„Glück auf“

Eingang des Instituts für Geschichtswissenschaft Bonn, Foto: J. Bechtold

Über dem Eingang des Anatomischen Instituts der Universität Bonn steht selbstverständlich „Anatomisches Institut“, über dem Geologischen Institut prangt „Geologisch-Palaeontologisches Institut“, doch die Tür zum Institut für Geschichtswissenschaft krönt ein stuckumranktes „Glück auf“. Ein Fehler? Ein akademischer Hoffnungsschimmer auf kommende Leistungen? Tatsächlich handelt es sich um eine gegenständliche Quelle für die alles andere als geradlinige Standort-Geschichte der Geschichtswissenschaft an der Universität Bonn.

Treppenhaus des Instituts für Geschichtswissenschaft Bonn, Foto: J. Bechtold

Die Spuren dieser Geschichte sind unübersehbar: Fordert schon der Schriftzug über dem Eingang des Institutsgebäudes Eintretende mit einem deplatzierten Türspruch heraus, so fällt im Innenraum der erste Blick auf das übergroße moderne Buntglasfenster eines Bergarbeiters mit Spitzhacke.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2020/11/glueck-auf/

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Am Hofgarten 22

Nachdem die Stadt Bonn und der Bonner Bürgerverein 1968 das Grundstück mit den Häusern Poppelsdorfer Allee von Nr. 21 bis Nr. 25/25a an den Versicherungskonzern Deutscher Herold verkauft hatten, musste ein neuer Standort für das Institut für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande (IgL) gefunden werden.[1]Zur Auswahl standen zunächst das “Soennecken-Gebäude” in Poppelsdorf, ein Bürogebäude an der Triererstraße 78 sowie ein Neubauobjekt Ecke Dechenstraße/Quantiussstraße. Da der Auszug aus dem Gebäude an der Poppelsdorfer Allee möglichst schnell im Jahr 1968 stattfinden sollte, war es kaum möglich, rechtzeitig ein passendes bezugsfreies Gebäude mit genügend Freifläche finden. Die Entscheidung fiel auf das sogenannten “Haus Goetze”, Ecke Adenauerallee / Am Hofgarten in direkter Nachbarschaft zum Akademischen Kunstmuseum. Mit mehr als 1200 m² Nutzfläche passte das Haus für die Anmietung durch das Institut für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande.

Das Institutsgebäude 1975, Foto: Ernst Linderoth, 04.10.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2020/10/igl1920hofgarten/

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„Das Haus Nr. 25 steht im Weg“

1968 zog das Institut für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande in das Haus Am Hofgarten 22, das mehr Platz für die wachsende Bibliothek bot, die heute mit über 100.000 Titeln als die größte Spezialbibliothek zum Thema Rheinland gilt.[1] Das ehemalige Institutsgebäude Poppelsdorfer Allee 25 sollte Mitte der 1970er Jahre einem modernen Bürokomplex weichen und abgerissen werden – doch stattdessen wurde es für die Bonnerinnen und Bonner zu einem Symbol für den Erhalt der Südstadt.[2]

Zeichnung “Das ist das Grundstück, auf dem der Deutsche Herold baut” in “Wir verändern ein Stück Bonn”, S. 49. (Auf das Bild klicken zur Vergrößerung oder hier zur Detailansicht)

 

Das Versicherungsunternehmen Deutscher Herold, 1922 als Deutscher Begräbnis-Versicherungsverein in Berlin gegründet, verlegte 1947, mittlerweile zu einem der größten Lebensversicherer Deutschlands aufgestiegen, seinen Hauptsitz nach Bonn. Der neue Hauptverwaltungssitz wurde 1949/50 im neoklassizistischen Stil an der Ecke Poppelsdorfer Allee/Bonner Talweg errichtet.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2020/10/igl1920buergerbegehren/

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„Die Angestellten des Instituts haben ihren Dienst nicht unterbrochen“

„Grenzlandforschung“, „Westforschung“, Wissenschaftler, die den Annexionsplänen der Nationalsozialisten Argumentationshilfen bieten: Wiederholt stand das Wirken des Instituts für geschichtliche Landeskunde (IgL) während der NS-Herrschaft in den vergangenen Jahrzehnten im Fokus wissenschaftlicher Untersuchungen.[1] Diese Betätigungsfelder sind stets präsent, wenn die Geschichte des im Jahre 1920 mit einem innovativen und interdisziplinären Ansatz an der Universität Bonn gegründeten Instituts betrachtet wird.[2] Dabei steht allerdings die inhaltliche Arbeit im Fokus, während die äußeren Bedingungen für den Arbeitsbetrieb während der 1930er und 40er Jahre bisher kaum betrachtet wurden. Eine deutliche Zäsur ist in dieser Hinsicht mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs im September 1939 zu erkennen: Da die männlichen Mitarbeiter nun sukzessive zum Kriegsdienst eingezogen wurden, lastete der Betrieb auf immer weniger Schultern. Seit Einsetzen der alliierten Angriffe auf Bonn waren das Institut samt seiner Bibliothek und der Sammlung bedeutsamer wissenschaftlicher Materialien unmittelbar gefährdet. Dennoch hat das IgL den Zweiten Weltkrieg überstanden – wie, soll im Folgenden gezeigt werden.

Das ehemalige Gebäude des Instituts für geschichtliche Landeskunde in Bonn, Poppelsdorfer Allee 25 (Foto: Jonas Bechtold, 2020)

Das Institut für geschichtliche Landeskunde hatte seinen Sitz seit seiner Gründung im Gebäude an der Poppelsdorfer Allee 25 . Wegen der zahlreichen im Feld stehenden Mitarbeiter dachte die Universitätsleitung bereits im ersten Kriegsmonat über eine vollständige Schließung des Instituts nach.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2020/10/igl1920weltkrieg/

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“Der Wissenschaft zu dienen und die Heimatliebe zu stärken.”

