Klobürste

Daniel Becker

Zum 4. Januar 2014 hin erklärte die Hamburger Polizei einen großen Teil der Hamburger Innenstadt zum Gefahrengebiet, darunter die Stadtteile St. Pauli, Sternschanze und Teile Altonas. Hintergrund war eine Demonstration gegen die Stadtpolitik, nach derer unmittelbaren Auflösung es zu Krawallen kam, sowie vermeintliche Angriffe auf Polizeiwachen und Beamte. Das Gefahrengebiet erlaubte der Polizei weitreichende Befugnisse wie verdachtsunabhängige Personenkontrollen und Durchsuchungen. Infolgedessen verabredeten sich täglich viele Hamburger zu Spaziergängen im Gefahrengebiet, um gegen die überzogenen polizeilichen Maßnahmen zu demonstrieren. Sie riefen dabei in sozialen Netzwerken dazu auf, skurrile Gegenstände bei sich zu tragen, um die Praxis der Polizei ad absurdum zu führen. Am 7. Januar berichtete das Nachtmagazin der Tagesschau über diese Vorkommnisse und zeigte Aufnahmen einer polizeilichen Kontrolle: Polizisten durchsuchten einen an einen Bus gedrückten Demonstranten und beschlagnahmten eine Klobürste, die in dessen Hosenbund steckte.

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Quelle: http://nomoi.hypotheses.org/844

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Street-Art: Zwischen Kunst und Kommerz. Versuch einer Einordnung in Bourdieus Kunstfeldtheorie – von Nicole Kleindienst

Street-Art ist mehr als das illegale Anbringen von Motiven an Häuserwände. Längst hat auch der Kunstmarkt diese vermeintlich subversive Kunstform für sich entdeckt. Doch welche Position nimmt Street-Art im Kunstfeld ein? Der folgende Beitrag versucht, Street-Art anhand der Kunstfeldtheorie von Pierre Bourdieu zu analysieren und dabei besonders ihre Eigenheiten herauszuarbeiten.

Der Gang durch die Städte ist gesäumt von Schriftzügen, Grafiken und Collagen. Manche freuen sich über die bunte und oft auch künstlerische Gestaltung der Häuserreihen. Andere wiederum sehen darin Vandalismus und verurteilen die besprühten, beklebten und bemalten Wände. In den letzten Jahrzehnten nahmen nicht nur die gestalteten Fassaden stetig zu, Street-Art hat sich zudem auch als eigene Kunstrichtung etabliert. Was anfangs als Pinseleien an Häuserwänden abgetan wurde, fand bald Anerkennung als vielversprechender Kunstmarkt.

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Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/9409

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Ikonoklasmus als Politikum

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Die Geschichte der Kunstwerkevernichtungen ist lang und schrill. Lassen wir jetzt mal die ISIS-Annihilationszüge durch die Kunstgeschichte, oder Autodafés des staatlichen Totalitaritarismus (sei es „Entartete Kunst“ in München oder „Bulldozer-Ausstellung“ in Moskau) beiseite. Die Urheber der Kunstwerke sind es bisweilen selbst, die an Ihre Arbeit Axt anlegen. So wie hier:

Weil ein Künstler Teil der Ausstellung wurde, vernichtete er seine Werke.

Ai Wei Wei und Zerstörung des privaten Eigentums

Vor ungefähr 2 Jahren haben wir in diesem Blog bereits den Akt des „Vandalismus“ beleuchtet, der als eine Reaktion auf den Akt der Selbstzerstörung des Werkes von Ai Wei Wei durch den selbigen darstellte. Ja die Dadaisten selber zerstörten direkt oder indirekt ihre eigene Werke, wie zum Beispiel Max Ernst, der in seiner Kölner Dada Ausstellung eine Axt aushängte, damit die selbsternannte Kunstkritiker die Objekte ihrer Aversion buchstäblich auseinandernähmen.

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Quelle: http://merzdadaco.hypotheses.org/485

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