Revolutionary France’s War of Conquest in the Rhineland. Conquering the Natural Frontier 1792-1797

Das Hauptthema der 2019 erschienenen Monographie von Jordan R. Hayworth sind die “natürlichen Grenzen” Frankreichs bis an den Rhein als Ostgrenze. Hayworths Grundthese ist dabei, dass die “natürlichen Grenzen” kein jahrhundertelanges Grundthema der französischen Deutschlandpolitik waren, wie es die ältere Forschung oft angenommen hatte. Vielmehr wandelte sich erst im Zeitraum der Französischen Revolutionskriege 1792 bis 1797, also dem der Eroberung der “natürlichen Grenzen” bis zum Rhein, mehrmals der Diskurs der politischen Akteure zur Frage einer möglichen Annexion des Rheinlands oder der Errichtung einer rheinischen “Schwesterrepublik”. Hayworth weitet dabei die Analyse der “natürlichen Grenzen” von der politischen und intellektuellen Dimension, in der sie bereits oft behandelt wurden, auf die konkrete militärische Dimension aus und stellt den Zusammenhang zwischen den Ideen der politischen Akteure und ihrer konkreten Politik in Bezug auf das Rheinland in den Mittelpunkt. Er weist darauf hin, dass die Eroberung der “natürlichen Grenzen” oft als Konstante der französischen Deutschlandpolitik vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert angesehen wurde (beispielsweise bei Sorel[1]), während sie in anderen Fällen als Ergebnis der Revolution aufgefasst wurde, deren Umwerfungen ab 1792 zu einem Paradigmenwechsel der Außenpolitik gegenüber dem Heiligen Römischen Reich geführt hätten (siehe beispielsweise Zeller[2]). Einig war man sich in der älteren Forschung darin, dass die “natürlichen Grenzen” bis zum Rhein ab 1792 eine zentrale Rolle in der republikanischen Rhetorik innehatten. Die Ansicht, die “natürlichen Grenzen” seien ein zentrales Element vom Mittelalter an gewesen, wird heute zumeist kritisch gesehen und als Ausdruck eines späteren Nationalmythos gedeutet.



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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2022/11/rezension-revolutionary-france-war-rhineland-poesch/

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#durchsichten Transnationale Geschichte der Französischen Revolution

https://www.routledge.com/p/book/9780415820561 The Routledge Companion to the French Revolution in World History engages with some of the most recent trends in French revolutionary scholarship by considering the Revolution in its global context. Across seventeen chapters an international team of contributors examine the impact of the Revolution not only on its European neighbours but on Latin America, […]

Quelle: https://www.einsichten-online.de/2019/07/10285/

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Laxenburg (das 18. Jahrhundert und die Antike)

Der ISECS Kongress 2023 in Rom wird sich mit der Antikenrezeption im 18. Jahrhundert befassen. Der Schlosspark Laxenburg in der Nähe von Wien ist ein gutes Beispiel.

Der Beitrag Laxenburg (das 18. Jahrhundert und die Antike) erschien zuerst auf Wolfgang Schmale.

Quelle: https://wolfgangschmale.eu/laxenburg/

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Die Archives numériques de la Révolution française: Online-Datenbank mit digitalisierten Quellen zur Französischen Revolution (Mittwochstipp 66)

Die Archives numériques de la Révolution française (ANRF) / French Revolution Digital Archive (FRDA) sind ein Gemeinschaftsprojekt der Französischen Nationalbibliothek und der Universität Stanford, das wichtige Quellen zur Französischen Revolution als Digitalisate zugänglich macht. Die Online-Datenbank existiert seit 2014, greift … Weiterlesen

Quelle: https://francofil.hypotheses.org/3382

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Die “Collection Baudouin” – Beschlüsse der Nationalversammlung aus den Jahren 1789-1795 vollständig zugänglich im Netz (Mittwochstipp 40)

Bevor das Bulletin des lois begründet wurde, in dem über 150 Jahre lang die Gesetze in Frankreich publiziert wurden, gab es bereits die Collection Baudouin, genauer gesagt die “Collection générale des décrets rendus par l´Assemblée nationale“, herausgegeben und gedruckt in … Weiterlesen

Quelle: http://francofil.hypotheses.org/2403

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Luise hilf! Ein rheinisches Stoßgebet an die ‘preußische Madonna’.

