Vortrag von Nacim Ghanbari: Das Genie als Günstling. Lenz’ „Die Freunde machen den…

Im Rahmen des Jour fixe des Instituts für die Erforschung der Frühen Neuzeit findet bei Geschichte am Mittwoch demnächst folgender Vortrag statt:

Nacim Ghanbari: Das Genie als Günstling. Lenz’ „Die Freunde machen den Philosophen“ (1776)

Ort: Universität Wien, Universitätsring 1, 1010 Wien, Hs. 45
Zeit: Mittwoch, 19.3.2014, 18:30 h s.t.

Moderation: Anton Tantner

Abstract:
Im Zentrum des Vortrags steht J.M.R. Lenz’ „Die Freunde machen den Philosophen“ von 1776. Das Schauspiel, dessen Uraufführung erst spät, 1988 im Kulturhaus des französischen Städtchens Gennevilliers erfolgte, handelt von der unglücklichen Liebe des armen Philosophen Strephon zur Patriziertochter Seraphine. Strephon, „ein junger Deutscher, reisend aus philosophischen Absichten“, ist einer jener dem Elternhaus entlaufenen, in der Fremde verschuldeten Söhne, von denen die deutsche Literaturgeschichte des 18. Jahrhunderts reich bevölkert ist. Jenseits dieses konventionellen Motivs und Handlungsschemas – und dessen unkonventioneller Auflösung – bietet das Stück aufschlussreiche Hinweise auf die historische Semantik der Patronage im 18. Jahrhundert. Liebe, Freundschaft, Prostitution und Dienstverhältnis sind in diesem Drama durchlässige Größen, die gegeneinander ausgespielt werden: Wo verläuft die Grenze zwischen Günstling und Klient, Freund und „Parasit“? Was geschieht, wenn der Liebesdienst auf Entlohnung drängt? Während Lenz, dieser Kultautor der Germanistik, mit seinem „Hofmeister“ von 1774 klare, nahezu formelhafte Antworten auf diese Fragen bietet, versetzt er den Philosophen Strephon in unruhige dramatische Szenen.

Zur Person:
Nacim Ghanbari ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Germanistischen Seminar der Universität Siegen. Veröffentlichung unter anderem: Das Haus. Eine deutsche Literaturgeschichte 1850–1926. Berlin/Boston: de Gruyter 2011.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/714906847/

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Ö1-Dimensionen zu Augusto Boal und dem Theater der Unterdrückten

Morgen in den Ö1-Dimensionen (5.3.2014, 19:05-19:30):

Schauspiel als politischer Übungsraum. Augusto Boal und das Theater der Unterdrückten
Gestaltung: Brigitte Voykowitsch

Über Theater gesellschaftspolitische Veränderungen herbeiführen, mit Theater Politik machen: Das war der Ansatz, von dem der Brasilianer Augusto Boal ausging. Die politische Instabilität in Lateinamerika, die Unterdrückung der Menschen durch zahllose Diktatoren und die weit verbreitete Armut veranlassten den ausgebildeten Theaterwissenschafter und Chemiker Augusto Boal, in den 1950er Jahren nach neuen Formen der Reflexion und des Engagements zu suchen. Zunächst entwickelte er das "Theater der Unterdrückten" und das "Forumtheater" und verband Kunst mit der Möglichkeit zu politischem Probehandeln. Das Theater sollte nicht nur fix ausgearbeitete Stücke präsentieren, sondern die Zuschauer/innen sollten selbst in die Handlung eingreifen, diese mitgestalten und so unterschiedliche Varianten durchspielen können. Die Zuschauer/innen sollten von passiven Beobachter/innen der Welt, der Politik und der Gesellschaft zu aktiven Bürger/innen werden.

