Ein Treffen geistlicher Reichsfürsten in Köln

Der militärische Sturmlauf Gustav Adolfs ab dem Jahr 1631 zerstörte nicht nur die kaiserliche Vorherrschaft im Reich, sondern zwang auch viele katholische Reichsstände dazu, ihre Territorien zu verlassen: Exil fanden viele von ihnen in der Reichsstadt Köln. Das überrascht nicht, denn die Stadt am Rhein galt nicht nur als kaisertreu und katholisch, sondern war zudem auch gut befestigt. Im Laufe der Jahre flüchteten eine ganze Reihe von geistlichen Reichsständen nach Köln, unter ihnen der Kurfürst von Mainz, die Fürstbischöfe von Worms, Würzburg und Osnabrück sowie der Fürstabt von Fulda und die Fürstäbtissin von Essen. Da auch viele Domkapitulare aus den betroffenen Hochstiften sowie Mitglieder vieler Ordensgemeinschaften Zuflucht innerhalb der Kölner Mauern suchten, erschien die Stadt in diesen Jahren katholischer und klerikaler denn je. Hans-Wolfgang Bergerhausen hat in seiner monumentalen Studie zu „Köln in einem eisernen Zeitalter. 1610-1686“ dieses Phänomen beschrieben (S. 101-110).

Bedeutsam war vor allem, daß viele hochrangige Reichsfürsten wie die oben genannten vertreten waren. Sie machten Köln in diesen Jahren zu einem „Zentrum des katholischen Reichs“ (Bergerhausen).

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Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/994

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Die Mühen des Protokolls

Man kennt dies auch heute noch: Kaum versammeln sich eine Handvoll Leute, die Wichtiges beraten oder sogar beschließen wollen, muß ein Protokoll geführt werden. Ob sich die Situation an der Schule, in der Universität, im Berufsleben oder im Verein abspielt, einen erwischt es, der sich dieser Mühen zu unterziehen hat. Dies ist nicht erst heute so, auch in vormodernen Zeiten wurden Beratungen protokolliert. Besonders viele Beispiele sind im Umfeld des Westfälischen Friedenskongresses überliefert – kein Wunder, wurde hier doch jahrelang über die vielen Konfliktpunkte verhandelt, deren Regelungen dann in den beiden Instrumenta Pacis zusammengeführt wurden. Normalerweise richtet sich der Blick des Forschers auf die Ergebnisse dieses langwierigen Aushandlungsprozesses. Dabei ist es um so wichtiger, eben nicht nur den großen Verhandlungsführern über die Schulter zu schauen, sondern auch den kleinen Schreiberlingen, die einfach nur mitschrieben und gern übersehen wurden und werden.

Einfach nur mitschreiben? Genau so simpel war es eben nicht. Und unaufwendig schon gar nicht. Die Mitschriften der Verhandlungen konnten gar nicht anders als nur Bruchstücke der Debatten aufzeichnen; aus diesen Live-Aufzeichnungen mußten die Protokollanten direkt nach den Sitzungen, die teilweise stundenlang gedauert hatten, überhaupt erst lesbare und verständliche Protokolle anfertigen. Dabei ging es wahrlich nicht um Kleinkram, sondern um gewichtige Verhandlungsmaterien: Also gab es oftmals mehrere Protokollanten, die ihre Aufzeichnungen abglichen – auch das mußte geschehen. Und da es vielfach um Details und auch den Wortlaut ging, wurden diese Versionen noch einmal zur Abnahme vorgelegt. Wenn alles fertig war, wollten natürlich alle Beteiligten eine Abschrift haben; die Arbeit ging also weiter. Gedruckt wurden diese Texte meist nicht, das war zu aufwendig, zumal hier ja nur Zwischenschritte in den Verhandlungen festgehalten wurden, keine Ergebnisse.

Was ich hier selbst nur in Stichworten andeute, hat Maria-Elisabeth Brunert ausführlich in einem Beitrag behandelt: „Vom Rapular zum Dictatum“ bezeichnet genau diesen Weg von den ersten Notizen hin zur allseits bestätigten, offiziellen Protokollversion. Brunert exemplifiziert diesen Prozeß anhand reichsfürstlicher Verhandlungen auf dem Friedenskongreß. Publiziert ist diese Arbeit in einem Sammelband von Annette Gerstenberg, die sich dem Westfälischen Friedenskongreß vor allem von sprachwissenschaftlicher Seite nähert: „Verständigung und Diplomatie auf dem Westfälischen Friedenskongreß“.Annette Gerstenberger

Ist dies eigentlich eine spannende Thematik? Natürlich handelt es sich um recht spezielle Phänomene, die ein Historiker vielleicht nicht sofort für sich entdeckt. Das Faszinierende liegt aber genau in den Details, die den Verhandlungsgang erst nachvollziehbar machen. Sich darauf einzulassen, lohnt sicher. Zumindest kann man auf diese Weise den Lebensalltag der Protokollanten besser einschätzen, die stundenlang auf einfachen Stühlen sitzen mußten und bei teilweise trübem Licht das Kanzleideutsch aufschrieben – soweit der Lärm der draußen vorbeifahrenden Fuhrwerke dies zuließ. Protokollieren war eben eine mühevolle Arbeit.

Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/545

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Voransicht der Edition: Protokoll der 82. Sitzung des Gesamtreichsministeriums, 1849 Januar 22

Die Edition der Protokolle und ausgewählter Akten der Provisorischen Zentralgewalt für Deutschland soll Ende des Jahres 2014 im Manuskript fertig gestellt sein. Ein Teil der Dokumente ist aber bereits jetzt fertig bearbeitet. Als Kostprobe der geplanten Publikation folgt hier das Protokoll der 82. Sitzung des Gesamtreichsministeriums am 22. Januar 1849 samt zwei Beilagen. Das Nachstehende ist zur Publikation hier leicht umformatiert worden, entspricht aber in den meisten Hinsichten dem Erscheinungsbild, das die fertige Edition haben soll. Rückfragen oder Bemerkungen sind ausdrücklich willkommen! Einige Erläuterungen […]

Quelle: http://achtundvierzig.hypotheses.org/695

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Kriegsalltag im Protokollbuch

Schrieb ich zuletzt, die Einträge während des zweiten Weltkrieges waren spärlich? Nun zugegeben, das Vereinsleben ruhte ab 1939 beinahe vollständig, aber immerhin zwölf Seiten wurden in den Kriegsjahren beschrieben; wobei für 1942, 1944 und 1945 keine Einträge vorhanden sind. Hier … Weiterlesen

Quelle: http://ockenheim.hypotheses.org/82

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Kriegsalltag im Protokollbuch

Schrieb ich zuletzt, die Einträge während des zweiten Weltkrieges waren spärlich? Nun zugegeben, das Vereinsleben ruhte ab 1939 beinahe vollständig, aber immerhin zwölf Seiten wurden in den Kriegsjahren beschrieben; wobei für 1942, 1944 und 1945 keine Einträge vorhanden sind. Hier … Weiterlesen

Quelle: http://ockenheim.hypotheses.org/82

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Kriegsalltag im Protokollbuch

Schrieb ich zuletzt, die Einträge während des zweiten Weltkrieges waren spärlich? Nun zugegeben, das Vereinsleben ruhte ab 1939 beinahe vollständig, aber immerhin zwölf Seiten wurden in den Kriegsjahren beschrieben; wobei für 1942, 1944 und 1945 keine Einträge vorhanden sind. Hier … Weiterlesen

Quelle: http://ockenheim.hypotheses.org/82

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