Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022686951/
Obwohl in Paris bereits 1805 das wechselseitige System der Hausnummerierung eingeführt wurde, kam es auch dort immer wieder zu Umnummerierungen, weswegen Adressangaben aus dem frühen 19. Jahrhundert nicht immer ident sind mit der heutigen Adresse; um hier Abhilfe zu verschaffen, stellt Bruno Belhoste einen Datensatz mit Pariser Adressangaben - Paris to Download - zur Verfügung, der das Auffinden einer solchen historischen Adresse erleichtert. Des weiteren sind auf einen zur Verfügung gestellten Plan die früheren Hausnummern ersichtlich.
Nestroys Hausnummer für Elke Kahr
Wie schön. nun wurde Elke Kahr also tatsächlich zur Grazer Bürgermeisterin gewählt, bereits letzte Woche haben KPÖ, SPÖ und Grüne ihre Vereinbarung Gemeinsam für ein neues Graz vorgestellt. Das Adresscomptoir gratuliert mit der Hausnummer von Nestroys Geburtshaus, die Erklärung dafür liefert Erwin Riess in der aktuellen Ausgabe von Konkret (11/2021, S.9):
"Dass die Weltrevolution, die sich einige Jahrzehnte aus der Geschichte zurückgezogen hat, ausgerechnet an den grünen Wassern der Mur einen neuen Anlauf nimmt, ist bemerkenswert. In seinem berühmten Revolutionsstück 'Freiheit in Krähwinkel' - uraufgeführt am 1. Juli 1848 in Wien - spielt Karl Kraus' verehrter Dramatiker Johann Nepomuk Nestroy die Revolutionskämpfe durch. Nestroy war Grazer."
"Dass die Weltrevolution, die sich einige Jahrzehnte aus der Geschichte zurückgezogen hat, ausgerechnet an den grünen Wassern der Mur einen neuen Anlauf nimmt, ist bemerkenswert. In seinem berühmten Revolutionsstück 'Freiheit in Krähwinkel' - uraufgeführt am 1. Juli 1848 in Wien - spielt Karl Kraus' verehrter Dramatiker Johann Nepomuk Nestroy die Revolutionskämpfe durch. Nestroy war Grazer."
Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022686937/
Sammelbandbeitrag zu Nummern für Subjekte erschienen
Dass auch die Wissenschaft ihre Wunder kennt, beweist sich zum Beispiel dann, wenn viele Jahre nach der entsprechenden Konferenz dann doch noch die Publikation dazu erscheint - ob die gut abgelegenen Texte auf diese Weise reifen und besser werden, lasse ich die pt Leser*innenschaft entscheiden. Nun aber, achteinhalb Jahre nach dem dazugehörigen in Wien abgehaltenen Workshop ist es soweit, mein Beitrag wurde Papier:
Tantner, Anton: Nummern für Subjekte. Präliminarien zur Geschichte einer ambivalenten Kulturtechnik, in: Zahlmann, Stefan (Hg.): Medienkulturen (=Die Wirklichkeit der Steine III). Weitra: Bibliothek der Provinz, 2021, S. 171–183, ISBN 978-3-99126-074-5, Verlags-Info
Tantner, Anton: Nummern für Subjekte. Präliminarien zur Geschichte einer ambivalenten Kulturtechnik, in: Zahlmann, Stefan (Hg.): Medienkulturen (=Die Wirklichkeit der Steine III). Weitra: Bibliothek der Provinz, 2021, S. 171–183, ISBN 978-3-99126-074-5, Verlags-Info
Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022686888/
Aufklärung versus Romantik – Die Formel des Epochenwiderspruchs
Seit wann ich übrigens Team #Impfpflicht bin? Spätestens seit meiner Lektüre von Peter Hacks' "Zur Romantik" vor knapp zwanzig Jahren, worin sich unter anderem folgende denkwürdige Passage befindet:

Hacks, Peter: Zur Romantik. Hamburg: Konkret Literatur Verlag, 2001, S.111.

Hacks, Peter: Zur Romantik. Hamburg: Konkret Literatur Verlag, 2001, S.111.
Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022686869/
Ö1-Porträt von Erwin Riess
Sonntag, 7.11.2021, 14:05 sendet Ö1 in den Menschenbildern ein Porträt von Erwin Riess:
Bekannt gemacht hat ihn seine Romanfigur Herr Groll, ein grantelnder Privatermittler, der vom Rollstuhl aus die kompliziertesten Kriminalfälle löst. Die Groll-Romane - mittlerweile acht an der Zahl - sind aber viel mehr als Krimis. Es sind Sittenbilder des jeweiligen Milieus, für die der Politik- und Theaterwissenschaftler meist jahrelang recherchiert und dabei auch Unbequemes ans Tageslicht befördert. Aufgewachsen ist der heute 64-Jährige im Kremser Stadtteil Lerchenfeld. "Ein Ingenieurssohn unter Arbeiterkindern", sagt Erwin Riess, der sich den Respekt der Gleichaltrigen "erst durch Prügeleien erarbeiten musste". Nach einem Rückenmarkstumor ist der Politik- und Theaterwissenschaftler selbst Rollstuhlbenutzer, er war lange Referent für behindertengerechtes Bauen im Wirtschaftsministerium, ist Theaterautor, Universitätslektor und engagiert sich in der Behindertenpolitik.
Gestaltung: Bea Sommersguter
Bekannt gemacht hat ihn seine Romanfigur Herr Groll, ein grantelnder Privatermittler, der vom Rollstuhl aus die kompliziertesten Kriminalfälle löst. Die Groll-Romane - mittlerweile acht an der Zahl - sind aber viel mehr als Krimis. Es sind Sittenbilder des jeweiligen Milieus, für die der Politik- und Theaterwissenschaftler meist jahrelang recherchiert und dabei auch Unbequemes ans Tageslicht befördert. Aufgewachsen ist der heute 64-Jährige im Kremser Stadtteil Lerchenfeld. "Ein Ingenieurssohn unter Arbeiterkindern", sagt Erwin Riess, der sich den Respekt der Gleichaltrigen "erst durch Prügeleien erarbeiten musste". Nach einem Rückenmarkstumor ist der Politik- und Theaterwissenschaftler selbst Rollstuhlbenutzer, er war lange Referent für behindertengerechtes Bauen im Wirtschaftsministerium, ist Theaterautor, Universitätslektor und engagiert sich in der Behindertenpolitik.
Gestaltung: Bea Sommersguter
Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022686743/
Miszelle zur Geschichte des Innsbrucker Fragamts erschienen
Als späte Ergänzung zu meiner Habilitation über die Adressbüros im Europa der Frühen Neuzeit ist nun auch ein kurzer Beitrag von mir über das Fragamt zu Innsbruck gedrucktes Papier geworden, in dem nicht zuletzt der geschätzte Theaterzettelausträger Joseph Keßler einen kurzen Auftritt erhält: Dieser hatte ob seines Berufs Kenntnis von leerstehenden Wohnungen und konnte daher in der Publikation des Fragamts seine Dienste als Wohnungsvermittler anbieten - ach, wie gerne würde ich denn eine umfassende Studie über Herrn Keßler und derlei Komödien-Zedelträger lesen!
Tantner, Anton: Michael Hermann Ambros und das Innsbrucker Fragamt. Eine Miszelle zur Geschichte des Suchen und Findens in Tirol, in: Zeit Raum Innsbruck. Schriftenreihe des Innsbrucker Stadtarchivs, 16.2021, S. 203–211, ISBN 978-3-7030-6559-0, Verlags-Info
Tantner, Anton: Michael Hermann Ambros und das Innsbrucker Fragamt. Eine Miszelle zur Geschichte des Suchen und Findens in Tirol, in: Zeit Raum Innsbruck. Schriftenreihe des Innsbrucker Stadtarchivs, 16.2021, S. 203–211, ISBN 978-3-7030-6559-0, Verlags-Info
Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022686673/
Einladung zu Digitaler Hausnummernflanerie 28.10.2021, 19h
Nach der Hausnummernkonferenz ist vor der nächsten digitalen Hausnummernflanerie - es sei eine herzliche Einladung ausgesprochen!
Online-Flanerie: 250 Jahre Hausnummern in Wien
Eine digitale Flanerie durch die Innenstadt
Zeit: Do, 28.10.2021, 19:00
Veranstaltet vom Labor Alltagskultur
Dauer: ca. 90 Minuten
Teilnahme frei, Spende an das Labor Alltagskultur erbeten
Zoom-Link: https://univienna.zoom.us/j/99372774624?pwd=bS9HWlJubzVlSTZUU2JCRjg0aVZaZz09
Vor 250 Jahren wurde die erstmalige Einführung von Hausnummern in Wien abgeschlossen – die von Anton Tantner angeleitete digitale Flanerie wird vom Labor Alltagskultur veranstaltet und setzt dessen open Air-Formate nun auch im digitalen Raum fort.