Als “désastreuse époque” bezeichnete Maria Isabella Geyr von Schweppenburg (†1811) im Herbst 1800 die zurückliegenden Jahre, jene Jahre seit dem Einmarsch der Revolutionstruppen ins Rheinland (Oktober 1794), jene Jahre, die dem rheinischen Adel das Äußerste abverlangt hatten. Von Maria Isabella hatten sie den Tod ihres Mannes, die Plünderung, Verwüstung und anschließend die Sequestrierung ihrer Familiengüter, den Fortfall ihrer Titel, Prädikate und Herrschaftsrechte gefordert. Darüber hinaus waren die Präbendenstellen, mithilfe derer ihre zwei Jüngsten versorgt worden waren, der Säkularisation zum Opfer gefallen, waren die einträglichen Hof- und Verwaltungsämter in landesherrlich-kurkölnischen Diensten, wie sie noch ihr Gatte und zuletzt ihr Ältester innehatten, weggebrochen.

Ein standesgemäßes Leben – ob links oder rechts des Rheins –, ja die bloße Existenz schienen in Gefahr. In ihrer augenscheinlichen Verzweiflung wandte sich die rheinische Freiherrin an Luise Königin von Preußen (1776-1811), deren haute protection sie sich offenbar 1793 während eines Aufenthalts der “Jungfer Husch” in der Bäderstadt Aachen erworben hatte. Der preußische Gesandte in Paris, der General Bernadotte und zuvorderst Josephine Bonaparte sollten durch die Preußenkönigin für die Sache Maria Isabellas gewonnen werden, sich beim Ersten Konsul der Französischen Republik für eine Aufhebung des auf den Geyerschen Gütern liegenden Sequesters verwenden. Und tatsächlich zeugen die in ihrem typischen, fehlerhaft-verhuschten Französisch abgefassten Antwortschreiben Luises von etlichen Bemühungen um ihre Klientin, spenden dieser Trost und Aufmunterung, zeugen darüber hinaus jedoch in überaus bemerkenswerter Weise von der Auseinandersetzung Königin Luises mit der Situation der französisch besetzten Rheinlande, des dortigen Adels, der Emigrantenproblematik, zeigen Luise räsonierend über die Schrecken der Revolution, über Möglichkeiten, jener “nation française” und ihrem gefährlichen esprit de démocratie” endlich Einhalt zu gebieten.

Die Frage, ob und inwiefern das Hilfegesuch der Witwe Geyr Früchte trug, gerät bei der Lektüre solcher Korrespondenzen rasch zur Nebensache. Und es manifestiert sich hier auch weit mehr als jenes weitere Mosaiksteinchen in der Überlieferung zur berühmten preußischen Königin, die vor allem dem Bürgertum zum Mythos wurde. Adlige Frauen, Adelsarmut, (weibliche) adlige Patronagenetzwerke um 1800, Ängste, Feindbilder und Verlusterfahrungen zweier Vertreterinnen ganz unterschiedlicher europäischer Adelsgruppen – dies sind nur einige der Themen und Forschungsfragen, die hier sofort ins Auge springen. Sie kreisen im Kern um adlige “Gewinnerinnen und Verliererinnen”. Luise, hilf doch mit!

Florian Schönfuß

Quelle: http://rhad.hypotheses.org/423

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aussichten Nr. 38 [11.11.2013]: Neue Einträge bei aussichten-online.net; Digest 01.09.2013-31.10.2013

Wissenschaftsgeschichte der Altertumswissen­schaften. Themenportal bei PropylaeumDok http://www.aussichten-online.net/2013/09/4703/ http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/portale/wgesch Das Portal sammelt Beiträge, die über den Dokumentenserver der Virtuellen Fachbibliothek Altertumswissenschaften bereitgestellt werden, und sich mit der Historiographie der Altertumswissenschaften beschäftigen. .................................. Fachbibliographie Marburger Studentenleben. Studentensprache, Studentenlied, Universitätsgeschichte http://www.aussichten-online.net/2013/09/4722/ http://www.uni-marburg.de/bis/ueber_uns/dezbib/bibgw/bibbg/studbibl Die von Dr. Norbert Nail und Dr. Lydia Kaiser zusammengestellte Bibliographie enthält zahlreiche Titel zur Marburger […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/11/4761/

