Die Stadt und die Anderen

Im September 2018 fand in Bonn die Tagung „Die Stadt und die Anderen. Wahrnehmung und Erfahrung von Fremdheit in Selbstzeugnissen und Chroniken des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit“ statt. Im Zentrum der Tagung stand der Kölner Chronist Hermann Weinsberg (1518–1597), dessen Geburtstag sich 2018 zum 500. Mal jährte. Nun ist der gedruckte Sammelband erschienen.

Städte waren und sind Orte der Begegnung mit Fremden. Wer oder was als ‚fremd‘ angesehen wird, ist immer abhängig von der Definition des Eigenen. Die Konstruktion von Fremdheit dient damit auch der Sinnstiftung mit Blick auf die eigene Identität. Städtische Selbstzeugnisse und Chroniken des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit reflektieren diese Zusammenhänge in unterschiedlicher Weise.

[...]

Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2021/06/tagungsband-weinsberg500/

Weiterlesen

Die Abstracts zur Tagung „Die Stadt und die Anderen“

Die letzte Sektion der Tagung behandelt Texte, die gemeinhin als literarisch bzw. philosophisch bezeichnet werden, mit Blick auf die Frage nach städtischen Identitäts- und Alteritätskonstruktionen aber auch interessante historische Quellen darstellen. Nicht zuletzt fordern sie dazu heraus, die gängigen disziplinären Grenzen zwischen Geschichts- und Literaturwissenschaft sowie Philosophie zu hinterfragen. Das Panel ist dementsprechend interdisziplinär zusammengesetzt.

Referieren wird zum einen der Philosoph Univ.-Doz. Dr. Sergius Kodera, Dekan der Fakultät Gestaltung an der New Design University St.

[...]

Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2018/08/die-stadt-und-die-anderen-sektion-fuenf/

Weiterlesen

Fremdheit ohne Entfremdung. Über die Aktualität alltäglicher Fremdheit am Beispiel der Figur des Backpackers

verfasst von Meta Cramer

Was ist Fremdheit? Georg Simmels populäre Beschreibung des Fremden, als „der Wandernde, […] der heute kommt und morgen bleibt“ (Simmel 1908: 685), gilt auch noch heute häufig als Ausgangspunkt soziologischer Überlegungen zu Fremdheit und Entfremdung.

Aktuell findet eine breite theoretische wie empirische Auseinandersetzung mit dem Thema Fremdheit statt. Vor dem Hintergrund weitläufiger Forschung im Bereich Migrationssoziologie sowie Netzwerk- und Systemtheorie beschäftige ich mich im vorliegenden Essay mit einem Wandernden, wie ihn Simmel 1908 als Metapher zur Beschreibung von Fremdheit heranzieht. Simmel betrachtet Fremdheit als eine Normalität sozialer Beziehungen in der Moderne, wodurch sein Fremdheitsbegriff entgegen dem alltäglichen Gebrauch nicht an räumliche oder kulturelle Distanz gebunden ist. Das vorliegende Essay geht der Frage nach ob Simmels kontraintuitiver Fremdheitsbegriff auch heute noch analytisches Potential für moderne Phänomene besitzt. Dazu vollziehe ich Simmels Beschreibung von Fremdheit am Beispiel des Backpackings nach, welches sich durch die Suche nach Fremdheit auf Reisen charakterisieren lässt. In der Arbeit zeige ich, dass sich viele semantische wie strukturelle Parallelen in Simmels Beschreibung des Fremden und der Selbstbeschreibung heutiger Backpacker_innen finden lassen, was die Aktualität Simmels Begriff unterstreicht.

[...]

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/10804

Weiterlesen