Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022592212/
Das nächste Jahr anstehende 300-Jahr-Jubiläum der Geburt Maria Theresias wirft seine Schatten voraus, so findet Donnerstag/Freitags (20./21.10.2016) in Triest die Tagung The empress cities: urban centres, societies and economies in the age of Maria Theresia von Habsburg (PDF) statt; ich bin dort für Wien zuständig und werde zum Thema Vienna at the time of Maria Theresa. The panorama of the "Political comments" vortragen.
Samelband „Hobsbawm, Newton und Jazz“
Auf buchhandel.de für Ende November angekündigt: Der Band zu einer im November 2013 abgehaltenen Tagung.
Linsenmann, Andreas/Hindrichs, Thorsten (Hg.): Hobsbawm, Newton und Jazz. Zum Verhältnis von Musik und Geschichtsschreibung. Paderborn: Ferdinand Schöningh, 2016. [Verlags-Info]
Buchinfo:
Sein Name steht für brillante Begriffsprägungen und scharfe Analysen: Der 2012 im Alter von 95 Jahren verstorbene Universalhistoriker Eric J. Hobsbawm war zweifellos einer der anerkanntesten Historiker des von ihm als »Zeitalter der Extreme« beschriebenen 20. Jahrhunderts.
Weit weniger bekannt ist, dass sich Hobsbawm zeitlebens mit Jazz beschäftigte und zwar sowohl als ästhetisches wie auch als politisches und geschichtliches Phänomen.
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Linsenmann, Andreas/Hindrichs, Thorsten (Hg.): Hobsbawm, Newton und Jazz. Zum Verhältnis von Musik und Geschichtsschreibung. Paderborn: Ferdinand Schöningh, 2016. [Verlags-Info]
Buchinfo:
Sein Name steht für brillante Begriffsprägungen und scharfe Analysen: Der 2012 im Alter von 95 Jahren verstorbene Universalhistoriker Eric J. Hobsbawm war zweifellos einer der anerkanntesten Historiker des von ihm als »Zeitalter der Extreme« beschriebenen 20. Jahrhunderts.
Weit weniger bekannt ist, dass sich Hobsbawm zeitlebens mit Jazz beschäftigte und zwar sowohl als ästhetisches wie auch als politisches und geschichtliches Phänomen.
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Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022591885/
Massenhaft Fehler in Zitationsindizes
Terje Tüür-Fröhlich hat sich in ihrer Dissertation intensiv mit den berüchtigten Zitationsindizes auseinandergesetzt und belegt darin deren systematische Fehleranfälligkeit. Spätestens nach dieser Arbeit bzw. der Lektüre der Zusammenfassung sollte auch den zahlengläubigsten WissenschaftspolitikerInnen und UniversitätsmanagerInnen klar sein, dass Zitationsindizes keine Basis von Entscheidungen sein dürfen.
Tüür-Fröhlich, Terje: The Non-trivial Effects of Trivial Errors in Scientific Communication and Evaluation. (Schriften zur Informationswissenschaft; 69). Glückstadt: Verlag Werner Hülsbusch, 2016. ISBN 978-3-86488-104-6 [Verlags-Info]
Kurztext:
Thomson Reuters citation indexes i.e. SCI, SSCI and AHCI are said to be authoritative. Due to the huge influence of these databases on global academic evaluation of productivity and impact, Terje Tüür-Fröhlich decided to conduct case studies on the data quality of Social Sciences Citation Index (SSCI) records.
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Tüür-Fröhlich, Terje: The Non-trivial Effects of Trivial Errors in Scientific Communication and Evaluation. (Schriften zur Informationswissenschaft; 69). Glückstadt: Verlag Werner Hülsbusch, 2016. ISBN 978-3-86488-104-6 [Verlags-Info]
Kurztext:
Thomson Reuters citation indexes i.e. SCI, SSCI and AHCI are said to be authoritative. Due to the huge influence of these databases on global academic evaluation of productivity and impact, Terje Tüür-Fröhlich decided to conduct case studies on the data quality of Social Sciences Citation Index (SSCI) records.
