Journée d’étude „Les historiens et Michel Foucault“, Paris 14.6.2013

Am 14. Juni 2013 findet an der Pariser EHESS die Tagung Régimes de vérité, gouvernementalité et biopolitique : les historiens et Michel Foucault mit folgenden sieben Vorträgen statt:

Michael C. Behrent (Appalachian State University) : Penser le XXe siècle avec Foucault

Luca Paltrinieri (CIEPFC/Cirphles - ENS Ulm) : Biopouvoir : les sources historiennes d'une fiction politique

Elsa Dorlin (université Paris 8) : Le plaisir a-t-il une histoire ? Les historiens de la sexualité et Foucault

Paolo Napoli (EHESS) : Foucault et l'histoire de la normativité

Vincent Denis (Paris 1) : L’historiographie de la police et ses usages de Foucault

Luc Berlivet (CNRS / Cermes3) : Actualité de la biopolitique : sécurité, régulation et subjectivation au prisme de l’histoire de la santé

Jean-Baptiste Fressoz (Imperial College, Londres) : Le modèle foucaldien de la biopolitique et l'histoire : chronologie et outils du biopouvoir dans le cas de l'inoculation et de la vaccination 1720-1820

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/418666568/

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Eine Jubiläumsfeier im Wiener Konzerthaus, 15. Oktober 1955

FreundInnen der Fotografie frohlocket, unlängst erschien ein - schon vielfach medial avisierter - Fotoband zum Wiener Würstelstand, garniert mit feinen Texten, u.a. einem historischen Abriss zur Geschichte der Frankfurter vulgo Wiener Würstchen von Leo Weidinger. Diesem entnehme ich, dass am 15. Oktober 1955 ein fürwahr weltbewegendes Jubiläum im Wiener Konzerthaus begangen wurde, nämlich 150 Jahre Wiener Würstel, was auch mit einer Festschrift gefeiert wurde.

Die Angaben zu dieser Festschrift:

Festschrift mit offiziellem Programm. 150 Jahre Wiener Würstl! Samstag, den 15. Oktober 1955 Wiener Konzerthaus. Eigentümer, Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Emanuel Fiscus, Wien I., Judenplatz 5.
http://data.onb.ac.at/rec/LZ00938070

Der Katalog der Wienbibliothek verzeichnet diese Schrift übrigens mit "Würstln" statt "Würstl!"; deren Plakatsammlung beinhaltet auch dieses Kleinod:
http://media.obvsg.at/AC10646446-4201

Weidinger, Leo: „Wiener Würstchen? Hamma net.“, in: Hackenschmidt, Sebastian (Hg.): Oláh, Stefan: Fünfundneunzig Wiener Würstelstände. Salzburg: Anton Pustet, 2013, 140–151, hier 147–149. [Verlags-Info]

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/418665974/

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25 Jahre Fuckhead

Gestern habe ich mir im WUK Konzert und Performance anlässlich des 25-jährigen Jubiläums von Fuckhead gegeben, die in einer besseren Welt als der bestehenden berühmter als Mozart, die Rolling Stones und Michael Jackson zusammen wären. Berichte zum Jubiläum finden sich auf FM4 und im Standard, auf Ö1 gab es dann noch ein Interview mit Dr. Dietmar Bruckmayr, der übrigens zuweilen auch als Archivbesucher anzutreffen ist und vor ein paar Jahren im Standard zur Finanzkrise interviewt wurde.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/416831502/

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Auf der Suche nach Grillparzer

Der im Vormärz durch den späteren Burgtheaterdirektor Heinrich Laube angestellte Vergleich von Wiener und Berliner Adressierungsmöglichkeiten fällt zu Ungunsten ersterer aus:

