Die Aufregung um die Vergabe von österreichischen Diplomatenpässen (vgl. etwa “Kopf des Tages“) an österreichische (Ex-)Politiker, (Ex-)Politikerinnen und deren Familienangehörige hat sich wieder gelegt, dank Boomerang-Karten kann sich inzwischen jeder und jede einen eigenen “Diplomatenpass” nehmen:
Buchbesprechung: Geteilt und geeinigt Egon Bahr, Peter Ensikat: "Gedächtnislücken. Zwei Deutsche erinnern sich"
Der Vordenker der Neuen Ostpolitik und der prominenteste Kabarettist der DDR sprechen miteinander über deutsch-deutsche Blockaden.
Quelle: http://lernen-aus-der-geschichte.de/Online-Lernen/content/10140
aventinus specialia Nr. 28 [15.02.2012]: Übernahme der Projektträgerschaft durch den Verein “aventinus. Studentische Publikationsplattform Geschichte”
Fundstück
Die Telepolis hat ein Interview mit Ian Kershaw über dessen neues Buch "Das Ende".
Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2012/02/fundstuck_15.html
Fundstück
Die Telepolis hat ein Interview mit Ian Kershaw über dessen neues Buch "Das Ende".
Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2012/02/fundstuck_15.html
Ein “Kuchenbüchel” als Beweisstück
In den allermeisten vor dem Magistrat der Stadt Wien durchgeführten Trennungsverfahren dienten amtliche Dokumente oder mündliche Aussagen von ZeugInnen als Beweise, die einen Scheidungsgrund untermauern sollten. Cäcilia Swoboda brachte 1816 – nach nur dreijähriger Ehe – in ihrer Scheidungsklage allerdings ein “Kuchelbüchel” von Oktober 1814 als Beweisstück ein. Sie warf ihrem Ehemann vor, dass er “in [das] kuchelbüchel, wenn irgendeine ausgabe für sie vorkam, für die sau, anstatt frau hinein[geschrieben]” habe. Ihr Ehemann Franz Mathias Swoboda widersprach dem Vorwurf nicht und äußerte sich in der Beantwortung der Klage folgendermaßen:
Dieß aber sey wahr, daß er in sein eigenes kuchenbüchel statt für die frau, für die sau geschrieben habe. Allein dieß sey deßwegen geschehen, weil die betrefende ausgabe auf brandwein gemacht worden ist, daher habe er statt für die frau, „für die sau“ eingeschrieben.
Der Wiener Stadtmagistrat gab der Scheidungsklage von Cäcilia Swoboda statt. Neben anderen rechtmäßigen Scheidungsgründen galt in den Augen des Magistrats die “Kränkung” der Ehefrau als bewiesen. Der Magistrat argumentierte damit konform zu den Bestimmungen des ABGB von 1811. Paragraf 109 des ABGB hielt “nach dem Verhältnisse der Person, sehr empfindliche, wiederhohlte Kränkungen” als einen rechtmäßigen Scheidungsgrund fest.
Quelle: http://ehenvorgericht.wordpress.com/2012/02/14/ein-kuchenbuchel-als-beweisstuck/
de.hypotheses.org – ein Blogportal für die deutschsprachigen Geisteswissenschaften, Abstract des Vortrags von Mareike König
de.hypotheses.org – ein Blogportal für die deutschsprachigen Geisteswissenschaften. Abstract des Vortrags von Mareike König auf der Tagung “Weblogs in den Geisteswissenschaften oder: Vom Entstehen einer neuen Forschungskultur” am 9. März 2012 in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München.
Abstract
Während in anderen Ländern und in anderen Disziplinen das Bloggen bereits zum wissenschaftlichen Alltag gehören, führen sie in den deutschsprachigen Geisteswissenschaften derzeit ein Nischendasein. Kritiker verweisen auf das Risiko eines wissenschaftlichen Qualitätsverfalls und betrachten das Blogwesen vorwiegend als Mitteilungsort privater Befindlichkeiten. Doch die Stimmen derjenigen nehmen zu, die das Potential wissenschaftlichen Bloggens für die schnelle Verbreitung und Diskussion aktueller Forschungsinhalte hervorheben. Durch den Blick auf Frankreich, wo Wissenschaftsblogs Dank des Portals hypotheses.org seit einigen Jahren eine rasante Karriere hingelegt haben, die selbst die Vergabe von ISSN durch die Französische Nationalbibliothek einschließt, ist die Idee zu einem deutschsprachigen Blogportal für die Geisteswissenschaften entstanden. In Kooperation mit den französischen Kollegen wurde so das Blogportal de.hypotheses.org aufgebaut.
