Hogwarts Analytica – Reaktionsdokumentation

Gestern vor einer Woche veröffentlichte ich den Post „Hogwarts Analytica“, der inzwischen mehr als 3000 Mal abgerufen wurde. Außerdem verdanke ich diesem Beitrag, dass ich von weiteren Medien gebeten wurde, zu den Themen Die Methoden von Cambridge Analytica und Die Daten bei Facebook Stellung zu nehmen. Da mir das nicht jeden Tag passiert, dokumentiere ich die Entstehung des Blogposts und die Reaktionen auf sein Erscheinen hier. Einerseits tue ich das, weil es mir Einsichten in unser Mediensystem gab, andererseits auch, um mich auch zu einem späteren Zeitpunkt noch daran erinnern zu können (eigentlich hätte das nach einem Storify geschrien, aber Storify ist ja bekanntlich tot).

Es begann an einem Sonntagmorgen, an dem ich meine Twitter-Timeline konsultierte und mehr oder weniger verworrene, zumindest aber widersprüchliche Informationen zu neuen Entwicklungen des Falls Cambridge Analytica vorfand.

Wenn du am Sonntag Morgen vor der Entscheidung stehst, ob du der neuen durchs Dorf getriebenen #CambridgeAnalytica Sau hinterherlaufen sollst und über den Lauf bloggst. Oder ob du es lässt und hoffst, dass das schon jemand anders machen wird. https://t.

[...]

Quelle: https://texperimentales.hypotheses.org/2552

Weiterlesen

Hogwarts Analytica

Zum wiederholten Mal wird seit zwei Tagen die Firma Cambridge Analytica durch meine Timeline getrieben, in Form einer durchaus spannend aufbereiteten Story, garniert mit einem Whistleblower, Facebook-Datenlöchern, Steve Bannon und den unvermeidlichen Russen. Die ausführlichsten Quellen dazu sind die beiden Qualitätsmedien Guardian und New York Times.

Cambridge Analytica (CA) sollte eigentlich allen ein Begriff sein, Ende 2016 wurde behauptet, die Firma sei der entscheidende Faktor sowohl für den Brexit, als auch für die Wahl Trumps zum amerikanischen Präsidenten gewesen. Der die Diskussion auslösende Artikel hier ist inzwischen hinter einer Paywall verschwunden, dafür ist die Einordnung des Ganzen als PR-Gig eines möchtegern-einflussreichen Unternehmens von Eva Wolfangel auf Spektrum weiterhin frei zugänglich.1

Umso erstaunlicher ist nun, wie es CA doch wieder geschafft hat, so viel Aufmerksamkeit zu generieren. Nun mag genau dies ein gewichtiger Teil des Geschäftsmodells solcher Firmen sein, aber es ist schon bemerkenswert, wie es eine Daten/Algorithmen-Klitsche wie CA zum wiederholten Male es in alle Gazetten schafft. Hauptzutat für diesen Aufmerksamkeits-Cocktail war jetzt ein Whistleblower. Ein durchaus sympathischer junger Mann, Christopher Wylie, der sich mit Nasenring, pinken Haaren und Armeeshirt ablichten lässt, behauptet „I made Steve Bannon’s psychological warfare tool“ und lässt sich vom Guardian zu seiner Zeit bei CA interviewen.

[...]

Quelle: https://texperimentales.hypotheses.org/2520

Weiterlesen

Fragmente #dhd2018

Ich hatte das feste Vorhaben, einen Blogpost zur #dhd2018, der Jahrestagung der Digital Humanities im deutschsprachigen Raum zu schreiben, die wir vom 26.2. bis zum 2.3.2018 bei uns an der Universität zu Köln ausgerichtet haben. Nur merkte ich ziemlich schnell, dass es mir wohl nicht gelingen würde, all die Eindrücke und Gedanken zu dieser Konferenz in einem herkömmlichen Blogpost unterzubringen. Ein solcher würde viel zu lang, zu ungeordnet und wohl auch niemals fertig werden. So beschloss ich, einfach kleine, in sich geschlossene, einzeln verlinkbare Abschnitte zu schreiben, die jederzeit durch weitere Kapitel ergänzt werden können.

Dieser Blogpost ist also als eine Art Floßsammlung im Fluss angelegt, wobei man von die Reihenfolge der zu besuchenden Floße selbst festlegen kann.

[...]