Augusto Boal wurde selbst während der Militärdiktator der 1970er Jahre verhaftet, gefoltert und schließlich aus Brasilien ausgewiesen. Nach verschiedenen Stationen in Lateinamerika und Europa kehrte er 1986 nach Brasilien zurück, wo er 2009 verstarb. Erstmals liegt nun seine Autobiografie in deutscher Übersetzung vor. Die von Boal entwickelten Methoden des Theaters der Unterdrückten und des Forumtheaters werden inzwischen überall auf der Welt angewandt - in der Theaterpädagogik ebenso wie in der politischen Bildung, in der interkulturellen Kommunikation und in der Gewaltprävention. Das in Graz beheimatete InterACT-Theater nutzt Boals Methoden in der Auseinandersetzung mit Armut und Ausgrenzung. InterACT wurde 2013 mit dem Österreichischen Staatspreis für Erwachsenenbildung ausgezeichnet. InterACT-Gründer Michael Wrentschur, der am Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft der Universität Graz lehrt, versteht das Forumtheater als eine "kreative Weise, zu politischer Beteiligung und Bildung beizutragen und das vorherrschende Verständnis von Demokratie zu erweitern und dadurch auf politische Diskurse und Entscheidungsprozesse Einfluss zu nehmen."

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/714905991/

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ND-Rezension von Jonathan Lethems „Garten der Dissidenten“

Bislang war es vor allem das bürgerliche Feuilleton, das Jonathan Lethems Roman Der Garten der Dissidenten rezensiert hat, nun findet sich auch im ND eine durchaus wohlwollende Besprechung der linken US-Familiensaga, die vom Kommunismus der 1930er Jahre bis hin zu Occupy reicht.

Lethem, Jonathan: Der Garten der Dissidenten. Roman. Stuttgart: Klett-Cotta, 2014. [Verlags-Info]

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/714905989/

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Wikipedia Meets University, Workshop an der Universität Wien, Juridicum, 15.3.2014,…

Anlässlich des Wikipedia-Tags findet kommende Woche der Workshop "Wikipedia Meets University" statt, bei dem ich ein Impulsreferat zum Thema "Wikipedia in der Lehre" halten werde.

Zeit: Sa, 15.3.2013, 10-16 Uhr
Ort: Universität Wien, Juridicum, Dachgeschoß, Schottenbastei 10-16, 1010 Wien

Einladungsfolder-Wiki-meets-University (pdf, 315 KB)

Programm

10.00-10.05 Uhr
Begrüßung

Grußworte: Christa Schnabl
Vizerektorin für Studium und Lehre an der Universität Wien

10.05-11.30 Uhr
Impulsvorträge

Wikipedia stellt sich vor
Heinz Egger, Wikipedia Autor

Wikipedia/Wikiversity an der Hochschule
Falko Wilms, FH Dornbirn
Thorsten Schwerte, Universität Innsbruck

Studierende editieren Wikipedia
Thomas Planinger, Wikipedia Autor

Wikipedia in der Lehre
Anton Tantner, Universität Wien

Was bedeutet Open Science?
Stefan Kasberger, Open Knowledge Foundation Austria

11.30-12.00 Uhr
Kaffeepause

12.00-13.00 Uhr
Podiumsdiskussion

Moderation Friedrich Schipper, Universität Wien

Ilse Reiter-Zatloukal, Universität Wien
Thorsten Schwerte, Universität Innsbruck
Heinz Egger, Wikipedia Autor
Thomas Planinger, Wikipedia Autor
Claudia Garád, Wikimedia Österreich
Stefan Kasberger, Open Knowledge Foundation Austria
Daniela Spießberger, Fakultätsvertretung JUS

13.00-14.00 Uhr
Mittagspause

14.00-16.00 Uhr
Barcamp

Für die bessere Planung wird um eine kurze, formlose Anmeldung bis zum 12. März 2014 per Mail an claudia.garad@wikimedia.at gebeten.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/714905985/

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Publikationen der Groupe d’Information sur les prisons bei Gallimard

Letztes Jahr erschienen: Eine Neuveröffentlichung der Broschüren der Groupe d’Information sur les prisons.

Intolérable. Textes réunis par le Groupe d’Information sur les prisons, présentés par Philippe Artières. Paris: Gallimard, 2013. 352 S., ISBN : 9782070140756 [Verlags-Info]

Inhaltsverzeichnis:
Enquête dans 20 prisons - Prison modèle, Fleury-Mérogis - L'assassinat de George Jackson - Suicides de prison - Cahiers de revendication sortis des prisons lors des récentes révoltes.

