„Ein Problem der Forschung seit dem 19. Jahrhundert ist die Entstehung der Wappen geblieben“, bemerkt Georg Scheibelreiter in seinem 2014 erschienenen Werk „Wappen im Mittelalter“, um dann zu fragen: „Sind sie nun ein Ergebnis jenes gesellschaftlichen Wandels, der das Geschlecht als vorwiegend agnatische Verwandtengemeinschaft geschaffen hat und die sich unbedingt durch ein unverwechselbares Zeichen kenntlich machen musste […]?“[1] Englischsprachige und französischsprachige Forscher, die mithilfe von Wappen die mittelalterliche Wahrnehmung…
Bericht zum Vortrag von Dominique Adrian: Die Verfassungsurkunden der deutschen Städte
Im Rahmen der Vortragsreihe „La jeune génération des médievistes français invitée à Münster“ war am 18.01.2016 Dominique Adrian von der Université de Lorraine/Metz zu Gast. Nach seinem Studium an der École Nationale Supérieure promovierte…
Jahresrückblick Kulturgut 2015
Im Jahr 2015 wurden in diesem Weblog nur drei Beiträge publiziert:
Spitzenstücke aus der Schweinfurter Bibliothek Otto Schäfer verscherbelt (7. Januar 2015)
Nur wenig gerettet – Jahresrückblick Kulturgut 2014 (12. Januar 2015)
Die Tegernseer Schlossbibliothek, keine Geschichtsquelle? (20. Februar 2015)
Häufiger wurden Meldungen auf unserer Facebook-Seite Rettet die Stralsunder Archivbibliothek verbreitet und noch häufiger in Archivalia (mit Kategorie Kulturgut), das im Dezember 2015 in das Blogportal Hypotheses umgezogen ist. Ich versuche die wichtigsten Themen aus den gut 120 Blogeinträgen in Archivalia 2015 zusammenzustellen.
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Biographien zu Freiburger Persönlichkeiten um 1500
Rosemarie Merkel/Hans Schadek: Ulrich Zasius ‘Geschichtbuch’ der Stadt Freiburg im Breisgau. Eine Sammlung exemplarischer Einzelfälle zur städtischen Politik, Rechts- und Verwaltungspraxis im Spätmittelalter. Hrsg. von Hans Schadek. Bd. 2: Biographien (= Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt Freiburg im Breisgau 40/2). Freiburg im Breisgau: Stadtarchiv 2015. 504 S., 25 Abb. 30 Euro (Bd.
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Open Access – eine optmistischere Perspektive
Als Gegenentwurf zu meiner düsteren Bestandsaufnahme des Zustands der digitalen Publikationskultur in den Geschichtswissenschaften vor einigen Monaten1 möchte ich nun ein positiveres Bild von den Möglichkeiten des Open Access zeichnen – dessen Umsetzung doch mittelfristig gar nicht mehr so unrealistisch erscheint. Aber sind wir dafür gewappnet …?
Die freie Verfügbarkeit von Wissen – und damit in unserem Fall: von Forschung (zumal öffentlich finanzierter) – ist eine der großen Herausforderungen für den Fortschritt unserer Gesellschaft. Im Kleinen bedeutet das eine ganz praktische Erleichterung für WissenschaftlerInnen, nämlich dass sie jederzeit und von überall auf die für ihre Arbeit nötigen Informationen zugreifen können. Dies ist im Übrigen auch eine Frage von Gerechtigkeit und Teihabe – besonders mit Blick auf weniger entwickelte Regionen der Welt, die womöglich über kein so ausgereiftes Bibliothekssystem verfügen wie Mitteleuropa. Darüber hinaus eröffnet die Vernetzung von Daten und die dadurch ermöglichte automatisierte Erschließung und Auswertung völlig ungeahnte Erkenntnispotenziale – sowohl hinsichtlich der schieren Menge als auch der Verbindung von unterschiedlichen Disziplinen und Themenfeldern. Letztlich geht es damit auch um die Anschlussfähigkeit von Wissenschaft. Der Digitale Wandel ist unumkehrbar. Und wir sollten nicht Google und Facebook seine Ausgestaltung überlassen, sondern selbst eine aktivere Rolle übernehmen.
