Tagung: Comics im Kommunismus – und danach: Propaganda und Subversion

Tagung: Comics im Kommunismus – und danach: Propaganda und Subversion

Titelseite des Flyers zur Tagung „Comics im Kommunismus – und danach:
Propaganda und Subversion“. Design: Janine Büttner

„Bilderzeitungen“ oder „lustige Bildchen“, wie comicartige Narrative in sozialistischen Ländern genannt wurden, vermittelten zwischen Erziehung und Unterhaltung, zwischen Propaganda und Populärkultur. Ihr Potenzial, zu heroisieren oder auch zu karikieren, und dabei die Bildsprachen verschiedener Medien einzubringen, machte sie zu einem Schauplatz ebenso für die herrschende Ideologie wie für die dagegen gerichtete Subversion. Das Medium, in dem Propaganda und Subversion aufeinandertreffen, wird aus verschiedenen regionalen und zeitlichen Perspektiven beleuchtet.

 

Programm

Donnerstag, 02.02.

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Quelle: https://visual-history.de/2023/01/30/tagung-comics-im-kommunismus-und-danach-propaganda-und-subversion/

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„Ich will keine Cowboys, die auf Dinosauriern reiten“

„Ich will keine Cowboys, die auf Dinosauriern reiten“

Seit mehr als 20 Jahren publiziert der avant-verlag mit Sitz am Weichselplatz in Berlin-Neukölln für Liebhaber:innen – von Grafik und Kunst, von Literatur und Wort, von Comics und Graphic Novels. Mit Neugier und viel Herz werden aktuelle Bücher internationaler Größen und einzigartige Neuheiten sorgfältig ausgewählt, um zu zeigen, „was der Comic heute ist: ein sich stetig entwickelndes Medium mit literarischer Qualität“.[1] Ausgezeichnet wurde der avant-verlag dafür sowohl 2020 als auch 2021 mit dem Deutschen Verlagspreis.[2] Vor wenigen Wochen kam außerdem die Auszeichnung „Großer Berliner Verlagspreis“ für aus dem Mainstream der Verlagslandschaft herausragende Publikationen dazu.[3] Im Gespräch mit Public Historian und Visual History-Redakteurin Josephine Kuban gibt der Verlagsgründer Johann Ulrich Einblicke in das unverwechselbare Profil des avant-verlags, aber auch den deutschen Comic- und Graphic Novel-Markt sowie die Welt der Geschichtscomics.

 

Josephine Kuban: Herr Ulrich, wie sind Sie vom begeisterten Comic-Leser zum Graphic Novel-Verleger geworden?

Johann Ulrich: Meine Faszination für Comics bestand schon, bevor ich zur Schule ging: Ich bin mit Comics groß geworden.

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Quelle: https://visual-history.de/2022/12/06/kuban-ich-will-keine-cowboys-die-auf-dinosauriern-reiten-avant-verlag/

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Tagung: Wandbilder

Tagung: Wandbilder

Im Forschungsprojekt „Wandbilder und künstlerische Architekturoberflächen zwischen 1952 und 1989 im Kontext der werktechnischen Ausbildung an der Hochschule für Bildende Künste Dresden“ wurden drei Jahre lang baubezogene Kunstwerke erfasst und der Bestand nach definierten Kriterien ausgewertet. Gegenstand der Forschung waren die unter dem Dach der 1958 gegründeten PG Bildender Künstler „Kunst am Bau“ geschaffenen Wandbilder. Zum Projektabschluss lädt die HfBK Dresden zu einer Fachtagung ein.

 

Die Tagung findet voraussichtlich in Präsenz im großen Hörsaal der Hochschule für Bildende Künste Dresden statt. Es wird keine Teilnehmer:innengebühr erhoben.

Online-Anmeldung bis zum 15. Oktober 2022: https://www.

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Quelle: https://visual-history.de/2022/10/03/tagung-wandbilder/

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CfP: HistorioGRAPHICS. Framing the Past in Comics

CfP: HistorioGRAPHICS. Framing the Past in Comics

The conference aims to bring together the fields of history and comics studies more closely to deepen our understanding of visual representations not only as primary sources but also as a format of historiography. We emphasize the transnational approach to this topic, in the stories told as well as in the research about them, with a particular emphasis on the transatlantic perspectives.

Over the past decades, the academic study of historiographical as well as documentary and journalistic comics has become an established field of research. Pioneering comics researcher Joseph Witek argued in his study Comic Books as History (1989) that the (re-)presentation of the past in comics has been an integral element in the early transformations of comics culture during the 1970s that initiated the advent of the graphic novel. Since Art Spiegelman’s 1992 reception of the Pulitzer Prize for Maus, comics have received wider public attention and nonfiction graphic narratives can be considered a notable element of Western media culture, with historical events among the most prominent topics they explore. In fact, Maus has become such an established part of the teaching canon by now that it even found itself caught up in the culture wars after a Tennessee school board voted to remove the book from its eighth-grade curriculum, sparking international backlash.

