Digitalia fundamentalis II – Relevanz und Methode

diskkonturHatte ich mich im ersten Teil vor allem damit beschäftigt, wie digitale Informationen überhaupt dauerhaft und verwertbar gespeichert und weitergegeben werden können, hier nun einige grundlegende Gedanken zur Relevanz genuin digitaler Quellen für die Geschichtswissenschaft und zu damit einhergehenden methodischen Aspekten. [1]

Relevanz und Authentizität

In Hinblick auf die schier unüberschaubare Menge an digitalen Daten, die sekündlich produziert wird und deren Ausmaß in Zukunft höchstwahrscheinlich noch gewaltig zunehmen wird, stellt sich als zentrale Frage die nach einer möglichen Auswahl der langfristig zu speichernden Informationen. Dies unterscheidet sich grundsätzlich zunächst nicht von der herkömmlichen Archivpraxis, bei der sich bereits ausgeklügelte Verfahren zur Bewertung der Relevanz von Archivalien herausgebildet haben. Trotzdem stellt man aber auch dabei immer wieder fest, dass die zur Beantwortung spezifischer Fragestellungen nötigen Dokumente schon lange der Kassation zum Opfer gefallen sind und keinerlei Abschriften oder Kopien mehr existieren. In der klassischen Archivstruktur ist eine Vorauswahl der aufzubewahrenden Materialien meist Kapazitätsgründen geschuldet, ein Problem, dass sich in Hinblick auf digitale Daten – wenn man die rapide technische Entwicklung von Speicherkapazität betrachtet – so vermutlich nicht mehr stellen wird. Dabei fallen jedoch andere Faktoren ins Gewicht: Wie lassen sich bei einer Unzahl sich vielleicht sogar widersprechender Daten die relevanten Informationen extrahieren, wenn wirklich alles gespeichert wird und mehr oder minder gleichberechtigt nebeneinander steht? Wäre in diesem Zusammenhang eine wissenschaftliche Vorbewertung sinnvoll und nach welchen Kriterien und durch wen könnte dies geschehen?



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Quelle: https://digitalia.hypotheses.org/27

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Flüchtlinge in Lemgo und Brake – ein historischer Rückblick (4)

Bildung und Aufgaben der Ortsflüchtlingsausschüsse, 1946 (StaL H 1 Brake - 193)

Bildung und Aufgaben der Ortsflüchtlingsausschüsse, 1946 (StaL H 1 Brake – 193)

Im Juli 1946 erging eine Anweisung des Kreisflüchtlingsamtes in Brake an die Stadt- und Dorfgemeinden im Kreis Lemgo. Die Flüchtlingsausschüsse in der bisherigen Zusammensetzung sollten aufgelöst und neugebildet werden. Bei der Neubildung sollten die Ausschussmitglieder nun zur Hälfte aus der ortsansässigen Bevölkerung und zur Hälfte aus gewählten Vertretern der Flüchtlinge bestehen.  Auch in der Gemeinde Brake bildete sich daraufhin ein Flüchtlingsausschuss, der eine beratende Funktion für die politischen Gremien und die Verwaltung ausübte. Davor hatte es bereits Beschwerden einzelner Flüchtlingsvertreter gegen ihre Behandlung vor Ort gegeben.

Nach dem Landesflüchtlingsgesetz Nordrhein-Westfalens vom 2. Juni 1948 sollten durch die bei den politischen Gemeinden bestehenden Flüchtlingsbeiräte (als Nachfolger der Flüchtlingsausschüsse) Schlichtungsausschüsse gebildet werden. Diese Ausschüsse hatten die Aufgabe, Streitigkeiten zwischen Flüchtlingen und Einheimischen, die sich aus der Unterbringung ergaben, gütlich beizulegen.

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Quelle: https://liparchiv.hypotheses.org/348

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Systematik eines Urlaubs.


Was der Krieg Heinrich Echtermeyer lehrte.

Lukas Boch/Michael Boch

 

Bereits der erste überlieferte Feldpostbrief, den der Landwirt Heinrich Echtermeyer an seinen Bruder Bernhard schreibt, enthält die Bitte, ein Urlaubsgesuch beim örtlichen Amtmann einzureichen.[1] Diesen Wunsch formuliert er über seine gesamte Briefkorrespondenz hinweg immer wieder. In seinen überlieferten 58 Feldpostbriefen und Postkarten an seinen Bruder kommt das Wort „Urlaub“ in jedem dritten,[2] der Begriff „Gesuch“ in jeden fünften[3] Schreiben vor. Die enorme Wichtigkeit des Themas Urlaub lässt sich folglich schon an der schieren Quantität der Erwähnungen in seiner Korrespondenz erkennen. Dabei hat es den Anschein, als entwickele Echtermeyer regelrechte Gesuchsstrategien. Die Entwicklung dieses Systems manifestiert sich in den immer komplexer werdenden Anweisungen an seinen Bruder und wohl auch seine Frau, von denen wir über die Briefe an Bernhard Kenntnis erlangen. Offenbar ist für Echtermeyer ein Kompetenzzuwachs in einen Bereich nachzuweisen, den der Landwirt zuvor nicht berührte.