Quelle: http://texperimentales.hypotheses.org/2462

Weiterlesen

Furcht und Vorfreude #dhd2018

Hier dürfte ich wahrscheinlich niemandem etwas Neues erzählen, wenn ich erwähne, dass am nächsten Montag, also genau in einer Woche, die Jahrestagung der Digital Humanities im deutschsprachigen Raum (#dhd2018) beginnen wird. Diese wird uns nach dem derzeitigen Stand mehr als 600 Besucher für eine ganze Woche im brutalistisch geprägten Teil unserer Kölner Universität bescheren, findet sie doch vom 26.2. bis zum 2.3. im Hörsaal- und im Neuem Seminargebäude am Albertus-Magnus-Platz statt. Interessent|inn|en, die noch nicht angemeldet sind, sollten sich beeilen – mit Ablauf des heutigen Tages schließen die Pforten der Registrierung

Irgendwann vor nicht ganz zwei Jahren hörte ich das erste Mal von der Idee, dass sich Köln für 2018 bewerben könnte und durfte mit abwägen, ob dies eine gute Idee sei. Eigentlich, so dachten wir, käme die Bewerbung ein Jahr zu früh, da zu dem Zeitpunkt noch nicht besonders klar war, wann und mit wem unser Institut für Digital Humanities (IDH) gegründet werden würde.

[...]

Quelle: http://texperimentales.hypotheses.org/2419

Weiterlesen

Im Voynich nichts Neues.

Ich habe in meinem Leben das Glück gehabt, dass mir während der Anfertigung meiner Dissertation die Gelegenheit gegeben wurde, mich sehr ausführlich mit dem Voynich Manuskript (VMS) auseinanderzusetzen. Einerseits bekam ich dadurch einen anschaulichen Anwendungsfall für die Textprozessierung, dem eigentlichen Thema meiner Arbeit.1 Andererseits kann ich mich damit jetzt immer guten Gewissens als Experte heranziehen lassen, wenn Erfolgsmeldungen zu Entschlüsselungen dieses nebulösen Manuskript durch die Medien geistern oder es aus anderen Gründen gefeatured wird.

Radio TEXperimenTales

Gerade aktuell lief auf DLF Nova (ehemals DRadio Wissen) ein solches Feature im Rahmen des Sendeformats einhundert, zu dem ich ein Hintergrundgespräch mit der zuständigen Autorin (Vera Pache) führte und zu dem ich auch eine Reihe O-Töne beisteuern durfte. Die Sendung zu Sprache und Verständnisproblemen kann im Ganzen nachträglich gehört werden, den ca. 20. Minuten langen Teil zum VMS gibt es auch einzeln zum Stream/Download. 20 Minuten zu dem Thema sind wenig (Holger Klein habe ich damals über eine Stunde was dazu erzählt). Ich halte die Sendung aber auch hinsichtlich ihrer Dramaturgie für recht gelungen, auch wenn es neben der Tatsche, dass es nichts Neues gibt, tatsächlich wenig Neues gibt.

[...]

Quelle: https://texperimentales.hypotheses.org/2396

Weiterlesen

Blogjahresstatistik 2017

Das letzte Jahr beschloss ich mit einer inhaltlichen Reflexion der von mir behandelten Themen, was zugleich auch ein Tätigkeitsbericht zu meinen Aktivitäten im letzten Jahr war. Mein WordPress-Backend, auf dem dieser Blog läuft und das von der Plattform hypotheses betrieben wird, liefert mir darüber hinaus durch das Plugin AWStats eine Menge Zahlen zu besuchten Posts, Nutzerverhalten sowie Suchbegriffe und Links, die zu meinen Seiten geführt haben. Da seit heute die endgültigen Zahlen für das letzte Jahr feststehen, möchte ich hier einige von ihnen vorstellen und ein paar Gedanken dazu loswerden, auch inspiriert vom Blog Musermeku, der zum Jahreswechsel Statistiken zu meist-, aber auch wenigstgelesenen Artikeln postete.

„Und eifrig forschen: Werd‘ ich anerkannt? Hat die oder jener lobend mich genannt? Stets rechnen, stets Besorgnis zeigen, lieber Bittschriften schreiben als Blogartikel? Und Hintertreppen steigen? Nein, vielen Dank!“



[...]