Das Portal stellt kostenlos einen Service zur Verfügung, der das Eröffnen von Wissenschaftsblogs aus allen Disziplinen der Humanities erleichtert, diese unter einem Dach versammelt und für eine größere Sichtbarkeit wie auch für die Archivierung der Inhalte sorgt. Die Blogs laufen auf WordPress. Das Angebot richtet sich an Forschergruppen und Einzelforscher/innen der Geisteswissenschaften, die über eine universitäre oder institutionelle Anbindung verfügen und die regelmäßig über ihre aktuelle Forschungen schreiben möchten. Eine wissenschaftliche Redaktion wählt die besten Beiträge der Einzelblogs für die Startseite von de.hypotheses.org aus. Weitere Informationen: http://dhdhi.hypotheses.org/610
Mareike König
Dr. Mareike König ist promovierte Historikerin und Leiterin der Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts Paris, Projektleiterin für das deutschsprachige Blogportal de.hypotheses.org und verantwortlich für das Redaktionsblog. Sie außerdem zuständig für die Veranstaltungsreihe “Digital Humanities am DHIP“. Sie twittert unter @mareike2405
Zum Programm der Tagung “Weblogs in den Geisteswissenschaften” http://redaktionsblog.hypotheses.org/136
Tweets zur Tagung unter @dehypotheses / Hashtag: dhiha4
Eine kurze Geschichte des Kommunismus, Teil 1/2
| Karl Marx 1875 |
| Marx 1882 |
| Friedrich Engels |
| Marx-Denkmal in Moskau |
| Lenin |
Dieser Artikel basiert auf der Vorlesung "Politisch-Ideologische Hauptströmungen des 20. Jahrhunderts" von Prof. Dr. Anselm-Doering Manteuffel.
Bildnachweise:
Marx 1 - John Mayall (gemeinfrei)
Marx 2 -unbekannt (gemeinfrei)
Denkmal - Graham Colm (GNU 1.2)
Lenin - Моисей Соломонович Наппельбаум (gemeinfrei)
Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2012/02/eine-kurze-geschichte-des-kommunismus_13.html
SdK 26: Albert Malli über Radiotechnik
Quelle: http://feedproxy.google.com/~r/kulturwissenschaften/~3/KOlOfiBjpmI/sdk26
Über die Geschichte von Smileys und Körpergröße von Schweizern
Die älteste belegbare Verwendung des Smileys geht – laut Wikipediaeintrag – auf den amerikanischen Werbegrafiker Harvey Ball zurück, der 1963 zwei Punkte und einen gebogenen Strich in einen gelben Kreis zeichnete.
Dabei habe ich vor einigen Tagen deutlich ältere Spuren im Archiv gefunden, in einer Anleitung zur Beschreibung von Personen aus dem Jahr 1897:

Ein zweites Quellen-Beispiel erlaubt interessante Einblicke in den Zusammenhang zwischen Körpergröße und Bodenerhebungen. Die sich herausbildenden Erkennungsdienste enthielten Registraturen, in welchen die Daten der gespeicherten Personen nicht alphabetisch abgelegt waren, sondern – wie im Fall der Anthropometrie – nach Körpermaßen. Grundidee dieser Registraturen war eine statistische Normalverteilung – siehe zum Beispiel die Gauß’sche Normalverteilung – und da Größenverhältnisse innerhalb der Bevölkerung nicht gleichmäßig verteilt sind, füllten sich manche Schiebladen der Register mehr und andere weniger.
Nun mussten aber die Ordnungen der Registerfächer angelegt werden, bevor klar war, welche Größenverteilungen tatsächlich auf die Erkennungsdienste zukamen, zumal zunächst alle Erkennungsdienste die Maßstäbe aus Frankreich übernahmen, wo Alphonse Bertillon die Anthropometrie in den 1880er Jahren erfand. So findet sich in einem Bericht von Friedrich Paul aus dem Jahr 1897 folgendes aufschlussreiche Zitat:
[I]ndem z.B. bei der Körperlänge in einem bestimmten Lande also z.B. der Schweiz, die kleinen Maße am Häufigsten sein werden. (Es sollen nach wissenschaftlicher Behauptung Größe des Menschenschlages und die Bodenerhebungen des Wohnortes zu einandner im umgekehrten Verhältnisse stehen). Dies ist selbstverständlich, es wird deshalb Aufgabe der Centrale sein, Statistik zu betreiben […].
