Den öffentlichen Raum erfinden. Common. Journal für Kunst & Öffentlichkeit
Gut:E-Journale riechen nicht so wunderbar, wie eine druckfrische Zeitschrift. Dafür bekommen sie keine Eselsohren, wenn man Sie eilig in die Tasche stopfen muss und sind schnell nach Schlagworten und Autoren durchsucht. Doch die Anzahl von elektronischen Journalen ist mittlerweile fast unüberschaubar und ich bin den Informationsplattformen H-Soz-u-Kult und ArtHist stets dankbar, wenn sie mir einige Richtungen im World Wide Web weisen.
Im Dezember letzten Jahres ist das e-Journal “Common Journal für Kunst & Öffentlichkeit” online gegangen. Es bietet sich als Forum für Kunst im öffentlichen Raum an. “Common ist ein unabhängiges, internationales Webjournal, das sich mit Fragen um künstlerische Verfahren in Sphären des Öffentlichen beschäftigt. Es schafft eine interdisziplinäre Plattform für einen kritischen Diskurs über theoretische und praktische Konzepte von Kunst, die sich engagiert mit dem Öffentlichen auseinandersetzt”, so Michèle Novak. Dieses Ziel ist hochgesteckt, doch dem Journal ist es durchaus zuzutrauen. Denn der Chefredakteurin Michèle Novak steht ein hochkarätig besetzte internationale Redaktion zur Seite.
Bei dem ersten Betrachten des e-Journals überwiegt das kühle Design. Schwarz auf Weiß – wie gedruckt. Beim Durchklicken der verschiedenen Unterseiten erscheinen Textpassagen in gelb-greller großer Schrift. Schnell verschwinden sie – manchmal zu schell – doch animieren sie – zumindest mich – auch alle Unterseiten anzuklicken. Was kurzweilig erscheint, leitet über in die Beiträge und zentralen Fragestellung des Journals z.B. “Den öffentlichen Raum erfinden“; “Stört Ordnung”.
Der dezente, zielsichere Einsatz von Bildern macht die Beiträge gut lesbar. Aufsätze, Interviews und Meinungen wechseln sich ab und geben dem Journal einen angenehm offenen, aber dennoch wissenschaftlichen Charakter. Jeder Beitrag kann “vor Ort” durch ein breites Publikum kommentiert und so auch diskutiert werden.
Das Journal erscheint dreimal jährlich in digitaler Form und einmal sogar als gedruckte Jahresausgabe im Verlag Buch&Netz. Bei dieser gilt dann wieder: Durchblättern und den Luftauch der fallenden Seiten einatmen. Ein bißchen Sinnlichkeit und Nostalgie darf sein!
Quelle: http://dss.hypotheses.org/858