Bibi und Büberl

Donnerstags Abends starteten die Festivitäten zum 65er des Kunsthistorikers Friedrich Polleroß, den Anfang machte eine Veranstaltung im Ahnensaal des Bundesdenkmalamts (BDA), gelegen in der Wiener Hofburg. Bei der Führung durch die gleich daneben gelegenen Räumlichkeiten des Bundespräsidenten war ich nicht dabei, eine Kollegin fotografierte den Futternapf des First Dog.
Dafür hatte ich die Gelegenheit, die Büroräumlichkeiten des anderen Präsidenten (des BDA) kennenzulernen und konnte somit das einstige Arbeitszimmer des Herrn Franz I./II. besichtigen, bekannt in seiner Darstellung mit Bilderuhr (vgl).

Dabei gelernt: Die auf diesem Gemälde abgebildeten Kanarienvögel namens Bibi und Büberl können ausgestopft im Hofmobiliendepot bestaunt werden (Wikicommons).

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022695386/

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Die Leidenschaft des Michelangelo Maroni

Eine große Freude, der neue Roman von Michael Scharang - höchste Empfehlung!

Weißt du, sagte er zu Moritz, das Schamottieren ist eine schöne Arbeit, meine wahre Leidenschaft aber gehört dem Fliesenlegen. Unzählige tun es, kaum einer kann es. Die Fuge muss genau zwei Millimeter unter der Fliese liegen, die Fliesen müssen exakt auf einer Ebene sein. Vor einigen Jahrhunderten, fuhr er fort, hat es in Rom den bislang größten Meister des Fliesenlegens gegeben. Er hat Michelangelo geheißen. Ich habe seinen Namen angenommen. In Wirklichkeit heiße ich Paolo. Michelangelo hat im Vatikan gearbeitet, dort, wo die Päpste wohnen. Einen ganzen Raum, die Sixtinische Kapelle, hat er mit Fliesen ausgelegt, solchen, die er vorher bemalt hat.

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Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022694175/

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Audio: „Solidarität statt Exzellenz – Nieder mit der Exzellenz!“

Einer der wichtigsten Slogans der aktuellen Uniproteste in Österreich lautet "Solidarität statt Exzellenz - Nieder mit der Exzellenz!"; die argumentative Grundlage dafür hat Renée Winter für den auf standard.at veröffentlichten Junge Akademie-Blog ausbuchstabiert.
Bei der gestrigen in Wien stattgefundenen Demo "Fair statt prekär! Universität neu denken" konnte ich beim Abbiegen der Demo von der Operngasse zum Karlsplatz folgende Audioaufnahme erstellen:

https://phaidra.univie.ac.at/o:1637972

Lokale Kopie:
Solidaritaet-statt-Konkurrenz (mp3, 1,530 KB) (CC BY-SA 4.0 International)

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022693933/

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Audio: „Solidarität statt Konkurrenz – Nieder mit der Exzellenz!“

Einer der wichtigsten Slogans der aktuellen Uniproteste in Österreich lautet "Solidarität statt Konkurrenz - Nieder mit der Exzellenz!"; die argumentative Grundlage dafür hat Renée Winter für den auf standard.at veröffentlichten Junge Akademie-Blog ausbuchstabiert.
Bei der gestrigen in Wien stattgefundenen Demo "Fair statt prekär! Universität neu denken" konnte ich beim Abbiegen der Demo von der Operngasse zum Karlsplatz folgende Audioaufnahme erstellen:

https://phaidra.univie.ac.at/o:1637972

Lokale Kopie:
Solidaritaet-statt-Konkurrenz (mp3, 1,530 KB) (CC BY-SA 4.0 International)

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022693933/

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L’adressage du monde in der Encyclopédie Science

Damit auch die französischsprachige Wissenschaftswelt am aktuellen Stand des Hausnummern- und Adressierungswissens ist, sei auf folgende Neuerscheinung der Encyclopédie Science hingewiesen:

Rose-Redwood, Reuben/Tantner, Anton/Kim, Sun-Bae: L’adressage du monde : une généalogie politique, in: Giraut, Frédéric/Houssay-Holzschuch, Myriam (Hg.): Politiques des noms de lieux dénommer le monde. London: ISTE Collections classiques, Encyclopédie Science, 2023, S. 97–112.

Buch-Info unter: https://www.istegroup.com/fr/produit/politiques-des-noms-de-lieux/

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022693915/

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Sowjetgut Markgraf-Neusiedl

Das Kunst-, Theorie- und Bastelkollektiv Monochrom ist ohne Übertreibung einer der bedeutendsten Beiträge Österreichs (und nicht zuletzt Stockeraus!) zum Weltkulturerbe; alleine für die Schaffung von Sowjet-Unterzögersdorf wird es in einer Démocratie à venir eine Unmenge an Leninorden hageln. Zum 30. Geburtstag sei eine mich seit kurzem brennend interessierende Frage gestellt: War es etwa das 1947, also im Gründungsjahr von Sowjet-Unterzögersdorf, real existierende Sowjetgut Markgraf-Neusiedl, das als Vorbild für die letzte existierende Teilrepublik der UdSSR diente? Das ewige Verdienst dieses Sowjetguts wird sein, dass es für eine der raren nach 1945 in Österreich stattfindenden (und zweitweise erfolgreichen!) Landbesetzungen einen Traktor und Saatgut zur Verfügung stellte - die Geschichte des Marchfelds und nicht zuletzt von Straßhof ist immer für Überraschungen gut.

Sowjetgut-MarkgrafNeusiedl

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022693794/

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Sharon Dodua Otoo: Charlottenburg as it is

So weit weg. So konservativ. So kartoffelig. Selbst die auf dem Klingelschild diversen Schreibweisen eines einzelnen Familiennamens (»Mayer«, »Mayr«, »Mey-er«, »Maier« und »Meier«) wirkten vielfältiger als die Menschen, die dort wohnten.

Otoo, Sharon Dodua: Adas Raum. München: Fischer, 2021, Kap. Unter den Betrogenen, Abschnitt 18:48 Uhr

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022693764/

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„Und wenn in ihrem Beritt nichts passiert war, meldeten sie auch das.“

Anschauungsmaterial für state-making as organised crime, der heutige FAZ-Artikel über die in den brasilianischen Gefängnissen entstandene PCC und deren bürokratische Praktiken.

Angehörige und Anwälte schmuggelten deshalb Briefe. Um sie geheim zu halten, zerrissen die Häftlinge sie bei Zellenkontrollen und spülten sie ins Klo. Gakiya und seinen Ermittlern gelang es, die Fetzen aus dem Abwasser zu filtern. Sie ließen sie desinfizieren, trocknen, nach Schriftbildern sortieren und zusammenpuzzeln. So fielen ihnen Dutzende Schreiben in die Hände, Depeschen aus allen Ecken Brasiliens, in denen sich das PCC ausbreitete. Die regionalen Bosse erstatteten Bericht. Sie schrieben über die Entwicklung der Mitgliederzahlen, ihre Einnahmen und Ausgaben, ihren Bedarf an Waffen, Kämpfe mit verfeindeten Banden, Morde. Und wenn in ihrem Beritt nichts passiert war, meldeten sie auch das

Klaubert, David: Partei des Verbrechens, in: FAZ, 11.3.

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Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022693734/

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