Vor einhundert Jahren, am 24. September 1920, stimmte das Preußische Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung der Gründung des Instituts für geschichtliche Landeskunde (IgL) der Rheinlande zu. Es war der Start eines über viele Jahrzehnte richtungsweisenden Forschungsinstituts für Landesgeschichte und -kunde in Deutschland.Das Rheinland, politisch gesprochen ein Großteil der preußischen Rheinprovinz, stand nach dem Ersten Weltkrieg unter alliierter Besatzung und trat die westlich gelegenen Gebiete um Eupen, Malmedy und St. Vith nach fragwürdigen Volksabstimmungen an Belgien ab. Zudem wurde der Südteil, das wirtschaftlich bedeutende Saargebiet, unter einem Völkerrechtsmandat für 15 Jahre Frankreich unterstellt. Dazu kam eine Demontage der Rüstungsindustrie – diese Maßnahmen waren Teil der vertraglich festgehaltenen Reparationsleistungen und sollten erneute militärische Aktionen des Deutschen Reichs erschweren. In dieser Situation wurde in Bonn ein selbstständiges Forschungsinstitut gegründet, das sich explizit mit dem Rheinland befassen sollte: mit seiner Geschichte, seiner Sprache sowie der Lebensweise und Eigenheiten seiner Bevölkerung. Und das IgL hatte neben dem offensichtlichen wissenschaftlichen Mehrwert auch einen politischen: Es sollte auch außerhalb der Wissenschaft wirken und mit seiner Arbeit zum nationalen Empfinden beitragen, wie in der Satzung von 1921 zu lesen ist: “Der Wissenschaft zu dienen und die Heimatliebe zu stärken”.[1]



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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2020/09/igl1920einleitung/

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An der Uni Bonn wird in Kürze die 15.000ste „eKlausur“ geschrieben erstellt

http://idwf.de/-CgU2AA Prüfungsphase hat begonnen. Immer öfter schreiben Studierende an der Universität Bonn ihre Klausuren „digital“: Ende des Monats wird bei den eKlausuren die 15.000er Marke überschritten. E-Klausuren haben gegenüber klassischen Klausuren auf Papier eine Reihe von Vorteilen, sagt Elin Behrens, Teamleiterin im eCampus-Team der Universität Bonn, die gemeinsam mit Carsten Kozianka und Rachid Rabah das […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2016/08/6742/

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Vor dem Archäologiestudium: Informieren und “hineinschnuppern” mit dem Studienscout Academicus der Universität Bonn

Wer von meinen FachkollegInnen kennt das nicht? Das Bild von ArchäologInnen, mit dem wir immer wieder konfrontiert sind, und mit dem auch viele Studierenden zu uns an die Universitäten kommen: ArchäologInnen, das sind die, die Mumien ausgraben, Scherben zusammenpuzzeln und griechische Statuen bewundern. Eine Differenzierung in unterschiedliche archäologische Fächer oder Schwerpunkte gibt es nicht; es wird alles in einen Topf geworfen. Und mal ehrlich: Ginge das uns ArchäologInnen nicht ähnlich mit anderen Fächern? Sind etwa ChemikerInnen für uns nicht auch einfach die, die im Labor stehen und Substanzen mischen, und die innerfachliche Differenzierung in organische Chemie, anorganische Chemie, Biochemie usw. findet in unseren Köpfen zunächst einmal nicht statt?

Mit diesem oder einem ähnlichen Bild und den damit verbundenen Erwartungen erreichen Studieninteressiente und Erstsemester dann auch oft die Universitäten. Idealerweise kommen sie zunächst in eine Studienberatung oder zu einem der vielerorts angebotenen Studieninformationstage, im nicht so idealen Fall sind sie bereits eingeschrieben, wenn sie sich mit den Inhalten eines Archäologiestudiums auseinandersetzen – und stellen dann fest, dass Archäologie zum einen ein weites Feld ist, in dem man sich im Studium schon früh auf die eine oder andere Richtung spezialisieren sollte, um sich dort innerhalb von 6 Semestern Regelstudienzeit im Bachelorstudium mehr als nur grundlegendes Wissen aneignen und einigermaßen in die Tiefe gehen zu können, zum anderen, dass sich das Archäologiestudium vorrangig in Hörsälen und Bibliotheken abspielt, und weniger auf Ausgrabungen und in exotischen Ländern.

Mit dem Studienscout Academicus hat die Universität Bonn für Studieninteressierte eine Möglichkeit geschaffen, in das Wunschstudienfach Archäologien hineinzuschnuppern, ohne hierfür eingeschrieben sein zu müssen. Das Online-Self-Assesment (OSA) dauert etwa 60 Minuten, und deckt in seinen exemplarischen Fragen alle Schwerpunkte des Bachelorstudiengangs Archäologien der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität ab, der sich aus den Schwerpunkten Ägyptologie, Christliche Archäologie, Klassische Archäologie und Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie zusammensetzt. Es findet sich unter folgendem Link: http://www3.uni-bonn.de/studium/studienangebot/studienscout-academicus/faecher/archaeologien/archaeologien

Gibt es ähnliche Angebote für das Archäologiestudium auch an anderen Universitäten? Über einen Hinweis in den Kommentaren, gerne mit einem Link, würde ich mich freuen! 

Quelle: http://archiskop.hypotheses.org/40

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