Geschichtsfälschung der anderen Art

Während meines letzten Besuchs im dänischen Nationalarchiv, dem Rigsarkivet, in Kopenhagen bin ich auf verschärfte Sicherheitskontrollen und verkürzte Arbeitszeiten gestoßen. Der Grund hierfür war mir zunächst schleierhaft, bis ich auf diese Nachrichten stieß: „Stort tyveri fra Rigsarkivet“ [Großer Diebstahl aus dem Rigsarkivet, Übersetzung RZ], Berlinske, 25. Oktober 2012. Was ist passiert? Über die letzten 10 Jahre haben zwei Männer (46, 53 Jahre) insgesamt zwei Regalmeter Archivbestände aus dem Rigsarkivet, dem Kopenhagener Landsarkivet und dem Archiv des Ordenswesen im Schloss Amalienborg gestohlen. Der Raub fiel [...]

Quelle: http://umstrittenesgedaechtnis.hypotheses.org/132

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Kampf den Mythen oder: Das böse Erwachen. Über historische Mythen und historisches Vergessen in Dänemark

Dass Geschichte als Vehikel der Politik genutzt wird, ist schon seit langem eine Binsenweisheit, das Nationalismus aus der Kombination von konstruierter Geschichte, erlebter Gegenwart und Zukunftserwartung besteht, ebenfalls. Dass beide Elemente aber auch im Jahre 2012 noch immer aktiv das Bewusstsein der dänischen Bevölkerung beeinflussen, kommt den Dänen erst in diesen Tagen zum ersten Mal schmerzlich zu Bewusstsein. Anlass des bösen Erwachens ist die Suche der dänischen Presse nach Schlagzeilen in der Saure-Gurken-Zeit. So warb z.B. der dänische Rundfunk Danmarks Radio in der Vorweihnachtszeit in deren Enthüllungsserie Detektor mit dem Aufmacher Folkeskolens historiebøger lyver, die Volksschulbücher in Geschichte lügen. Ausgangspunkt war die Feststellung, dass alle Schulbücher in Dänemark an der völlig falschen Behauptung festhielten, die Erde sei im Mittelalter als flache Scheibe gedacht worden und es sei erst Columbus gewesen, der mit diesem Mythos aufgeräumt habe. Diese Meinung gilt in der Wissenschaft (auch in Dänemark) spätestens seit 1945 als vollständig widerlegt, hält sich aber in der öffentlichen Meinung hartnäckig. [caption id="" align="alignleft" width="500"] Statue des dänischen Nationalhelden Absalon in Kopenhagen
Flickr, CC-BY-NC-ND NFR[/caption] Man könnte dieses sicherlich als Petitesse abtun, wäre da nicht die Tatsache, dass das Schulbuchwissen in Dänemark seit 2006 durch eine von Politikern besetzte Schulbuchkommission, der so genannten Kanonkommission, definitiv bestimmt wird und einer strengen politischen Aufsicht unterliegt. Und hier brachte eine Nachfrage bei den Mitgliedern der Kommission Erstaunliches zu Tage. Niemand, nicht einmal die ehemalige Vorsitzende des dänischen Geschichtslehrerverbandes, hatte (angeblich) jemals davon gehört, dass man sich auch im Mittelalter die Erde als Kugel vorgestellt habe: Lene Rasmussen gab unumwunden zu, dass ihr die Idee der Kugelgestalt der Erde im Mittelalter neu sei. Aber wenn dem so wäre, so könnte man den Kanon an der Stelle ändern und zusehen, wozu man dieses gebrauchen könne. Gerade der letzte Nachsatz, wozu man das gebrauchen könne, macht den kritischen Punkt deutlich. Vermittelt wird nicht das neueste, wissenschaftlich fundierte Geschichtswissen. Geschichte ist vielmehr ein Vehikel, das die dänische Gegenwart vor der Folie der finsteren Vergangenheit zu erklären hilft.