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Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022591396/
Momentum 2016
Morgen startet in Hallstatt der Momentum Kongress zum Thema Macht, ich werde dort im Track 7 ein Paper zum Thema Macht und Widerstand in der Kontrollgesellschaft. Eine historische Perspektive präsentieren.
Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022591217/
Listen-Tagung in Siegen
Spannende Tagung, die 27./28.10.2016 in Siegen stattfindet: Collecting, Sorting, Ordering. Practices of Listing in Popular Culture.
Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022591080/
Rezension von Federici: Caliban und die Hexe
In der aktuellen Ausgabe der Frühneuzeit-Info (Bd. 27, 2016, S. 204f) ist eine von mir verfasste Rezension erschienen von:
Federici, Silvia: Caliban und die Hexe. Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation. Wien: Mandelbaum, 2. Aufl., 2014.
Nachzulesen online im Weblog der Frühneuzeit-Info!
Federici, Silvia: Caliban und die Hexe. Frauen, der Körper und die ursprüngliche Akkumulation. Wien: Mandelbaum, 2. Aufl., 2014.
Nachzulesen online im Weblog der Frühneuzeit-Info!
Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022590870/
Katja Kullmanns Überlegungen zur Prekarität
Für die aktuelle Ausgabe von Kritisch-Lesen.de hat Katja Kullmann eine lesenswerte Rezension von Didier Eribons Buch "Rückkehr nach Reims" verfasst, die interessante Überlegungen zu den verschiedenen Ausprägungen von Prekarität enthält; die Nähe vom journalistischen zum wissenschaftlichen Prekariat liegt auf der Hand. Die abschließenden Passagen daraus lauten:
Eine spezifische heutige Dialektik wird bei Eribon indes kaum erwähnt aber sie könnte der Anknüpfungspunkt sein, von dem aus linke Kräfte weiterdenken sollten. Die Dialektik besteht darin, dass viele derjenigen, die heute reich an Bildung und Benehmen sind, ökonomisch oft so schlecht dastehen wie ihre proletarischen Zeitgenoss_innen. Die Stichworte lauten etwa Selbstausbeutung,, Honorardumping, Kreativwirtschaft und Wissenschafts-Misere. Ein Hilfsarbeiter, der keinen anerkannten Schulabschluss hat, aber eine Festanstellung in einem Warenlager, erzielt mitunter ein höheres Jahreseinkommen und ist auch in Sachen Rente und Gesundheit vielleicht besser abgesichert als ein freelancender, aufstockender oder sonst wie wechselhaft beschäftigter freier Journalist mit Doktortitel, der sich von 80-Euro-Auftrag zu 80-Euro-Auftrag hangelt. Beide mögen letztlich gleich viel (oder gleich wenig) Geld zur Verfügung haben. Was sie unterscheidet: Der eine hat Möglichkeiten, über den anderen zu schreiben sich quasi über ihn zu erheben. Und er kann sich seine eigene Existenz schön reden und etwaige eigene Kränkungen in ästhetische Formen gießen, in ein Buch oder wenigstens ein »geliktes« Instagram-Tagebuch: (...)
Eindringlicher als Eribon hat es lange schon niemand mehr aufgezeigt: Die Verteilungskämpfe der Gegenwart und nahen Zukunft werden sich verstärkt auf dem Bourdieuschen weichen Kapitalmarkt abspielen.
