Vernetzte Wissenschaft in einer globalisierten Gesellschaft

Geisteswissenschaft als Beruf im Ausland – Was kann man sich darunter vorstellen? In &bdq...

Quelle: https://gab.hypotheses.org/4573

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„Den Geisteswissenschaften bläst ein harscher Wind entgegen“

Harald Rosenbach über politische Einflussnahme auf Wissenschaft

Pünktlich zum hundertsten Geburtstag der berühmten Rede Max Webers „Wissenschaft als Beruf“ öffnet das Deutsche Historische Institut der Max Weber Stiftung eine Außenstelle zur Migrationsforschung – und das an der unter Beschuss der US-Regierung stehenden liberalen Universität Berkeley.

Dr. Harald Rosenbach, Geschäftsführer der Max Weber Stiftung © Jennifer Zumbusch/ Max Weber Stiftung

duz Herr Rosenbach, seit einigen Monaten hat das Deutsche Historische Institut (German Historical Institute GHI) Washington eine Außenstelle: das GHI West an der University of California Berkeley, das jetzt offiziell im November eröffnet wurde. Wie kam es dazu?

Der Wissenschaftsrat hat bereits 1999 einen Standort an der Westküste empfohlen; vor dem Hintergrund, dass sich der Blick in den USA immer stärker gen Westen und in die Pazifikregion richtet und dort auch innerhalb der USA zunehmend ein zweites Machtzentrum entsteht. Dem sind wir nun gefolgt.

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Quelle: http://gab.hypotheses.org/4226

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Max meets LISA: Im Zentrum der Macht. Über Helmut Schmidt im alten Kanzleramt

Die Kanzlerschaft von Helmut Schmidt ist mit einem Abschnitt der deutschen Geschichte verbunden, der inzwischen historisch als Dekade der Transformation gedeutet wird. In die Ost-West-Beziehungen kam im Rahmen des KSZE-Prozesses neue Bewegung hinein, ehe sich Anfang der 1980er Jahre im Zuge eines neuen Aufrüstungswettlaufs die Fronten wieder verhärteten. Die wirtschaftliche Lage war geprägt von den zwei Ölkrisen, der Abkehr von festen Wechselkursen und eines Paradigmenwechseln von einer eher gesteuerten Nachfrageökonomie zum angebotsorientieren Monetarismus. Der Handlungsrahmen für Helmut Schmidt war darüber hinaus auch entscheidend von dem Verhältnis der Bundesrepublik zu den zwei wichtigsten europäischen Partnern im Westen abgesteckt: zu Frankreich und zu Großbritannien. Die Historikerin Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix von der Universität Paris-Sorbonne und diesjährige Trägerin des Internationalen Forschungspreises der Max Weber Stiftung forscht seit Jahren zu Helmut Schmidts Verhältnis zu Frankreich, während sich der Historiker Dr. Mathias Häußler vom Magdalene College der Universität Cambridge sich den Beziehungen des früheren Kanzlers zu Großbritannien widmet. Wir haben beide zu einer neuen Ausgabe von Max meets LISA ins alte Bonner Kanzleramt gebeten, um dort über Helmut Schmidt im früheren Zentrum der Macht zu sprechen.



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Quelle: http://gab.hypotheses.org/4216

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Nicht hinter Landesgrenzen zurückziehen

Ein Plädoyer für deutsche geisteswissenschaftliche Forschung im Ausland

Eine Rückbesinnung auf nationale und nationalistische Narrative ist, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß, fast überall auf der Welt zu erkennen. Wissenschaft und Forschung übernehmen hier die wichtige Funktion, Abschottungstendenzen vorzubeugen oder entgegenzutreten. Einblicke in die Arbeit der Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland.

„The world turned upside down“ – mit diesen düsteren Worten beschrieb eine zeitgenössische Ballade das von einem Bürgerkrieg gezeichnete England Mitte des 17. Jahrhunderts, als für die Menschen die gesamte vertraute Welt auf dem Kopf zu stehen schien.

Auch heute scheint es manchmal so, als wäre die Welt aus den Fugen geraten. Länder, die gestern noch eine Zukunft gemeinsam planten, grenzen sich heute voneinander ab und verstehen sich zunehmend als Konkurrenten oder gar Gegner und nicht mehr als Partner. Damit wollen sie die beschleunigte Globalisierung der letzten Jahrzehnte zurückdrehen und propagandistisch aufgeblasene „Nationalinteressen“ verfolgen.

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Quelle: http://gab.hypotheses.org/4186

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Weltweit vor Ort: Geschichtspolitik gegen wissenschaftliche Interessen. Die Kontroversen um die Gründung des Deutschen Historischen Instituts Washington vor 30 Jahren

Der Gründung des Deutschen Historischen Instituts (DHI) Washington 1987 gingen politische Kontroversen um die korrekte Interpretation deutscher Vergangenheit voraus, die in der heutigen Atmosphäre wissenschaftlicher Gelehrsamkeit kaum mehr erkennbar sind.

Die Interessen, die verschiedene Akteure antrieben und die Erwartungen, die sie mit der Gründung eines historischen Instituts auch in Washington verbanden, hätten verschiedener kaum sein können: Fachhistoriker feierten die Gründung eines Forschungsinstituts, das den transatlantischen Austausch fördern würde, als Meilenstein für die Geschichtswissenschaft und – so Fritz Stern – als „denkwürdiges menschliches Ereignis“. Die Regierung Kohl hoffte hingegen, geschichtspolitisch wirken zu können und „eine erkennbare Präsenz deutschen Geschichtsverständnisses in Washington zu erreichen.“ Bundesforschungsminister Heinz Riesenhuber (CDU) wollte dem „Anliegen des Bundeskanzlers“ entsprechen, „dem von amerikanischen Juden betriebenen Holocaust-Museum“ eine bundesdeutsche Interpretation der Vergangenheit entgegenzusetzen.[1] Recherche in Akten und Nachlässen auf beiden Seiten des Atlantiks erlaubt die Rekonstruktion der Gründungsgeschichte des Instituts als punktuelle Überlagerung und Widerstreit politischer und wissenschaftlicher Interessen.

Eine Initiative für die Gründung eines DHI in den USA ging von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus, die nach 1933 in die USA emigriert waren. Von ihrer Expertise profitierten nicht nur amerikanische Universitäten und Kriegsanstrengungen während des Zweiten Weltkrieges, sondern nun auch die Historikerzunft selbst: Nach dem Krieg waren es vielfach Emigranten, die eine wichtige Brücke für den wissenschaftlichen Austausch über den Atlantik bauten. Informelle Kontakte, wie sie etwa Felix Gilbert unterhielt, der sich anhaltend für die Arbeit junger deutscher Kolleginnen und Kollegen interessierte, ermöglichten einer neuen Wissenschaftlergeneration, im Rahmen von Forschungsaustausch und Studienaufenthalten neue Impulse für die eigene Arbeit aufzunehmen. Mit dem zunehmenden Erfolg von deutschen Historikern, die wie Wolfgang J.

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Quelle: http://gab.hypotheses.org/4067

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