Es gibt nur wenige Momente, wo die Suche nach Schlagzeilen den gesellschaftlichen Konsens, dass man eigentlich schon alles wisse, durchbricht. Das geschah Mitte August 2012, als bei Ausgrabungsarbeiten im Zuge des U-Bahnbaus in Kopenhagen frühmittelalterliche Siedlungsreste gefunden wurden. Das ist für sich genommen nicht erstaunlich und kam für die Stadthistoriker auch nicht überraschend, wie eine Nachfrage an der Universität Kopenhagen ergab. Allerdings war dieser harmlose Nebensatz der Aufmacher aller dänischen Tageszeitungen am 17. August 2012, gilt es doch als ausgemachtes “Grundwissen”, dass der bedeutende Roskilder Bischof Absalon (der Held in Saxos Gesta Danorum aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts) die Stadt Kopenhagen “gegründet” und erbaut habe, ein Grundwissen, das spätestens durch die Weihnachtsserie Absalons Hemmelighed (Absalons Geheimnis) des dänischen Rundfunks, die erstmals 2006 ausgestrahlt wurde, wirklich jedem dänischen Kind ein Begriff ist. Auch das ist eigentlich nicht besonders bedenklich. Allerdings hängt der gesamte dänische Nationalmythos an der Person Absalons, als dem weisen Herrscher und Ratgeber des Königs, der Dänemark vor den besonders verhassten Deutschen als wahren Nachfolgern des römischen Imperiums herausgehoben hat. Kratzt man für Kopenhagen an der Gründergestalt Absalon, so kratzt man gleichzeitig an dem dänischen Nationalheld par excellence, mit unabsehbaren Folgen. Das Gleiche gilt für die seit 2010 verstärkt in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückte Aufarbeitung des preußisch-dänischen Krieges von 1864 und die Schlachten von Düppel und Alsen. Die Bestseller des dänischen Autors Tom Buk-Swienty, die in den letzten Jahren erschienen sind, bieten wissenschaftlich nichts Neues, haben die breite Öffentlichkeit aber in helle Aufregung und Erstaunen versetzt. Diese drei Beispiele machen deutlich, dass sich die dänische Geschichtswissenschaft in ihrem Verhältnis zur Nation und dem öffentlichen Nationalismus in einer schwierigen Position befindet. Auf der einen Seite wurde und wird sie noch immer politisch vereinnahmt, wird nur das in den Schulen gelehrt, was “nutzbringend” erscheint. Auf der anderen Seite befindet sich die Forschung in Dänemark selbstverständlich vielfach auf hohem, internationalen Niveau und kommt in ihren eigenen Recherchen heutzutage weit über die nationale Sichtweise hinaus – nur, dass das nicht nach außen dringt. Die Kluft zwischen der Forschung und dem “Wissen” der Öffentlichkeit ist heute breiter denn je. Ein Gastbeitrag von Carsten Jahnke. Der Mittelalter- und Hansehistoriker Carsten Jahnke ist seit 2008 Universitätslektor am SAXO-Institut an der Universität Kopenhagen. Er promovierte mit einer Arbeit über Heringsfang und -handel im Ostseeraum des Mittelalters und forschte im Rahmen seines Habilitationsprojekts über Netzwerke in Handel und Kommunikation an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert am Beispiel zweier Re­valer Kaufleute. Nach langen Jahren in Kiel ist er seit 2004 an der Universität Kopenhagen tätig. Momentan widmet er sich u.a. der Schifffahrts- und Wirtschaftsgeschichte des Ostseeraums, dänisch-brandenburgischen dynastischen Verbindungen im Mittelalter, aber auch nationalen Mythen und ihrer Aufarbeitung.    

Quelle: http://nordichistoryblog.hypotheses.org/1265

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Erinnerungskultur 2.0 · Das Projekt “1001 Geschichten über Dänemark”