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Quelle: https://feldpost.hypotheses.org/875

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In einem Jahr zum „mechanischen Kind“. Zeichnen als Wissensform und Weltaneignung

Nun mag es nicht ungewöhnlich sein, dass innerhalb der Familie Joseph Furttenbachs d.Ä. (Ulmer Ratsherr, Architekt, Ingenieur und Architekturtheoretiker) das Zeichnen einen besonderen Stellenwert einnahm. Dennoch: Furttenbachs selbstverfasster Lebenslauff gibt uns einen für das 17. Jahrhundert kaum vergleichbaren Einblick in das Zeichnen als Wissensform und die hiermit verbundenen Künste der Mechanik. Im Folgenden will ich nur kurz einige Aspekte des Zeichnens und des Zeichenunterrichts bei Joseph Furttenbach d.Ä. skizzieren[1], die für aktuelle Fragen einer Wissensgeschichte der Architektur[2] oder der Entstehung des Architekturmuseums[3] von Relevanz … In einem Jahr zum „mechanischen Kind“. Zeichnen als Wissensform und Weltaneignung weiterlesen



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Quelle: http://archidrawing.hypotheses.org/393

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In einem Jahr zum „mechanischen Kind“. Zeichnen als Wissensform und Weltaneignung

Nun mag es nicht ungewöhnlich sein, dass innerhalb der Familie Joseph Furttenbachs d.Ä. (Ulmer Ratsherr, Architekt, Ingenieur und Architekturtheoretiker) das Zeichnen einen besonderen Stellenwert einnahm. Dennoch: Furttenbachs selbstverfasster Lebenslauff gibt uns einen für das 17. Jahrhundert kaum vergleichbaren Einblick in das Zeichnen als Wissensform und die hiermit verbundenen Künste der Mechanik. Im Folgenden will ich nur kurz einige Aspekte des Zeichnens und des Zeichenunterrichts bei Joseph Furttenbach d.Ä. skizzieren[1], die für aktuelle Fragen einer Wissensgeschichte der Architektur[2] oder der Entstehung des Architekturmuseums[3] von Relevanz … In einem Jahr zum „mechanischen Kind“. Zeichnen als Wissensform und Weltaneignung weiterlesen



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Quelle: http://archidrawing.hypotheses.org/393

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Digitalia fundamentalis – Speicher und Zugriff

In Übungen zur Arbeit mit historischen Quellen beginnen wir gerne einmal mit folgender kleinen Denkaufgabe:

Stellen Sie sich vor, im Jahre 2070 möchte eine Historikerin Ihre heutigen Alltagsumstände nachzeichnen. Welche Quellen würden ihr zur Verfügung stehen und was für Probleme könnten dabei auftreten?

Dieses Szenario dient in erster Linie natürlich dazu, eine gewisse Sensibilität für historische Quellen und deren Charakteristika (Authentizität, Plausibilität, Tradierung, Relevanz) aus einer individuellen Perspektive zu wecken, führt aber zwangsläufig auch immer zu einer Diskussion über „neue“ Quellenarten, die durch die Etablierung der vernetzten digitalen Welt überhaupt erst entstanden sind. Das wären zum Beispiel E-Mails, SMS, Chats, Facebook-Einträge, Tweets, Instant Messenger Nachrichten etc., und diese Reihe ließe sich beliebig fortsetzen und wäre zudem fast täglich durch vermeintlich neue Varianten zu ergänzen.

Deshalb zunächst einmal einige grundlegende Gedanken zur Wertigkeit und auch Verwertbarkeit solcher genuin digitaler Quellen für die heutige und künftige Geschichtswissenschaft. [1] Die historische Zunft beschäftigt sich seit einiger Zeit und vermehrt in den letzten Jahren mit den Möglichkeiten von geschichtlicher Forschung und Darstellung in der digitalen Welt (eine simple Netzsuche nach dem Stichwort digital history offenbart über eine halbe Milliarde Treffer), konzentriert sich dabei aber fast ausschließlich auf die Digitalisierung vorhandener manifester Quellen, computerisierter Auswertung derselben oder auf das weite Feld der Geschichtsvermittlung mittels der so genannten neuen Medien (beispielsweise über Blogs, Online-Archive oder via Twitter).

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Quelle: http://digitalia.hypotheses.org/21

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Gault-Millau der Museen in NRW

#Kunstpilgern ist ein Kooperationsprojekt der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen und Tourismus NRW e.V., für das acht  digitale Multiplikatoren für die vier Routen „Licht.“, „Eine feste Burg.“, „Paradies“ und „Diesseits“ ausgewählt und auf eine Sternfahrt zur Eröffnung der Ausstellung „The Problem of God“ im Düsseldorfer K21 Ständehaus geschickt wurden. Über das Projekt im Allgemeinen habe ich vor Reisebeginn bereits einen Beitrag gemacht. Bevor wir zur Kunst kommen, widme ich meinen ersten Bericht der Institutionskritik.

