Eine fremde Schutzmacht

Nichts ist besser als ein eindeutiger Befehl. Und einen solchen bekam der ligistische Hauptmann von seinem Feldherrn Tilly: Wenn feindliche Streifparteien in diesem Gebiet auftauchten und man ihrer habhaft werden könne, habe er diese „stracks niedermachen zulaßen, oder gefenglich anzunehmen“. Auffällig ist die Reihenfolge der Anweisung, die das Niedermachen eindeutig gegenüber der Gefangennahme priorisiert. Auch dies machte unmißverständlich klar, daß der Hauptmann kompromißlos durchgreifen sollte.

Aufschlußreich ist wie so oft der Kontext dieser Anweisung: Tilly gab diesen Befehl im Mai 1630 an einen Hauptmann, dessen Einheit offenbar in der Grafschaft Mark stationiert war (Generalleutnant Tilly an Hauptmann Carivicre [?], Stade 13.5.1630, GStA PK I. HA Rep.

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Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/1222

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Schuldzuweisungen unter Verbündeten

In seiner Antwort an Maximilian von Bayern kam der Feldherr Tilly gleich zur Sache: Den Vorwurf, daß der spanische Rückzug bei Frankenthal wegen „meinem langsamen hierunter marchiern“ nötig gewesen sei, solle „billicher massen von mir refutiert, vnd abgelaint werden“. Es war durchaus ungewöhnlich und zeigte die helle Wut des Feldherrn, wie sehr er sich über die Vorhaltungen des spanischen Feldherrn Gonzalo de Cordova echauffierte (Generalleutnant Tilly an Maximilian von Bayern, Ladenburg 14.11.1621, BayHStA Kurbayern Äußeres Archiv 2297 fol. 414-415 Ausf.). Mit ihm sollte der Generalleutnant der Katholischen Liga in abgestimmten Aktionen gegen die Truppen vorgehen, die im Reich noch für die Sache des geächteten Pfalzgrafen kämpften.

Die Abstimmung aber war alles andere als einfach, und so erhob Tilly seinerseits Vorwürfe gegen den spanischen Feldherrn. Generell machte der Generalleutnant der Liga klar, daß er „Don Gonzalo fir ainen beschaidnen Caualliero im comandirn erckhenne“ – ein in seiner Deutlichkeit bemerkenswert drastisches Urteil.

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Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/1220

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Zwei Rehe für Tilly

Es war ohne Zweifel eine nette Geste: Johann Casimir von Anhalt-Dessau hatte dem Feldherrn Tilly zwei Rehe zugesandt. Dieser antwortete am 20. März 1631 an den Fürsten, um sich für das überschickte Wildbret zu bedanken (Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Dessau: Z 44, A 10 Nr. 75): Er verspüre darin, so Tilly weiter, die „zue mir tragende gnedige affection“ des Fürsten. Und er bat den Anhaltiner, daß er „mich darin bestendig behalten, vnd zue dero beharlichen hulden vnd gnaden mich bestens recommendiert sein lassen wollen“. Das Schreiben besteht also komplett aus den gängigen Floskeln, wie sie halt den üblichen Standards an Höflichkeit entsprachen. Aber was läßt sich mit einem solchen Schreiben anfangen? Hier hilft der Kontext ein Stück weiter.

In unmittelbare Nachbarschaft des Anhaltiners befand sich das Erzstift Magdeburg.

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Quelle: https://dkblog.hypotheses.org/1216

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Neuigkeiten aus Regensburg, II

Eine der vordringlichsten Themen auf dem Regensburger Kurfürstentag war die Frage, wie es mit Wallenstein weitergehen solle. Die Kurfürsten waren sich in diesem Punkt einig: Am besten wäre es, wenn der Kaiser seinen Feldherrn entließe. Tatsächlich brachten die Kurfürsten ihre Beschwerden über den Generalissimus mit einer derartigen Verve vor, daß bereits einen guten Monat nach Beginn der Verhandlungen die Absetzung Wallensteins unvermeidlich war. Am 13. August 1630 äußerte sich Ferdinand II. in einer Audienz gegenüber den vier katholischen Kurfürsten, daß er sich entschlossen habe, „bei der kayserlichen armaden sonderlich die direction zu ändern“ (in den Briefen und Akten, Bd. 2,5, S. 502).

Ein berühmter Moment in der Geschichte Wallensteins und auch für den Fortgang des Kriegs von großer Bedeutung.

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Quelle: https://dkblog.hypotheses.org/1166

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Neuigkeiten aus Regensburg, II

Eine der vordringlichsten Themen auf dem Regensburger Kurfürstentag war die Frage, wie es mit Wallenstein weitergehen solle. Die Kurfürsten waren sich in diesem Punkt einig: Am besten wäre es, wenn der Kaiser seinen Feldherrn entließe. Tatsächlich brachten die Kurfürsten ihre Beschwerden über den Generalissimus mit einer derartigen Verve vor, daß bereits einen guten Monat nach Beginn der Verhandlungen die Absetzung Wallensteins unvermeidlich war. Am 13. August 1630 äußerte sich Ferdinand II. in einer Audienz gegenüber den vier katholischen Kurfürsten, daß er sich entschlossen habe, „bei der kayserlichen armaden sonderlich die direction zu ändern“ (in den Briefen und Akten, Bd. 2,5, S. 502).

Ein berühmter Moment in der Geschichte Wallensteins und auch für den Fortgang des Kriegs von großer Bedeutung.

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Quelle: https://dkblog.hypotheses.org/1166

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Gut dänisch oder kaiserlich?