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Links zu 1848 und zur Politikgeschichte des 19. Jahrhunderts (2): zwei neue Blogs

Als erster der versprochenen Nachträge zu unserer Linksammlung sei hier auf zwei spannende neue Blogs hingewiesen, die in den vergangenen Wochen gestartet sind:

The French Revolution Network

Sozusagen ein neuer Nachbar auf der Plattform hypotheses.org ist dieses Gemeinschaftsblog von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vor allem aus dem anglo-amerikanischen Raum, unter denen sich einige sehr bekannte Persönlichkeiten befinden, die sich mit Arbeiten zu verschiedensten Aspekten der Französischen Revolution einen Namen gemacht haben: etwa David Andress, Marisa Linton, Peter McPhee, Alyssa G. Sepinwall oder Timothy Tackett. Der Fokus liegt allerdings nicht ausschließlich auf der Französischen Revolution, sondern das Blog soll sich auch der vergleichenden Revolutionsforschung widmen: „We aim to discuss [...] the comparative study of revolutionary experiences in European and Global history from the eighteenth century to the present“.

Revolutionary Moments

Auf dem von der George Mason University (unweit Washington DC) betriebenen „History News Network“ ist im Juli das Blog „Revolutionary Moments“ online gegangen. Auch hier geht es explizit um einen diachron vergleichenden Zugang, der rezente und aktuelle Ereignisse (etwa im Nahen Osten oder in China) mit den Erfahrungen aus den Revolutionen des 18., 19. und 20. Jahrhunderts in Beziehung setzt – wenn auch Peter Stearns, Spezialist für die europäischen Revolutionen von 1848/49, in seinem jüngsten Beitrag vor voreiligen Analogien warnt: So sehr sie sich auch anbieten, „[they] can also be distracting or misleading“.

Wir wünschen beiden Vorhaben eine erfolgreiche Entwicklung und verfolgen sie mit großem Interesse.

Quelle: http://achtundvierzig.hypotheses.org/334

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08. Michon und die Faktizität des Fiktionalen

BilderrahmenGemalte Ambivalenz

Eine Begebenheit aus der Französischen Revolution: Die Herrschaft des Wohlfahrtsausschuss unter Robespierre hat seinen Höhepunkt erreicht, der Terreur wütet und die Guillotinen verrichten ihre Arbeit. Im Winter 1793 wird der Maler François-Elie Corentin beauftragt, ein Gemälde der elf Mitglieder des Wohlfahrtsausschusses anzufertigen. Selbstredend ist es das Ziel dieses Gruppenportraits, das schließlich die riesigen Ausmaße von vier mal drei Metern annehmen sollte, Geschichte zu machen, soll heißen: die Sicht der Nachwelt auf das Wirken des Wohlfahrtsausschusses zu bestimmen. Die Geschichte dieses Gemäldes wird in dem jüngst ins Deutsche übersetzten Buch von Pierre Michon mit dem schlichten Titel „Die Elf“ erzählt. Die andauernde Faszination von Corentins Gemälde resultiert aus der Ambivalenz möglicher Deutungen. Man kann darin sowohl einen Robespierre als Halbgott der Revolution als auch einen Robespierre als machthungrigen Tyrannen entdecken.

In seiner Schilderung stellt Pierre Michon den Maler Corentin, der im französischen Limousin aufwuchs und beim Historienmaler Jacques-Louis David ausgebildet wurde, in eine Reihe mit keinen Geringeren als Giotto, Leonardo, Rembrandt, Goya oder van Gogh. Auch der französische Historiker Jules Michelet hat in seiner immer noch bedeutsamen „Geschichte der Französischen Revolution“, die in sieben Bänden zwischen 1847 und 1853 erschien, diesem riesigen Gemälde ein eigenes Kapitel gewidmet. Sie sollten sich also bei ihrem nächsten Besuch des Pariser Louvre Michons Buch unter den Arm klemmen, seiner Wegbeschreibung folgen (er gibt genau an, wo das Bild – geschützt von dickem Panzerglas – hängt) und sich diese gemalte Form der Geschichtsproduktion näher ansehen.

