Quelle: https://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022682318/
Gestern auf der Abschlusskundgebung der Demonstration "Bildung brennt weiter" im Votivpark habe ich für die IG LektorInnen eine Rede gehalten, in der ich mich in der Sprache der Betriebswirtschaft versucht und die Forderung nach einer neuen Kennzahl, an der sich künftige Universitätspolitik ausrichten soll, erhoben habe, nämlich der Kennzahl der "Permanenz": Nachzulesen unter http://www.ig-elf.at/index.php?id=109
Mchael Scharang über zweierlei Formen der Kritik
In der aktuellen Ausgabe von konkret ist u.a. Michael Scharangs Artikel über Literatur und Politik sehr lesenswert.
Hier zwei Passagen über zwei unterschiedliche Formen der Kritik:
1) Mit Blick auf Beckett sagt Adorno: "Jedes Engagement für die Welt muss gekündigt sein, damit der Idee eines engagierten Kunstwerks genügt werde." Mit anderen Worten: Jeder Widerstand gegen das Bestehende muss aufhören, damit die Idee des Widerstands lebendig bleibt. Das ist krauser Idealismus. Geht es gegen engagierte Literatur, ist Adorno jedes Mittel recht. [Absatz] Die Kritische Theorie, die Adorno und die Frankfurter Schule vertraten, war virtuos in der Kritik des Bestehenden, legte aber großen Wert darauf, dieses für nicht veränderbar zu erklären. Doch eine Kritik am Bestehenden, welche dieses für nicht veränderbar hält, ist porös. Sie gibt sich radikal, geht aber nie zum Äußersten.
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Hier zwei Passagen über zwei unterschiedliche Formen der Kritik:
1) Mit Blick auf Beckett sagt Adorno: "Jedes Engagement für die Welt muss gekündigt sein, damit der Idee eines engagierten Kunstwerks genügt werde." Mit anderen Worten: Jeder Widerstand gegen das Bestehende muss aufhören, damit die Idee des Widerstands lebendig bleibt. Das ist krauser Idealismus. Geht es gegen engagierte Literatur, ist Adorno jedes Mittel recht. [Absatz] Die Kritische Theorie, die Adorno und die Frankfurter Schule vertraten, war virtuos in der Kritik des Bestehenden, legte aber großen Wert darauf, dieses für nicht veränderbar zu erklären. Doch eine Kritik am Bestehenden, welche dieses für nicht veränderbar hält, ist porös. Sie gibt sich radikal, geht aber nie zum Äußersten.
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Quelle: https://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022682272/
100 Jahre Schwejk
Vor hundert Jahren veröffentlichte Jaroslav Hašek im Selbstverlag den ersten Teil eines der großartigsten Bücher der Weltgeschichte, nämlich Osudy dobrého vojáka Švejka za svetové války, Die Abenteuer des guten Soldaten Švejk im Weltkrieg. Hašeks Geburtshaus befindet sich in Prag, Školska 16 (Konskriptionsnummer Prag-Nové Město 645); einen großen Teil des Schwejks schrieb er in Lipnice nad Sázavou, wo er zunächst ab Sommer 1921 im heute noch existierenden Gasthaus U České Koruny wohnte, im Jahr darauf kaufte er in dem Ort ein eigenes Haus, das heute als Gedenkstätte eingerichtet ist; beide Gebäude in Lipnice - wo der im Jänner 1923 verstorbene Hašek auch begraben ist - tragen keine Hausnummernschilder. Dafür gibt es als Bonushausnummer die jenes Hauses, in dem die famose Partei des gemäßigten Fortschritts im Rahmen der Gesetze 1911 im Wirtshaus Kravín ihre Zentrale hatte: Budečská 26 (Konskriptionsnummer Prag-Vinohrady 781).




















Quelle: https://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022682209/
Morgen im Deutschlandfunk: Lange Nacht über Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht
Deutschlandfunk, 12.1.2019, 23:05 - 13.1.2019, 2:00 Lange Nacht über Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht
Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022663009/
HU-Tagung „Kleiner Werden“ mit Nummerierungs-Content
Ende Jänner findet in Berlin an der HU die vom Graduiertenkolleg Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen abgehaltene Jahrestagung mit dem Titel kleiner werden. Verfahren und Techniken der Ökonomisierung kleiner Formen statt, ich selber werde dort am 29.1.2019 ab 14:30 einen Vortrag zum Thema Nummerierung als Reduktion: Eine unscheinbare Kulturtechnik zwischen Terrorandrohung und Freiheitsversprechen halten.
