Günter Hacks Rezension von Bleeding Edge

Günter Hack rezensiert für FM4 Bleeding Edge, den neuen Pynchon und muss konstatieren, dass die NSA uns sogar die Literatur verpfuscht und [e]s ist, als ob die Realität mit Pynchon nun endlich Schritt halten, sie ihn gar überholen könnte; der neue Roman ist also keiner der "großen" Pynchons, aber doch ein ZIP-File, das sich im Gehirn des Lesers auf tausendfache Größe dekomprimiert, eine Wunderkerze (...) im geistigen Permafrost der Dauerkrise.

Pynchon, Thomas: Bleeding Edge. New York: Penguin, 2013.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/498217696/

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Spex zu Prism/NSA et al.

Durchaus lesenswert, Michael Seemanns für die Spex verfasster Beitrag Das neue Spiel: Prism vs. Kontrollverlust. Zwei Passagen daraus:

Es kann in diesem Spiel nicht mehr darum gehen, Leute davon abzuhalten, Daten zu sammeln. Es muss darum gehen, den Geheimdiensten kein Monopol auf Daten zu gewähren. Ihre eigenen klandestinen Strukturen, die Deutungsmacht über die Realität, der Informationsvorsprung gegenüber der Restgesellschaft sind der Stoff, aus dem die Dienste ihre Macht beziehen. Ihre Macht zu brechen, heißt, sie ins Licht zu zerren, ihre Datenbanken zu öffnen und allen Zugang zu gewähren. Sie haben viel zu verlieren.

Eine globale Regierungselite hat sich zusammengetan, um gegenseitig ihre Bevölkerungen auszuspähen und die Daten dann auszutauschen. Wir – die Weltöffentlichkeit – können den Regierungen in dieser Frage nicht vertrauen. Es kann deswegen nicht darum gehen, die Geheimdienste unter eine vermeintlich bessere Kontrolle zu bekommen. Ziel des neuen Spiels muss die restlose Transparentmachung und schließliche Abschaffung aller geheimdienstlichen Aktivitäten sein.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/498216554/

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Vortrag zur Einführung des Spannbetons in Belgien und in den USA

Ich jauchze, denn die Betonfraktion meldet sich wieder zu Wort, schon kommende Woche findet in Berlin folgender Vortrag statt:

Prof. Dr.Ir. Bernard Espion, Université Libre de Bruxelles, BATir Department

Thema: Gustave Magnel und die Einführung des Spannbetons in Belgien und in den USA

Zeit: Do, 26.9.2013, 17:30
Ort: Deutsches Technikmuseum Berlin, Trebbiner Straße 9 (Vortragssaal 4. Stock)

Abstract:

Die Einführung des Spannbetons in Belgien geht einher mit den Experimenten von Gustave Magnel, Professor an der Universität in Gent. Zusammen mit dem Unternehmer Blaton entwickelte er ab 1941 ein eigenes Spannkabel- und Verankerungssystem mit dem Namen „Sandwich“, welches bis in die 1960er Jahre im Spannbetonbau in Belgien vorherrschte.
Magnel war an den meisten frühen Anwendungen des Spannbetons in Belgien beteiligt, darunter auch Weltpremieren, wie zum Beispiel die Anwendung der Vorspannung in Siloanlagen und in Durchlaufträgerbrücken. Bereits 1948 erschien aus seiner Hand das erste Fachbuch zum Thema, welches die Ergebnisse seiner Experimente und den Stand der Vorspanntechnik in Belgien zusammenfasste. Sein Name steht für den Bau der Walnut Lane Brücke in Philadelphia, der ersten Spannbetonbrücke in den USA. 1951 organisierte er in Gent den 1. Internationalen Kongress für Spannbeton.
Sein Buch erschien 1953 in einer erweiterten Ausgabe auch in Englisch; einige seiner Entwurfsansätze sind noch heute gültig.
(Der Vortrag wird in Englisch gehalten.)