Die Wirklichkeit des Erfundenen

Seien Sie aber nicht zu enttäuscht, wenn Sie nichts finden. Denn das Gemälde gibt es nicht. In seinem meisterlichen Stück Prosa, das eine Mischung aus Essay, Künstlerportrait und literarischer Augenwischerei ist, hat Michon eine Gestalt mit einer erfundenen Biographie und den Louvre mit einem nie gemalten Bild ausgestattet. Zugegeben, er will uns hier kein Schelmenstück vorführen, weshalb recht schnell klar wird, dass wir Leser einer Erfindung sind. Michon hat also nicht den Weg Wolfgang Hildesheimers eingeschlagen, der seinen „Marbot“ im Stil einer klassischen Biographie mit so viel Plausibilität belegte, dass man unweigerlich zum Lexikon greifen möchte, um sicherzugehen, dass Marbot tatsächlich nie lebte.

Aber selbst wenn wir durchschauen, dass es sich um Fiktion handelt, dass der Maler Corentin niemals existierte und das Gemälde „Die Elf“ auch nach intensiver Suche im Louvre nicht aufzufinden ist – sollte uns das tatsächlich die historischen Schultern zucken lassen und Gemälde samt Maler der völligen Bedeutungslosigkeit überantworten? Wenn Corentin und „Die Elf“ nie Wirklichkeit waren, haben sie dann auch mit unserer (historischen) Wirklichkeit nichts zu tun?

Man kann die Beantwortung dieser Frage vom jeweiligen kulturhistorischen Status fiktionaler Texte oder vom Wirklichkeitsverständnis abhängig machen, mit dem man zu hantieren bereit ist. Die naheliegende Unterscheidung nähme eine klare Trennung zwischen Faktizität und Fiktionalität vor. Die erfundenen Geschichten mögen als nette Unterhaltung dienen, mögen sogar erkenntnisfördernd sein und uns die Augen öffnen für die Zustände der Wirklichkeit – aber sie sind keine Wirklichkeit! Menschen, Objekten und Ereignissen, die allein in der Form von Druckerschwärze und Papier, Celluloid oder Pixeln existieren, darüber hinaus aber keine außermediale Existenz besitzen, streiten wir üblicherweise den Wirklichkeitsstatus ab. Problematisch an einer solchen Auffassung ist nur, dass wir zumindest die Bücher, Filme oder Bilder, die diese Fiktionen enthalten, als Teil unserer Wirklichkeit anerkennen müssen. Wenn sie aber schon einmal da sind, könnte es dann nicht sein, dass sie mitsamt ihren Geschichten auch Wirksamkeiten entfalten, also in unsere Wirklichkeit hineinwirken?

Absolute Wahrheit

Fiktionen zeichnen sich ja nicht zuletzt dadurch aus, dass sie innerhalb ihres eigenen Referenzrahmens in einer Art und Weise auf Wirklichkeit und Wahrheit pochen können, wie dies in der Welt außerhalb des fiktionalen Rahmens niemals möglich wäre. In der Welt der erfundenen Geschichten haben alternative Wirklichkeitsentwürfe nur insofern Platz, als sie durch die Schöpfer der Fiktion zugelassen werden. Die Wahrheit der Fiktion ist absolut. Ein solcher Grad an Wirklichkeitsverdichtung lässt sich nicht einmal in der totalitärsten aller Diktaturen erreichen.

Interessant wird es dann, wenn die unterschiedlichen Sphären der Wirklichkeit, die faktischen und die fiktionalen, miteinander in Kontakt treten und sich überschneiden. Denn die Fiktionen sind beständig dabei, unsere Wirklichkeit zu verändern und zu infizieren: Nicht nur kommt die nicht-fiktionale Welt in der fiktionalen vor, ebenso werden fiktionale Deutungsangebote in unsere außerfiktionalen Lebens- und Weltentwürfe importiert.