Es ist in Wien sehr schwer, Leute zu finden. Man darf dort nicht etwa an jene Viertelabtheilung, an die bequemen Hausnummern, an den stets hilfreichen Adreßkalender, an das ganze zum Nachschlagen so bequeme Büreauwesen Berlins denken; nein, durch eitel Romantik hindurch geht der Weg. Grillparzer, wo bin ich überall hingerathen, um Dich zu finden! — erster Hof, zweite Stiege, dritter Stock, vierte Thür! Es wirbeln mir noch die Beschreibungen im Kopfe. Nach einer vormittäglichen Suchjagd stand ich endlich in einer schmalen, öden Gasse vor einem großen schweigsamen Hause; meine Tritte hallten wieder auf der steinernen Treppe, an der gewölbten Decke. Klosterstille und Kühle umgab mich, draußen lag ein heißer Tag, ich dachte an das Schloß des alten Borotin in der Ahnfrau; an die ganze schauerliche Einsamkeit dieses Stückes. Es trat auch so schauerlich einsam in der Literatur auf, nur in den sterbenden Augen trug es etwas von jener poetischen Lebenswärme, die es noch eine Zeitlang vor dem Vergessen schützen wird; sonst war es kalt wie eine Leiche.
Ein eisernes Gitter hemmte meine Schritte, die Thüre war verschlossen, nirgends ein Mensch zu sehen oder zu hören; — der alte Borotin liegt im Sterben, dachte ich. Eine schwere, rostige Klingel gab einen schrillen, gespenstigen Ton. — Niemand regte sich, noch einmal schellte ich; wieder umsonst.
So stand ich wohl eine Viertelstunde, und hatte Zeit zu überlegen, was Grillparzer.für ein Dichter sei. Vor der Klingel fürchtete ich mich, machte aber doch einen letzten Versuch. Nach einer Weile hörte ich einen langsamen Frauentritt schlürfen, eine Gestalt mit fast ganz verhülltem Kopfe näherte sich — die Ahnfrau, wie sie leibt' und lebte, fragte nach meinem Begehre und Namen.
Jaromir von Eschen, heiß ich, und wünschte Herrn Grillparzer zu sprechen.
Er ist nicht zu Hause. — Ich mache hier keine Geschichte, sondern es fügte sich wunderlich genug in der That so, wie ich erzähle, die arme Ahnfrau mochte Zahnschmerzen haben.
Kaum hatte ich den Muth, dieser mittelalterlichen Wehgestalt eine moderne Karte anzubieten.
Nun blieb noch der „Stern“ übrig, eine tief in den Winkel gekauerte Wiener Kneipe, wo sich die Poeten des Abends zusammenfinden sollten. Früher geschah dieß in der sogenannten „Ludlamshöhle," aber die poetischen Possen und das Bundesartige, was sich dort herausgestellt hat, sind dem Gubernio mißfällig geworden, und man hat die Höhle verschüttet. Freie Künste, Bund und Höhle sind bedenkliche Ingredienzien, und „hoher Sinn liegt oft im kind'schen Spiele,“ man darf den Teufel nicht an die Wand malen tc. kurz, man hat Gründe gehabt, die uns nichts angehen, und ich mußte nach dem „Stern" fragen, einem kleinen Filial der untergegangenen Ludlamshöhle.
Nach einigen unerschrockenen Versuchen fanden wir ihn, Gutzkow, und der Starost waren mit auf dieser Expedition.


Laube, Heinrich: Reisenovellen. Band 3, Mannheim: Hoff, 1836, S.135-138. (GBS)

Dank an Andreas Kloners Radiofeature Feuerfest und Donauwalzer. Eine Lange Nacht in Alt-Wien, dem ich diesen Hinweis entnommen habe!