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Eine spezifische heutige Dialektik wird bei Eribon indes kaum erwähnt aber sie könnte der Anknüpfungspunkt sein, von dem aus linke Kräfte weiterdenken sollten. Die Dialektik besteht darin, dass viele derjenigen, die heute reich an Bildung und Benehmen sind, ökonomisch oft so schlecht dastehen wie ihre proletarischen Zeitgenoss_innen. Die Stichworte lauten etwa Selbstausbeutung,, Honorardumping, Kreativwirtschaft und Wissenschafts-Misere. Ein Hilfsarbeiter, der keinen anerkannten Schulabschluss hat, aber eine Festanstellung in einem Warenlager, erzielt mitunter ein höheres Jahreseinkommen und ist auch in Sachen Rente und Gesundheit vielleicht besser abgesichert als ein freelancender, aufstockender oder sonst wie wechselhaft beschäftigter freier Journalist mit Doktortitel, der sich von 80-Euro-Auftrag zu 80-Euro-Auftrag hangelt. Beide mögen letztlich gleich viel (oder gleich wenig) Geld zur Verfügung haben. Was sie unterscheidet: Der eine hat Möglichkeiten, über den anderen zu schreiben sich quasi über ihn zu erheben. Und er kann sich seine eigene Existenz schön reden und etwaige eigene Kränkungen in ästhetische Formen gießen, in ein Buch oder wenigstens ein »geliktes« Instagram-Tagebuch: (...)
Eindringlicher als Eribon hat es lange schon niemand mehr aufgezeigt: Die Verteilungskämpfe der Gegenwart und nahen Zukunft werden sich verstärkt auf dem Bourdieuschen weichen Kapitalmarkt abspielen.
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Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022589941/
NPL-Rezension von Wolfgang Göderles „Zensus und Ethnizität“
In der aktuellen Ausgabe von Neue Politische Literatur (61.2016, S.304f) rezensiere ich folgendes Buch:
Göderle, Wolfgang: Zensus und Ethnizität. Zur Herstellung von Wissen über soziale Wirklichkeiten im Habsburgerreich zwischen 1848 und 1910. Göttingen: Wallstein, 2016.
Die wichtigsten Passagen meiner Rezension:
Durchgängiges Merkmal der Arbeit ist die Anwendung des Vokabulars der von Bruno Latour und seinem Team entwickelten Akteur-Netzwerk-Theorie; dieses beherrscht Göderle souverän und setzt es auch systematisch ein; er kann damit überzeugend die Fruchtbarkeit dieses Ansatzes für die Analyse historischen Verwaltungshandelns klarmachen, warum allerdings in einer zentralen Schlussfolgerung plötzlich ein Begriff Lacanscher Psychoanalyse (Herrensignifikant, S.280) Verwendung findet, bleibt unklar, genauso wie die pointilistische Bezugnahme auf den Kittlerschen Begriff der Aufschreibesysteme überflüssig erscheint, da diese an keiner Stelle weiter entfaltet wird.
Generell gilt, dass die vorliegende Studie an einem Missverhältnis zwischen theoretischem Apparat und präsentierten Quellenbefunden leidet: Letztere beruhen in erster Linie auf gedrucktem Material wie Gesetzestexten, Durchführungsbestimmungen, publizierten Sitzungsprotokollen sowie Zeitschriftenartikel und obwohl der Autor an verschiedenen Stellen darauf zu sprechen kommt, dass eine enorme Menge an Archivalien (S. 148, vgl. auch 226) vorliege, injiziert er diese seiner Arbeit nur in sehr homöopathischen Dosen.
[...]
Göderle, Wolfgang: Zensus und Ethnizität. Zur Herstellung von Wissen über soziale Wirklichkeiten im Habsburgerreich zwischen 1848 und 1910. Göttingen: Wallstein, 2016.
Die wichtigsten Passagen meiner Rezension:
Durchgängiges Merkmal der Arbeit ist die Anwendung des Vokabulars der von Bruno Latour und seinem Team entwickelten Akteur-Netzwerk-Theorie; dieses beherrscht Göderle souverän und setzt es auch systematisch ein; er kann damit überzeugend die Fruchtbarkeit dieses Ansatzes für die Analyse historischen Verwaltungshandelns klarmachen, warum allerdings in einer zentralen Schlussfolgerung plötzlich ein Begriff Lacanscher Psychoanalyse (Herrensignifikant, S.280) Verwendung findet, bleibt unklar, genauso wie die pointilistische Bezugnahme auf den Kittlerschen Begriff der Aufschreibesysteme überflüssig erscheint, da diese an keiner Stelle weiter entfaltet wird.
