Rezension: Jürgen Osterhammel/Jan C. Hansen – Dekolonisation: Das Ende der Imperien

 

Jürgen Osterhammel/Jan C. Hansen - Dekolonisation: Das Ende der Imperien

Das Ende der Imperien in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist einerseits ein Prozess, der in der europäischen Geschichtsschreibung vorrangig als ein Kapitel der jeweiligen europäischen Nationalgeschichten erzählt wird, allzu oft mit einer theleologischen und nostalgisch verklärten Note. Die Größe dieses Umbruchs geht darüber oft verloren, auch, weil die betroffenen Regionen üblicherweise als "3. Welt" subsumiert und damit als nicht sonderlich bedeutend kategorisiert werden. Dabei ist der Prozess der Dekolonisation einer, der einen fundamentalen Wandel der Weltordnung nahelegt. Bedenkt man, dass die UNO von kaum 50 Staaten gegründet wurde, von denen gerade drei aus Asien und zwei aus Afrika waren, und heute 193 Staaten Mitglied sind, erkennt man die Bedeutung für zwei Kontinente, auf denen die Hälfte der Weltbevölkerung lebt. In den letzten Jahren ist diese Epoche vermehrt in die Aufmerksamkeit von Historiker*innen geraten und seit Neuestem auch in den Geschichte-Bildungsplänen fest verankert. Sinnvoll also, ein Grundlagenwerk zu kennen und sich dazu der bekannten Reihe von C. H. Beck zu bedienen, die gleichzeitig den Vorteil hat, sehr übersichtlich zu sein.



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Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2025/09/rezension-jurgen-osterhammeljan-c.html

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Virtuelles DH-Kolloquium an der BBAW, 29.09.2025: „Exploring Social Interactions in Letters through Social Network Analysis: The Zenon Archive as a Use Case“

Im Rahmen des DH-Kolloquiums an der BBAW laden wir Sie herzlich zum nächsten Termin am Montag, den 29. September 2025, 16 Uhr c.t., ein (virtueller Raum: https://meet.gwdg.de/b/lou-eyn-nm6-t6b):

Fernanda Alvares Freire (BBAW, TELOTA)

This presentation explores how Social Network Analysis (SNA) can be applied to study social interactions as represented in historical letter corpora. By combining qualitative text analysis with Social Network Analysis (SNA), the approach models and visualizes interpersonal relations to investigate patterns of interaction, the roles of key actors, and the structure of historical communities. As one of the largest collections from the Hellenistic period, the letters and documents of the Zenon archive provide rich information about administrative, economic, and personal networks and serve as an exemplary use case to the approach.

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Quelle: https://dhd-blog.org/?p=22823

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Diese Tagungen haben unsere DHd-Stipendiat:innen besucht!

2024 schrieb der DHd-Verband erstmals Stipendien für sogenannte „DH-nahe Tagungen“ aus, d.h. Tagungen, die nicht die DHd-Verbandstagung sind, für die schon lange Stipendien vergeben wurden. Diese werden auch weiterhin unabhängig von der „Nicht-DHd-Verbandstagung“-Schiene vergeben. 

Die Stipendien für DH-nahe Tagungen werden jeweils im Sommer (Ausschreibung April) und Winter (Ausschreibung November) vergeben. 

Im Folgenden stellen wir eine Reihe jüngst veröffentlichter Erfahrungsberichte unserer Stipendiat:innen vor (beantragt in Runde Winter 2024 und Sommer 2025). Die meisten haben die DH2025 in Lissabon besucht, doch die Stipendien können grundsätzlich auch für andere DH-relevante Tagungen und Schools beantragt werden.



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Quelle: https://dhd-blog.org/?p=22812

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Götz Aly, der Volksstaat und die Staatsschulden

 

Ein neues Buch über die Nazizeit ist erschienen. Das wäre erst einmal wenig erwähnenswert, wenn es sich beim Autor nicht um Götz Aly handeln würde, einen der profiliertesten Holocaustforschenden der Bundesrepublik, mit einer seit den frühen 1980er Jahren währenden Karriere auf dem Feld. Er gehörte zu einer neuen Generation von Historiker*innen, die sich von den bis dato herrschenden strukturalisierten Totalitarismusthesen lösten und somit die erstarrte Sichtweise des Holocaust als ein von oben verordnetes und gelenktes Werk darstellten und damit einerseits die Deutschen grosso modo entlasteten als auch andererseits dafür sorgten, dass der Massenmord letztlich eine wenig erforschte Fußnote in der deutschen Geschichtsschreibung war. Aly war ein Spezialist dafür, mit breiter Quellenforschung aus den unteren Ebenen der Tötungsmaschinerie ein differenzierteres Bild zu entwerfen helfen, das unser Verständnis des Holocausts bis heute prägt. Sein Werk "Endlösung" (1995) bildete die Zusammenfassung seiner Erkenntnisse.



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Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2025/09/gotz-aly-der-volksstaat-und-die.html

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