(Ein Beitrag von Adolf Meyer) “Warum eigentlich Lehrer werden?” – “Weil es auch mein Vater war,” könnte ich kurz darauf antworten, vielleicht noch ironisch hinzufügen: “was ich zu Hause täglich miterlebte, war nicht abschreckend genug.” In die Fußstapfen von Vater … Weiterlesen →
Die Zimmer’sche Chronik: Echte Frauen und falsche Männer im 16. Jahrhundert
Zimmer’sche Chronik Die sogenannte Zimmer’sche oder Zimmerische Chronik ist eine umfangreiche (in Baracks Ausgabe: weit über 2000 Seiten lang) Chronik des sagenhaften Ursprungs, der Genealogie und der Geschichte der Herren (ab 1538: Grafen) von…
Mehr Vernetzung: Bildungsarbeit zur NS-Verfolgung von Sinti und Roma
Trotz des wachsenden Interesses am Schicksal der europäischen Sinti und Roma während und nach der NS-Zeit, steht die Vermittlungsarbeit zu diesem Themenkomplex noch am Anfang. Zwar wurden gerade in den letzten fünf Jahren an vielen verschiedenen Orten Angebote wie Führungen, Workshops oder Fortbildungen entwickelt, aber eine Vernetzung dieser Ansätze stand bisher noch aus. Um an dieser Situation etwas zu ändern, wird aktuell auf verschiedenen Ebenen gearbeitet.
Zum einen haben sich im August im Max Mannheimer Studienzentrum in Dachau erstmals Pädagog_innen aus Gedenkstätten, Dokumentationszentren und Interessensverbänden getroffen, um sich über Materialien, Methoden und Herausforderungen auszutauschen. Neben einer Themenführung zu “Sinti und Roma im KZ Dachau” wurde über die Frage diskutiert, wie sich in Veranstaltungen zur Verfolgungsgeschichte überhaupt allgemeines “Wissen über Sinti und Roma” vermitteln lasse. Gerade die nicht von der Minderheit getragenen Einrichtungen wie Gedenkstätten oder Dokumentationszentren tun sich oft schwer, hier nicht in einen Blick von Außen auf die Minderheit zu vermitteln.1 Eine eindeutige Lösung wurde nicht gefunden, aber man war sich zumindest einig, dass entsprechende Einheiten einen möglich diversen Blick ermöglichen müssen. Bisher wird oft mit Aussagen des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg, Fotoübungen oder auch Filmen gearbeitet.2 Weiterhin stellten Mitarbeiterinnen des ITS Bad Arolsen und der Stiftung Denkmal selbst entwickelte Materialien vor (u.
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Mobilität in der Stadt
Oft wird die Frage nach der Zukunft unserer Stadt Hannover gestellt. Wir haben uns mit dieser Frage im Hinblick auf die Entwicklung der Mobilität auseinandergesetzt. Schon heute gibt es viele Konzepte, wie man alternative Bewegungsmuster in Ballungsräumen der Zukunft umsetzen kann. Auch wir entwickelten Ideen, wie man das steigende Verkehrsaufkommen aufgrund der wachsenden Population bewältigen kann, denn als Schüler sind wir schon heute von Staus und überfüllten Bahnen betroffen.
Hyperloop – ein Modell für Deutschland?
Lösungen für solche Probleme könnten bereits heute verwirklicht werden, zur finalen Umsetzung müsste man jedoch schwerwiegende Abstriche am Grundkonzept in Kauf nehmen. Ein Beispiel für eine kreative, bislang noch nicht realisierte Idee, ist der Hyperloop. Bei diesem Vorhaben sollen einzelne Kabinen auf Geschwindigkeiten von bis zu 1200 km/h beschleunigt werden.
