Nachdem das letzte Mal Windsor Castle in Modern Times vorgestellt wurde, möchte ich heute darauf eingehen, welchen Einfluss dies auf die Gestaltung des Bildes Ernst II. und Alexandrine von Sachsen-Coburg und Gotha nach der Jagd auf der Terrasse von Schloss Rosenau hatte. Das von Raden Saleh 1844 angefertigte Bild ist ein eindrückliches Beispiel dafür, wie sehr ein Gemälde von den Wünschen des fürstlichen Auftraggebers geprägt sein konnte, während der Künstler seinen eigenen Stil diesem Auftrag unterordnete. Der javanische Adlige Raden Saleh (1811-1880) hatte schon als junger Mann seine Heimat verlassen und von 1830 bis 1839 in den Niederlanden Porträt- und Landschaftsmalerei studiert sowie als unabhängiger Künstler gearbeitet. Eine im Anschluss daran für sechs Monate geplante Kunstreise durch Europa dehnte er auf zwölf Jahre aus, in denen er lange Zeit in Dresden, Coburg und Paris zubrachte. Gut integriert in die Dresdner Kunstkreise nahm er dort an Ausstellungen teil und begeisterte das Publikum besonders durch seine fremdländischen Sujets, wie etwa Raubtierjagden und Tierstudien von Großkatzen. In Dresden lernte Saleh 1841 auch den damaligen Erbprinzen und späteren Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha kennen. Schnell verband die beiden eine freundschaftliche Beziehung, so dass Saleh 1843 an den niederländischen Kolonialminister schrieb:
„Schon seit zwei Jahren bin ich mit diesem Prinzen in Dresden befreundet.
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