezzls Roman "Gabriel oder die Stiefmutter Natur", Leipzig: Liebeskind, 1810, der als dessen radikalstes Erzählwerk gilt.

Sonst wird es wohl auch eine Aufgabe der interessierten Community sein mitzuhelfen, Portale und Übersichten der eingescannten Bücher zu erstellen.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/351211040/

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Standard-Kritik am ÖStA

Klaus Taschwer beschreibt anhand des Amsterdamer Stadtarchivs auf DerStandard.at, wie benutzerInnenfreundlich manche Archive sein können und verwendet als negative Kontrastfolie das (heute hier in positiverem Zusammenhang schon erwähnte) Österreichische Staatsarchiv, wobei er in einem Kommentar von Kollegen Jerome Segal bestätigt wird.
Ich bin ja froh, dass mich die von Taschwer genannten Mängel nur selten in meiner Arbeit im ÖStA behindern und ich dort meistens gut zurecht komme, was aber auch mit den von mir konsultierten Beständen zusammenhängt und ich dadurch, dass ich in Wien ansässig bin, nicht darauf angewiesen bin, die Akten zu fotografieren. Dies ist nämlich tatsächlich eine mittlere Katastrophe: Während in zivilisierten Archiven Fotografieren zumeist erlaubt und oft auch noch unterstützt wird, ist dies im Österreichischen Staatsarchiv verboten, die zuletzt via Facebook dafür vorgeschobene, vollkommen absurde Begründung lautete: Weil sich andere BenützerInnen dadurch gestört fühlen würden... Mit demselben Argument ließe sich der Gebrauch von Laptops verbieten, weil das Getippe nervt.(*) Es ist jedenfalls zu hoffen, dass in absehbarer Zukunft auch im ÖStA die Vernunft bezüglich der Verwendung von Kameras Einzug hält, vielleicht liefert Taschwers Artikel dazu einen Anlass.

(*) Das faszinierendste Erlebnis bezüglich des Ruhebedürfnis eines Archivbenutzers hatte ich bislang übrigens im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz: Als ich die Vorhaltung eines Vertreters dieser Spezies, ihn würde das Quietschen meiner Schuhe beim Durchschreiten des BenützerInnensaals stören, mit einem Lachen quittierte, betonte dieser: "Das ist nicht lustig!"

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/351210924/

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de Contagionibus – Weblog zur Pest in der Frühen Neuzeit

Christian Gepp arbeitet an der Medizinischen Universität Wien zu einer Masterarbeit über das Alltagsleben während der Pest in Wien und Niederösterreich in der Frühen Neuzeit und betreibt seit wenigen Wochen begleitend dazu de Contagionibus. Die Pest und andere Seuchen in der Frühen Neuzeit; Ein Weblog zur Medizingeschichte. Herzlich Willkommen!

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/351210362/

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