1001 stories of Denmark
Screenshot der englischsprachigen
Android-App

Ich habe das Stichwort “Erinnerungskultur 2.0″ auf diesem Blog bei einem früheren Beitrag  bereits verwendet, es ging um ein norwegisches Projekt. Mal sehen, ob daraus nun sogar der Titel einer längeren Serie wird. Jedenfalls ist es hochspannend, zu beobachten, wie in Nordeuropa mehrere erinnerungskulturelle Projekte Elemente des Web 2.0 aufgreifen. In diesem Fall handelt es sich um das Projekt 1001 Geschichten über Dänemark, das erfreulicherweise nicht nur auf Dänisch, sondern nahezu vollständig (!) auch auf Englisch zugänglich ist. Das Grundprinzip ist schnell erklärt: Die Seite verzeichnet 1001 Stätten des dänischen kulturellen Erbes, die sich mithilfe einer Karte oder nach verschiedenen Kriterien (zuletzt hochgeladen, am besten bewertet, alphabetisch) durchsuchen lassen. Eingetragene User können eigene Beiträge verfassen, andere Beiträge kommentieren, neue Orte hinzufügen und neben ihren eigenen Erzählungen auch Bild, Video- und Audiomaterial hochladen. Die 1001 ursprünglichen Einträge und die 50 übergreifenden Thementexte können nicht verändert, aber kommentiert werden. Betrieben wird die Seite von der Abteilung Kulturarv [Kulturerbe] innerhalb der Kulturstyrelsen, einer staatlichen Institution unter der Ägide des Kulturministeriums, welche als kulturpolitische administrative Zentrale fungiert.

Die Seite baut sehr stark auf die Einbindung der User durch ihre eigenen Beiträge. Hier ist auch die Wortwahl bemerkenswert, wenn mit dem dänischen “1001 fortællinger” dezidiert auf das “Geschichtenerzählen” verwiesen wird, persönlich gefärbte Erinnerungen also; die Beiträge gehen oft von eigenen Vorlieben oder der Wohn-, Arbeits- oder Kindheitsumgebung der Erzählenden aus. Da ist bei einigen schon eine gehörige Portion Nostalgie mit im Spiel, aber das ist auch gewollt, um die persönliche Note zusätzlich zu betonen. Im Anschluss an den oben bereits erwähnten Beitrag scheint es also, als ob der Beschäftigung mit Geschichte (als verabsolutierender Kollektivsingular) die subjektiven Geschichten vieler Einzelner entgegengesetzt werden sollen. Oder man könnte sagen: Monolithisch daherkommende, Allgemeingültigkeit für sich in Anspruch nehmende Deutungen werden durch solche persönlichen Beiträge aufgebrochen und bereichert. Es könnte gut sein, dass sich in bestimmten Bereichen der Geschichtsforschung künftig facettenreichere Bilder aufgrund solchen Materials zeichnen ließen. Könnten diese persönlichen Erzählungen und Kommentare nicht die Grundlage für künftige Forschungen über Alltagskultur, Lokalgeschichte und Geschichtskultur jenseits der etablierten Institutionen bilden? Auf jeden Fall besitzen solche Projekte erhebliches Potenzial zur Mobilisierung geschichtsinteressierter Privatpersonen. Auf diese Weise könnten sich viel breitere Kreise am öffentlichen Geschichtsdiskurs beteiligen. Luke Tredinnick schreibt in diesem Zusammenhang vom Potenzial digitaler Technologien, neue Arten von Geschichten zu kreieren und ein neues Verhältnis zur Vergangenheit zu erlauben.

“Technological innovation has augured what Henry Jenkins has described as ‘participatory’ culture, in which individuals more actively intervene in the structure and make-up of cultural discourse, fashioning the stuff of culture in more personal, fragmented, and playful ways. History is clearly succumbing to this participatory mode. It is not merely the opening up of primary source materials, from census data, to genealogical records, [that] has enabled individuals to construct their own disintermediated relationship with the past. It is also that the proliferation of popular histories, and a popular engagement with the past across both new and traditional media, creates a fertile interaction of the scholarly history and mass culture which cannot leave either unchanged.”

Die Frage ist natürlich, ob die professionelle Geschichtsforschung bereit ist, solche Stimmen wahrzunehmen. So manche Fachvertreter werden darauf setzen, dass sich qua Institutionalisierung und qua Reputationsaufbau innerhalb hermetischer disziplinärer Publikations- und Kommunikationsforen nicht allzuviel ändert. Die Deutungshierarchien oder auch -hegemonien dürften sich als langlebig erweisen. Von daher sollte das Augenmerk auch auf der Herausforderung liegen, welche die Öffnung des historischen Diskurses für so subjektive Stimmen wie auf 1001 Geschichten über Dänemark in sich birgt. Tredinnick spricht von “the making of histories [man beachte den Plural!] in digitally mediated contexts”. Wenn wir von Geschichtswissenschaft im digitalen Zeitalter sprechen, sollten wir nicht nur davon reden, dass etablierte Akteure der Geschichtsvermittlung einfach den medialen Wandel vollziehen, so wichtig und bemerkenswert dies auch ist. Doch gerät in den Hintergrund, dass sich neue Formen und Foren für die Auseinandersetzung mit Geschichte herausbilden. “It is not merely that an objectively knowable past is repurposed for changing cultural contexts, but that different kinds of historical discourses are mobilized within a more participatory mode of cultural engagement. […] In the immediacy of digital culture, history perhaps regains part of its mythapoic [sic!] function.”