[via Mailingliste der Gesellschaft für Technikgeschichte]

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/491548934/

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Radio France über Olympe de Gouges

La Fabrique de l'Histoire sendete diese Woche auf Radio France eine vierteilige Reihe über Olympe de Gouges:

Teil 1, 16.9.2013:

Aujourd'hui, entretien avec Benoîte Groult, journaliste, écrivaine et militante féministe, auteur notamment d’une biographie sur Olympe de Gouges «Ainsi soit Olympe de Gouges» (Grasset).

http://rf.proxycast.org/m/media/296096201420.mp3?c=culture&p=LA+FABRIQUE+DE+L%27HISTOIRE_10076&l3=20130916&l4=&media_url=http%3A%2F%2Fmedia.radiofrance-podcast.net%2Fpodcast09%2F10076-16.09.2013-ITEMA_20523734-0.mp3

Teil 2, 17.9.2013:

Olympe de Gouges, une femme du XXI ème siècle …

Un documentaire de Séverine Liatard et Séverine Cassar

Née à Montauban en 1748, Marie Gouze, veuve à 20 ans, quitte son Quercy natale pour rejoindre la capitale avec son fils. Elle parvient peu à peu à fréquenter la société artistique et intellectuelle du Paris des Lumières. Sa passion est le théâtre et elle va bientôt s’y consacrer entièrement à une époque où la scène est un moyen pour intervenir dans le débat public. Dans sa pièce Zamore et Mirza ou l’heureux naufrage, elle prend parti pour l’abolition de l’esclavage. Á partir de 1788, elle publie son premier pamphlet « Lettre au peuple » puis des articles où elle élabore un programme de réformes sociales et politiques. La pensée toujours en chantier, Olympe de Gouges est une femme d’idées. Avec son art de la rhétorique, elle intervient sur les évènements de la période révolutionnaire en publiant un nombre exceptionnel de textes.

Peu soucieuse de rester discrète alors que son statut de femme l’exige, elle écrit également en 1791, sa Déclaration des droits de la femme et de la citoyenne qui obtient peu d’écho mais préfigure la pensée féministe moderne. Favorable à une société démocratique et hostile à l’intervention populaire, Olympe de Gouges est dépeinte avec mépris comme une exaltée politique, une virago, une auteure sans grand intérêt ou une courtisane.

Aujourd’hui, cette oubliée de l’histoire guillotinée pour ses idées est considérée comme une humaniste visionnaire. Elle est même pressentie pour entrer au Panthéon. Ses textes sont réédités, sa vie, son œuvre inspirent des écrivains, sont adaptés au théâtre ou même en bande dessinée.

Avec Olivier Blanc (historien, spécialiste d’Olympe de Gouges) ; Catel Muller et José-Louis Bocquet (auteurs d’une BD sur la vie d’Olympe de Gouges) ; Elsa Solal (écrivaine et scénariste) ; Clarissa Palmer (historienne) et Annie Vergne (comédienne et metteur en scène)



http://rf.proxycast.org/m/media/296096201420.mp3?c=culture&p=LA+FABRIQUE+DE+L%27HISTOIRE_10076&l3=20130917&l4=&media_url=http%3A%2F%2Fmedia.radiofrance-podcast.net%2Fpodcast09%2F10076-17.09.2013-ITEMA_20524219-0.mp3

Teil 3, 18.9.2013:

Débat sur les femmes et la révolution française
Jean-Clément Martin, historien, spécialiste de la Révolution française
Olivier Blanc, historien.
Dominique Godineau, maître de conférences à l’Université Rennes 2


http://rf.proxycast.org/m/media/296096201420.mp3?c=culture&p=LA+FABRIQUE+DE+L%27HISTOIRE_10076&l3=20130918&l4=&media_url=http%3A%2F%2Fmedia.radiofrance-podcast.net%2Fpodcast09%2F10076-18.09.2013-ITEMA_20524686-0.mp3

Teil 4, 19.9.2013:

Débat sur esclavage, féminisme et révolution française
Marcel Dorigny, historien, professeur à l’université Paris-VIII
Eleni Varikas, professeure émérite à l’Université Paris VIII
Frédéric Régent, maître de conférences en Histoire à l’université de Paris 1 Panthéon-Sorbonne


http://rf.proxycast.org/m/media/296096201420.mp3?c=culture&p=LA+FABRIQUE+DE+L%27HISTOIRE_10076&l3=20130919&l4=&media_url=http%3A%2F%2Fmedia.radiofrance-podcast.net%2Fpodcast09%2F10076-19.09.2013-ITEMA_20525127-0.mp3

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/486761093/

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Die Nummer des Polizeipräsidentensohns oder: SMU statt KFU!

