Qualität oder Quantität?

Darstellung eines Lesekabinetts in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Johann Peter Hasenclever: Das Lesekabinett (1843), Alte Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz

Für viele Dinge ist der Preis der maßgebliche Faktor, ob und wie häufig etwas angeschafft wird: Kauft man lieber ein teureres Exemplar in der Hoffnung, eine höhere Qualität zu erhalten, oder mehrere günstige Exemplare? Vor dieser nahezu alltäglichen Entscheidung stand auch die Bonner Lesegesellschaft im Jahr 1794.

Bonn war gegen Ende des 18. Jahrhunderts eine kleine Residenzstadt mit etwa 10.000 Einwohnern aus verschiedenen sozialen Schichten, darunter der Adel am Hof des Kurfürsten, der in Bonn residierte, eine Beamten- und Bürgerschicht, Handwerker, Kaufleute, Gesellen und Tagelöhner sowie Juden. In Bonn, wie in anderen Städten und Gegenden des Heiligen Römischen Reiches, wuchs ab der zweiten Hälfte des 18.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2021/06/bonner-lesegesellschaft-portmann/

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Qualität oder Quantität?

Darstellung eines Lesekabinetts in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Johann Peter Hasenclever: Das Lesekabinett (1843), Alte Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz

Für viele Dinge ist der Preis der maßgebliche Faktor, ob und wie häufig etwas angeschafft wird: Kauft man lieber ein teureres Exemplar in der Hoffnung, eine höhere Qualität zu erhalten, oder mehrere günstige Exemplare? Vor dieser nahezu alltäglichen Entscheidung stand auch die Bonner Lesegesellschaft im Jahr 1794.

Bonn war gegen Ende des 18. Jahrhunderts eine kleine Residenzstadt mit etwa 10.000 Einwohnern aus verschiedenen sozialen Schichten, darunter der Adel am Hof des Kurfürsten, der in Bonn residierte, eine Beamten- und Bürgerschicht, Handwerker, Kaufleute, Gesellen und Tagelöhner sowie Juden. In Bonn, wie in anderen Städten und Gegenden des Heiligen Römischen Reiches, wuchs ab der zweiten Hälfte des 18.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2021/06/bonner-lesegesellschaft-portmann/

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Am Hofgarten 22

Nachdem die Stadt Bonn und der Bonner Bürgerverein 1968 das Grundstück mit den Häusern Poppelsdorfer Allee von Nr. 21 bis Nr. 25/25a an den Versicherungskonzern Deutscher Herold verkauft hatten, musste ein neuer Standort für das Institut für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande (IgL) gefunden werden.[1]Zur Auswahl standen zunächst das “Soennecken-Gebäude” in Poppelsdorf, ein Bürogebäude an der Triererstraße 78 sowie ein Neubauobjekt Ecke Dechenstraße/Quantiussstraße. Da der Auszug aus dem Gebäude an der Poppelsdorfer Allee möglichst schnell im Jahr 1968 stattfinden sollte, war es kaum möglich, rechtzeitig ein passendes bezugsfreies Gebäude mit genügend Freifläche finden. Die Entscheidung fiel auf das sogenannten “Haus Goetze”, Ecke Adenauerallee / Am Hofgarten in direkter Nachbarschaft zum Akademischen Kunstmuseum. Mit mehr als 1200 m² Nutzfläche passte das Haus für die Anmietung durch das Institut für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande.

Das Institutsgebäude 1975, Foto: Ernst Linderoth, 04.10.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2020/10/igl1920hofgarten/

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„Das Haus Nr. 25 steht im Weg“

1968 zog das Institut für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande in das Haus Am Hofgarten 22, das mehr Platz für die wachsende Bibliothek bot, die heute mit über 100.000 Titeln als die größte Spezialbibliothek zum Thema Rheinland gilt.[1] Das ehemalige Institutsgebäude Poppelsdorfer Allee 25 sollte Mitte der 1970er Jahre einem modernen Bürokomplex weichen und abgerissen werden – doch stattdessen wurde es für die Bonnerinnen und Bonner zu einem Symbol für den Erhalt der Südstadt.[2]

Zeichnung “Das ist das Grundstück, auf dem der Deutsche Herold baut” in “Wir verändern ein Stück Bonn”, S. 49. (Auf das Bild klicken zur Vergrößerung oder hier zur Detailansicht)

 

Das Versicherungsunternehmen Deutscher Herold, 1922 als Deutscher Begräbnis-Versicherungsverein in Berlin gegründet, verlegte 1947, mittlerweile zu einem der größten Lebensversicherer Deutschlands aufgestiegen, seinen Hauptsitz nach Bonn. Der neue Hauptverwaltungssitz wurde 1949/50 im neoklassizistischen Stil an der Ecke Poppelsdorfer Allee/Bonner Talweg errichtet.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2020/10/igl1920buergerbegehren/

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„Die Angestellten des Instituts haben ihren Dienst nicht unterbrochen“

„Grenzlandforschung“, „Westforschung“, Wissenschaftler, die den Annexionsplänen der Nationalsozialisten Argumentationshilfen bieten: Wiederholt stand das Wirken des Instituts für geschichtliche Landeskunde (IgL) während der NS-Herrschaft in den vergangenen Jahrzehnten im Fokus wissenschaftlicher Untersuchungen.[1] Diese Betätigungsfelder sind stets präsent, wenn die Geschichte des im Jahre 1920 mit einem innovativen und interdisziplinären Ansatz an der Universität Bonn gegründeten Instituts betrachtet wird.[2] Dabei steht allerdings die inhaltliche Arbeit im Fokus, während die äußeren Bedingungen für den Arbeitsbetrieb während der 1930er und 40er Jahre bisher kaum betrachtet wurden. Eine deutliche Zäsur ist in dieser Hinsicht mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs im September 1939 zu erkennen: Da die männlichen Mitarbeiter nun sukzessive zum Kriegsdienst eingezogen wurden, lastete der Betrieb auf immer weniger Schultern. Seit Einsetzen der alliierten Angriffe auf Bonn waren das Institut samt seiner Bibliothek und der Sammlung bedeutsamer wissenschaftlicher Materialien unmittelbar gefährdet. Dennoch hat das IgL den Zweiten Weltkrieg überstanden – wie, soll im Folgenden gezeigt werden.

Das ehemalige Gebäude des Instituts für geschichtliche Landeskunde in Bonn, Poppelsdorfer Allee 25 (Foto: Jonas Bechtold, 2020)

Das Institut für geschichtliche Landeskunde hatte seinen Sitz seit seiner Gründung im Gebäude an der Poppelsdorfer Allee 25 . Wegen der zahlreichen im Feld stehenden Mitarbeiter dachte die Universitätsleitung bereits im ersten Kriegsmonat über eine vollständige Schließung des Instituts nach.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2020/10/igl1920weltkrieg/

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