Quelle: http://texperimentales.hypotheses.org/2360

Weiterlesen

Gesichtserkennung und Wirrungen des BMI

Das Bundesministerium des Innern (BMI) testet seit August diesen Jahres eine automatische Gesichtserkennung an einem Berliner Regionalbahnhof. Ziel des Vorhabens ist es, (so heißt es zumindest) auszuloten, inwiefern ein solches System in der Lage wäre, gesuchte Straftäter oder Gefährder oder wen auch immer in Menschenmengen zu identifizieren. Die Durchführung des Tests war von Anfang an alles andere als unumstritten, inzwischen wurde die Testphase vom Innenminister verlängert und erste Ergebnisse veröffentlicht, die als vielversprechend dargestellt werden: 

Nach vielversprechendem ersten Zwischenergebnis der Gesichtserkennung am #Südkreuz hat Minister #deMaizière erklärt: „Bei 70 Prozent und mehr haben wir eine positive Erkennung der gesuchten Testpersonen – das ist ein sehr guter Wert.“ pic.twitter.com/y1QbIREffv

— BMI (@BMI_Bund) December 15, 2017

Ich bin nun nicht wirklich ein Experte für technische Methoden der Gesichtserkennung. Aber weil ich mich ein wenig mit Statistik auskenne, weiß ich, dass eine einzige Zahl (hier: zu 70% tatsächlich erkannte Testpersonen) viel zu wenig über die Güte eines Erkennungssystems aussagt.

[...]

Quelle: https://texperimentales.hypotheses.org/2283

Weiterlesen

#HistoriaApp, jetzt erst recht

Vorbemerkung: Der folgende Text wurde als Abstract für eine Posterpräsentation von  Jan Niko Kirschbaum (Heinrich Heine Universität Düsseldorf), David Neugebauer und mir (beide Universität zu Köln) für die DHd2018-Tagung eingereicht. Leider waren die anonymen Gutachter|innen der Meinung, dass sich unser Ansatz einer location-basierten Smartphone-App nicht genügend von anderen, bereits bestehenden Ansätzen unterscheiden würde. Unserer Meinung nach tut er das aber sehr wohl, wurde doch mit der HistoriaApp die Möglichkeit geschaffen, die informativen historischen Stadtrundgänge der App über eine sehr einfach zu bedienende Schnittstelle (realisiert auf Basis der Plattform WordPress) anzulegen und quasi umgehend für die App verfügbar zu machen. Damit können Inhalte z.B. von Studierenden der Geschichte erzeugt und ohne weiteren technischen Support (z.B. von einer Agentur) veröffentlicht werden. Uns jedenfalls ist kein vergleichbares System bekannt. Da aber die Gutachter|innen unisono in diese Richtung geurteilt haben, ist es uns offenbar nicht in der gegebenen Kürze gelungen, dies genügend herauszustellen.

[...]

Quelle: http://texperimentales.hypotheses.org/2255

Weiterlesen

Verstetigt

In der letzten Woche habe ich einen neuen Arbeitsvertrag an der Universität zu Köln unterschrieben. Das ist in den letzten Jahren öfter vorgekommen, also nichts besonderes, möchte man meinen. Dieser Vertrag ist aber wirklich etwas anderes, denn nach fast 16 Jahren als wissenschaftlicher Mitarbeiter ist es mein erster, der nicht zeitlich befristet ist. Im Arbeitsvertragssprech nennt sich das „auf unbestimmte Zeit angestellt“.

In Wahrheit habe ich zwei Verträge unterschrieben – einen, der meine (befristetete) volle Stelle beim Institut für Linguistik – Sprachliche Informationsverarbeitung (Spinfo) auf eine halbe Stelle zurücksetzt, einen anderen, der mir eine (unbefristete) halbe Stelle beim noch relativ frisch gegründeten Institut für Digital Humanities (IfDH) verschafft. Ab März wird die Spinfo dann auch ganz zum IfDH gehören, dann läuft meine Stelle dort allerdings auch aus.

Wozu braucht es da einen Blogpost?

Wie geneigte Leser|innen wissen, nutze ich diesen Blog hier des Öfteren dazu, meinen Alltag an der Universität zwischen Forschungsprojekten, -reisen, Freud und Leid in der Lehre, Studiengangsplanungen etc.

[...]

Quelle: http://texperimentales.hypotheses.org/2211

Weiterlesen

Blogpost 101 – Schlüssel zu einem erfolgreichen Studium?

[tl;dr] Auch wenn es keine Anwesenheitspflicht gibt, besuchen Sie die Veranstaltungen! Der Besuch ist zwar kostenlos, aber nicht umsonst! Nutzen Sie die Uni als Angebot! Die Note ihrer Modulprüfung wird es Ihnen danken!

Kürzlich habe ich post hoc festgestellt, dass mein letzter Blogpost zum #gisfog2017-Symposium der insgesamt 100. Blogpost war, den ich auf TEXperimenTales veröffentlicht habe. Dafür, dass ich vor sechs Jahren mit dem Bloggen angefangen habe (erster Post vom 26.10.2011), ist das doch ein ganz guter Schnitt, auch wenn ich die Schlagzahl in den letzten Jahren nicht ganz so hoch wie in der Anfangszeit halten konnte.

[...]

Quelle: https://texperimentales.hypotheses.org/2164

Weiterlesen