Auf fünf Minuten mit Hartmut Rosa (4/2014)

Daniel Meyer vom Studentenmagazin Akrützel  stellt dem renommierten Gesellschaftstheoretiker Hartmut Rosa nicht nur Fragen rund um seine Person und Beschleunigungstheorie, sondern lässt ihn auch das aktuelle Zeitgeschehen kompetent und humorvoll kommentieren. Wir freuen uns, diese  Kurzinterviews in unserem Blog veröffentlichen und somit … Continue reading

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/6852

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Auf fünf soziologische Minuten mit Hartmut Rosa (2/2014)

Hartmut Rosa ist Professor für Allgemeine und Theoretische Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er ist Begründer der Beschleunigungstheorie und viel gefragter Gesprächspartner im deutschen Feuilleton. Daniel Meyer vom Studentenmagazin Akrützel  stellt dem renommierten Gesellschaftstheoretiker nicht nur Fragen rund um seine Person und … Continue reading

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/6578

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Zum 150. Geburtstag von Max Weber ein Interview mit Prof. Dr. Schluchter (Heidelberg) – Von Simon Lenhart, Nadja Boufeljah und Miriam Boufeljah

Der Geburtstag von Max Weber jährt sich wieder am 21. April und für dieses besondere Ereignis in den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften können wir euch ein ausführliches Interview mit dem führenden Max-Weber Experten Prof. Dr. Wolfgang Schluchter vom Max-Weber-Institut der Universität … Continue reading

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/6539

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5 Fragen zur digitalen Geschichtswissenschaft an…Daniel Meßner

Daniel Meßner ist Junior Fellow am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften (IFK) an der Kunstuniversität Linz und Doktorand am Institut für Geschichte der Universität Wien. Neben seinem laufenden Dissertationsprojekt Registrieren, dokumentieren und wiedererkennen – Die Einführung biometrischer Identifizierungstechniken um 1900 beschäftigt er sich mit Wissenschaftsgeschichte, Kulturwissenschaften, Medientheorien und Technikgeschichte. Weitere Informationen – auch zu seinem Interesse an der Geschichte des Codes und der Kodierung von Geschichte – auf Coding History.

1. Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: “Digitale Geschichtswissenschaft ist für mich …”
… mit Vorsicht zu genießen. Denn es gibt keine analoge oder digitale Geschichtswissenschaft. Mit dem Begriff “Digitale Geschichtswissenschaft” verbinde ich vor allem die derzeitigen Veränderungen des Faches, die auf vielen unterschiedlichen Ebenen stattfinden und nicht nur die Geschichtswissenschaft betreffen. Um zwei Beispiele zu nennen: Die Zugänglichkeit und Analyse von Quellen verändert sich durch digitalisierte Bestände ganz wesentlich und  es entstehen neue Kommunikationstools (wie Blogs oder Podcasts) und Veröffentlichungsmöglichkeiten (z.B. Open Access).

2. Müssen Historiker_innen Ihrer Meinung nach heute programmieren können?
Ich denke nicht, dass Programmierkenntnisse unbedingt notwendig sind, um in Zukunft als HistorikerIn arbeiten zu können. Jedoch erweitert das Verständnis der grundlegenden Programmierlogiken das Spektrum geschichtswissenschaftlichen Arbeitens. Nicht zuletzt verändern digitale Medien die Art und Weise, wie Informationen gespeichert werden und wie auf archivierte Datenbestände wieder zugegriffen werden kann. In dem Zusammenhang wird es interessant sein zu beobachten, wie und ob sich die Digital Humanities als eigenständiges Fach etablieren.