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Quelle: https://ccaa.hypotheses.org/307
Der Markt als „Moralzehrer“ (1): Moral als politisches Dilemma
In einem Aufsatz aus dem vorigen Jahr diskutiert Andreas Wirsching das „historische Dilemma des Liberalismus“: das schwierige Verhältnis von Freiheit und Moral sowie, in engerem Sinn, die Frage nach der Moralisierung der Märkte. Diese Debatte, die auf die Frühzeiten des Liberalismus zurückgeht, müsse historisiert werden, ebenso wie das den Positionen zugrundeliegende Menschenbild, das zwischen den Polen homo oeconomicus/zoon politikon oszilliert.1 „Am Ende hat der Liberale nur die Wahl zwischen zwei Alternativen: Entweder er verteidigt die Freiheit bedingungslos gegen die Kritiker ihrer Zügellosigkeit; oder er … Der Markt als „Moralzehrer“ (1): Moral als politisches Dilemma weiterlesen →
Pädagogischer Umgang mit Kindern und Jugendlichen zum Thema „Zuzug von Flüchtenden“
Ein Beitrag von Emra Ilgün-Birhimeoğlu zur Blogreihe #2: Flüchtlinge, Migration, Asyl – Noch Anfang September zeigten Fernsehkanäle aller Welt wie Flüchtlinge an deutschen Bahnhöfen mit Applaus willkommen geheißen wurden: Von wegen „Dunkel-Deutschland“ sollte das heißen. Inzwischen mehrt sich der Eindruck, dass die Leute Angst haben: Führen diese Willkommensgesten…
Ausstellungsbericht: Piero di Cosimo in Washington und Florenz
von Stefan Albl (Rom)
Die National Gallery of Art in Washington (1. Februar bis 3. Mai 2015) und die Galleria degli Uffizi in Florenz (23. Juni bis 27. September 2015) widmeten Piero di Cosimo die erste große monographische Retrospektive.1 Rund fünfundvierzig Gemälde aus den Jahren 1480 bis ca. 1515 und eine Auswahl an Zeichnungen (nur Florenz), erlaubten einen tiefen Einblick in Pieros Produktion von Altarbildern, Tondi religiösen Inhalts, Porträts und mythologischen Darstellungen.
Der 1426 in Florenz geborene Piero war eine der charismatischsten Figuren seiner Zeit, die sich laut Vasari bereits in der Werkstatt von Cosimo Rosselli (wo er noch 1480 dokumentiert ist) durch seine „tiefgründige Einfallskraft“ von anderen Künstlern unterschieden haben soll.
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Anpassung Urheberrechtsgesetz
In der Schweiz wird zurzeit das Urheberrechtsgesetz (https://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/19920251/) überarbeitet resp. ‘modernisiert’ (Unterlagen Modernisierung URG). Der Bundesrat der Schweizerischen Eidgenossenschaft folgt einigen Empfehlungen der Arbeitsgruppe zum Urheberrecht (AGUR12 ) und ergänzt diese um weitere Punkte. Verleger, Urheber, Nutzer, Gedächtnisinstitutionen und auch der Gesetzgeber sind sich in zwei Sachen einig: dass das Schweizer Urheberrechtsgesetz (Bundesgesetz 231.1) zu modernisieren ist und dass Urhebern angemessene Entschädigungen zustehen.
Der Entwurf vom 11.12.
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Quelle: http://hsc.hypotheses.org/382
Nabelschau: Ein Jahr Männlichweiblichzwischen-Bloggen
Briefeschreiber schreiben gern über das Briefeschreiben, Gedichte thematisieren das Dichten, Blogger bloggen über das Bloggen. Wenig Neues also unter der metaliterarischen Sonne, und nur ausnahmsweise will ich zum ersten Geburtstag dieses Blogs auch ein wenig Nabelschau…