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/410259906/

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Von Palmolive und Knickerbockerhosen

Als IFK-Reminiszenz zwei schöne Passagen aus Helmut Lethens intellektueller Autobiographie:

In den letzten Monaten des Krieges waren wir mit Sandseife abgeschmirgelt worden. Darum werden wir die Palmolive-Seife, die Mutter als Gegenleistung für das Waschen amerikanischer Wäsche bekam (große Aufklärung, Mutter kam atemlos ins Hotel: Die Haut der schwarzen GIs färbe gar nicht auf deren Unterwäsche ab!), als eine große amerikanische Wohltat empfunden haben. NS = Schmirgelseife, USA = Palmolive. Da fiel in den 50er Jahren die Entscheidung für Amerika nicht schwer; denn ich habe, hoffe ich rückwirkend, nie daran geglaubt, dass Leiden eine notwendige Bedingung für große Kultur ist; sonst hätte ich ja bei der Schmirgelseife bleiben können.

Ein ernster Grund, mich dort [1960/61 an der Universität Bonn] nicht heimisch zu fühlen: Die Geographiestudenten trugen ausnahmslos Knickerbockerhosen.

Lethen, Helmut: Suche nach dem Handorakel. Ein Bericht. Göttingen: Wallstein, 2012, S. 53, 102.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/410258593/

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Zeitschrift Bohemia online

Die älteren Jahrgänge der Zeitschrift Bohemia sind erfreulicherweise unter http://bohemia.digitale-sammlungen.de Open Access verfügbar, darunter z.B. ein Beitrag von Gustav Korkisch zu einem mährischen Bauernaufstand 1706-1713 sowie Gustav Seibt zum radikalen Flügel der Hussiten (Tabor und die europäischen Revolutionen).

Zusätzlich zu den von Klaus Graf auf Archivalia geäußerten Kritikpunkten hätte ich zwei Anmerkungen:

*) Beim Download der Artikel als PDF geht der Volltext verloren. Da ich mittlerweile gewohnt bin, PDFs auf meinem Nexus-Tablet zu lesen und dabei die Markierungsfunktion des PDF-Readers intensiv nutze, muss ich in einem solchen Fall erst mühsam mit Acrobat eine OCR-Erkennung machen, um dann wieder Text im PDF markieren zu können. Dieser Aufwand wäre nicht nötig, wenn der Download gleich ein durchsuchbares PDF generieren würde.

*) Nicht nur für den speziellen Fall der Bohemia gilt: Eine Moving Wall ohne einen wenigstens kostenpflichtigen (dh in der Regel: über die Subskription einer Bibliothek) Zugang wird in einer vermutlich nahen Zukunft als vollkommen absurd erscheinen. Warum sollen aktuelle Artikel nur über den Umweg eines Gangs zur Bibliothek und Einscannen mittels Kopierer elektronisch zugänglich sein, wenn's sich denn so einfach per Download machen ließe? Dass es ohnehin gute Gründe dafür gäbe, die Artikel gleich bei Erscheinen Open Access zugänglich zu machen, braucht wohl nicht extra erwähnt zu werden.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/410257850/

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Broschüre Parkgeschichten online

Ich habe nun endlich meine 1998 erschienene Broschüre Parkgeschichten eingescannt und auf Phaidra hochgeladen, wer also Spannendes über Kinderstreiche, die Ordnung des Parks und selbst eine Mordsgeschichte lesen möchte, ist herzlich dazu eingeladen:

Ilona Schachhuber/Anton Tantner: Parkgeschichten. Wien: Verein "Spiel mit New Games", 1998.
http://phaidra.univie.ac.at/o:292552

park_u1

Die Broschüre ist das Ergebnis eines von Anton Tantner im Sommer 1996 im Auftrag der Parkbetreung Margareten durchgeführten Oral-History-Projekts, das sich mit der Geschichte zweier Parkanlagen - dem Bacherpark und dem Einsiedlerpark - in Wien-Margareten beschäftigte. In der Einleitung stellt Ilona Schachhuber die Ziele der Parkbetreuung vor.

Diese Woche, Freitag 24.5.2013, 15-19 Uhr wird übrigens in Wien am Karlsplatz 20 Jahre Parkbetreuung gefeiert, ein auch online abrufbares Infoheft liegt der aktuellen Ausgabe des Augustin bei.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/404486544/

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