3. Code als historische Quelle – geht das überhaupt?
Ja, unbedingt. Ich denke, dass Codes als historische Quelle für die Geschichtswissenschaften relevant werden, weil Software einen wesentlichen Teil unserer (gegenwärtigen) Weltwahrnehmung prägt. Eine Besonderheit von Code besteht in seiner Überlieferungslage. Code kann in Papierform gespeichert werden, zur Anwendung kommt er aber nur digital über technische Geräte, weshalb er nicht zu trennen ist von der Hardware, seiner Praxis und Ästhetik. Gleichzeitig können Codes in ihrer digitalen Erfahrbarkeit nicht archiviert werden, sondern nur über schriftliche, audiovisuelle Dokumentationen, Changelogs und Screenshots. Software ist immer ein Projekt im Modus „work in progress“. User Interfaces verändern sich ständig und werden in der Rückschau erklärungsbedürftig. Wer etwa eine Diskette in der Menüleiste eines Programms sieht, rechnet damit, eine Datei speichern zu können – hat aber vielleicht nie eine Diskette zum Speichern verwendet. Aus meiner Sicht ergibt sich daraus für die Geschichtswissenschaft im Umgang mit Code die wichtige Frage, wie sich Gesellschaftskonzepte und sozio-ökonomische Faktoren durch digitale Artefakte in soziale Praktiken einschreiben.

4. Wenn Sie Ihr Dissertationsprojekt in einem Satz zusammenfassen müssten, wie würde der lauten?
In meiner Dissertation geht es um Praxis und Vision von biometrischen Identifizierungstechniken, wie das Fingerabdruckverfahren, Anfang des 20. Jahrhunderts.

5. Zum Schluss: Welche Lektüre in Sachen Digitale Geschichtswissenschaft würden Sie empfehlen?
Das ist schwer, weil es mittlerweile einige gute Bücher zu dem Thema gibt. Auf jeden Fall empfehlen würde ich Peter Habers “Digital Past” und “Digital History: A Guide to Gathering, Preserving, and Presenting the Past on the Web” von Daniel Cohen und überhaupt Publikationen aus dem Umfeld des “Roy Rosenzweig Center for History and New Media”.

Quelle: http://digigw.hypotheses.org/705

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Dokumentation der Twitter-Umfrage “Digitale Geschichtswissenschaft ist für mich…”

In den vergangenen fünf Wochen habe ich als Twitter-Beauftragter der AG Digitale Geschichtswissenschaft eine Umfrage auf Twitter durchgeführt. Die angeschriebenen User (Mitglieder der AG, die Follower des Twitter-Accounts, Mitglieder verschiedener Listen zur Digitalen Geschichtswissenschaft) wurden gebeten, den Satz “Digitale Geschichtswissenschaft ist für mich…” zu ergänzen.

Die Antworten waren vielfältig, nachdenklich, widersprachen und widerlegten, bejahten und führten weiter. Und das im Rahmen der 140 Zeichen (in der Regel). Wer die Antworten und auch ein wenig passende Garnierung nachlesen möchte, kann dies nun auf Storify tun. Vielleicht wird die Umfrage zu späteren Zeitpunkten noch einmal wiederholt werden und neue, ganz andere Antwort herausfordern.

Allen, die mitgemacht haben, vielen Dank. Und alle, die jetzt noch (auch unaufgefordert!) eine Antwort abgeben wollen, seien herzlichst dazu ermuntert!

Quelle: http://digigw.hypotheses.org/697

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5 Fragen zur digitalen Geschichtswissenschaft an…Josef Köstlbauer

Josef Köstlbauer ist Postdoc-Forscher am Institut für Geschichte der Universität Wien. Derzeit arbeitet er in einem FWF-geförderten Projekt Diskurs- und kunstgeschichtliche Untersuchung von Erdteilallegorien im Süden des Heiligen Römischen Reiches. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die atlantische Geschichte von der Frühen Neuzeit bis ins 19. Jahrhundert, politische und ethnische Grenzen von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart, Europavorstellungen der Frühen Neuzeit sowie digitale Medien und Geschichtswissenschaft.

1. Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: “Digitale Geschichtswissenschaft ist für mich…”
Gibt es überhaupt noch eine nicht-digitale Geschichtswissenschaft? Die Digitalität ist ja bereits ubiquitär, sie hat alle Lebensbereiche durchdrungen. Das Digitale, also diese vielfältigen Prozesse der Verdatung, sind eine der Grundbedingungen geworden, in gewisser Weise unhintergehbar, wenn man nicht bewusst auf viele Formen gesellschaftlicher/kultureller Partizipation verzichten will.
Um aber Ihren Satz doch zu Ende zu führen – vielleicht ist folgende Formulierung angebracht: „Digitale Geschichtswissenschaft ist für mich eine Geschichtswissenschaft, die sich über ihre medialen Bedingungen aufklärt, über die Medienkonfigurationen in und mit denen sie operiert.“ Es geht also um eine Auseinandersetzung mit dem Wesen der eigenen Disziplin. Der stattfindende Medienwandel führt vor Augen, dass eine Wissenschaft ganz nachhaltig, ja im Innersten, mitbestimmt wird vom medialen System, in das sie eingebettet ist. Vielleicht war nie so klar wie heute, dass die Geschichtswissenschaft im wahrsten Sinn des Wortes Geschichtsschreibung ist. Die Differenzerfahrung, die sich mit der Digitalität eröffnet, macht das deutlich und fordert zugleich heraus. Das betrifft die methodische Ebene, die Frage nach den Forschungsgegenständen, die Kommunikation, aber auch die Frage nach akademischen Laufbahnen, nach dem Erwerb von symbolischem Kapital. Wie sehr werden/müssen sich diese traditionellen Wege ändern? Ein gewachsenes System ist in Frage gestellt. Erst aus der Reflexion, oder vielleicht besser Selbstbesinnung, erwachsen Möglichkeiten in neuen Konfigurationen produktiv zu reagieren.
Letztlich denke ich, dass sich digitale Geschichtswissenschaft als Übergangsphänomen erweisen wird. In dem Maße, in dem die kreative und produktive Auseinandersetzung mit digitalen Medien in den Geisteswissenschaften an Raum gewinnen, wird der Begriff an Bedeutung einbüßen. Oder positiver formuliert: Die Digital Humanities oder Digitalen Geschichtswissenschaften werden ihren Zweck erfüllt haben.

2. Wie sehen Sie den momentanen Stand der digitalen Geschichtswissenschaft und der Digital Humanities in Österreich?
Ich habe leider keinen Überblick über die Situation in Österreich und kann daher keine Auskunft über den Status Quo in diesem Land geben. Am Institut für Geschichte in Wien gab es immer eine Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten, die die damals neuen Medien für die Geschichtswissenschaften boten, und es entstanden im Lauf der Zeit eine ganze Reihe von Projekten, die das sowohl auf Ebene der Forschung als auch auf Ebene der Lehre praktisch umzusetzen versuchten. Letztlich war das aber immer eine Frage der Aktivitäten informeller Gruppierungen.
Mit der (relativ rezenten) Aszendenz des Schlagwortes von den Digital Humanities ist anzunehmen, dass auch in Österreich verstärkt in diesen Bereich investiert wird. Im Moment habe ich aber den Eindruck, dass das mit einer großen Umbenennung einhergeht. Digitalisierungsprojekte, die es ja schon lange gibt, laufen jetzt eben unter dem Schlagwort Digital Humanities. Das schadet nicht, bedeutet aber auch noch keine qualitative Änderung auf der Diskursebene.
Ein generelles Problem in Europa scheint mir zu sein, dass es kaum rasch verfügbares Investitionskapital gibt, das von kleinen Gruppen zur Anschubfinanzierung kreativer aber begrenzter Projekte genutzt werden kann. Gegenwärtige Zentralisierungstendenzen stehen dem ganz klar entgegen. Digital Humanities wird vor allem auf der Ebene großer Infrastrukturprojekte gedacht, wie etwa DARIAH oder CLARIN, und nicht im Sinne einer heterogenen, verteilten Forschungs- und Entwicklungslandschaft, in der sich akademisches Feld und Privatwirtschaft überlappen. Aber meines Erachtens darf es nicht ausschließlich darum gehen, große abgeschlossene Projekte zu stemmen, sondern darum, ein Klima der Kreativität zu schaffen, in dem Forschung und Technologie ineinander greifen, einander unterstützen, und in dem Einzelne und kleine Teams agieren können. Ich stelle mir Situationen vor, in denen z.B. spezifische historische Forschungsfragen zu Entwicklung von Werkzeugen und Publikationsformen führen, die dann wiederum Anlass für weitere Forschungen oder technische Entwicklungen befruchtend wirken. Momentan laufen die beiden Bereiche noch völlig getrennt.
Bei den großen europäischen Infrastrukturmaßnahmen sehe ich auch ein wenig die Gefahr, dass man eines Tages aufwacht und feststellt, dass Google (oder der nächste große wundertätige Konzern des digitalen Zeitalters) bereits alles gebaut hat. Und die Macht des Faktischen wischt dann alles beiseite. Digitale Geschichtswissenschaft sollte jedenfalls mehr sein als Digitalisierung von Archiven und Bibliotheken und Einigung auf Metadatennormen.