Infotext:
En février 1971, des intellectuels dont Michel Foucault, Daniel Defert, Jean-Marie Domenach, Pierre Vidal-Naquet et Gilles Deleuze fondent le Groupe d’Information sur les Prisons pour s’attaquer aux «barreaux du silence». Deux années durant, le GIP a su rassembler magistrats, journalistes, médecins, travailleurs sociaux, détenus, ex-détenus et leurs proches autour d’une volonté commune : «faire savoir la prison» et pratiquer à cette fin une intolérance active envers l’intolérable.
Cinq brochures ont paru, fruit d’enquêtes militantes, relayant la parole des détenus, sans filtre, dans sa brutalité et son intensité. S’y succèdent réponses à des questionnaires, correspondances, cahiers de revendications de mutins, entretiens avec un Black Panther incarcéré... Autant de documents qui permettent à ces invisibles de sortir de l’ombre, de s’inventer comme force politique.
Pour replacer cette expérience collective d’exception dans son contexte socio-politique, l’ouvrage comporte une chronologie détaillée des années GIP conçue par Philippe Artières.


[via Foucault News]

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/706806298/

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Radio France zur Encyclopédie

Concordance des temps auf Radio France brachte gestern eine Sendung zu L'Encyclopédie : longtemps avant Internet:

Internet, cette immense mutation destinée à marquer puissamment l’évolution de l’humanité, modifie d’ores et déjà en profondeur, sous nos yeux, la mise à disposition sous forme encyclopédique des connaissances universelles. De clic en clic on peut aller chercher sur la toile des informations concernant toutes choses d’autrefois et d’aujourd’hui. La grande entreprise de Wikipedia, dont les couleurs bleues sont désormais familières en particulier à tous les écoliers et étudiants du monde, sert cette aspiration avec un éclat spécifique. Mais elle pose d’un coup les grandes questions de l’organisation et de la fiabilité du savoir, de sa validation aussi. Exactement les mêmes questions que se posèrent les architectes de l’Encyclopédie de Diderot et D’Alembert, en France au XVIIIe siècle. C’est donc sur celle-ci que nous allons braquer notre attention ce matin en quête, comme toujours, des permanences et des différences dans la définition des défis et la manière de les affronter.

Vers 1770, un folliculaire avait produit ce quatrain ironique : « Voici donc l’Encyclopédie / Quel bonheur pour les ignorants ! Que cette docte rapsodie / fera naître de faux savants ! »

Il me semble que beaucoup d’esprits chagrins auraient à présent le goût de réaffuter ces vers en direction d’Internet. Est-ce dans chaque cas à bon ou à mauvais escient ? Voilà ce que nous allons considérer en compagnie de Daniel Roche, professeur au Collège de France, admirable connaisseur du siècle des Lumières, du comportement, des échanges, des sensibilités, des énergies et des affrontements intellectuels que l’Histoire peut lui restituer. Jean-Noël Jeanneney

Programmation sonore :

- Lucien FEBVRE, dans la Tribune de l’Histoire, présentée par Paul PERONNET, le 3 janvier 1949.

- Lecture d’une lettre du père de Denis DIDEROT adressée à son fils emprisonné, datée du 3 septembre 1749, dans le cadre de l’émission Les chemins de la connaissance de Jacques MUNIER, le 13 octobre 2000.

- Lecture d’une lettre de DIDEROT à VOLTAIRE datée de 1762, par François CHAUMETTE dans l’émission Soirée de Paris, le 8 mai 1960.

- Lecture du Prospectus de l’Encyclopédie de DIDEROT et D’ALEMBERT, publié en octobre 1750, par Jean-Baptiste MALARTRE, dans l’émission Lieux de mémoire de Mathieu BÉNÉZET, le 18 septembre 1997.

- Lecture de l’article « Autorité » de l’Encyclopédie par Jean NÉGRONI dans l’émission Soirée de Paris, le 8 mai 1960.



Bibliographie :

- Daniel ROCHE, La France des Lumières, Fayard, 1993.

- Daniel ROCHE, La culture équestre occidentale XIVe-XIXe siècle, Fayard, 2008.

- François MOUREAU, Le roman vrai de l’Encyclopédie, Découvertes-Gallimard, 1990.

- Robert DARNTON, L’aventure de l’Encyclopédie. Un best-seller au siècle des Lumières, Perrin, 1982.

- Robert DARNTON, Gens de lettres, gens du livre, Odile Jacob, 1992.