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In Erwartung auf (mehr) Briefe
Die psychologische Funktion des Briefverkehrs
Johannes Reichert
Während des Ersten Weltkrieges wurden 28,7 Milliarden Feldpostbriefe verschickt.[1] Es ist nicht verwunderlich, dass sich die neueste Forschung auch mit der psychologischen Funktion dieser Feldpostbriefe auseinandergesetzt hat. Denn Briefe aus der Heimat hielten die Moral aufrecht, stärkten den Zusammenhalt in der Familie, waren Informationsrohr für Front und Heimat gleichermaßen und machten den Soldaten Hoffnung, ihre Familie und Heimat wiederzusehen.[2] Gleiches gilt auch für den Soldaten Heinrich Echtermeyer. Von Beginn seines Fronteinsatzes an, war der Wunsch und die Forderung nach Post von seiner Familie zentraler Bestandteil seiner Briefe in die Heimat.
„Bitte schreibet wohl wieder was da bei euch neues gibt“[3] – so oder so ähnlich enden mit vier Ausnahmen alle seiner uns vorliegenden an seinen Bruder Bernhard adressierten 58 Briefe und Feldpostkarten. Die einzigen Briefe, in denen ein solches Einfordern weiterer Briefe und das Bitten um ein regeres Schreiben nicht thematisiert werden, sind ein Brief aus dem Juli 1916, in dem sich Heinrich Echtermeyer auf der Reise in eine andere Stellung an der Front befindet, sowie drei Briefe aus dem März 1917.[4] In diesen Briefen vom 1.
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Ready-(Check)-Mate, oder Schwitters, Duchamp und Urheberrechte
Sie erinnern sich bestimmt an diese Anekdote (die umso witziger ist, da sie nicht erfunden wurde): der Konzept-Künstler Wolfgang Müller besuchte eines Tages die Norwegische Insel Hjertøya, wo er zu seinem Staunen die Stare die Ursonate singen hörte. Vermutlich haben die Vogel vor Jahrzehnten den hier herumwandernden Kurt Schwitters gehört, der sein Werk rezitierte – und gaben diese Gesänge von Generation zu Generation weiter. Als Wolfgang Müller die Audioaufnahme dieser Gesänge in der Berliner Galerie Katze 5 präsentierte, prompt interessierte sich dafür bereits der Dumont Verlag (bei welchem die 5-Bändige Ausgabe von Schwitters literarischem OEuvre erschien, hrsg. F.Lach), wer ihm bitteschön die Genehmigung dafür gegeben haben soll.
Wenn die klassischen Vertreter aus der Kunstwelt (genauer, ihre Rechteinhaber) abmahnen, ist es noch in Rahmen des altgebackenen Spiels “Kulturbetrieb”. Doch auch die Avantgarde trifft es, sogar die Verfechter der antiautoritären Subversivität. Wie Marcel Duchamp.
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Krypto-Workshop
Nicht nur auf Seiten der Forschung kann man über Tellerränder blicken, auch in der Lehre gewinnt man Erkenntnisse hinzu, wenn man mal statt interessierter (oder zumindest anwesenheitsverpflichteter) Studierender oder statt eines Tagungspublikums Kinder zwischen 11 und 13 als Zuhörer hat. Mehr oder weniger zufällig bin ich gefragt worden (von einem Hörer des Podcastes, in dem Holger Klein zum Voynich Manuskript interviewte), ob ich nicht Lust hätte, einen Kryptologie-Workshop der SK-Stiftung Jugend und Medien zu leiten. Da ich aus zwei Kinderuni-Auftritten (zu Zahlbegriffen in verschiedenen Sprachen und eben zur Kryptologie) bereits gute Erfahrung mit ähnlichen Lehrangeboten gesammelt hatte, sagte ich natürlich bereitwillig zu.
Als geschwätziger Blogger muss ich hier natürlich direkt davon erzählen, vor allem aber nutze ich hier die Gelegenheit, die Materialien zu bündeln, die ich im Workshop nutzte, so dass sie den Kursteilnehmenden (und damit den Lesenden hier) auch außerhalb des Workshop-Multimediaraums zur Verfügung stehen.