3. Einer Ihrer Arbeitsschwerpunkte sind Game Studies – wird man damit überhaupt ernst genommen?
Kommt darauf an wo oder von wem. Im Moment ist das ein modisches Thema, das relativ viel mediale Aufmerksamkeit erfährt, auch wenn man letztlich nicht von einem populären Forschungsbereich sprechen kann. Innerhalb der Geschichtswissenschaft hat das wohl keinen großen Impact, aber das ist auch nicht zu erwarten. Ich denke die Auseinandersetzung mit Games ist eminent sinnvoll, wenn sie Teil ist einer fortgesetzten kulturhistorischen Auseinandersetzung mit der kulturellen Position des Spiels und mit den medialen Konfigurationen, in denen wir uns bewegen.
Bei Studierenden kommt das Thema gut an. Es verbindet geschichtswissenschaftliche Zugänge mit ihrer Lebenswelt, Kulturgeschichte wird plötzlich relevant.

4. Was braucht die digitale Geschichtswissenschaft Ihrer Ansicht nach für die künftige Entwicklung (z.B. Zentrenbildung, eigene Publikationsorgane, Tagungen, oder gar nichts von alldem)?
Gute Frage! Ich denke vor allem braucht es Kompetenzzentren (informell oder institutionalisiert), die WissenschaftlerInnen dabei unterstützen, Projekte zu entwickeln und umzusetzen. Wir können schließlich nicht alle Programmierer werden, letztlich ist schon die Recherche nach bestimmten Instrumenten und bestimmten Anwendungsmöglichkeiten oft sehr zeitaufwendig. Wenn HistorikerInnen hier auf in Netzwerken vorhandenes Wissen und auf leicht abrufbare Mittel zurückgreifen könnten, wäre ein wichtiger Schritt getan.
Derartige Zentren können wohl nicht über klassische Lehrstuhlstrukturen abgedeckt werden, sondern müssen wohl ein Stück weit außerhalb stehen. Allein vom finanziellen Aufwand macht so etwas wohl nur auf fachübergreifender Ebene Sinn. Dem Begriff Digital Humanities ist das ja bereits immanent.

5. Zum Schluss: Welche Lektüre in Sachen Digitale Geschichtswissenschaft würden Sie empfehlen?
Ich denke die großen Würfe stehen noch aus. Bislang habe ich die intensivsten Anregungen aus der Lektüre medienwissenschaftlicher oder philosophischer Werke bezogen. Auch oder gerade, weil mich diese als Historiker immer wieder zu Widerspruch anregen. Gerade der Widerspruch ist ja ungemein fruchtbar für die Entwicklung eigener Aussagen.
Zu nennen wären beispielsweise die Arbeiten von Markus Krajewski, Sybille Krämer, Claus Pias oder Bernhard Siegert.