Generell gilt, dass die vorliegende Studie an einem Missverhältnis zwischen theoretischem Apparat und präsentierten Quellenbefunden leidet: Letztere beruhen in erster Linie auf gedrucktem Material wie Gesetzestexten, Durchführungsbestimmungen, publizierten Sitzungsprotokollen sowie Zeitschriftenartikel und obwohl der Autor an verschiedenen Stellen darauf zu sprechen kommt, dass eine enorme Menge an Archivalien (S. 148, vgl. auch 226) vorliege, injiziert er diese seiner Arbeit nur in sehr homöopathischen Dosen.
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Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022589838/
Neue Open Access-Zeitschrift: Administory
Mit 1. Oktober ging eine neue geschichtswissenschaftliche Zeitschrift online, deren Beiträge Open-Access verfügbar sind:
Administory: Zeitschrift für Verwaltungsgeschichte setzt gewissermaßen das 2008 eingestellte "Jahrbuch für europäische Verwaltungsgeschichte" (JEV) fort und erscheint einmal jährlich. Das Thema der ersten Ausgabe lautet "Verwaltungsgeschichte im Dialog/Administrative History in Dialogue".
Administory: Zeitschrift für Verwaltungsgeschichte setzt gewissermaßen das 2008 eingestellte "Jahrbuch für europäische Verwaltungsgeschichte" (JEV) fort und erscheint einmal jährlich. Das Thema der ersten Ausgabe lautet "Verwaltungsgeschichte im Dialog/Administrative History in Dialogue".
Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022589726/
Zur Geschichte des Drehkreuzes
So schöne geschichtswissenschaftliche Themen gibt es auf der Welt, und es ist immer wieder eine Freude, wenn jemand ein solches behandelt. Ganz entzückt bin ich über den Umstand, dass sich nun ein Kollege der Geschichte des Drehkreuzes angenommen und dazu einen Aufsatz in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Technikgeschichte veröffentlicht hat:
Höhne, Stefan: Vereinzelungsanlagen. Die Genese des Drehkreuzes aus dem Geist automatischer Kontrolle, in: Technikgeschichte 83.2016, S. 103-124.
Abstract:
In den ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts halten Drehkreuze Einzug in eine Vielzahl von Räumen des Alltags: von Supermärkten und Parks bis zu Stadien und Transitsystemen. Von den aufstrebenden Ingenieurwissenschaften als Vereinzelungsanlagen tituliert, ist ihr Erscheinen Ausdruck eines tiefgrei- fenden Wandels in der Steuerung großer Menschenansammlungen im Zuge der Entfaltung der modernen Massengesellschaft. Zugleich bekundet sich in ihnen ein neues Menschenbild des selbstbestimmten Konsumentensubjekts. Diese historischen Dynamiken werden anhand einer Analyse der frühesten großflächigen Anwendungsfelder von Drehkreuzen, der amerikanischen Supermarktkette Piggly Wiggly sowie der New Yorker Subway, detailliert nachgezeichnet.
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Höhne, Stefan: Vereinzelungsanlagen. Die Genese des Drehkreuzes aus dem Geist automatischer Kontrolle, in: Technikgeschichte 83.2016, S. 103-124.
Abstract:
In den ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts halten Drehkreuze Einzug in eine Vielzahl von Räumen des Alltags: von Supermärkten und Parks bis zu Stadien und Transitsystemen. Von den aufstrebenden Ingenieurwissenschaften als Vereinzelungsanlagen tituliert, ist ihr Erscheinen Ausdruck eines tiefgrei- fenden Wandels in der Steuerung großer Menschenansammlungen im Zuge der Entfaltung der modernen Massengesellschaft. Zugleich bekundet sich in ihnen ein neues Menschenbild des selbstbestimmten Konsumentensubjekts. Diese historischen Dynamiken werden anhand einer Analyse der frühesten großflächigen Anwendungsfelder von Drehkreuzen, der amerikanischen Supermarktkette Piggly Wiggly sowie der New Yorker Subway, detailliert nachgezeichnet.
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Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022589308/