Dann ist es nicht mehr so einfach, zwischen Erfindung und Realität zu unterscheiden. Aber das ist wohl weniger ein Problem der mangelnden Trennschärfe, vielmehr ein Problem unseres unzureichenden und eingeschränkten Wirklichkeitsverständnisses. Es gehört zum Standardrepertoire von Romanen, dem Leser zu versichern, es handele sich um wahrheitsgemäße Darstellungen, die vom Autor nur in seiner Funktion als Herausgeber veröffentlicht würden. (Auch Michon bemüht die beständige Ansprache an den Leser als Realitätsevokation, so als befände man sich bei einer Museumsführung.) Die Fiktion imitiert und desavouiert die Wirklichkeit in ihrem Realitätsverständnis – gleichzeitig gelingt es der außerfiktionalen Realität aber nicht in der gleichen Weise, ihre fiktionalen Gehalte ernst zu nehmen.

Muss es aber nicht so erscheinen, als seien Figuren wie Don Quijote, Robinson Crusoe, Faust oder Dracula selbstverständliche Bestandteile unseres Lebens? Zumindest muss man sie als Elemente unserer historischen Wirklichkeit akzeptieren, weil sich einerseits in ihnen vergangene Realität verdichtet und weil sie andererseits auf diese Wirklichkeiten unübersehbaren Einfluss ausgeübt haben. Dabei handelt es sich bei diesen und vielen weitere Figuren um Beispiele, die ihre Fiktionalitätsmarkierung noch eindeutig mit sich herumtragen. Etwas mulmiger wird die Angelegenheit schon, wenn man erfährt, dass das US-Verteidigungsministerium kurz nach dem 11. September 2001 Renny Harlin engagierte, um Untergangsszenarien für mögliche weitere Anschläge zu entwerfen. Harlin war aber nicht Mitglied eines politikstrategischen think-tanks, sondern Drehbuchautor und Regisseur von „Die Hard 2“. [1]

Aber haben wir auch nur eine ungefähre Vorstellung davon, wie viele Erfindungen wir als selbstverständliche historische Wahrheit mit uns herumschleppen? Eine Märchengeschichte, die beispielsweise bis zum heutigen Tag in historischen Darstellungen und Schulbüchern wiederholt wird, handelt von der mittelalterlichen Überzeugung, bei der Erde handele es sich um eine Scheibe anstatt um eine Kugel. Dass diese „Geschichte“ eine Mittelalter-Fiktion des 19. Jahrhunderts ist, wurde schon längst erwiesen. [2] Scheint aber fast niemanden zu interessieren. Als Fiktion ist sie so mächtig, dass sie allenthalben nachgeplappert wird.

Die Frage danach, wer oder was denn nun Geschichte macht, lässt sich erwartungsgemäß auch nicht mit Blick auf die Fiktion letztgültig beantworten. Aber wie auch immer die Antwort ausfallen sollte, die fiktiven Geschichten und Figuren dürfen dabei nicht vergessen werden. Es wäre interessant zu erfahren, wie viele Menschen inzwischen im Louvre nachgefragt haben, wo denn nun das Gemälde der „Elf“ zu finden sei.

[1] David Shields: Reality Hunger. Ein Manifest, München 2011, 92

[2] Peter Aufgebauer: „Die Erde ist eine Scheibe“. Das mittelalterliche Weltbild in der Wahrnehmung der Neuzeit, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 57 (2006) 427-441

[Pierre Michon: Die Elf. Übersetzt von Eva Moldenhauer, Berlin 2013]


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Quelle: http://achimlandwehr.wordpress.com/2013/05/26/08-michon-und-die-faktizitat-des-fiktionalen/

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Link-Hint Nr. 1/2012: demokratiegeschichte.eu

http://www.demokratiegeschichte.eu Wer bei diesem Portal seinem Namen nach eine Darstellung der Geschichte der Demokratie von der Antike bis zu Gegenwart erwartet, muss entäuscht sein. Das Portal setzt mit der Französischen Revolution ein, behandelt schwerpunktmäßig das Hambacher Fest sowie die Revolution von 1848 und reicht bis in die Gegenwart. NB: Auch das Portal regionalgeschichte.net, welches ebenfalls [...]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2012/02/2484/

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