Quelle: http://digigw.hypotheses.org/678

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5 Fragen zur Digitalen Geschichtswissenschaft an…Anton Tantner

Anton Tantner ist Privatdozent für Neuere Geschichte an der Universität Wien und im Sommersemester 2014 Gastprofessor ebendort am Institut für Geschichte. Seine Forschungen widmen sich Ordnungs- und Wissenssystemen wie die Hausnummerierung oder die Entstehung von Adressbüros. Er ist aber ebenso Vertreter einer historischen Medienwissenschaft, er forscht und lehrt auch zum Einsatz neuer Medien in der Geschichtswissenschaft.

1. Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: “Digitale Geschichtswissenschaft ist für mich…”

… Online-Recherche, die Analyse wie Bereitstellung historischen Materials bzw. Daten (vormals “Quellenkritik” und “Quellenedition” genannt) samt Beteiligung an Crowdsourcingprojekten, die Online-Begleitung der eigenen Forschung sowie die möglichst Open Access erfolgende Publikation der Ergebnisse geschichtswissenschaftlicher Arbeit.

2. Welche Schlüsselkompetenzen müssten Historiker_innen in der heutigen Zeit aufweisen? Gehört Programmieren dazu?

  • Phantasie bei Recherche und Entwicklung neuer Schreibformen
  • die Kraft, Texte und Projekte abzuschließen
  • die Bereitschaft immer wieder neue digitale Hilfsmittel zu erlernen
  • Programmierkenntnisse mögen sicher begrüßenswert sein, betrachte ich aber nicht als absolutes Muss, eher die Fähigkeit, mit ProgrammiererInnen kommunizieren zu können

3. Wikipedia in der universitären Lehre – funktioniert das aus Ihrer Sicht?

Selbstverständlich, wenn sie offensiv in der Lehre eingesetzt wird und die Studierenden dazu aufgerufen werden, Wikipedia-Inhalte zu analysieren und auch in einem Übungs-Wiki erste Schritte in einer solchen Plattform lernen. Ausführlicher habe ich diese Frage in meinem Beitrag im Merkur-Weblog behandelt, siehe http://www.merkur-blog.de/2014/03/wikipedia-in-der-universitaeren-lehre/

4. Wohin geht die Entwicklung im Bereich der Digitalen Geschichtswissenschaft Ihrer Ansicht nach?

Immer mehr und mehr wird online zugänglich sein – selbst Material, von dem wir uns das bis vor kurzem nie zu träumen gewagt hätten – und die Klage über den Information Overload wird zunehmen, wenn nicht mehr nur 20%, sondern fast 100% aller HistorikerInnnen bloggen.

5. Zum Schluss: Welche Lektüre in Sachen Digitale Geschichtswissenschaft würden Sie empfehlen?

Insbesondere die einschlägigen Postings sowie Artikel von Klaus Graf und Mareike König, dann die entsprechenden Lemmata im 2013 bei Transcript erschienenen Handwörterbuch Über die Praxis des kulturwissenschaftlichen Arbeitens sowie Gasteiner/Haber (Hg): Digitale Arbeitstechniken (UTB 2010).

Quelle: http://digigw.hypotheses.org/671

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5 Fragen zur Digitalen Geschichtswissenschaft an…Wolfgang Schmale

Wolfgang Schmale ist Professor für Geschichte der Neuzeit sowie derzeit auch Vizedekan der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät an der Universität Wien. Dort lehrt er seit 1999 und hat sich als Verfechter einer kulturwissenschaftlich basierten Perspektive auf digitale Geschichtswissenschaft und Digital Humanities einen Namen gemacht. Die Verwendung digitaler Tools ist in zahlreichen von ihm geleiteten Projekten mittlerweile Normalität. Darüber hinaus hat er ein breites Arbeitsfeld von europäischer Identitätsgeschichte bis zu Erdteilallergorien und von der Körper- zur Verfassungsgeschichte. Einschlägige Buchveröffentlichungen zur Digitalen Geschichtswissenschaft: Digitale Geschichtswissenschaft, (mit Marie-Theres Tinnefeld:) Privatheit im digitalen Zeitalter, (mit diversen Co-Autoren:) E-Learning Geschichte.

1. Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: “Digitale Geschichtswissenschaft ist für mich…”
Da muss ich mich selber zitieren (Digitale Geschichtswissenschaft, 2010, S. 123): ‘…ist für mich’: “etwas Eigenes…, das sich gleichwohl nicht aus der Geschichtswissenschaft als solcher heraus- oder abkapselt.” Die Geschichtswissenschaft ist auf dem Weg zu einer hybriden Wissenschaft. (ebenda)

2. Wie sehen Sie den momentanen Stand der digitalen Geschichtswissenschaft und der Digital Humanities in Österreich?
Die Frage rekurriert auf nationale Zusammenhänge, die vermutlich sogar existieren, die aber im Widerspruch zum Digitalen stehen, das technisch wie inhaltlich nichts mit nationalen Grenzziehungen zu tun hat. Historisch betrachtet, ergibt die Frage Sinn, und da lässt sich sagen, dass in Österreich recht früh Computer für den Einsatz in (Geistes-)Wissenschaften genutzt und sozusagen phänomenologisch diskutiert wurden. Derzeit würde ich sagen, dass unser Wiener, aus HistorikerInnen bestehender, Kreis in Sachen digitale Geschichtswissenschaft und Digital Humanities auf einem hohen praktischen und ‘philosophischen’ Niveau arbeitet.

3. Welche Rolle spielen digitale Techniken und Ansätze in Ihrer Lehre?
Es gab eine Phase, wo wir Modellprojekte duchgeführt haben wie www.pastperfect.at, das 2004 mit dem Medidaprix ausgezeichnet wurde, um in der Lehre einen echten geschichtswissenschaftlichen Hypertext zur Verfügung zu stellen. Es folgten mehrere Experimente zu E-Learning bewusst jenseits von Lernplattformen. Im Alltag einer stets größer werdenden Massen-Uni wie Wien ist allerdings der Einsatz einer ‘schnöden’ Lernplattform dann doch der pragmatischste und auch für die Studierenden am wenigsten aufwendige Weg. Die Zeiten, in denen ich in Lehrveranstaltungen die Studierenden Hypertexte z.B. zur Französischen Revolution habe ‘bauen’ lassen können, sind, befürchte ich, vorbei. Gleichwohl stand den TeilnehmerInnen eines Forschungspraktikums im Sommersemester 2013 im Zusammenhang eines laufenden Forschungsprojekts die damit verbundene Datenbank zur Verfügung, in der sie bestimmte Aufgaben erledigen mussten.

4. Was braucht die digitale Geschichtswissenschaft Ihrer Ansicht nach für die künftige Entwicklung (z.B. Zentrenbildung, eigene Publikationsorgane, Tagungen, oder gar nichts von alledem)?
Nichts von alledem: Sie soll ihre Sache gut, bestens machen, dann läuft es. Klar, dass man trotzdem analog publiziert, die Doppelgleisigkeit bewährt sich.

5. Zum Schluss: Welche Lektüre in Sachen Digitale Geschichtswissenschaft würden Sie empfehlen?
Kann man von mir erwarten, dass ich ein anderes Buch als meines empfehle…?

Quelle: http://digigw.hypotheses.org/657

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Anders als geplant: Und was machst du so, Paul*?

Paul*, über 30, Studiengänge: Soziologie und Politikwissenschaft * Der Name unseres Interviewpartners ist uns bekannt, wurde jedoch vor der Veröffentlichung geändert, um eine Benachteiligung auf dem Arbeitsmarkt auszuschließen. Hallo Paul, danke, dass du dich für ein Interview bereit erklärt hast. … Continue reading

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/6130

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Anders als geplant: Und was machst du so, Paul*?

Paul*, über 30, Studiengänge: Soziologie und Politikwissenschaft * Der Name unseres Interviewpartners ist uns bekannt, wurde jedoch vor der Veröffentlichung geändert, um eine Benachteiligung auf dem Arbeitsmarkt auszuschließen. Hallo Paul, danke, dass du dich für ein Interview bereit erklärt hast. … Continue reading

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/6130

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