Der wohl bedeutendste Beitrag der Stadt Graz zur Menschheitsgeschichte ist - neben der Ablieferung zweistelliger KPÖ-Wahlergebnisse - der Umstand, dass dort 1845 Angelika Aurora Rümelin geboren wurde, besser bekannt als verehelichte Wanda Sacher-Masoch. Der Gemahl, Leopold Sacher-Masoch lebte seit 1854 in Graz; sein Vater war dort Polizeipräsident und die Sacher-Masochs wohnten unter der Adresse Wickenburggasse 1330 in einem heute noch existierenden Haus, das ab Einführung der Orientierungsnummern 1870 mit Jahngasse 5, 1899/1901 umnummeriert in Jahngasse 9 zu adressieren ist, alternativ mit Wickenburggasse 1; voilà also die Nummern dieses bedeutenden Grazers, nach dem schon längst die Grazer Uni hätte benannt werden sollen. Immerhin war er dort 1856-1870 Dozent für österreichische Geschichte und ich meine, wer kennt heute noch derlei regiert habendes Gesindel à la Karl II. von Innerösterreich oder Franz I.?

Graz_Jahngasse9

Graz_Wickenburggasse1

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/483769220/

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ak-Interview zur Geschichte der Überwachung

In der aktuellen Ausgabe von Analyse & Kritik ist ein von Ingo Stützle mit mir geführtes Interview zur Geschichte der Überwachung zu finden; das schöne Zitat von Heine, auf das ich mich beziehe, lautet folgendermaßen:

Von dem Augenblick an wo eine Religion bei der Philosophie Hülfe begehrt, ist ihr Untergang unabwendlich. Sie sucht sich zu verteidigen und schwatzt sich immer tiefer ins Verderben hinein. Die Religion, wie jeder Absolutismus, darf sich nicht justifizieren. Prometheus wird an den Felsen gefesselt von der schweigenden Gewalt. Ja, Äschylus läßt die personifizierte Gewalt kein einziges Wort reden. Sie muß stumm sein. Sobald die Religion einen räsonierenden Katechismus drucken läßt, sobald der politische Absolutismus eine offizielle Staatszeitung herausgibt, haben beide ein Ende. Aber das ist eben unser Triumph: wir haben unsere Gegner zum Sprechen gebracht und sie müssen uns Rede stehn.

Heine, Heinrich: Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland, in: Ders.: Sämtliche Schriften. (Hg. von Briegleb, Klaus). München: dtv, 2. Aufl., 2005, Bd. 3, S. 505–641, hier 578.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/483768719/

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Das Archiv: Themenschwerpunkt Kontrolle und Überwachung

Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Das Archiv. Post und Telekommunikationsgeschichte (2013/3) hat den Themenschwerpunkt Kontrolle und Überwachung, schade nur, dass die Artikel nicht online zugänglich sind.

Die Ausgabe enthält u.a. folgende Beiträge:
Philipp Aumann: Zwischen staatlicher Überwachung und Selbstkontrolle
Josef Foschepoth: Post- und Fernmeldeüberwachung in der frühen Bundesrepublik
Nona Schulte-Römer: Städtisches Nachtleben und nächtliches Stadtlicht
Bernd Flessner: Legale und illegale Datensammler
Interview mit Hans-Jürgen Schütz-Jaritz: Cyberkriminalität
Dietmar Kammerer: Die Inszenierung der Video-Überwachung
Hanne Detel: Das Ende der Kontrolle. Über die Zukunft der Reputation
Sandra Bieler: Der Überwachungsfall Rolf Gössner
Daniel Meßner: Die Anfänge biometrischer Identifizierungstechniken
Alexander Nouak: Moderne Verfahren der Biometrie

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/483768081/

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Adressbüro-Aufsatz in Morgen-Glantz

Um ein wohl nicht allzu bekanntes Periodikum handelt es sich bei Morgen-Glantz. Zeitschrift der Christian Knorr von Rosenroth-Gesellschaft, deren diesjährige Ausgabe 23/2013 vor kurzem erschienen ist. Sie enthält folgenden Aufsatz von mir, den ich hoffentlich mal auch als PDF nachreichen werde können:

Tantner, Anton: Zwischen Kommerzium und Gelehrsamkeit: Adressbüros als Stätten der Informations- und Wissensvermittlung im 17. Jahrhundert, in: Morgen-Glantz. Zeitschrift der Christian Knorr von Rosenroth-Gesellschaft, 23.2013, S. 45–57.

Infos sowie Inhaltsverzeichnis der Zeitschrift:
http://www.peterlang.com/index.cfm?event=cmp.ccc.seitenstruktur.detailseiten&seitentyp=produkt&pk=76774&cid=5&concordeid=431305

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/483767821/

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