Schlauer ist man meistens erst im Nachhinein, diese Erfahrung bestätigte sich bereits im Dreißigjährigen Krieg. Gerade Städte standen vielfach vor der schwierigen Entscheidung, genau im richtigen Moment den nötigen Gehorsam zu zeigen und ihre Loyalität unter Beweis zu stellen. Ein Beispiel dafür war die Stadt Buxtehude, die zum Erzstift Bremen gehörte. Im Zuge des Dänisch-Niedersächsischen Kriegs versicherte sich der dänische König Buxtehudes und legte Truppen in die Stadt. Es zeigte sich aber, daß die kaiserlichen Truppen unter Wallenstein und Tilly schnell nach Norden vorstießen und die Dänen eine Position nach der anderen räumen mußten. Wie sollte man sich nun verhalten: Gemeinsam mit den Dänen kämpfen oder sich der offenbar stärkeren Macht des Kaisers unterwerfen?

Welchen Weg Buxtehude eingeschlagen hat, ist in einer zeitgenössischen Schrift unter dem Titel „Buxtehuda Bellicosa“ aus dem Jahr 1628 nachgezeichnet. Vorgestellt und kommentiert wurde sie bereits vor fast 50 Jahren von Ingeborg Klettke-Mengel in: Heimatliches Buxtehude, Bd. 2, Buxtehude 1959, S.

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Quelle: https://dkblog.hypotheses.org/1153

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Neue Literatur zu Magdeburg, II

In Fortführung des vorigen Blogposts sollen hier die weiteren Beiträge zur Magdeburger Geschichte im Dreißigjährigen Krieg vorgestellt werden, die im schon erwähnten Sammelband zu finden sind.

Im Jahr 1624 feierte Magdeburg das 100jährige Jubiläum der städtischen Reformation. Zu diesem Anlaß wurde das Drama „Eusebia Magdeburgensis“ von Johannes Blocius aufgeführt, das aber weniger die frühen Jahre der Magdeburgischen Reformation darstellte, sondern den Widerstand der Stadt gegen Kaiser Karl V. im Rahmen der Belagerung von 1550/51. Es ging nicht nur darum, diesen Erfolg zu feiern, sondern ebenso, der eigenen Generation ein leuchtendes Beispiel für eine im Glauben begründete Standhaftigkeit im aktuellen Kampf mit der Gegenreformation zu bieten. Carsten Nahrendorfs Beitrag stellt dieses sich nur schwer erschließende neulateinische Drama in Grundzügen vor, verweist dabei auch auf dessen Quellenwert, da die „Eusebia“ zeitgenössisches Material verwertete, das später verlorenging.

Zwei Aufsätze thematisieren die Magdeburgische Katastrophe von 1631. Michael Schilling widmet sich der Brautbildlichkeit, die im Begriff der sog.

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Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/1080

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Stichtag 29. November

Am 11. Februar 1625 hatte Oberst Gent die Stadt Soest handstreichartig eingenommen und damit die Phase ihrer spanischen Besetzung beendet. Dies war durchaus ein Indiz für ein Wiedererstarken der militärischen Stärke Den Haags, ungeachtet der Erfolge, die spanische Waffen andernorts das Jahr 1625 zum vielgerühmten „annus mirabilis“ gemacht haben. In Soest hingegen verblieb Gent mit seinen Truppen; seine Garnison sollte in den folgenden Jahren durchaus einen eigenen Machtfaktor in dieser Region darstellen (zur Bedeutung der Garnison Gents s. auch meinen Beitrag in A. Rutz (Hrsg.), Krieg und Kriegserfahrung im Westen des Reiches 1568-1714 (Herrschaft und soziale Systeme in der Frühen Neuzeit, 20), Göttingen 2016, S. 65-100).

Am 29.

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Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/1023

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Zu Sprachkenntnissen und Bildungsstand der Offiziere

Einen Krieg zu führen bedeutete mehr als nur hoch zu Roß die Soldaten ins Schlachtgetümmel zu führen. Gerade auch im 17. Jahrhundert war mit Händen zu greifen, was man eine Bürokratisierung des Kriegs nennen kann. Die Armee und die überhaupt die Kriegführung mußte verwaltet werden. Schreibarbeit gehörte zum Alltag eines jeden Offiziers, erst recht eines Kommandeurs. Allein weil die Kosten für den Unterhalt der Kriegsmaschinerie so exorbitant waren, kamen die Kriegsherren um Verwaltungsstrukturen im Militär nicht herum. Und auch im operativen Geschäft eines Feldzugs war Kommunikation alles. Kurzum, ein Feldherr führte den Krieg zu allererst aus seiner Feldkanzlei heraus.

Was also mußte er dafür mitbringen?

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Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/1020

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Stichtag 17. Mai

Im Mai 1631 schaute die Öffentlichkeit auf die Stadt Magdeburg, die nun schon seit Wochen von den Truppen des Kaisers und der Liga belagert wurde. Eine Entscheidung, wie diese Kämpfe ausgehen würden, war nun in Bälde zu erwarten – entweder würde die kaiserliche Seite die Metropole an der Elbe gewinnen oder Gustav Adolf würde, wie er es versprochen hatte, die Stadt entsetzen können. Ein Schreiben vom 17. Mai 1631, das Kurfürst Maximilian an seinen Feldherrn Tilly schickte, berührte das Thema Magdeburg nur am Rande. Andere Aspekte traten hier in den Vordergrund (Kurfürst Maximilian an den Generalleutnant Tilly am 17.5.1631, Bay HStA, Kurbayern Äußeres Archiv 2402 fol. 303‘-308 Kopie).

Der bayerische Kurfürst schaute gar nicht so sehr auf die Kämpfe an der Elbe, ihn bewegten vielmehr schon die nächsten anstehenden Aufgaben.

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Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/913

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