Zurück zu den Geschichten aus 1001 dänischen Erinnerungsorten: Ein einführendes Video (nachfolgend mit englischen Untertiteln) zeigt Suchmöglichkeiten und einige Beispiele für Userbeiträge und gibt einen guten ersten Eindruck – verbunden mit einigen humorigen Abschnitten, welche die Schwierigkeiten aufgreifen, eine gescheite Aufnahme hinzubekommen. Klar wird aber auch, wie verschieden die Beiträge ausfallen können, vom Hamlet-Gedenkstein inklusive Gedicht-Deklamation bis hin zu einem Stück Straßenmusik, von einem begeisterten Wissenschaftler am Niels-Bohr-Institut bis hin zu einer naturnahen Interpretation der dänischen Nationalhymne.

Ergänzt wird diese Seite durch Apps für mobile Endgeräte, die für iOs und für Android bereitstehen. Unterwegs kann man also den nächstgelegenen historischen Ort, der auf der Seite verzeichnet ist, z.B. auf dem Smartphone aufrufen und sich Hintergrundinformationen anzeigen lassen. Diese Anwendung hat noch Entwicklungspotenzial, doch die Erweiterung um solch eine mobile Variante ist eine klasse Sache. Der historische Reiseführer, der durch individuelle Kommentare noch mehr Einschätzungen dazu erlaubt, ob der fragliche Ort für einen selber wirklich interessant ist – das ist schon toll. Allerdings zeigt sich dann in einigen Regionen, dass die Dichte bei 1001 (plus weitere durch User hinzukommende) möglichen Besuchsorten streckenweise etwas dürftig ist. Auf Seeland (der Insel, auf der Kopenhagen liegt) findet man nun mal deutlich mehr Stätten des kulturellen Erbes als in einigen Teilen Jütlands. Außerdem könnte man sich die einleitenden Texte dann manchmal doch etwas grundlegender wünschen, um gedruckten Reiseführern ernsthafter Konkurrenz zu machen.

Auf der Hauptseite kann man einzelne Orte von besonderem Interesse zu einer Route zusammenstellen, um einen Trip von Geschichtsstätte zu Geschichtsstätte zu planen. Das verweist klar auf den immer weiter wachsenden Geschichtstourismus, dessen wirtschaftliche Implikationen durch einen eigenen Abschnitt zu Wirtshäusern und Hotels unterstrichen werden. Eine Auswahl von 17 Stück wird durch die jeweils besondere Bedeutung für die dänische Geschichte in das erinnerungskulturelle Konzept eingegliedert. Ohne Frage wird der an diesem Teilprojekt beteiligte dänische Gaststättenverband über die zusätzlich in die Gasthäuser strömenden Kunden nicht wenig erfreut sein.

Und dann gibt es da noch eine schöne Überraschung: Ein eigener Abschnitt widmet sich “Europäischen Erzählungen” – eine überzeugende Einbettung dänischer Geschichte in die europäische. Es geht darum, kulturelle, wirtschaftliche und politische Beziehungen zwischen Dänemark und dem Rest des Kontinents aufzuzeigen, Prägungen, Ideenexport und -import, Gemeinsamkeiten, auch die dänische Geschichte nicht rein national zu deuten, sondern als Teil der europäischen Geschichte zu vermitteln. Das verdient Respekt und es bleibt anzumerken, dass einem eine Überschrift wie “Europe – The Beautiful Story” in Zeiten der Eurokrise geradezu das Herz wärmt und einen angesichts des in Dänemark traditionell starken Europa- und EU-Skeptizismus doch überrascht.