Most recently, the continued transnational interest in documentary graphic narratives was visible in the awarding of the German Geschwister-Scholl-Preis in 2021 to Joe Sacco, another renowned U.S.

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Quelle: https://visual-history.de/2022/09/22/cfp-historiographics-framing-the-past-in-comics/

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Die montierte Stadt

Die montierte Stadt

Vom Königreich Preußen bis zur Bundesrepublik Deutschland: Berlin war in seiner wechselhaften Geschichte die Hauptstadt unterschiedlichster Staatsformen und Gesellschaften. Mittlerweile ist es auch zur „Hauptstadt des Comics“ geworden, zu einem Zentrum, aber vor allem auch Objekt von Comicproduktionen. 2012 zählte der Journalist Lars von Törne fast 100 Comic-Hefte und Graphic Novels, die Berlin zum Schauplatz haben.[1] Seitdem hat sich ihre Zahl stetig vergrößert, und die Vielfalt an historischen sowie gegenwärtigen Themen und künstlerischen Stilen ist immens.

Im Folgenden soll anhand von zwei Graphic Novels[2], die beide in der Zeit der Weimarer Republik angesiedelt sind, besprochen werden, wie diese stadtgeschichtliche Epoche eine grafisch erzählende Verarbeitung findet: Jason Lutes’ „Klassiker“ „Berlin – Steinerne Stadt“ (erster Teil der ab 2003 in der deutschen Übersetzung von Heinrich Anders beim Carlsen-Verlag erschienenen Trilogie[3]) und der deutlich weniger bekannte Band „Wolkenbügel – Berlin im Rausch“ von Sebastian Strombach (erschienen 2018 im Jovis Verlag).

 

Abb. 1 Cover: Sebastian Strombach, Wolkenbügel – Berlin im Rausch, Jovis Verlag, Berlin 2018 ©



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Quelle: https://visual-history.de/2021/02/02/die-montierte-stadt/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=die-montierte-stadt

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Neue „Comicheld*innen“ für Groß-Berlin

Neue „Comicheld*innen“ für Groß-Berlin

Etwa ein Dutzend unsichere Blicke trafen sich im Oktober 2019 in einem Seminarraum der Freien Universität Berlin zum Thema „Geschichte im Comic“.[1] Bei der einleitenden Abfrage nach Vorkenntnissen und Erfahrungen bezüglich der eigenen Zeichen-, Mal- oder Illustrationsfähigkeiten meldeten sich zögerlich nur einige wenige. Und auch die Frage nach den bereits bekannten Comics führte zumeist zurück in Kindertage. Trotzdem sollte der Workshop die Studierenden überwiegend aus dem Masterstudiengang Public History im folgenden Wintersemester nicht nur zu Comicautor*innen, sondern auch zu Illustrator*innen machen.

In der genrespezifischen Kombination aus Bild, Text und Symbolen unterhalten Comics als Strips, Hefte und Alben bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Dabei galten sie ursprünglich als populäres Medium, das sich vor allem an Kinder und Jugendliche richtete und kaum Bildungsrelevanz hatte. Erst seit den 1970er Jahren spiegelt sich die vorhandene Auseinandersetzung von Comicautor*innen mit historischen Inhalten auch in der allmählichen Entstehung des Genres der Geschichtscomics bzw. der Graphic Novel wider.

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Quelle: https://visual-history.de/2020/09/07/neue-comicheldinnen-fuer-gross-berlin/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=neue-comicheldinnen-fuer-gross-berlin

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Die erste antisemitische Karikatur?

Die erste antisemitische Karikatur?

Oberer Rand der Steuerrolle des Schatzamtes (Exchequer Receipt Roll), Hilary and Easter Terms, 1233, Quelle: The National Archives, London

Die älteste bekannte antijüdische Karikatur ist eine Zeichnung – eigentlich ein detailliertes Gekritzel – am oberen Rand eines königlichen englischen Steuerprotokolls von 1233.[1] Sie zeigt drei merkwürdig aussehende Juden, die sich in einem schematisch dargestellten Schloss befinden, das von einer Gruppe karikaturesker, gehörnter Dämonen mit schnabelartigen Nasen angegriffen wird. Ein weiterer größerer Dämon in der Mitte des Schlosses zeigt auf die sonderbar langen Nasen zweier Juden, als ob er die Ähnlichkeit zwischen ihren Profilen und seinem eigenen betonen wollte.

