Es hat etwas gedauert, nun ist es aber soweit: Daniel Meßners Dissertation ist nun auf dem Hochschulschriftenserver der Uni Wien abrufbar:
Meßner, Daniel: Die Erfindung der Biometrie Identifizierungstechniken und ihre Anwendungen, 18701914. Wien: Dissertation an der Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät der Universität Wien, 2015.
http://othes.univie.ac.at/39278/
Abstract:
In der Dissertation untersuche ich die Erfindung und Einführung biometrischer Identifizierungstechniken an der Wende zum 20. Jahrhundert. Dazu beschreibe ich die Entstehung der Orte polizeilichen Identifizierens und zeichne die Implementierung von behördlichen Anwendungspraktiken für die Techniken Fotografie, Anthropometrie und Daktyloskopie (Fingerabdruckverfahren) zwischen 18701914 nach. Es handelt sich dabei um eine Geschichte des Wissens, aus der deutlich wird, dass biometrische Registraturen Vorformen moderner Datenbanken waren, die die polizeiliche Informationsverarbeitung transformierten und eine technische Lösung boten für die Stabilisierung und Konstruktion von Identitäten. Mit der Einführung von erkennungsdienstlichen Identifizierungstechniken etablierte sich ein Dreischritt, der wesentlich ist für biometrische Verfahren und der sich in behördlichen Anwendungspraktiken widerspiegelt: Informationen über eine Person werden erzeugt und dokumentiert (»Verdaten«), in standardisierte Form gebracht (»Klassifizieren«) und in einem Register/Archiv abgelegt (»Archivieren«), um für einen späteren Vergleich abruf- und auffindbar zu sein.
[...]
Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022561307/