Mein Abstract:
Menschen auf aus Zahlen bestehende Nummern zu reduzieren anstelle mittels eines aus Buchstaben bestehenden Namens anzurufen, wird spätestens seit der Verwendung von Nummern und gar deren Tätowierung in den Konzentrations- und Vernichtungslagern des NS-Staates als ablehnenswert betrachtet und als zumindest potenziell entmenschlichend wahrgenommen. Der Vortrag spürt zum einen der Geschichte dieser nummerierungsskeptischen Position nach und bemüht sich zum anderen, auch jene Positionen darzustellen, die der Verwendung von Nummern für Subjekte positive Seiten abgewinnen konnten und können.
Mein Abstract:
Menschen auf aus Zahlen bestehende Nummern zu reduzieren anstelle mittels eines aus Buchstaben bestehenden Namens anzurufen, wird spätestens seit der Verwendung von Nummern und gar deren Tätowierung in den Konzentrations- und Vernichtungslagern des NS-Staates als ablehnenswert betrachtet und als zumindest potenziell entmenschlichend wahrgenommen. Der Vortrag spürt zum einen der Geschichte dieser nummerierungsskeptischen Position nach und bemüht sich zum anderen, auch jene Positionen darzustellen, die der Verwendung von Nummern für Subjekte positive Seiten abgewinnen konnten und können.
Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022662998/
Happy Birthday, Heiner Müller!
Einsame Texte, die auf Geschichte warten - Heute vor 90 Jahren wurde Heiner Müller geboren; in Berlin wohnte er 1959 bis 1979 am Kissingenplatz 12, 1979 bis 1993 in der Erich-Kurz-Straße 9.




Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022662849/
Georg Kreislers Weg zur Arbeit – Essay von Markus Joch
Lesenswerter Essay von Markus Joch auf literaturkritik.de über ein vergessenes Jubiläum: Vor 51 Jahren veröffentlichte Georg Kreisler Weg zur Arbeit, für Joch der beste deutschsprachige Text von 1968.
Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022662781/
Umnummerierung in Hohenwarth-Mühlbach – Ein Jahrhundert-, ein Mammutprojekt
In der niederösterreichischen Gemeinde Hohenwarth-Mühlbach werden derzeit Orientierungsnummern an Stelle von Konskriptionsnummern eingeführt, 160 Straßen wurden dafür benannt, 780 neue Hausnummern vergeben, fortan soll keine Verwirrung mehr herrschen. Der Bürgermeister spricht von einem Jahrhundertprojekt, ORF Online von einem Mammutprojekt.
Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022662740/
Neues Deutschland, Fachblatt für Public History
Die aktuelle Wochenendausgabe des löblichen ND ist ja geradezu eine Fundgrube für Geschichte-Interessierte: Jörn Schütrumpf lässt auf Grundlage eigener Forschungen den Berliner Spartakusaufstand von 1919 Revue passieren, Florian Schmid stellt anhand des von Daniel Loicks herausgegebenen Sammelbands "Kritik der Polizei" (Campus 2018) Überlegungen zur Wiederkehr der Agenda frühneuzeitlicher Policey im Tätigkeitsbereich heutiger Polizei an und Ralf Klingsieck bespricht eine Sonderausstellung des Pariser Musée des Arts et Métiers zur Geschichte der Maße und Gewichte (Sur mesure, les 7 unités du monde).
Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022662630/
Interview mit Generalsekretär der Irakischen Kommunistischen Partei
Thomas Schmidinger hat mit Raid Jahid Fahmi, dem Generalsekretär der irakischen KP ein Interview zur politischen Lage im Irak und zur auf den ersten Blick seltsam anmutenden Wahlallianz zwischen KP und der Bewegung eines schiitischen Predgers geführt; erschienen ist das Interview in der Volksstimme (nur print, ein Abo lohnt!), dankenswerterweise ist es nun auf der Homepage der KPÖ Wien online zugänglich.
Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022662629/