Klein und unscheinbar hat sie sich an die Häuser festgemacht: Die Hausnummer. Sie scheint keine Geschichte zu haben, so selbstverständlich, so alltäglich ist sie für uns geworden; dabei wurde sie nicht etwa eingeführt, um den in der Stadt lebenden Menschen oder Fremden die Orientierung zu erleichtern, sondern um gemeinsam mit einer Volkszählung – der „Seelenkonskription“ – ein neues Rekrutierungssystem vorzubereiten.
[...]
Online-Flanerie: 250 Jahre Hausnummern in Wien
Eine digitale Flanerie durch die Innenstadt
Zeit: Do, 28.10.2021, 19:00
Veranstaltet vom Labor Alltagskultur
Dauer: ca. 90 Minuten
Teilnahme frei, Spende an das Labor Alltagskultur erbeten
Zoom-Link: https://univienna.zoom.us/j/99372774624?pwd=bS9HWlJubzVlSTZUU2JCRjg0aVZaZz09
Vor 250 Jahren wurde die erstmalige Einführung von Hausnummern in Wien abgeschlossen – die von Anton Tantner angeleitete digitale Flanerie wird vom Labor Alltagskultur veranstaltet und setzt dessen open Air-Formate nun auch im digitalen Raum fort.
Klein und unscheinbar hat sie sich an die Häuser festgemacht: Die Hausnummer. Sie scheint keine Geschichte zu haben, so selbstverständlich, so alltäglich ist sie für uns geworden; dabei wurde sie nicht etwa eingeführt, um den in der Stadt lebenden Menschen oder Fremden die Orientierung zu erleichtern, sondern um gemeinsam mit einer Volkszählung – der „Seelenkonskription“ – ein neues Rekrutierungssystem vorzubereiten.
[...]
Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022686625/
ND über Asja Lācis
Das ND erinnert an Asja Lācis, die heute vor 130 Jahren geboren wurde: Sie war als Schauspielerin, Theaterregisseurin und -kritikerin tätig, "verführte Walter Benjamin zum Marxismus" und schrieb manchen Text mit ihm gemeinsam.
Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022686565/
Paris, 17. Oktober 1961 – Erinnerung an ein Massaker
Heute vor 60 Jahren, am 17. Oktober 1961, ermordeten französische Polizisten in Paris eine unbekannte Anzahl an Demonstranten, die an einer Kundgebung für die Unabhängigkeit Algeriens teilgenommen hatten, die Schätzungen schwanken laut gestriger FAZ zwischen 30 und mehr als 200 Toten. An einem der Orte des Massakers, der Pont Saint-Michel, wurde 2001 ein Denkmal errichtet, als ich diesen Juli in Paris war, habe ich es besucht.


Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022686529/
Josef Váchals blutiger Roman
Damals war der Zucker nämlich noch nicht erfunden gewesen, da derselbe zum ersten Male im sechsundsechzigsten Kriege aus dem Knochen todter Preußen ausgekocht worden war.
Josef Váchals erstmals in Kleinstauflage 1924 erschienener blutiger Roman hat so schöne Sätze wie diesen anzubieten; der Autor selbst war ein besonders durchgeknalltes Exemplar der Spezies Mensch, politisch teils völlig jenseitig, Dank sei aber dem Kētos-Verlag und Ondřej Cikán, diesen idealen Schundroman aufwändig kommentiert und gestaltet ins Deutsche übertragen zu haben!
Váchal, Josef: Der blutige Roman. Versuch um den Typus des idealen Schundromans. Wien/Prag: Kētos, 2019, Zitat S. 156
Verlags-Info: https://www.ketos.at/2017/10/josef-vachal-der-blutige-roman.html
Josef Váchals erstmals in Kleinstauflage 1924 erschienener blutiger Roman hat so schöne Sätze wie diesen anzubieten; der Autor selbst war ein besonders durchgeknalltes Exemplar der Spezies Mensch, politisch teils völlig jenseitig, Dank sei aber dem Kētos-Verlag und Ondřej Cikán, diesen idealen Schundroman aufwändig kommentiert und gestaltet ins Deutsche übertragen zu haben!
Váchal, Josef: Der blutige Roman. Versuch um den Typus des idealen Schundromans. Wien/Prag: Kētos, 2019, Zitat S. 156
Verlags-Info: https://www.ketos.at/2017/10/josef-vachal-der-blutige-roman.html
Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022686404/