Museen im Web 2.0

Unsere Pilgertour entlang der Licht-Route stellte sich in zweierlei Hinsicht als herausfordernd dar.

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Quelle: https://artincrisis.hypotheses.org/1374

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Berliner Schildkröten: Die Eckensteher

Als Eckensteher wurden im 19. Jahrhundert in Berlin Personen bezeichnet, die in den Straßen standen und auf Arbeitsaufträge warteten, wobei sie vorwiegend als Lastenträger tätig waren; nachdem einer von ihnen 1828 einen Bürger beleidigt hatte, wurden sie im folgenden Jahr unter polizeiliche Aufsicht gestellt. Ab sofort benötigten sie eine Erlaubnis und bekamen eine Nummer zugeteilt, „‘welche auf eine ovale weiße Blechtafel eingeschnitten, mit einer unterlegten schwarzen Tuchbinde an dem linken Oberarm getragen werden mu[sste]‘“.1 Knapp 600 derlei Konzessionen wurden vergeben, wobei es ab 1833 nicht mehr nötig war, die Nummer zu tragen; mit der Liberalisierung des Droschken- und Kutschenwesens sollte dieser Berufsstand verschwinden, was von ihnen allerdings blieb, war eine vielfältige Eckensteher-Literatur, mit dem berühmten Eckensteher Nante Strumpf – er trug die Nummer 22 – als bekanntesten Protagonisten. Einem Aufsatz von Olaf Briese ist zu entnehmen, dass Eckensteher auch als „Schildkröten“ bezeichnet wurden, eben wegen ihrer Nummernschilder und auch, weil sie angeblich die Lasten betont langsam trugen. Zuletzt hat übrigens Patrick Eiden-Offe die Eckensteher in eine Traditionslinie zu den Hipstern gestellt, als deren „Verwandt[e] und Vorläufer“ er sie bezeichnet, da beide Gruppen sich als Teil ihrer Arbeit lässig zur Schau stellen würden, immer bereit für einen neuen Auftrag, ohne klare Unterscheidung von Arbeit und Freizeit; bereit aber auch zur Empörung und zur Teilnahme am revolutionären Tumult.2 Eine polizeiliche Registrierung und Nummerierung dieser Gestalten, die mit ihren Laptops die Berliner Cafés bevölkern, scheint allerdings gar nicht mehr nötig zu sein, sind sie doch ohnehin dank ihrer Facebookprofile und sonstigen Accounts leicht aufspür- und identifizierbar.

  1. Briese, Olaf: Eckensteher. Zur Literatur- und Sozialgeschichte eines Phantoms, in: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur, 37.

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Quelle: http://nummer.hypotheses.org/160

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Sprengel-Museum: Zehn Räume, drei Loggien und ein Saal. Teil I.


Sprengel-Erweiterungsbau. Oder Maschsee-Brickett. Foto: V.Alexeev
Sprengel-Erweiterungsbau. Oder Maschsee-Brickett. Foto: V.Alexeev

Das Gebäude muss atmen. Es dauert bis 8 Monaten, dann erst können die historischen Kunstwerke in das Neubau einziehen.  Bis dahin soll sich die Atmosphäre in den Räumlichkeiten einschaukeln, sagt Dr. Reinhardt Spieler, der Direktor von Sprengel Museum. Daher werden die Tanzenden Räume mit Arbeiten der Gegenwartskünstler befüllt. So legen wir uns einen leichten Swing an und lassen uns durch die Ausstellung “Zehn Räume, drei Loggien und ein Saal” treiben.



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Quelle: http://merzdadaco.hypotheses.org/397

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Besser, als man glaubt – Ein Interview mit Dr. Jörg Pannier über die Berufsaussichten von Geisteswissenschaftlern

Man hat oftmals das Gefühl, dass Studierende geisteswissenschaftlicher Fächer schwerer einen Job finden als die Absolventen anderer Fächer. Denken Sie, das ist richtig? Ja. Wobei das nicht unbedingt am Arbeitsmarkt, sondern an den Vorstellungen der Geisteswissenschaftler liegt. Sie vermuten nämlich, dass der Arbeitsmarkt schlecht ist, die ersten Erfahrungen, die sie sammeln, scheinen sie in dieser Hinsicht ja auch zu bestärken und dann kann es schon mal sein, dass man vielleicht zu früh aufgibt. Dass man sich nicht rechtzeitig bewegt weil man das Gefühl hat, … Besser, als man glaubt – Ein Interview mit Dr. Jörg Pannier über die Berufsaussichten von Geisteswissenschaftlern weiterlesen

Quelle: http://beruf.hypotheses.org/371

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