Diese kleine Kritzelei ist so etwas wie eine Celebrity unter Historiker*innen. Sie hat ihre eigene pädagogische Website des britischen Nationalarchivs ( sie erscheint auf mehreren Buchtiteln und gilt als ein Meilenstein in der Geschichte des Antisemitismus. Sie ist ein grafischer Beleg dafür, dass sich im 13. Jahrhundert das wirtschaftlich begründete Ressentiment mit dem religiösen Eifer vereinte und so eine neue, bösartige, sogar „rassische“ Form des Judenhasses entstand. In den Hinweisen für Lehrer auf der pädagogischen Website des Nationalarchivs kommt ein allgemeines Verständnis zum Ausdruck: „Diese Lektion eignet sich für die Geschichtseinheit: ‚Wie und warum geschah der Holocaust?

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Quelle: https://www.visual-history.de/2020/03/30/die-erste-antisemitische-karikatur/

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Erinnerungen an die Diktatur in Buenos Aires

Erinnerungen an die Diktatur in Buenos Aires

Die argentinische Erinnerungskultur an die Militärdiktatur von 1976-1983 und ihre Opfer dominiert seit Jahrzehnten die Narrative der zivilgesellschaftlichen Organisationen der Angehörigen der „Verschwundenen“: die Afectados.[1] Ihr Agieren lässt sich nicht mit (west-)europäischen Konzepten von Erinnerungskultur begreifen. Die Mitglieder der Organisationen sind zumeist von einem persönlichen oder vererbten Trauma betroffen, das ihr Engagement beeinflusst. Um sie hat sich eine affiliative Gemeinschaft beziehungsweise Bewegung gebildet, die diese Vergangenheit und das Trauma als ihre eigene Geschichte begreift. Diese persönliche und affiliative Identifikation und Solidarisierung mit den Aktivist*innen der 1970er Jahre legitimiert in Argentinien die Deutungshoheit über die Vergangenheit und den politischen Aktivismus.[2]

Diese Akteure definieren sich maßgeblich über drei Narrative. Ab 1979 nutzten die Vereinigungen Familiares, Madres und Abuelas de la Plazo de Mayo, in denen sich die Angehörigen der Opfer der Militärdiktatur organisiert hatten, in ihren Publikationen und Demonstrationen vermehrt den Begriff des „Verschwundenen“. Die Interpretationen dieser Figur variierten seitdem; gegenwärtig beschreiben die meisten Organisationen den „Verschwundenen“ als junge*n politische*n Idealist*in ohne Zugehörigkeit zu den Guerillaorganisationen der 1970er Jahre. Eine Ausnahme bilden hierbei die Hijos e Hijas por la Identidad y la Justicia contra el Olvido y el Silencio (H.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2020/02/03/erinnerungen-an-die-diktatur-in-buenos-aires-wandbilder-und-baldosas-por-la-memoria/

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Rezension: Detlef Lorenz, Bilder in der Presse: Pressezeichner und Presse-Illustrationen im Berlin der Weimarer Republik

Rezension: Detlef Lorenz, Bilder in der Presse: Pressezeichner und Presse-Illustrationen im Berlin der Weimarer Republik

Cover des Buches „Bilder in der Presse“ von Detlef Lorenz © Lukas Verlag

Detlef Lorenz (6.12.1938-4.2.2019) hat nach einem Studium der Kunstgeschichte und Publizistik an der Freien Universität Berlin über vierzig Jahre als Werbefachmann gearbeitet, hat sich neben seinem Beruf im internationalen Arbeitskreis Bild, Druck, Papier zur Geschichte von Drucken und Papieren engagiert und zu einzelnen Künstlern publiziert;[1] von seinen weiteren Veröffentlichungen dürften das Künstlerlexikon „Reklamekunst um 1900“[2] und der Stadtführer „Künstlerspuren in Berlin“[3] die bekanntesten sein.

In den letzten zehn Jahren hat er sich einem wenig beachteten Spezialgebiet der bildenden Kunst zugewandt und in autoptischer Detailarbeit aus den Quellen ein Künstlerlexikon der Pressezeichner, begrenzt auf Berlin und die Jahre der Weimarer Republik, erarbeitet, ein gänzlich privates Projekt, über das er in einem Tagungsband berichtet hat.[4] Dort war sich Lorenz noch unklar, in welcher Form er die Ergebnisse seiner Forschungen zugänglich machen solle, ob als Datenbank oder als Buchwerk in der Art eines Lexikonbandes (dort S. 70), – er hat sich für einen Lexikonband entschieden, der nun eindrucksvoll im Großformat in mustergültiger Ausstattung, Erschließung und Erläuterung erschienen ist,[5] – wenige Tage nach seinem Tod.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2019/09/29/rezension-detlef-lorenz-bilder-in-der-presse/

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