Im Vorfeld fand ich es schwer, den Kenntnisstand und die Potentiale der Teilnehmenden einzuordnen, weswegen ich nicht die gesamte Veranstaltung durchplante, sondern sie eher modular organisierte. Die einzelnen Module konnten wir dann – je nach Wünschen und Fähigkeiten der Teilnehmenden – mit unterschiedlicher Intensität behandeln. Modularität kommt auch der Verwendung von Prezi entgegen, weil unterschiedliche Aspekte tatsächlich unterschiedliche Präsentationsdesigns erfordern. Prezi nutze ich inzwischen wirklich gerne als Präsentationssoftware – auch wenn ich eigens dafür wieder den Flash Player aktivieren musste.
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Gruppenzugehörigkeit als Bewältigungsstrategie.
Die Bedeutung kollektiver Erfahrungen
Maike Breuer
Die Soldaten des Ersten Weltkrieges wurden im Kriegsverlauf nicht selten mit Situationen konfrontiert, auf die sich nicht vorbereitet waren und die sie überforderten. Das individuelle Kriegserlebnis wurde von ihnen unterschiedlich verarbeitet. Für Gerd-Walter Fritsche, der sich schon früh der Erforschung von Feldpostbriefen widmete, hängt die Art und Weise, wie ein Mensch seine Kriegssituation bewertet, eng zusammen mit dem „eingegrenzten ,Rahmen‘, der durch die Zugehörigkeit zu bestimmten gesellschaftlichen Gruppierungen abgesteckt wurde“.[1] Auch die vielen Feldpostbriefe August Jaspers, die seine inneren Nöte und sein Bedürfnis, sich brieflich auszudrücken, widerspiegeln,[2] lassen verschiedene Gruppenbeziehungen erkennen; so bezieht er sich auf seine Mitmenschen an der Front, die Bekannten in der Heimat und seine Familie. Welchen Einfluss diese Gruppen auf den Soldaten und seine Beurteilung des Kriegsgeschehens hatten, ob der Kontakt zur Heimat zur Bewältigung seiner Probleme beitrug und einen Zusammenbruch August Jaspers verhinderte, wird im Folgenden zu erörtern sein.
Zahlreiche Briefe an seine Ehefrau Bernhardine dokumentieren, wie sehr seine Familienangehörigen auch aus der Ferne wichtige Bezugspersonen darstellen. So schreibt er häufig von seiner Sehnsucht nach ihnen[3] und seinem Heimweh, das er aufgrund des Krieges ertragen müsse.
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Diderot und Diodor – diskursive Dioskuren?
“Seht, dass es nichts zu sehen gibt!” Das ist, überwiegend, der Gestus, mit dem die medizinischen und anatomischen Experten der Aufklärung auf die von ihnen noch so genannten, in ihrer Existenz aber zunehmend bestrittenen…
Lanke Trr Google
Kaum das Sommerloch zu Ende, und schon raschelt die Designerszene in Lobgesängen und Philippiken gegenüber dem neuen Logotyp von Google, neu seit dem 1. September 2015.
Sie erinnern sich:

Der neue Design wird teilweise als frisch und originell, teilweise als zu kindlich für den digitalen Riesen bewertet, so Hyperallergic (ein höchst lesenswerter kritische Kunstportal, übrigens).
Als eine besondere Änderung gegenüber des alten Schriftzuges hebt man die Serifenlosigkeit der neuen Schrift hervor (Serifen sind die kleinen Elemente der Schriftart, die der geschriebenen Schrift entlehnt sind, eine Allusion an die Federansätze). Sarah Archer von Hyperallergic zieht Parallelen mit Bauhaus und der Idee der “Neuen Typographie” (vertreten durch Herbert Bayer und Jan Tschichold): klare, einfache, gut lesbare, frei skalierbare, “Elementare” Schrift ohne jegliche Manierismen, mit “präzier optischen Wirkung”.
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