Quelle: http://nordichistoryblog.hypotheses.org/189

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25.000 historische Fotografien aus Dänemark für EuropeanaPhotography


No.3 Folding Pocket Kodak Model C
Flickr CC-BY-NC schoeband

Das Großvorhaben EuropeanaPhotography, in dessen Rahmen historische Fotografien aus einem Zeitraum von 100 Jahren digitialisiert und online zugänglich gemacht werden sollen, hat bereits Aufmerksamkeit erweckt. Von den ersten Daguerreotypien um 1839 bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde der Zeitraum gewählt, aus dem die Fotografien stammen sollen. Bis zum Ende der Projektlaufzeit am 31.1.2015 solle, so der Plan, über 500.000 Bilder gesammelt, bearbeitet und verfügbar gemacht werden. 19 Projektpartner aus 13 Mitgliedsstaaten der EU sind an dem durch die EU-Kommission finanzierten Mammutprojekt beteiligt, Nordeuropa ist durch das Arbejdermuseet, das Museum der dänischen Arbeiterbewegung sowie die eng mit ihm verbundenen Institutionen Bibliothek und Archiv der Arbeiterbewegung vertreten. Die Institutionen sollen 25.000 Bilder zu der Sammlung beisteuern.

Auf dem Europeana-Portal, das als zentraler digitaler Zugang zum europäischen kulturellen Erbe dienen soll, sind bisher, wie in der Projektbeschreibung eingeräumt wird, nur wenige historische Fotografien vertreten. Nun soll mit dieser groß angelegten Aktion eine relevante Sammlung von Fotos von “historischer Qualität” entstehen, die die bisher in der Datenbank vorhandenen Abbildungen von kulturellen Artefakten wie Gemälden und Manuskripten ergänzen soll. Im Mittelpunkt, und so kommt eben auch eine Institution wie das Arbeitermuseum ins Spiel, sollen Abbildungen zur Alltags- und Kulturgeschichte stehen. Wie es auf der Museums-Webseite heißt:

“Die vielen Bilder sollen somit einen einmaligen EInblick geben, wie Städte, Landschaften, Kleidung, Wohnverhältnisse, Arbeitsverhältnisse, Transport sowie das Verhältnis zwischen den Geschlechtern und Gesellschaftklassen sich im Laufe dieser Periode veränderte. Zugleich werden sie die Geschichte über die Entwicklung der Fotografie in Hinblick auf Ästhetik, Technik und Praxis vermitteln.”

EuropeanaPhotography soll nach eigenem Verständnis nicht als reine Bilddatenbank gesehen werden, in der man sich zu Illustrationszwecken bedienen kann. Es geht in der Tat darum, Fotografien stärker als Quelle für geschichtswissenschaftliche Forschungsarbeiten zu etablieren, ein Ansinnen, dass Anerkennung verdient. Auch wenn das Thema der wissenschaftlichen Nutzung von Bildern als historische Quellen keineswegs neu ist, so spiegelt sich dies in der wissenschaftlichen Praxis nur in geringem Maße wider.

Die dänischen Projektpartner haben primär die Aufgabe, in dem thematisch weit gespannten Vorhaben die Geschichte der Arbeiterbewegung und das Alltagsleben gewöhnlicher Menschen angemessen zu berücksichtigen. Ganz nebenbei wird durch ihre Beteiligung aber auch der dänische Anteil im Europeana-Portal, der bislang eher bescheiden ist, beträchtlich anwachsen.

Quelle: http://nordichistoryblog.hypotheses.org/870

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Esskultur und nationale Identität – das Beispiel Dänemark

  Bereits nach der Lektüre des sehr lesenswerten Buches »Dänemark« (in der Reihe »Die Deutschen und ihre Nachbarn«, herausgegeben von Helmut Schmidt und Richard von Weizsäcker) von Bernd Henningsen stolperte ich immer wieder über die gleichen Fragen, die sich unser nördlicher Nachbar stellt: Was ist Dänisch? Was macht die dänische Identität aus? Die gleiche Fragestellung tauchte auch während einer dreiwöchigen Summer School in Süd-Jüdland, an der ich letztes Jahr teilnahm, fast täglich im Unterricht auf. Ständig wurden die Teilnehmer an den Unterschied zwischen »national« und [...]    

Quelle: http://umstrittenesgedaechtnis.hypotheses.org/30

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