- Jacques PROUST, Diderot et l’Encyclopédie, Slatkine, 1982.

- Madeleine PINAULT, L’Encyclopédie, PUF, 1993.

- Pierre GOURDAIN et als, La Révolution Wikipédia, les encyclopédies vont-elles mourir ?, Mille et Une Nuits, 2007.


Download des MP3 unter: http://rf.proxycast.org/864656841894797312/16278-01.03.2014-ITEMA_20595396-0.mp3

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/706568834/

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Buchpräsentation mit Kathrin Passig und Anton Tantner im Literaturbuffet Lhotzky,…

»Standardsituationen der Technologiekritik«, »Internet – Segen oder Fluch« und »Vor Google«

Buchpräsentation und Diskussionsveranstaltung mit Kathrin Passig und Anton Tantner

Zeit: 11.3.2014, 19h
Ort: Literaturbuffet Lhotzky, Rotensterngasse 2, 1020 Wien (U2 Station Taborstraße)
http://www.literaturbuffet.com/das-internet/

Analysen des Internets beschäftigen sich immer wieder mit den Medien der Vergangenheit, um daraus Erkenntnisse für die Gegenwart zu gewinnen: So waren es vor digitalen Suchmaschinen wie Google etwa Bibliothekskataloge, Fragebögen sowie Zeitungskomptoire, aber auch Adressbücher, Diener und sogar Hausmeister, die die Funktionen unserer heutigen elektronischen Helferlein übernahmen; auch Fragen des Datenschutzes und der staatlichen Kontrolle der Privatsphäre stellten sich schon im analogen Zeitalter. Selbst die heute viel beklagte "Informationsüberflutung" ist kein spezifisches Problem der Gegenwart, bereits die ZeitgenossInnen Gutenbergs beschworen das Grauen vor den Fluten beschriebenen wie bedruckten Papiers.

Kathrin Passig und Anton Tantner greifen in ihren Beiträgen auf Beispiele aus der Vergangenheit zurück, um die aktuelle mediale Lage besser zu verstehen.

Einleitung: Thomas Hübel

Kathrin Passig: Standardsituationen der Technologiekritik, Frankfurt/M.: Suhrkamp 2013.
Kathrin Passig, Sascha Lobo: Internet – Segen oder Fluch, Berlin: Rowohlt 2012.
Thomas Brandstetter, Thomas Hübel, Anton Tantner (Hg.): Vor Google. Eine Mediengeschichte der Suchmaschine im analogen Zeitalter, Bielefeld: transcript 2012.

Teilnehmende

Kathrin Passig: Journalistin und Schriftstellerin, 2006 Gewinnerin des Bachmann-Preises.
Anton Tantner: Historiker, Gastprofessor am Institut für Geschichte, Universität Wien.
Thomas Hübel: Generalsekretär des Instituts für Wissenschaft und Kunst in Wien.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/706568124/

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Eine Bestellung im Aphorismen-Sweatshop

Gestern war ich bei der Präsentation von Richard Schuberths Neuem Wörterbuch des Teufels, vgl. dazu auch die Besprechung samt Video auf DaStandard.at.

Ob Richard Schuberth auch Aufträge für Aphorismen entgegennimmt, so als eine Art Aphorismen-Sweatshop? Ich hätte jedenfalls drei Bestellungen, denn diese Einträge fehlen mir in seiner Sammlung und ich brenne darauf zu erfahren, was er zu diesen zu sagen hat:

*Adresse
*Geschichte
*Historiker/Historikerin

Ambros Bierce hatte diese im Angebot:

Adresse Ort, an dem man die feinfühligen Aufmerksamkeiten von Gläubigern entgegennimmt

Geschichte meist falscher Bericht über meist unwichtige Ereignisse, die von meist kriminellen Herrschern und meist närrischen Soldaten bewirkt worden sein sollen.

Historiker Breitspur-Klatschmaul

Schuberth, Richard: Das neue Wörterbuch des Teufels. Ein aphoristisches Lexikon mit zwei Essays zu Ambrose Bierce und Karl Kraus sowie aphoristischen Reflexionen zum Aphorismus selbst. Wien: Klever, 2014. [Verlags-Info]

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/706567988/

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